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Aufarbeitung vom Wahl-Debakel: Berlin kann alles – außer allesKoalitionsverhandlungen: sozial und ökologisch, ökosozial oder sozialdemokratisch?BER: „Das ist ja hier alles wie in Slow Motion“

„Berlin kann alles, außer alles“ – mit diesem leicht abgewandelten Werbespruch eines südwestdeutschen Besserwisser-Ländles bilanziert der FDP-Abgeordnete Paul Fresdorf die aktuelle Lage der Stadt. Ob das für Bronze, Silber, Gold oder Blech bei der heutigen Auszeichnung der Berlinerinnen und Berliner der Woche reicht? Na, das werden wir ja gleich sehen. Hier erstmal ein kleiner Überblick:

Das Vertrauen in das ordentliche Funktionieren von Wahlen in Berlin ist erschüttert“, stellte Andreas Geisel gestern als letzter der 3.766.082 Berlinerinnen und Berliner überrascht fest. Na sowas! Bisher hatte die oberste Verwaltungsaufsicht jegliche Verantwortung für das Chaos brüsk abgewiesen, jetzt aber erklärte der Innensenator: „Ich schließe mich ganz ausdrücklich der Entschuldigung des Senats an.“

Einerseits schloss Geisel sich also an, andererseits schloss Geisel nicht aus, in diesem Fall: dass auch er die Wahl anfechtet, nachdem das bereits so ziemlich alle angekündigt haben, die den Schlamassel zu verantworten haben – die inzwischen demissionierte Landeswahlleiterin inklusive. Die hatte Geisel im Parlamentsausschuss aber auch keine Wahl mehr gelassen: In alle Vorbereitungsrunden, so erklärte es Petra Michaelis den Abgeordneten, war auch die Innenverwaltung eingebunden“. Jetzt rufen also alle „Haltet den Dieb“ – und hoffen, mit der Wahlurne unterm Arm unentdeckt davon zu kommen.

Wir könnten dazu den Sozialdemokraten Heinz Buschkowsky zitieren („Bravo!