beginnen soll die Woche mit einer Brüsseler Spitze. Am Dienstag reist der Senat nämlich zu seiner wöchentlichen Sitzung an den EU-Hauptsitz. In der Ferne soll unter anderem der Nahverkehrsplan verabschiedet werden. Ferner geht’s darum, Präsenz bei der EU zu zeigen (hat Rot-Rot-Grün mal im Koalitionsvertrag vereinbart). Viereinhalb Stunden sind für die Sitzung der Landesregierung inklusive Gesprächs mit EU-Vertretern vorgesehen. Das ist in etwa so lange, wie An- und Abreise mit dem Flugzeug dauern. Zu viel Aufwand? Kommt auf den Blickwinkel an. Kim Jong Un fährt beispielsweise gerade 4500 Kilometer mit der Bahn und trifft dann auch nur Donald Trump.
Jedenfalls hat der Senat Glück, dass er mit der Reise in die Stadt von Jean-Claude Juncker und Manneken Pis ein Problem mit Abstand betrachten kann. Zumindest zeitweise. Dienstag und Mittwoch hat die Gewerkschaft GEW die Angestellten in Schulen, Kitas, Hochschulen und Jugendämtern zum Warnstreik aufgerufen. Am Mittwoch legen dann noch die Angestellten der öffentlichen Verwaltung die Arbeit nieder. Klingt wie der vorgezogene Feiertag zum 8. März, aber es geht um bessere Bezahlung für die Beschäftigten. Besonders Erzieher sind in anderen Bundesländern deutlich bessergestellt.
Überhaupt das liebe Geld. Wie beim Frauentag hat Berlin beim Thema Verbeamtung von Lehrern einen Sonderweg eingeschlagen. Es gehörte einst zu den wenigen Bundesländern, das nur angestellte Lehrer haben wollte, steht jetzt aber allein da. Berlin verlor etwa 450 Pädagogen pro Jahr an andere Länder, weil hohe Pension, Beihilfe zur privaten Krankenversicherung und 100 Prozent Krankengeld mehr ziehen als der coole Arbeitsort.