Berlins Wochenende hat nach Schnitzel, Spaghetti, Spargel und Alltag geschmeckt. Hauptsache, nicht mehr selbst kochen oder Lauwarmes bestellen! Hauptsache, wieder raus. Seit Freitag darf in und vor Berlins Restaurants wieder gegessen werden, doch noch sind nicht alle Regeln abgeschmeckt. Die erste Bilanz: Gehwege wurden von übermotivierten Gastronomen mit Tischen verstopft, Kellner vergaßen ihre Masken, in meiner Pizzeria verabschiedete der Chef Stammgäste mit Küsschen, vergaß aber, Kontaktdaten aufzunehmen. „Aus unserer Sicht war das Wochenende eine Katastrophe“, sagt der Vizepräsident des Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Berlin, Uwe Schild (Q: Morgenpost). Derart niedrige Umsätze hätten viele Betriebe noch nie gemacht, aus unternehmerischer Sicht wäre es schlauer gewesen, Cafés und Restaurants geschlossen zu lassen, so Schild. Prognose: Kommt Sonne, folgt Umsatz.
Deutlich mehr Menschen haben sich am Wochenende für die schönste Nebensächlichkeit der Welt interessiert: Sechs Millionen Zuschauer zählte Bezahlsender Sky in seiner Gratis-Geisterspiel-Konferenz am Samstag. Darunter offenbar auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der danach Kritik am Big City Club Hertha BSC übte. „Ich fand das nicht so gut“, sagte Söder im „Doppelpass“ und meinte das Gruppentorjubelkuscheln der Herthaner. Eigentlich hatte die DFL nur Ellenbogen-Jubel erlaubt. Der Hertha-Trainer Nummer vier in dieser Saison sagt dazu: „Wir sind doch nicht im Kirchenchor.“ Gespielt wurde übrigens auch.