ehrlich machen will sich die schwarz-rote Koalition beim Haushalt. Nach monatelangem Ringen hat sie es endlich getan. Seit Dienstag ist klar, wo der Senat in diesem Jahr 567 Millionen Euro im Berliner Landeshaushalt einsparen will. Und hier wird unter anderem gekürzt:
- 55,2 Millionen Euro werden die Universitäten weniger zur Verfügung haben
- 20 Millionen Euro entfallen aus dem nicht ausgeschöpften Topf für das 29-Euro-Ticket
- 11,5 Millionen Euro weniger gibt es für die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten
- 8 Millionen Euro fallen für Kita- und Spielplatzsanierung weg
- Um 6,5 Millionen Euro (fast 80 Prozent) kürzt der Senat bei der Lärmminderung im Straßenland
- 7 Millionen Euro fallen bei der Straßenreinigung weg
- 3 Millionen Euro weniger stehen für die Fußball-EM zur Verfügung
- Auch bei der Verwaltungsmodernisierung werden häuserübergreifend Millionen gespart
- Dazu eine dreistellige Millionensumme in allen Verwaltungen für unbesetztes Personal, insbesondere bei der Innen- und Bildungsverwaltung
Einmal kurz durchatmen, dann schnallen wir den Gürtel noch etwas enger. Denn der eigentliche Spar-Wumms muss danach erst noch kommen. Schon kurzfristig könnte der Senat noch 2024 weitere Mittel kürzen müssen, wenn das Ergebnis des Zensus und der nächsten Steuerschätzung schlecht ausfallen, heißt es in einem Beschlusspapier von Schwarz-Rot. Mit beidem ist derzeit zu rechnen.
Doch auch das ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Sparzwänge für das kommende Jahr: „ab sofort“ müssen alle Senatsverwaltungen „weitere strukturelle Einsparungen im Umfang von 10 Prozent ihres Haushaltsvolumens“ benennen. Sie sollen als „Entscheidungsgrundlage“ dienen, wo 2025 massiv der Rotstift angesetzt wird.
Da geht es dann endgültig nicht mehr um den Wegfall kleinerer Förderprojekte und Maßnahmen, die schön, aber nicht zwingend sind. Schon jetzt ist von der „Verschiebung aufschiebbarer Maßnahmen“ im Koalitionspapier die Rede, selbst bei solchen Investitionen, wo das Land die Gelder bereits zugesagt hatte.
Vor allem aber sollen die Senatsverwaltungen bis September darlegen, welche Aufgaben die Häuser weiterhin verpflichtend leisten müssen – und „welche Tätigkeiten zukünftig ggf. in geringerem Maße oder gar nicht mehr erbracht werden können“. Kurz gesagt: Berlins fette Jahre sind erstmal vorbei.
Falls der Senat noch Einsparpotenzial sucht: Wie wäre es mit mehr Einsatz im Kampf gegen Wohnungslosigkeit? Dann könnte man sich einige Ausgaben klemmen. Die Kosten für die Unterbringung wohnungsloser Menschen in Berlin ist in den vergangenen Jahren rasant angestiegen. 2023 musste das Land dafür ganze 352,8 Millionen Euro aufbringen (Q: Anfrage Taylan Kurt, Grüne). Wie viele Wohnungen man dafür wohl bauen könnte? Der Zusammenhang ist zumindest bekannt: „Dem Senat ist bewusst, dass eine signifikante Verringerung der ordnungsrechtlich untergebrachten Personen auch eine erhebliche Kostensenkung der zu 1. erfragten Kosten zur Folge hat“, schreibt Sozialstaatssekretär Aziz Bozkurt (SPD). „Eine signifikante Verringerung der Zahl wohnungsloser Menschen ist dabei maßgeblich von ausreichendem Wohnraum abhängig.“ Was bleibt, ist ein Umsetzungsdefizit.
