Unmittelbar auf den ersten Advent folgt im politischen Berlin die Bescherung: Die Regierungskoalition steht, wie die künftige Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Sonntagnachmittag auf Instagram mitteilte. Die SPD soll das Ressort für Stadtentwicklung und Wohnen bekommen. Das Finanzressort besetzen fortan die Grünen. Das geht aus einer Liste hervor, die kursiert.
+ Abgesehen von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, für die in der vergangenen Legislaturperiode die Linken zuständig waren, übernimmt die SPD wie bisher Inneres sowie Bildung. Hinzu kommt das Wirtschaftsressort, das zuletzt die Grünen geführt hatten.
+ Die Grünen übernehmen neben Finanzen, das seit über 20 Jahren in SPD-Hand war, außerdem Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie Gesundheit und Wissenschaft. Nach Informationen der Morgenpost soll Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch Gesundheits- und Wissenschaftssenatorin werden. Wissenschaft war zuvor bei beim Regierenden Bürgermeister angesiedelt. Jedoch erschien es zuletzt unwahrscheinlich, dass Giffey es anführen würde. Sie hatte nach einer Plagiatsaffäre ihren Doktortitel abgeben müssen.
+ Bei der Linken bleiben der Liste zufolge Kultur und Europa sowie Integration, Arbeit und Soziales. Neu dazu erhält die Partei Justiz (zuvor bei den Grünen).
Abgesehen von den Ressort-Umverteilungen beginnt die neue Koalition, wie die alte aufgehört hat: Dass Giffey den Koalitionsvertrag auf Instagram verkündete, war wohl ein Alleingang und mit keinem der Partner abgesprochen. Die sind nun wohl sauer, denn man hatte sich geeinigt, bis Montag nichts zu kommunizieren. Der Alleingang zum Schluss stehe „stellvertretend für die insgesamt schwierigen Verhandlungen“, heißt es. Dabei sollte doch in der rot-grün-roten Neuauflage von Rot-Rot-Grün alles ganz anders werden.
Heute um 12 Uhr stellen SPD, Grüne und Linke den Koalitionsvertrag vor. Damit Giffey am 21. Dezember zur Regierenden Bürgermeisterin gewählt werden kann, müssen die Parteigremien von SPD und Grünen dem Koalitionsvertrag zustimmen (Parteitag am 5. bzw. 12.12.); außerdem müssen Linke-Mitglieder über ihn abstimmen (3.-17.12.). Damit das rechtzeitig gelingt, muss er bis Ende dieser Woche an sie verschickt werden.
Apropos rechtzeitig: Noch-Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) fordert Corona-Einschränkungen – vom Bund. „Ich fordere den Bund auf, eine Bundesnotbremse einzusetzen“, sagte sie der Morgenpost (Samstag) und bat die Berliner:innen um einen Gefallen: Großveranstaltungen in Innenräumen zu meiden. Sonntag legte sie nach: „Wir brauchen noch weitergehende Maßnahmen“; Berlin hätte als Land „die Möglichkeiten (…) ausgeschöpft“, deshalb müsse der Bund wieder ermöglichen, was er mit dem Ende der „epidemischen Notlage nationaler Tragweite“ abgeschafft habe. Bars und Clubs schließen, Großveranstaltungen verbieten „können wir gerade gar nicht“, sagte Kalayci.
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bittet die Menschen, freiwillig Kontakte einzuschränken. Bald-Finanzminister Christian Lindner (FDP) kündigt an, ein Bundeswehr-General solle den Corona-Krisenstab führen, der sich diese Woche erstmals treffen soll. Wer sagt ihm, dass es unwahrscheinlich ist, dass sich das Virus von einem Panzer überrollen lassen wird? Währenddessen kursieren in manchen Chatgruppen schon wieder Sauerteig-Rezepte, in den ersten Hausfluren riecht es nach Bananenbrot und einige tauschen verstohlen Tipps aus, wie man gut durch einen nächsten Lockdown kommt. In 25 Tagen ist Weihnachten.
