hätten wir die Rubrik „Mathe lernen mit dem Checkpoint“ nicht längst erfunden, müssten wir es heute tun. Die ganze Stadt fragt sich: Wie macht man aus bis zu 26.000 fehlenden Schulplätzen zum Schuljahr 2021/22 nur noch 9500? Denn genau das ist Schulsenatorin Sandra Scheeres scheinbar gelungen. Am Dienstag präsentierte sie im Senat neue Zahlen, die mit denen aus der vergangenen Woche (aus einem 800 Seiten schweren Bericht der Taskforce Schulbau ihrer eigenen Verwaltung von Mai) nichts mehr zu tun hatten. Scheeres‘ Antwort: indem man an der Statistik dreht. Grundlage für die Horrorzahlen (nur eine „Maximalprognose“) war die Datenbank Wofis (Wohnbauflächen-Informationssystem) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, in die stadtweit Wohnungsbaupotenziale und mögliche Wohnungsbelegungen einfließen. Davon würden aber nicht alle Projekte realisiert. Womit wir endlich eine Erklärung gefunden hätten, warum Stadtentwicklungssenatorin Lompscher ständig ihre Wohnungsbauziele verpasst.
Dass Scheeres‘ neue Zahlen kaum aufgehen können, zeigt allerdings ein Blick in die Bezirke. Allein Pankow und Mitte rechnen mit insgesamt 9620 fehlenden Schulplätzen in zwei Jahren. In genauen Zahlen: Pankow: 2635 Plätze an Grundschulen, 1160 an Sekundarschulen und 2125 an Gymnasien (im schlimmsten Fall). Und die aktuelle Schätzung aus Mitte: 2021/22 fehlen an den Grundschulen 2100 Plätze, an den weiterführenden Schulen 1600. Wie heißt es so schön?