wie sicher sind wir hier in Berlin? Nach dem entsetzlichen Terroranschlag auf ein Rockkonzert in Moskau, bei dem am Wochenende mindestens 130 Menschen getötet und viele verletzt wurden, richten sich nervöse Blicke in Richtung der Fußball-Europameisterschaft der Herren, die ab Mitte Juni auch hier stattfindet. Die Terrororganisation Islamischer Staat hat den Moskauer Anschlag für sich beansprucht – was seit gestern auch Wladimir Putin anzuerkennen scheint.
SPD-Innensenatorin Iris Spranger sieht aber keinen Grund zur Panik: „Konkrete Hinweise auf Anschlagsplanungen in Bezug auf Berlin liegen derzeit nicht vor“, teilte sie am Montag mit. „Das Anschlagsgeschehen fügt sich aus Sicht der Verfassungsschutzbehörde Berlin in die bisherige Gefährdungsbewertung ein, wonach von dem Bereich des islamistischen Terrorismus eine abstrakt hohe Gefährdung ausgeht.“ Dieser Satz, erklärt der Kollege Julius Geiler, ist seit Jahren die Standard-Einschätzung der Polizei und des Senats zur Bedrohungslage durch Islamisten.
Wer ist eigentlich Torsten Schneider? Mein Checkpoint-Lesetipp für Sie ist heute das Porträt von einem der wichtigsten Berliner Landespolitiker, den außerhalb seiner Bubble kaum jemand kennt. Schneider ist Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD im Abgeordnetenhaus und ein brillanter juristischer Kopf. Sagen die einen. Die anderen sagen: Schneider ist vor allen Dingen die rechte und linke Hand von SPD-Co-Chef Raed Saleh – und an Inhalten nicht sonderlich interessiert. Dabei wird er maßgeblich mitbestimmen, welche Bereiche für die Haushaltskürzungen bluten müssen. Daniel Böldt und Anna Thewalt haben den Drahtzieher der Sozis unter die Lupe genommen (T+).
Falls Sie sich das fragten: Wenn man via Checkpoint RAF-Sympathisant:innen um Stellungnahme bittet (CP vom 1. März), dann melden sich auch welche. Acht an der Zahl! Bevor ich Ihnen hier einen kleinen Überblick gebe, was diese Menschen so zu sagen haben, halten wir aber noch einmal fest:
Knapp drei Dutzend Tote dürfen niemals verharmlost oder relativiert werden. Genauso wenig wie die stumpfe Paranoia, in der mögliche Zielpersonen der Rote Armee Fraktion (RAF) und ihre Familien jahrelang leben mussten. Gefragt habe ich allerdings, weil die RAF auch eine ungewöhnliche Terrorgruppe war – ihre Gründer:innen und viele Mitglieder entstammen bekanntermaßen dem Schoß des westdeutschen Bildungsbürgertums und hatten zeitweise auch entsprechenden Rückhalt in der Bevölkerung. Das merkt man auch an den Zuschriften, die ich bekommen habe. Bitte betrachten Sie die folgenden Aussagen als Zeitdokument – nicht als zustimmende oder verständnisvolle Wiedergabe. Auch wenn sie manchmal witzig klingen.
+++ Eine 75-jährige Großmutter machte sich in einer Mail über die Aufregung lustig, die die Waffenfunde bei Daniela Klette ausgelöst haben: „Ja was denken denn die Leute von einer ehemaligen Terroristin – dass sie mit Kuscheltieren schläft? Natürlich müssen es Panzerfäuste und Kalaschnikoffs sein. Chapeau! Standesgemäss finde ich das – auch mit meinen 75 Jahren und immer noch links.“ Natürlich, schreibt sie, bewaffne sie selbst sich nicht und „achte Grundgesetz und Regeln – aber auf Demos um Missstände und Ungerechtigkeit anzuprangern gehe ich immer noch und verführe meine Enkel. So viel Ungehorsam muss bleiben.“
+++ Was auffällt: In den meisten Zuschriften treten der deutsche Staat und die RAF gleichsam als ebenbürtige Gegner mit jeweils eigenen Beweggründen auf – wobei der jetzige Staat als ein rachsüchtig handelnder Akteur wahrgenommen wird.