Und das Impfen? Hier läuft Berlin Gefahr, mühsam mobilisiertes Immunisierungspotenzial wieder zu verspielen. Denn wer sich jetzt doch noch zu einer Erstimpfung durchringt, hat die Wahl zwischen vergeblichem Doctolib-Geklicke und langen Warteschlangen. Bisherige Rekordmeldung: sechs Stunden im Alexa (Leser:innenmail von Elke Diehl). Vor allem Menschen, die zur Erstimpfung wollen – und deren Impfungen aus epidemiologischer Sicht besonders viel zur Pandemie-Eindämmung beitragen – werden so womöglich direkt wieder abgeschreckt.
„Die Nachfrage wächst und wächst“, sagt DRK-Sprecher Hintzmann. Auch bei Ungeimpften, wie eine Tagesspiegel-Datenanalyse zeigt. Hintzmann rät „dringend“, einen Termin zu buchen „wenn möglich“, über die Hotline oder Doctolib. Aber wie, wenn es keine gibt? Blick auf die Doctolib-Website am Sonntagabend:
+ Messe Berlin: keine Termine
+ Impfzentrum Tegel: keine Termine
+ Ring-Center (seit Freitag): keine Termine
+ Trabrennbahn Karlshorst (ab 3. Dezember): (noch) keine Termine.
„Wir tun unser Möglichstes“, sagt der DRK-Sprecher. Bald soll es zudem „kurzfristig auch neue Termine bei Doctolib geben“. Es lohne sich, „öfter mal im Terminvergabesystem nachzuschauen.“
Bis dahin konkurrieren diejenigen, die sich früh impfen ließen und jetzt einen Booster holen (also eine hohe Impfbereitschaft haben) gegen die, die sich nur sehr schwer überzeugen ließen. Für Letztere wäre ein niedrigschwelliges Angebot wohl besonders wichtig – lange Schlangen, Online-Terminfrust oder flüchtige Impfbusse (für die sich der Senat am Wochenende entschuldigte) helfen nicht. Die gute Nachricht: schlimmer geht immer. Diesmal macht Hamburg Berlin Konkurrenz: Dort wurde vergessen (vergessen!), ein Impfzentrum zu öffnen (Spiegel). Rund 250 Menschen warteten, nichts passierte. Laut dem dortigen Senat „ein Missverständnis“.
Lange Schlangen gab es am Wochenende auch vor den Clubs der Stadt. Seit diesem Wochenende wird dort unter 2G+-Bedingungen getanzt. Vor einigen – etwa dem Kater Blau, Golden Gate, Berghain – wurden Antigen-Testbuden hochgezogen. Erlaubte Auslastung: 50%, die Clubcommissions-Sprecher Lutz Leichsenring als „nicht wirtschaftlich“ bezeichnet. Der Technoclub „About Blank“ schloss freiwillig und erklärte, die Kapazitätsbegrenzung sei „eine unausgesprochene, aber faktische Schließungsanordnung“. Dass Clubs keine potenziellen Pandemietreiber seien – wie auch die Clubcommission betont – bezweifelt das Blank offenbar: Man nehme „das ://about blank als potenziellen Pandemietreiber aus der Rechnung, egal, was die PR-Agenturen der Clubkultur (…) zur Ansteckungsgefahr in Clubs von sich geben“ (Facebook). Ob mit der PR-Agentur die Clubcommission gemeint ist (die aktuell übrigens ein:e Finanzmanager:in sucht)?
