wir beginnen heute mit einer Mail von Thomas Rau. Der Personalrats-Vorsitzende am Kammergericht Kreuzberg hält die technische Ausstattung des nicht-richterlichen Personals für noch schlimmer als die der RichterInnen und zitiert Walter Bagehot – der stellte vor 150 Jahren fest: Das Wesen der Bürokratie ist das Beharren in der Routine und nicht das Erzielen von Resultaten. Rau: „An dieser Mentalität scheint sich nichts geändert zu haben.“
Wir bleiben in der Justiz und kommen zur Generalstaatsanwältin: „Mich faszinieren diese Tiere“, sagt Margarete Koppers im „Morgenpost“-Interview über Elefanten (in ihrem Büro stehen etlichen Figuren auf dem Sideboard, an der Wand hängt ein Riesenportrait). Aber was genau? Vielleicht die Durchschnittsgeschwindigkeit der Dickhäuter? Laut Wikipedia liegt die immerhin bei 1,4 km/h und damit um ein Vielfaches höher als das Digitalisierungstempo der Justiz. Auch haben Elefanten bekanntermaßen ein gutes Gedächtnis, was hilfreich ist, wenn es wegen eines Computerausfalls mal wieder keinen Zugriff aufs Archiv gibt.
Ansonsten beklagt Koppers, dass dieJustiz in ihrer Stadt nicht als systemrelevant gilt, „nicht in Gänze und mit an vorderster Stelle“. Das ist einerseits überraschend – und andererseits auch wieder nicht (wir sind ja hier in Berlin). Jedenfalls, so die Generalstaatsanwältin, wurde die Justiz in der Corona-Hochzeit „stiefmütterlich und nachrangig behandelt“. Und wie schaut sie heute auf die Polizei, deren Vizepräsidentin sie vormals war?