+++ Das Stammheim-Trauma sitzt tief: Wenn die Sympathisant:innen die Stuttgarter Justizvollzugsanstalt erwähnen, dann immer gemeinsam mit dem Wort „Morde“. Dass Jan-Carl Raspe, Gudrun Ensslin und Andreas Baader sich in der Haft suizidiert haben, wird offenbar bis heute als Lüge betrachtet.
+++ Einige Zuschriften kamen von Veteranen der Berliner Antifa- und Autonomenszene: So zum Beispiel von einem ehemaligen deutschen Nationaltrainer, Jahrgang 1966, der am Checkpoint-Telefon ankündigte, er würde Daniela Klette besuchen, falls sie doch länger ins Gefängnis müsse und sie ihn empfangen würde. Er hat bittere Erinnerungen an Zeiten, als die Polizei in Kreuzberg regelmäßig in besetzte oder von Mitgliedern der linken Szene bewohnte Häuser einfiel, um „unter anderem nach Flüchtigen zu suchen“. An Polizisten, „die um halb sechs Uhr früh die Haustür aus nicht erkennbaren Gründen eintraten und drohten, meinen Hund zu erschießen. Die bei Demos gegen Nazis auf Autonome und Antifaschisten losgegangen sind.“ Den Staat als repressives, von Alt-Nazis durchsetztes Element zu entlarven, war für ihn „Teil der nachvollziehbaren Ideologie der RAF“.
+++ Ein Leser, der mit einem Mitglied der ersten RAF-Generation verwandt ist, schrieb uns: „Sympathie ist ja ein Bauchgefuehl. Ich weiss schon, dass eine Gesellschaft verbindliche Strafnormen braucht, dass die Exekutive nicht die bevorzugte Heimat von Charismatikern ist, und dass das betruebliche Konsequenzen hat. Weiter gehe ich davon aus, dass der bewaffnete Kampf nicht das geeignete Mittel zur Schaffung einer gerechten Gesellschaft ist. Und ich bin definitiv Verfassungspatriot.
Trotzdem: an Sympathie fuer die RAF und deren Mitglieder mangelt es mir nicht. Sie handeln aus Ueberzeugung entschieden und tragen die Konsequenzen. Ich wuenschte, unsere Gesellschaft wuerde souveraener damit umgehen.“
+++ Ein weiterer Leser ist gemeinsam mit Christian Klar, Knut Folkerts und Johannes Thimme aufgewachsen: „alles nette und empathische Jungs – möglicherweise zu empathisch“. Ziehe man in Betracht, „was damals politisch alles an üblen Dingen passierte, ist ein Radikalisieren besonders empfänglicher Menschen nachvollziehbar“. Genannt werden die Proteste gegen den Schah von Persien, Benno Ohnesorgs Tod und der Anschlag auf Rudi Dutschke. „Diese ganze Gemengelage mußte zu einer Eskalation führen – und bekanntlich sind für eine Eskalation immer zwei Parteien notwendig – und die eine war eben unser (scheinheilige und verlogene – das muß man einfach feststellen) Staat.“
+++ Besonders mit der Frage, ob jemand heimlich die Daumen drücke, dass Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg nicht auch noch gefasst werden, konnten viele etwas anfangen. „Ich drücke die Daumen – aus Mitgefühl“, schreibt der eben erwähnte Leser. „Ich bin selbst alt geworden, die ehemaligen Terroristen sind alt geworden – Gefahrenabwehr – lächerlich. Durch ihre Untergrundexistenz sind sie genug geläutert. Was soll diese späte Rache des Staates? Kleinkariert wie eh und je.“