Bleibt eine weitere beliebte Großveranstaltung: Shopping! Auch im Einzelhandel gilt seit Samstag 2G (ohne Plus). Laut übereinstimmenden Berichten von Tagesspiegel und Morgenpost wird das kontrolliert, jedoch meist nicht besonders effektiv: Nur die wenigsten verlangen den Personalausweis zum QR-Code. Auch aus der 2G-Karte des Tagesspiegels geht hervor: Die Ausweise zu prüfen ist alles andere als selbstverständlich. Das macht die Kontrollen potenziell unzuverlässig, denn selbst beim Scannen wird nur die generelle Gültigkeit des Zertifikats geprüft – nicht, ob es zu der Person gehört, die das Handy in der Hand hält. „Die Norm schreibt vor, dass die Impf- bzw. Genesenennachweise digital verifiziert und mit einem Lichtbildausweis abgeglichen werden müssen“, sagt Moritz Quiske, Sprecher der Gesundheits-Senatsverwaltung. Ein Verstoß dagegen sei eine Ordnungswidrigkeit. Wie viele schon beim Versuch erwischt werden, Impfzertifikate zu zeigen, die gar nicht ihre sind, weiß der Senat allerdings nicht: „wenden Sie sich bitte an die zuständigen Bezirksbehörden“. Schade! Wir spielen den Pingpong-Ball weiter in Richtung der Bezirke …
Berliner Schnuppen
Telegramm
Die Berliner S-Bahn plant keine Schwerpunktkontrollen der 3G-Nachweise (Morgenpost), Kontrolleure prüfen sie offenbar auch nicht: „nicht mein Aufgabenbereich“, sagte ein Kontrolleur einer Kollegin bei der Fahrkartenkontrolle (CP von Freitag) und neu: „damit haben wir nichts zu tun“ (E-Mail-Einsendung). Ein Sprecher der Bahn teilt mit, die „gesetzlich geforderten, stichprobenhaften Kontrollen des 3G-Nachweises“ würden „selbstverständlich“ auch in Berliner S-Bahnen erfolgen. Bundesweit prüften „weit über 9000“ Mitarbeiter:innen – wie viele es in Berlin sind, beantwortete er nicht. Ebenso wenig die Frage, warum die Nachweise nicht direkt bei der Fahrkartenkontrolle überprüft werden. Aber eines sagte er doch: Es liefen Schulungen, „auch die Kundenbetreuer:innen in die 3G-Prüfung zu involvieren“, und zwar „in RE- und RB-Zügen“. Also offenbar nicht in S-Bahnen.
Elon Musk verzichtet auf eine EU-Förderung von 1,135 Milliarden Euro. Das Geld sollte aus einem Batteriezellen-Förderprogramm stammen. Wegen der Verspätungen der Eröffnung der Gigafactory in Grünheide wolle Tesla die Batterie, für die man die Förderung erhalten habe, möglicherweise schon früher in einer anderen Fabrik produzieren. Das berichtet die Financial Times. Eine Bedingung der EU-Förderung sei aber, dass die Batterie zuerst in der geförderten Fabrik (also in der Gigafactory) produziert werde. Deshalb habe Musk sich gegen die Förderung entschieden.
Es ist vorbei – mit der Seniorendisco in der Schöneberger Tanzschule Keller (Q: Bild), in der sogar Thomas Anders das Tanzbein schwang. Angesichts dieser Nachricht geben selbst die Idealisten auf – der Verein „Idealisten e.V.“ hat seine Auflösung beim Amtsgericht Charlottenburg bekanntgegeben. Harte Zeiten.
Hart traf es auch den Gast eines Lokals in der Sonnenallee. Bei einer Razzia fanden Ermittler 45.000 Euro Bargeld bei ihm. Er gab an, er habe damit Parmesan-Laibe kaufen wollen. Leider hielten die Beamten das für Käse und dem Mann entgeht nun ganz schön viel davon (oder von etwas anderem). Mathe mit dem Checkpoint: Ein Laib von rund 40 Kilogramm kostet 860 Euro (Q: kaeseversand24.de). Macht 52 Parmesan-Laibe.
Die hätte er bald über die Schloßstraße rollen können – zumindest sonntags. An diesem Tag soll sie nämlich versuchsweise autofrei werden. Darauf einigte sich die neue Ampel-Zählgemeinschaft in Steglitz, wie „Leute“-Newsletterautor Boris Buchholz berichtet.
Nachtrag: Der Bestatter und bisher namenlose Träger der am Samstag verliehenen Checkpoint-Goldmedaille „Berliner der Woche“ heißt Bernd Simon, war mal Möbelpacker, lieferte Waschmaschinen, betrieb dann eine Sportbar. Seit zwei Jahren verneigt er sich vor den einsam verstorbenen Personen, die er beerdigt. Das wissen wir dank Jan Sternberg vom Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er hat Bernd Simon begleitet und porträtiert.
Gestern hat das jüdische Lichterfest Chanukka begonnen. „Hier haben vor nicht allzu langer Zeit noch die Nazis mit Hitler gestanden und gefeiert und heute feiern wir. Das erfüllt mein Herz mit Freude“, sagte Yehuda Teichtal, Vorsitzender des jüdischen Bildungszentrums Chabad Berlin und Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, meiner Kollegin Fanny Oppermann auf dem Pariser Platz. Dort steht aktuell ein riesiger Chanukka-Leuchter, das Fest endet am 6. Dezember.
