Großes Thema auf den Politikseiten: Drei von sechs Ministerinnen trugen bei der Wahl von Angela Merkel und ihrer eigenen Vereidigung ein blaues Kleid. Hui! Und zwei von ihnen (Franziska Giffey und Julia Klöckner) sogar das selbe Modell!!! Irre. Entsprechend die Kommentare: „Klamotten-Koalition“ (B.Z.), „Beide im selben Knallblau“ (Berliner Zeitung), „Geschmacklich auf der gleichen Linie“ (Morgenpost), „Partnerlook – Protokoll einer Katastrophe“ (Welt), „Kurios - Die Harmonie schien gleich zu stimmen“ (Focus), „Nein, kein Uniformzwang – Zufall“ (ZDF), „Zwei Ministerinen im Einheitslook“ (RP), „Ein Bild der Eintracht“ (Tagesspiegel), „Blaue Schocksekunde im Bundestag“.
Kein Thema dagegen: Neun von zehn Ministern trugen dunkelgraue Anzüge, Modell „GroKo“ (nur der von Heiko Maas war hellgrau, aber aus der gleichen Linie). Niemand schrieb „Graue Schockjahre im Bundestag“ (bis eben gerade jedenfalls).
Auch ein großes Thema auf den Politikseiten: Merkel hat „nur“ 91 % der Stimmen bekommen, über die (rechnerisch) die Regierungsfraktionen verfügen, und: „Nie war ihre Mehrheit knapper“ (Welt): 9 Stimmen über der Kanzlermehrheit. Ja nun. Schauen wir mal zurück: 2013 waren es 92 % aus dem eigenen Lager, 2009 sogar 97 % (aber dennoch mit 11 Stimmen über der K-Mehrheit das zweitknappste Ergebnis gemessen an den BT-Sitzen). Und 2005: 89 %. Dazu der Kommentar von Konrad Adenauer (1949 mit einer Stimme Mehrheit gewählt): „Et hätt noch emmer joot jejange.“
Nach dem Abgang von Senatskanzleichef Björn Böhning (gegen den die Berliner Staatsanwaltschaft noch immer ermittelt wegen des Verdachts der Vorteilsgewährung bzw.