Ganze 269,5 Millionen Euro Gewinn haben Berlins landeseigene Wohnungsbaugesellschaften im vergangenen Jahr gemacht. Und zugleich mehr als 150.000 Haushalten die Miete erhöht. Seither sind nochmal 200.000 Erhöhungen rausgegangen. Wie kann das sein? Wir wollten‘s von den Unternehmen wissen. Und die Antwort klingt bei allen sechs Gesellschaften ähnlich. „Gewinne bleiben im Unternehmen und wir investieren sie unter anderem in die Klimaneutralität unseres Gebäudebestandes bis 2045. Allein dafür muss eine Milliarde investiert werden“, erklärt die Degewo, die mit 108 Millionen Euro den höchsten Gewinn erwirtschaftet hat. Zudem finanziere man damit den Neubau.
Tatsächlich ist es sogar so: Für das, was die Wohnungsbaugesellschaften leisten müssen, reichen die Überschüsse gar nicht aus. „Die in den letzten Jahren durchgeführten sowie zukünftig geplanten Maßnahmen übersteigen die aktuellen ‚Gewinne‘ in einem hohen Maß“, heißt es von der Stadt und Land. So habe man allein 2024 Investitionen in Bestandserhaltung, Ankauf und Neubau von 246,6 Millionen Euro getätigt. Banken erwarteten zudem „eine nachhaltige Ertragskraft, die sich in positiven Jahresergebnissen ausdrückt“, schreibt die WBM. Sonst gibt’s keine Kredite, und auch keine neuen Wohnungen.
Viel höher sind die Mieten ohnehin anderswo in der Stadt. Damit finanzschwache Mieter nicht mehr als 30 Prozent des Einkommens fürs Wohnen ausgeben, soll dort eigentlich der vom Land gezahlte Mietzuschuss helfen. Nur den nutzt fast niemand. Gerade mal 1761 Zuschusszahlungen wurden 2024 genehmigt.