Sonnig mit mäßigen Böen, es bleibt trocken.

Grünes Umfragehoch, nervöse SPD, genervte Linke – es knirscht bei R2G Der Regierende im Checkpoint-Interview Thomas Wochnik präsentiert sein Wochenende

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Wenn das Rote Rathaus ein Wetterhäuschen wäre, hätte das Männlein mit dem Regenschirm einen Dauereinsatz: Das Senatsbarometer steht auf stürmisch, bei der SPD heißt es: „Das Verhalten der Grünen belastet die Koalition sehr“, sogar von einem „Ausstiegsszenario“ war die Rede.

Was steckt wirklich dahinter?
Da ist zum einen die Unzufriedenheit der SPD mit sich selbst, die grummelnd ein Ventil sucht. Da ist zum anderen die Euphorie der Grünen, die fröhlich auf ihrer Umfragewolke entschweben. Und mittendrin die Linke, die gerne ganz entspannt im Hier und Jetzt ihr Programm durchziehen würde, aber zunehmend genervt ist von beiden Partnern.

Und statt Baldrian wird dann auch noch Krisentreibstoff verabreicht: Der Finanzsenator kündigt das Ende der fetten Jahre an, der Koalition stehen Sparrunden bevor. Zwar verlief das erste Chefgespräch über die Etats weitgehend schmerzfrei, aber die Nerven sind ja auch noch betäubt von der sedierenden Nachwirkung der finanziellen Überdosis, die zuletzt verabreicht werden konnte. Damit ist es bald vorbei.

Dazu kommt: Die Grünen, als schwächster Partner in die Koalition gestartet, aber jetzt seit Monaten an der Umfragen-Spitze (auch was das Personal betrifft), haben jetzt zusätzlich bei den Europawahlen der U18 mächtig abgeräumt: 31 Prozent, mehr als SPD und Linke zusammen.