Eine Kreuzberger „Filiale“ des Essenslieferdienstes „Gorillas“ ist vom Bezirksamt geschlossen worden. Warum, ist nicht bekannt, womöglich seien Schädlinge die Gründe, schreibt mein Kollege Christoph Kluge. Was nicht heißt, dass die Arbeitsbedingungen der Rider nicht auch schädlich sind.
Lernfähigkeit bewies dieses Wochenende die Berliner Polizei, die in einer Unfallmeldung Objekt und vor allem Subjekt klar benennt: „Zwei Personen von Autofahrer angefahren und verletzt“, heißt es in der Meldung von Sonntag – weniger mysteriös und um einiges exakter als der Standard („zwei Fußgänger von Auto erfasst“).
Zitat
„Es ist zu befürchten, dass Teile der Politik und Öffentlichkeit die Dramatik der Situation nicht in ihrem vollen Ausmaß erfassen.“
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Schreiben von Samstag
„Ich bin schon ziemlich besorgt.“
Christian Drosten, ZDF am Sonntagabend
Tweet des Tages
‚Freiwillige Kontaktbeschränkungen‘ deutsche ‚thoughts and prayers‘.
Stadtleben
Neu in Charlottenburg – Champs-Élysées? Ku‘damm! Unter mächtigen griechischen Säulen und gewaltigen Kronleuchtern diniert das Klientel des frisch eröffneten Cumberland Restaurants: Seit einer Woche stehen die klassizistisch-prunkvollen Hallen des ehemaligen Restaurant Grosz offen, die geradewegs aus Pariser Palästen gefallen zu sein scheinen. Auf dem Menü prangt hochtrabende französische Haute Cuisine samt Kaviar, Austern und Trüffel (Dinner-Hauptgang ab stattlichen 34 Euro) – zum Nachtisch wandern Blaumohn, Nussbutter oder Tapioka auf edlen Tische. Etwas günstiger kommen die Lunch- und Barkarten daher, die Apfelschwein und Entrecôte ab 23 Euro listen. Unbedingt reservieren! Lunch 12-15, Weinbar 15-22, Dinner 18.30-22 Uhr. Kurfürstendamm 194, U-Bhf Kurfürstendamm
Geschenk – Noch zwei Wochen, die Idee des Adventskalenders auf den Kopf zu stellen! Für all die, die an Weihnachten nicht im wohlig-vertrauten Schutz des eigenen Wohnzimmers weilen, sammeln Anne-Cécile und Audrey Picardo Pakete: Pakete voll mit 24 kleinen Geschenken, Nützlichem, Munterem, Unverzichtbarem. Neben Masken, Wintersachen und haltbaren Lebensmitteln dürfen auch kleine Notizen und Spiele in den „Reverse Advent Calendar“ wandern – ist die Kiste voll, wird sie hübsch verpackt und der Pankower Boutique „La Case Paulette“ (Sredzkistr. 52) übergeben. Deadline ist der 11. Dezember, bevor die Geschenke an den Verein „Moabit hilft“ gespendet und an Heiligabend an obdachlose Berliner verteilt werden. Für mehr Infos und Pack-Tipps klicken Sie sich hier entlang.
Karten sichern – Eigentlich fällt das Berliner Circus Festival stets in die glühend-sengende Sonne des Hauptstadtsommers – eigentlich. Nachdem das Fest dem C-Wort zum Opfer fiel, lädt es nun zur Winteredition im beheizten statt frisch gekühlten Zelt direkt auf dem Tempelhofer Feld: Vom 17.12. bis zum 2.1.22 flickflacken Artisten hier über den Manegenboden, fliegen von Trapez und Reifen und hauen in die Tasten des Live-Klaviers. Eröffnung feiert das Festival in der schaurigen Höhe eines Drahtseils, dass Johanne Humblet vom französischen Duo „Les filles du renard pâle“ eine Stunde lang ohne einzige Pause bespielt. Zu Rock-Beats hängt die Tänzerin an einem Stiefel vom Seil, wirbelt um den Edelstahl und lehnt sich grausig weit gen Abgrund. Tickets für die Performance „Resiste“ erstehen Sie für 26/20 Euro hier – oder bei uns: Für die Premiere am 17.12. um 17 Uhr haben wir 2x2 Plätze ergattert. Wer möchte hin?