Wir schließen mit der Beobachtung einer Leserin, die regelmäßig am Grab von Ulrike Meinhof in Mariendorf vorbeikommt. „Seit mehr als 30 Jahren machen wir dort die Beobachtung, dass das Grab von unterschiedlichen Menschen (Sympathisanten?) liebevoll gepflegt und mit Blumen, Gegenständen und Nachrichten auf Zetteln geschmückt wird.“ Hin und wieder, sagt sie, werde sie angesprochen und nach der Stelle befragt. „Oft ist es auch zu beobachten, dass Besucher offensichtlich in der Nähe belanglos tun, um dann das Grab zu besuchen, wenn wir uns zum Ausgang bewegen. Es sollen auch Sit-ins auf dem Grab stattfinden; eines habe ich selbst vor einigen Jahren erlebt, mit circa acht Personen.“

Schenken Sie heute bitte dem Stadtleben Ihre besondere Aufmerksamkeit. Wir haben gleich zwei feine Verlosungen für Sie vorbereitet: Drei Gutscheine je 50 Euro für die „Sticks’n’Sushi“ -Restaurants, die den Frühlingsbeginn momentan mit Kirschblüten-und-Oster-Specials begehen. Außerdem können Sie heute zweimal zwei Plätze für die Premiere für den zweiten Band der Walter-Ulbricht-Biografie von Ilko-Sascha Kowalczuk gewinnen. Die ist seit Wochen ausverkauft. Kein Wunder: Zur Diskussion geladen hat Kowalczuk den Liedermacher Wolf Biermann, DDR-Bürgerrechtsaktivistin Marianne Birthler und Regisseur Leander Haußmann. Los geht es um 19 Uhr in Mitte. Viel Glück!
Berliner Schnuppen

Telegramm
Berlin sucht für die Europawahl am 9. Juni noch 30.000 Helfer:innen. Und wir wollen ja keinen Druck aufbauen, aber… Berlin braucht bei seinen Wahlen wirklich Hilfe. Sie möchten das nächste Debakel verhindern? Dann bitte hier entlang.
Der 18-jährige Niclas M. war in Berlin, und hat keine aufs Maul bekommen! Normalerweise ist das keinen Artikel im Tagesspiegel wert, egal, was deutsche Provinzhäuptlinge gern behaupten. Niclas M. allerdings ist der „Anzeigenhauptmeister“, macht hobbymäßig Jagd auf falsch parkende Autos – deshalb schlägt ihm massiver Hass entgegen. Wir sind hier schließlich in Deutschland. Marius Gerards erklärt, was der junge Mann vorhat.
Erwischt wurde auch der Satiriker Jan Böhmermann („ZDF Magazin Royale“), allerdings von Leuten, die dafür bezahlt werden. Der erklärte E-Roller-Fan (ich sehe das ja etwas anders (T+)) wurde beim Sausen durch den Tiergarten ausgebremst, bezahlte das Knöllchen gleich in bar – und sauste dann laut eigener Aussage weiter. Wir sind hier schließlich in Berlin.
Welle an der Seenplatte: Plant Issa Remmo, Oberhaupt der gleichnamigen Berliner Panzerknacker-Familie, einen Umzug an die Müritz? Im mecklenburgischen Grabowhöfe soll er gemeldet sein – schon seit dem vergangenen Jahr, aber seine Villa in Buckow verlor er bekanntlich erst jetzt. Wie der Kollege Pascal Bartosz erfuhr (T+), soll der staatenlose Remmo in Mecklenburg-Vorpommern außerdem versucht haben, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen.
FDJ-Schule und Goebbels-Villa: Dem Land Berlin gehört in Barnim ein 17 Meter großes Areal mit geschichtsbelasteten Gebäuden – hier sehen Sie Fotos (T+). Die Berliner Immobilienmanagement (BIM) GmbH würde beide gern abreißen, wie Werner van Bebber berichtet. Doch zwei Lokalpolitiker stemmen sich dagegen.