Eher kein Umsetzungsdefizit haben Berliner Christen, die die Kirche verlassen wollen. Die Zahl der Kirchenaustritte in der Hauptstadt bleibt hoch. 2023 verließen insgesamt 21.715 Berliner die evangelische (12.632) und die katholische Kirche (9083). Auch im laufenden Jahr geht es mit bereits 5810 Kirchenaustritten allein im ersten Quartal im hohen Tempo weiter (Q: Anfrage Sebastian Schlüsselburg, Linke). Da viel weniger Mitglieder nachkommen – 3134 Taufen und Aufnahmen konnte die evangelische Landeskirche 2023 verzeichnen – und viele sterben, sinkt auch der Anteil an der Gesamtbevölkerung immer weiter. Von allen Berlinern machen Protestanten und Katholiken gemeinsam nur noch 19,35 Prozent aus. Heiliger Bimbam!
Wie Kollegin Ann-Kathrin Hipp gestern schrieb, habe ich im Italien-Urlaub einen ausrangierten Kleinbus der BVG entdeckt. Damit bin ich nicht der einzige, wie etliche Zusendungen zeigen, die wir von Ihnen erhalten haben.
Gleich mehrere Checkpoint-Leser berichten von Sichtungen älterer BVG-Busse in der albanischen Hauptstadt Tirana. Auch auf der griechischen Insel Rhodos sind „ziemliche viele ausgemusterte Gelenkbusse der BVG in Betrieb“, schreibt Uwe N. Ebenfalls in Griechenland, diesmal in Thessaloniki, ist Claudia B. mit einem ausrangierten BVG-Bus gefahren. Ein Doppeldecker transportiert im Serengeti Park Hodenhagen die Gäste zu den Tieren, schreibt Tim W. Leser Torsten B. berichtet von Tatra-Trams in Stettin und Berliner U-Bahnen in Pjöngjang. Und selbst in Auschwitz würden die Busse als Besucher-Shuttle zwischen den Lagern eingesetzt, schreiben mehrere Leser.
Andere fahren in Serbien, den Niederlanden, oder im Harz. Welcher BVG-Bus jemals woanders im Einsatz war, zeigt die Website berliner-linienchronik.de, wie Leser Wolfgang W. hinweist. Ganz neu ist das Ganze nicht, merkt Emily F. an: „Als wir 1985 in Peru waren, kam uns in Arequipa ein Berliner Doppeldecker entgegen. Er hatte noch sein Ziel in der Anzeige: ‚Rathaus Steglitz‘.“
Anwohner im Norden Moabits werden seit mehreren Wochen von einem Alarmsignal genervt. Ob am frühen Morgen, tagsüber, abends oder nachts, in unregelmäßigen Abständen erklingt der schrille Warn-Ton. Nur woher kommt das Geräusch? Entnervte Bewohner hatten Güterbahnhof am Westhafen in Verdacht. Doch bei der dort zuständigen Behala winkt man auf Checkpoint-Nachfrage ab: „Das hat vor zwei Wochen plötzlich angefangen und uns auch überrascht“, sagt eine Sprecherin. Schon viele Nachbarn hätten sich deswegen bei der Behala beschwert, wo man selbst doch nichts dafür könne und auch darunter leide. „Wir finden das auch nicht schön.“
Verantwortlich ist demnach die Deutsche Bahn. Dort nachgefragt gibt sich der Schuldige zu erkennen: Derzeit würden Gleise in Moabit erneuert, teilt ein Bahn-Sprecher mit. „Auf dem Nachbargleis können Züge langsam an der Baustelle vorbeifahren, die Gleisarbeiter müssen aber rechtzeitig gewarnt werden.“ Das erfolge durch den nervtötenden Alarm, im Fachjargon Rottenwarnanlage genannt. Doch auch positive Signale sendet die Bahn aus: am Donnerstag enden die Arbeiten.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Hinweis zur Europawahl aus persönlicher Erfahrung: Wenn Sie in dieser Woche noch zur Feierabendzeit ins Briefwahllokal gehen wollen, bringen Sie Zeit mit, oder kommen Sie gleich wann anders. Gestern staute sich die Schlange vor dem Bezirkswahlamt Mitte am Leopoldplatz auf mehr als 40 Meter. Wartezeit: 30 Minuten.