Last-Minute-Tickets – Verwüstung, Krise, Katastrophe: Mit Erwärmung und Superstürmen antwortet die Erde auf das, was wir in ihre Weiten tragen. Getreu der Metapher „Planet schreibt zurück“ fragt die Volksbühne seit Samstag, wie wir der Klimakrise begegnen sollten – und, wie sich das Klima künstlerisch fassen lässt. In drei Autorenpanels diskutiert das Haus heute Science- und Climate Fiction, bevor am Abend der Apokalypsenstreifen „Snowpiercer“ und Werner Herzogs „Lektionen in Finsternis“ über die Leinwand des Babylon-Kinos flackern. Das Festivalprogramm startet um 14 Uhr, für Tickets bitte hier entlang.
Grübelstoff – Das Festival „Planet schreibt zurück“ ergründet stille Gedanken der Erde. Doch es muss nicht immer gleich global zugehen: Was Berlin wohl seinen Berlinern zu sagen hätte?
Berlin heute
Verkehr – Straße Am Eichenhain (Frohnau): Sperrung zwischen Sigismundkorso und Hangweg, Fuß- und Radverkehr frei (7-15 Uhr).
Landsberger Allee (Friedrichshain): Zwischen Langenbeckstraße und Virchowstraße ist in beiden Richtungen die jeweils linke Fahrstraße gesperrt (bis Anfang Dezember).
Bernauer Straße (Gesundbrunnen): An der Kreuzung Brunnenstraße bestehen aus allen Richtungen Abbiegebeschränkungen (bis Ende der Woche).
Am Seegraben (Altglienicke): Zwischen Grünauer Kurve und Paradiesstraße ist in Richtung Schönefeld nur eine Spur verfügbar (je 8-15 Uhr, bis Dienstagnachmittag).
Märkischen Allee (Marzahn): Zwischen Raoul-Wallenberg-Straße und Bitterfelder Straße ist die Straße stadtauswärts auf eine Spur verengt, die Anbindung der Alfred-Döblin-Straße ist unterbrochen (für ca. eine Woche).
Osdorfer Straße (Lichterfelde): Zwischen Mercatorweg und Lichterfelder Ring ist die Fahrbahn auf einen Fahrstreifen pro Richtung verengt und verschwenkt.
Ritterfelddamm (Kladow): Zwischen An der Bastion und Selbitzer Straße steht für beide Richtungen nur eine gemeinsame Spur zur Verfügung (bis Mitte Dezember).
Hauptstraße (Rummelsburg): Auf Höhe Karlshorster Straße ist stadtauswärts nur ein Fahrstreifen verfügbar (bis Frühjahr 2022).
Ellen-Epstein-Straße (Moabit): Auf Höhe der Quitzowstraße regelt eine Baustellenampel den Verkehr (bis Mitte Dezember).
Neuen Kreisstraße (Wannsee): Auch zwischen Bäkestraße und Stölpchenweg kommt eine Baustellenampel zum Einsatz (bis Mittwoch).
Wilmersdorf bis Mitte: Zwischen 18.30 und 19.30 Uhr rollt ein Autokorso von der Münsterschen Straße quer durch die City West und die Stadtmitte bis zum Pariser Platz.
BVG: Die Tramlinien M5, M6 und M8 sind bis zum Samstag zwischen Landsberger Allee/Petersburger Straße und Mollstraße/Otto-Braun-Straße unterbrochen, bitte steigen Sie auf den Ersatzverkehr um. Die M10 fährt zwischen 21 und 4.30 Uhr nicht zwischen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark und Hauptbahnhof, auch hier fahren Busse. Bis zum 12. Dezember hält die Tramlinie 61 in Fahrtrichtung Rahnsdorf/Waldschänke nicht an der Haltestelle Fürstenwalder Damm.
Regionalverkehr: In den kommenden Nächten bis zum Freitagmorgen kommt es auf diversen Linien zu Fahrplanänderungen: Der RE1 ist zwischen Berlin Zoologischer Garten und Erkner unterbrochen (je 22-3 Uhr). Der RE7 fährt nicht zwischen Berlin Zoologischer Garten <> Berlin Ostbahnhof <> Flughafen BER – Terminal 1-2 (je 21.40-3.45 Uhr), der Flughafenexpress FEX und die Linie RB14 verkehren nicht zwischen Berlin Zoologischer Garten und Berlin Friedrichstraße/Berlin Alexanderplatz (je 22.55-4.30 Uhr). Bitte steigen Sie auf die S-Bahn um.
