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Wie Berlin die Welle brechen/zähmen will Wer die Medaillen der Woche einheimst Welche Bürgerämter nichts von Homeoffice wissen (wollen)

zu gern hätte ich dieses Checkpoint-Debüt mit einer besseren Nachricht begonnen, als mit den bitteren Worten Jens Spahns: Um Weihnachten werde die Lage auf den Intensivstationen ihren traurigen Höhepunkt erreichen“, sagte der Noch-Gesundheitsminister am Freitag. Auch jetzt ergriffene Maßnahmen könnten diese Belastung nicht mehr verhindern. Heißt: Die Pfleger der Kliniken schuften weiter am äußersten Limit – und darüber hinaus.
 
Was tun? Um die Welle zu brechen – besser: zögernd zu zähmen – fährt die Hauptstadt hinunter: Das hat der Senat in einer Sondersitzung am Freitagmorgen beschlossen. Vor allem Ungeimpfte müssen sich von Mittwoch an einschränken: Analog zum Bund-Länder-Beschluss darf ein Haushalt künftig nur noch mit zwei weiteren Personen eines weiteren Haushalts zusammenkommen, sobald ein Teilnehmer nicht genesen oder geimpft ist. Großveranstaltungen wie Fußballspiele werden auf 5.000 (draußen) bzw. 2.500 Teilnehmer (drinnen) limitiert, Berlins Gastro bleibt offen (Vorgaben folgen!), den Weihnachtsmarktglühwein gibt’s bei 2G und Maske und Berghain-Eskapade nur noch mit Tanzverbot. Bitte, wie? Was wie die neueste Überbietung Berliner Absurditäten klingt, hat einen einfachen Hintergrund: Betriebsschließungen fallen ins Bundesrecht, das muss erst geändert werden.