Wer jetzt noch ein 29-Euro-Ticket ab Juli haben will, muss sich beeilen. Die Bestellung muss bis Montag, 10. Juni bei S-Bahn, Deutscher Bahn oder der BVG eingehen. Bislang hält sich der Run auf das Ticket in Grenzen: 115.000 Abos wurden bislang bestellt. Immerhin schont das geringe Kaufinteresse den Landeshaushalt.
Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus hat Dirk Stettner mit deutlichen 97,7 Prozent erneut zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Als Parlamentarische Geschäftsführer wiedergewählt wurden Heiko Melzer (90,9 Prozent) und Stephan Schmidt (95,4 Prozent). Als herausgehobener stellvertretender Vorsitzender erhielt Stephan Standfuß bei seiner Wiederwahl 95 Prozent der Stimmen.
Nach dem Tod einer Frau in Wilmersdorf in der vergangenen Woche deutet alles auf einen Femizid hin. Den Ermittlern zufolge soll ein 46-jähriger Fahrlehrer der Täter sein. Er soll mit der Frau eine Liebesbeziehung gehabt haben und nicht akzeptiert haben wollen, als diese sich getrennt habe. Am Mittwoch wurden er und seine Mutter tot in deren Wohnung gefunden.
CDU und SPD wollen mehr Waren auf der Schiene transportieren. Inwiefern das Berliner Tramnetz sich für den Einsatz von Gütertrams in Berlin eignet, soll daher nun überprüft werden. Einen entsprechenden Antrag wollen die beiden Fraktionen am Mittwoch im Mobilitätsausschuss beschließen. Teil der Idee: Der Güterbahnhof Greifswalder Straße könnte zum Umschlagknoten werden. Schon einen Prüfschritt weiter ist der Verband deutscher Verkehrsunternehmen. Er stellt am Mittwoch am Westhafen eine Studie vor, wie der Berliner Güterverkehr auf die Schiene verlagert werden kann – und was dafür passieren muss.
Die Serie von Bedrohungen gegen Lokalpolitiker in Reinickendorf reißt nicht ab. Nun hat erneut ein grüner Bezirksverordneter, der namentlich nicht genannt werden möchte, ein heftiges Drohschreiben erhalten, in dem die Verfasser ihm und Vertretern der Bundesregierung mit „KZ“ drohen, berichtet Bezirks-Kollege Valentin Petri. Mehr dazu in seinem am Mittwoch erscheinendem Reinickendorf-Newsletter, den sie hier abonnieren können.
Kürzlich habe ich es der neuen Verkehrssenatorin Ute Bonde und anderen CDU-Politikern gleichgetan und habe mir die Teststrecke der Magnetschwebebahn von Max Bögl in Sengenthal angesehen. Erkenntnis: Die Bahn fährt tatsächlich. Ob sie deshalb auch durch Berlin schweben sollte, sei mal dahingestellt (den ganzen Bericht lesen Sie hier). Bereits in die Tagesspiegel-Redaktion geschwebt ist allerdings ein Lego-ähnlicher Bausatz der Bögl’chen Magnetschwebebahn. Wer zumindest mal im Kleinen mit der Magnetbahn durch Berlin fahren will: Wir verlosen den Bausatz unter allen Abonnenten per Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Die Flotte der Berliner Nextbike-Räder ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Doch tatsächlich auf der Straße zu sehen ist von den 6500 Leihrädern nur ein Teil. Ganze 900 Fahrräder stehen derzeit in der Werkstatt. Oder wie es die Senatsverkehrsverwaltung in einem Bericht an den Hauptausschuss nennt: „Nach dem intensiven Winter befindet sich derzeit eine erhebliche Radanzahl in der Wartung“. Was mit der Flotte wohl passiert, wenn Berlin wirklich mal wieder einen intensiven Winter hat?