Demonstration – Anlässlich Chanukka 2021 rollt ein Autokorso „für Frieden und Toleranz“ von der Münsterschen Straße bis zum Pariser Platz, angemeldet durch das „Jüdische Bildungszentrum Chabad Lubawitsch“ (18.30-19.30 Uhr, 100 Teilnehmende). Vor der nordmazedonischen Botschaft in der Hubertusallee 5 protestieren 80 Demonstrierende „gegen die Verletzung der Menschenrechte in der Republik Nordmazedonien“ (12-13 Uhr). Unter dem Motto „Einigkeit und Recht und Freiheit“ ziehen zehn Personen durch die Spandauer Innenstadt (17-21.30 Uhr). Auf dem Pariser Platz demonstrieren weitere zehn Teilnehmende „gegen 2G und die Einführung einer Impfpflicht“ (18.32-20 Uhr).
Gericht – Ein Lehrer muss sich wegen Körperverletzung im Amt in zwei Fällen verantworten. Der 43-Jährige soll einem Schüler einer fünften Klasse während des Unterrichts den Stuhl weggezogen haben. Einem anderen Jungen habe er gegen das Schienbein getreten (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 229).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Juliane von Friesen (71), Wirtschaftsjournalistin, ehem. Wirtschaftssenatorin / Felix Hackenbruch (30), Tagesspiegel-Greenwatcher & Twingo-Reporter, „Happy, happy Birthday und ein Leibinger auf dich! Die Jahre zwischen 30 und 34 gelten Studien zufolge als die Besten im Leben. Mach die Allerbesten draus!“ / Johan Koch (31), Handballer bei den Füchsen / „Für meine Lieblingsfreundin und ihre Lieblingsfrau eine dicke Umarmung und einen noch dickeren Knutscher! F.“ / „Liebe Marianne, zu Deinem Geburtstag wünsche ich Dir alles, was Du Dir selber wünscht. Fühl Dich gedrückt von Deiner ‚Schwiegertochter‘“ / Hans-Jürgen Reznicek (68), Bassist der Berliner Band Silly / Susanne Schädlich (56), Schriftstellerin und literarische Übersetzerin / Nachträglich: „Lieber Sebastian, du liebster Mann, bester Koch, hartnäckiger Disputant, liebenswerter Hundeerzieher, Wissbegieriger... Wir drei drücken dich und sind glücklich, dass es dich gibt! Boboline, Häbät und Schwiema“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Holger Gierke, * 9. Januar 1952 / Barbara Jung-Schellin, * 12. Dezember 1946 / Joachim Mewes,* 29. April 1949, Ministerialrat a.D. / Georg Westermann, * 26. Mai 1933
Stolperstein – Minna Lebrecht wurde 1863 in Gniewkowo (Argenau) geboren. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie gemeinsam mit ihrer Tochter Else Ascher und deren Mann Moritz Ascher in der heutigen Bundesallee 111 in Friedenau – kurz vor ihrer Deportation wurde Minna Lebrecht jedoch zwangsweise in die Steglitzer Markelstraße 51 umgesiedelt. Am 3. Oktober 1942 verschleppten sie die Nationalsozialisten mit dem 3. Großen Alterstransport nach Theresienstadt, wo sie wenige Wochen später – heute vor 79 Jahren – ermordet wurde.
Encore
In weniger als einer Woche ist es soweit: Samstag küren wir wieder die Berliner:innen der Woche. Und wer weiß, vielleicht geht ja eine Medaille an die Person, die sich traut, diese von Tauben, nun ja, individuell gestaltete Ampelarmatur zu drücken und ein Beweisbild an checkpoint@tagesspiegel.de schickt. Oder wenigstens das Bezirksamt Pankow dazu bekommt, sie zu reinigen. Besonders fies ist der Dreck für die Sehbehinderten, die einen unten an der Armatur angebrachten Knopf nutzen, um die Straße zu überqueren, und nicht sehen können, dass sie dabei ihren Mantelärmel in Vogel-Exkremente halten.
Großer Dank geht an Lotte Buschenhagen für die Recherche und das Stadtleben. Morgen begrüßt Sie hier Anke Myrrhe.
Ihre Nina Breher