Wenn die Wohnung kein Zuhause ist: 4000 Kinder und Jugendliche hat Berlin vergangenes Jahr in Notunterkünften versorgt. Oft landen sie wegen schwerer familiärer Zerwürfnisse, Gewalterfahrungen oder suchtkranker Eltern auf der Straße – und ihre Zahl steigt tendenziell. Anna Thewalt berichtet (T+).
Sie sehen allgemein immer mehr Obdachlosencamps an Uferböschungen oder unter Brücken? Das ist keine Einbildung, wie der Kollege Henning Onken recherchiert hat (T+).
Masel tov! Hetty Berg bleibt dem Jüdischen Museum erhalten (T+). Die niederländische Kuratorin ist 62 Jahre alt und leitet die Stiftung, welche das Museum trägt, nun seit vier Jahren. Am Montag stimmte der Stiftungsrat unter Vorsitz von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) einstimmig für eine zweite Amtszeit Bergs bis 31. März 2029.
Zitat
„Regeltreue ist keine Frage des Verkehrsmittels, sondern des Charakters. Gute Infrastruktur schafft gutes Verhalten.“
Frank Masurat ist Deutschlands oberster Radaktivist und hat mit Stefan Jacobs darüber gesprochen, warum dem Auto im urbanen Raum Platz weggenommen werden muss.
Stadtleben
Verlosung I – Eine Art Frühlingsfest feiern so ziemlich alle Kulturen. Dass demnächst Ostern stattfindet, dürfte jede:er mitgekriegt haben, der ab und zu in den Supermarkt geht. Aber morgen ist auch der japanische Kirschblütentag. Beide Feste feiern die drei „Sticks’n’Sushi“-Restaurants mit Kirschblüten-Oster-Specials. Das Team hat sogar einen Guide zusammengestellt, der einem den Weg zu den schönsten Kirschblüten der Stadt weist. Dort könnte man sich mit leckerem Sushi niederlassen und den Blick in weiße und rosa Pracht richten. Oder aber im Restaurant ein Sakura-Themenmenü essen, u.a. gibt es zum Dessert zartes Schokoladen-Fondant, der einen pinken Kern umschließt (bis 1.4.). Wofür Sie sich entscheiden, bleibt Ihnen überlassen: Wir verlosen auf alle Fälle drei Gutscheine im Wert von je 50 Euro! Bewerbungen gehen an unser Checkpoint-Postfach. Restaurants u.a. in der Torstraße und in der Kantstraße.
Verlosung II – Eine spannende Veranstaltung dürfte heute Abend die Buchpremiere der Ulbricht-Biografie des Historikers Ilko-Sascha Kowalczuk werden. Mit ihm diskutieren über den „deutsche Kommunisten“ Walter Ulbricht: Liedermacher Wolf Biermann; Marianne Birthler, frühere Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen und der Regisseur Leander Haußmann. Die Veranstaltung mit Musik ist ausverkauft, aber wir bringen Sie auf die Gästeliste! 2x2 Plätze stehen zur Verfügung. Los geht es um 19 Uhr. Für alle anderen: Die Veranstaltung wird mitgeschnitten und am 7. April (11 Uhr) in der rbb-Sendung „Forum“ ausgestrahlt. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Markgrafenstraße 38, U-Bhf Hausvogteiplatz
Essen & Trinken – An manchen Sonntagen könnte die „Konditorei Buchwald“ gut einen Schlangenbeschwörer gebrauchen. Wenn nicht genug Stammkunden anwesend sind, entspinnen sich Diskussionen, welches die Tisch- und welches die Kaufschlange ist. Seit 1852 feilt der ehemalige Hoflieferant an raffinierten Rezepten, seit 1935 steht der Familienbetrieb ausschließlich unter weiblicher Leitung. Das Ergebnis ist suchterzeugend. Von Baumkuchenspitzen über den klassischen runden Kuchen bis zur köstlichen Käse- oder Birnentorte werden die Spezialitäten des Hauses bis nach Japan verschickt. Im Café-Raum sitzt man wie in Omas Sonntagskaffeerunde. Noch schöner ist der Garten, der im Juni unter Rosenranken zu voller Schönheit aufblüht. Tägl. 11-18 Uhr, Bartningallee 29, S-Bhf Bellevue