Der Ball rollt schon vor der EM: Noch bevor die Fußballeuropameisterschaft der Profis losgeht, tragen in den kommenden Tagen Schriftsteller aus acht Nationen ihr eigenes Turnier aus, die Autoreneuropameisterschaft. Entscheidend ist dabei nicht nur auf dem Platz. Neben dem Kicken messen sich die Teams aus Italien, Frankreich, Schweden, Polen, England, Schweden, Österreich, Spanien und Deutschland auch bei mehreren Lesungen und Events literarisch. Unter anderem „EM-Autorenorakel“ im Babylon in der Rosa Luxemburg Straße. Acht bekannte deutschen Autoren präsentieren ihren EM-Favoriten und erklären, warum genau dieser die Europameisterschaft 2024 in Deutschland gewinnen wird. Auch für Fußballfans gibt es was: Sie Schriftsteller spielen am Freitag, 7. Juni 2024 von 16 bis 19 Uhr auf dem Sportplatz Berolina Mitte, Kleine Hamburger Straße 6, und am Samstag, 8. Juni und Sonntag, 9. Juni zwischen 12 und 16 Uhr auf der Sportanlage Rennbahnstraße 50 in Berlin-Weißensee.
Zitat
„Ich bin sehr für Dialog. Ich weiß bloß nicht, wie man einen Dialog führen will mit Menschen, die sich verbarrikadieren. Wer sich verbarrikadiert, will gar keinen Dialog.“
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) kündigt bezüglich der Proteste an den Universitäten im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg ein hartes Durchgreifen an.
Stadtleben
Verlosung – Elephantine, heißt die Nil-Insel im Süden Ägyptens, die in der Antike als Handels- und Grenzzentrum galt und von einer einmalig diversen Bevölkerung bewohnt war: Verschiedenste Sprachen, Kulturen und Religionen trafen hier aufeinander. Es ist der einzige Ort weltweit, an dem Kulturgeschichte durch schriftliche Quellen über einen Zeitraum von 4.000 Jahren „nachgelesen“ werden kann. Die aktuelle Sonderausstellung „Elephantine – Insel der Jahrtausende“ in der James-Simon-Galerie widmet sich der spannenden Geschichte. Wir verlosen eine Kuratorenführung inklusive Eintritt und Katalog für 5x2 Personen. Und zwar am Donnerstag, dem 6. Juni 2024, um 16.30 Uhr. Treffpunkt im Foyer der James-Simon-Galerie.
Essen & Trinken – Nicht nur die Einrichtung ist authentisch, auch die Speisen des kleinen „La Maison Bleue“, des blauen Hauses, in der Neuköllner Pannierstraße lassen den Besucher nach Tunesien träumen. Serviert wird traditionelle Berberküche auf Basis alter Familienrezepte. Es gibt Fleisch, Fisch aber auch viele vegetarische Optionen. Zu empfehlen sind die Gerichte aus dem Schmortopf, nach „Sahara-Art“, wie es auf der Karte heißt. Für Unentschlossene sind wohl die gemischten Platten (für zwei Personen) die richtige Wahl. Täglich von 12 bis 24 Uhr, Pannierstraße 26, Bushaltestelle Pflügerstraße
Noch hingehen – Es sieht leicht martialisch aus, was Hannah Hallermann in der „Hoto Galerie“ an die Wände gebracht hat. Wie übergroße Scheuklappen, vorzugsweise in Schwarz und einmal auch fast transparent, aber keinesfalls für Pferde gedacht. Immer haben Hallermanns Kunstwerke den Effekt von Noise-Cancelling-Kopfhörern. Bloß sehen sie besser aus und sind nur innerhalb der Soloschau „Information“ verwendbar. Draußen, im öffentlichen Raum, bleibt es beim allgegenwärtigen Rauschen, einen Komplettrückzug peilt die in Berlin lebende Künstlerin nicht an. Die Ausstellung ist noch bis zum 14.6. zu sehen. Mi bis Sa 13 bis 18 Uhr, Bergmannstraße 109, U-Bhf Mehringdamm
Last-Minute-Tickets – Kaum zu glauben, aber wahr: Heute Abend gibt die britische Sängerin Dua Lipa in Berlin ein Konzert und das ist noch nicht ausverkauft. Die Party steigt dabei noch nicht einmal im Olympia-Stadtion, sondern tatsächlich „nur“ in der Waldbühne. Umso schöner also – und das Wetter macht auch mit. Ab 17.30 Uhr ist Einlass und ab 19.30 Uhr geht's los. Die Ticketpreise sind zwar bisschen happig (ab 93,75 €), aber es handelt sich ja auch um einen dreifachen GRAMMY- und siebenfach BRIT-Award ausgezeichneten Popstar. Spontan erhältlich sind sie hier. Glockenturmstraße 1, S-Bhf Pichelsberg
Grübelstoff – Am 5. Juni 1972 fand die erste Weltumweltkonferenz in Stockholm statt. Seither wird an diesem Datum jedes Jahr der Tag der Umwelt zelebriert. Bekanntermaßen, auch Anbetracht aktueller, wetterbedingter Katastrophenmeldungen gibt es denkbar wenig zu feiern. Oder vielleicht doch: Wie bleiben Sie optimistisch?
