Berlinkenner wissen: Ab einer Schneehöhe von 2 cm bricht bei uns verlässlich das Chaos aus und der Verkehr zusammen. Gestern wurden sogar 5 Zentimeter gemessen – das ist Rekord (jedenfalls für einen 28. November). Folglich meldete die Verkehrsinformationszentrale am Morgen „neue Unfälle im Minutentakt“, und tatsächlich: Zwischen 5 und 12 Uhr krachte es nahezu ununterbrochen, die Polizei registrierte 328 Einsätze.
Wenn das so weitergeht (und es soll so kalt bleiben), können hier bald Remakes berühmter Schneefilme gedreht werden – die Top-5-Vorschläge von Team Checkpoint: „Die weiße Hölle vom Piz Palü“ (Drehort: Teufelsberg), „Fargo“ (Tempelhofer Feld, bevor es der Senat bebaut), „Ice Age“ (mit unserem Lieblingswildschwein Kevin als Säbelzahntiger Diego), „Express in die Hölle“ (mit der U7 nach Spandau) und „Shining“ (mit Kai Wegner im Roten Rathaus).
Apropos Eiszeit und Kai Wegner: Zwischen dem Regierenden Bürgermeister und seinem CDU-Bundesvorsitzenden geht es weiter frostig zu – im Bundestag giftete Friedrich Merz gestern wegen Wegners Haltung zur Schuldenbremse („Ihre derzeitige Ausgestaltung halte ich für gefährlich“): „Die Entscheidungen werden hier getroffen und nicht im Rathaus von Berlin.“ Am Abend retournierte Wegner so: „Die Reform der Schuldenbremse für Zukunftsinvestitionen ist dringend erforderlich. Im Übrigen freue ich mich als Regierender Bürgermeister, wenn Berlin im Bundestag eine so große Aufmerksamkeit erfährt.“ Es kommentiert Klaus Lederer von der Linkspartei: „Also als Berliner stehe ich natürlich voll und ganz hinter meinem Regierenden Bürgermeister!“