Noch hingehen – „Ist das Kunst oder kann das weg?“ – die ausgelutschte Phrase würde hier noch gut passen. Ein alter Stuhl biegt sich unter der Last der gestapelten Teile, eigentlich müssten sie herunterfallen, doch sie halten einander fest. Wäre es ein Teil mehr, würde der Stuhl vermutlich brechen – geht es uns nicht allen oft genauso? Um zu erkennen, dass da mehr hinter steckt, als Sperrmüll, braucht es nicht viel. Denn natürlich hat sich Angela de la Cruz etwas bei ihrer Arbeit gedacht. In „Barricade / Berlin“ in der Galerie Thomas Schulte beschäftigt sich die spanische Künstlerin mit Zerstörung, Transformation und Minimalismus. Bis zum 13. April, Di bis Sa, 12-18 Uhr, Charlottenstraße 24, U-Bhf Mohrenstraße
Grübelstoff – Zerstrittene Brüder, ein kranker König, eine schwerkranke Prinzessin und viele Geheimnisse ... Lungern Sie in letzter Zeit im Supermarkt öfter mal vor dem Regal mit der Klatschpresse herum? Oder lassen Sie die Entwicklungen im britischen Königshaus kalt?
Kiekste

Sponsorenwechsel scheinen gerade groß im Trend zu sein (Grüße nach Herzogenaurach!). Auch in Friedrichshain, in Deutschlands zweitgrößter Mehrzweckhalle steht ein solcher an. Die historischen Reste hat Leser Frank Segebade entdeckt und uns an checkpoint@tagesspiegel.de gemailt. Auch Ihre besten Berlin-Bilder erreichen uns so! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Rothenbachstraße (Pankow): Die Straße ist voraussichtlich bis 16. April in Höhe Romain-Rolland-Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Brunsbütteler Damm (Spandau): Bis Ende April ist die Fahrbahn stadteinwärts in Höhe Staakener Feldstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße (Tiergarten): Ab 6 Uhr ist die Straße bis Mittwoch, ca. 18 Uhr, Richtung Lützowplatz ab Kurfürstenstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Demonstration – Für heute sind 17 Demos angemeldet (Stand 25.3., 13.30 Uhr), u.a. „Olaf Scholz muss folgende Tatsachen in einer Regierungserklärung aussprechen. Wir haben 0,42 Promille CO₂ in der Luft (...) Wissenschaftliche Fakten müssen von der Regierung klar benannt werden, um eine ökologische Zeitenwende einzuleiten“: 25 Teilnehmende, „Hungern, bis ihr ehrlich seid“, Spreebogenpark (0-24 Uhr)
„Landwirtschaft, Bauernverband, Ampelregierung“: 50 Protestierende, Bauernmahnwache Berlin, Straße des 17. Juni 100 (0-24 Uhr)
„Senatsbesuch in Neukölln – für Fotos reichts!?“: 30 Protestierende, Grüne Jugend Neukölln, Efeuweg 38 (7.45-9 Uhr)
„Hands off Students Rights – Paragraf 16 stoppen!“: 200 Menschen, Rathausstraße 15 (12-14 Uhr)
„Freiheit für politische Gefangene in Aserbaidschan“: 40 Teilnehmende, DAS (Wähle das Demokratische Aserbaidschan), Hubertusallee 43 (14-15 Uhr)
