Wie politisch ist das Privatleben des Regierenden Bürgermeisters? Diese Frage bewegt seit einigen Monaten Teile der Medien und der Berliner Politik, ohne dass bislang davon etwas an die Öffentlichkeit drang. Die Antwort lautet, wie so oft: Es kommt darauf an. Solange Politiker ihr Privatleben nicht selbst thematisieren und es nicht in einem Widerspruch zu oder Zusammenhang mit ihrem politischen Handeln steht, geht es uns nichts an. Wenn aber privates Engagement Einfluss auf die praktische Politik auch nur nehmen könnte, besteht zumindest die Notwendigkeit zur Transparenz. Die Bürgerinnen und Bürger sollten verstehen dürfen, warum welche Posten besetzt und Entscheidungen getroffen werden.
Deshalb macht es einen Unterschied, ob der Regierende Bürgermeister ein Liebesverhältnis zu irgendjemandem unterhält oder zu einemMitglied des Senats.
„Die Senatoren werden vom Regierenden Bürgermeister ernannt und entlassen“, heißt es in der Berliner Verfassung. Wegner machte zur Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, die er zuvor als „Powerfrau“ vorgestellt hatte. Sie wiederum schwärmte von seiner sportlichen Figur. Dass beide ein Paar sind, gilt seit Monaten in der CDU-Fraktion als halboffenes Geheimnis. Bestätigt wurde es nicht. Als aber Wegner kurz nach Weihnachten die Trennung von seiner bisherigen Partnerin bekanntgab, drang „das süßeste Liebesgerücht Berlins“ (B.Z.) an die Öffentlichkeit.
Zuvor hatte Wegners Rechtsanwalt Christian Schertz erklärt, er sehe keinen Anlass, sich zu Gerüchten über dessen Privatsphäre zu äußern.