Gericht – Nach der Farbattacke auf das Brandenburger Tor durch Mitglieder der Klimagruppe Letzte Generation kommt es zu einem ersten Prozess. Angeklagt sind zwei 20- und 21-Jährige. Bei der Protestaktion war das Wahrzeichen mit gelber und oranger Farbe besprüht worden. Aufwendige Reinigungsarbeiten waren erforderlich (11 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal C 109).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Nika van der Brock (21), Basketballprofi, spielte bis vor Kurzem bei Alba Berlin / „Die aufmerksame Spaziergängerin und Stadtkennerin aus dem Bezirk Pankow, Christl Fabian, feiert heute mit Ehemann, Sohn, Schwiegertochter, Enkeln und allen, die ihr von Herzen gratulieren, ihren 82. Geburtstag. Weil die Fastenkur erfolgreich vorüber ist, darf das Essen beim Thailänder ruhig etwas üppiger ausfallen“ / Klaus Hoffmann (73), Liedermacher, Sänger, Autor und Schauspieler (Titelrolle in der Verfilmung von Ulrich Plenzdorfs „Die neuen Leiden des jungen W.“) tritt am 27. November in der Philharmonie Berlin auf / „Happy Birthday Nico L. (love you mucci <3)“ / „An den Lieblingskollegen von nebenan: alles Gute zum 40. Geburtstag, Max! Ich wünsche dir viel Glück für alles, was noch vor dir liegt. Grüße, deine Kollegin Frau K.“ / Axel Prahl (64), Schauspieler („Sommer vorm Balkon“, Kriminalhauptkommissar Frank Thiel im Münsteraner „Tatort“) / Fatma Sakar (25), Profifußballerin, spielt seit 2024 als Abwehrspielerin für Union Berlin / Bernd Träger (81), „ehemaliger Rundfunk- und Fernsehmoderator“ / Tonka Wojahn (49), Politikerin (Grüne), MdA
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Peter Arzig, * 8. August 1941 / Eugen Kontschieder, Mitarbeiter im Bundeskriminalamt / Dipl. Ing. Rainer Krause, * 5. November 1944 / Helga Pohlmann, verstarb am 28. Februar, Leitung des Sekretariats der Otto-von-Guericke-Schule / Kirsten Timm, verstorben am 4. März 2024, Mitarbeiterin bei den Berliner Wasserbetrieben
Stolperstein – Cecilie Kühnberg, geb. Böhm, kam am 10. Juli 1855 in Oberschlesien zur Welt. Sie hatte einen Sohn namens Felix, über ihren Ehemann gibt es keine Informationen. Gemeinsam mit Felix wohnte sie in Berlin am Kurfürstendamm. Am 17. März 1943 wurde Cecilie Kühnberg von den Nazis nach Theresienstadt deportiert. Nur wenige Tage später, am 26. März 1943, wurde sie ermordet. An Cecilie Kühnberg erinnert ein Stolperstein am Kurfürstendamm 100 in Halensee.
Encore
Haben Sie mitbekommen, dass FDP-Verkehrsminister Volker Wissing Flugtaxis fördern will? „Ich meine die Frage wirklich ernst: Welches Problem soll ein Flugtaxi genau lösen?“, fragte daraufhin Lutz Böhm, der als Postdoc an der TU Berlin arbeitet. „5%-Hürde?“, fragte die Berliner Bundestagsabgeordnete Renate Künast (Grüne) zurück. Und genoss einen Tag als Königin des deutschen Twitter – wo es oft gar nicht mehr lustig zugeht.
Team Checkpoint findet, der Verkehrsminister sollte sich diese Warnung zu Herzen nehmen: „Was nicht passieren darf, ist, dass man sich als Regierung in großen Visionen verliert, von Flugtaxis im Alltag träumt, aber am Ende übersieht, wie viele konkrete Dinge man vergessen hat anzugehen.“ Weise Worte, gesprochen von *Zeigefinger an der Hörmuschel* ach tatsächlich? Volker Wissing, meine Damen und Herren! 2022 im Tagesspiegel Background.
Niemals ihr eigenes Stadtleben vergessen würde Antje Scherer. Ein letztes Mal verlässlich zum Frühdienst angetreten ist Marius Gerards, dem Team Checkpoint für seine Station bei uns dankt! Bei Ihnen meldet sich morgen wieder Christian Latz.
Es grüßt Sie herzlich