Kiekste
Diese tapfere Mohnblüte aus Tegel-Süd ist Leserin Ingeborg Ussat ins Auge gesprungen. Schönen Dank! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem KIEKSTE-Wettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A113: Die Autobahn ist von 21 bis 5 Uhr stadtauswärts zwischen den Anschlussstellen (AS) Späthstraße und Schönefeld-Nord gesperrt. Aus organisatorischen Gründen wird ab 20 Uhr mit den Absperrmaßnahmen der ersten Zufahrten begonnen. In der folgenden Nacht finden weitere Arbeiten statt.
Jessner Straße (Friedrichshain): Ab ca. 7 Uhr bis Ende Oktober ist die Straße in beiden Richtungen zwischen Frankfurter Allee und Scharnweberstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Am Treptower Park (Plänterwald): Ab morgens bis Mitte September ist die Straße zwischen Karpfenteichstraße und Ludwig-Richter-Straße auf einen Fahrstreifen verengt.
Kreuzung Rennbahnstraße/Roelckestraße (Weißensee): Auf der Rennbahnstraße steht in Richtung Berliner Allee ab morgens (bis zum 11. Juni) nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Es ist kein Abbiegen möglich. Auf der Roelckestraße ist die Fahrbahn in beiden Richtungen jeweils auf einen Fahrstreifen verengt. In beiden Richtungen gibt es Abbiegebeschränkungen.
Tunnel Tiergarten Spreebogen (Tiergarten): In der Zeit von 21 bis 5 Uhr ist der Tunnel in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. In den folgenden Nächten finden weitere Sperrungen statt.
Nahverkehr – S41, S42 und S8: In der Nacht von 22 bis 1.30 Uhr fährt ein Pendelzug im 20-Minutentakt zwischen Greifswalder Straße und Gesundbrunnen.
Demonstration – Bitte beachten Sie, dass es generell zu kurzfristigen Absagen oder Verboten kommen kann. Heute sind 32 Demos angemeldet (Stand: Dienstag, 13 Uhr), u.a. „Europawahl ist wichtig – wählt die Demokratie“: 10 Personen, Omas for Future, Frankfurter Tor (8-10 Uhr)
„Kundgebung gegen Militarisierung“: 20 Menschen, Otto-von-Simson-Straße 27 (13-14 Uhr)
„Solidarität mit der Zivilbevölkerung in Palästina“: 200 Teilnehmende, Alice-Salomon-Platz (13-16 Uhr)
„Solidarität mit Israel – Aufstehen gegen antisemitische Hetze“: 100 Protestierende, Alice-Salomon-Platz (13-16 Uhr)
„Respect Cyclists – Die Fahrraddemo für sichere Radwege“: 100 Demonstrierende, Respect Cyclists, Falkplatz, Brunnenstraße, Prinzenallee, Wilhelmsruher Damm, Rathaus Reinickendorf, zurück zum Falkplatz, Karl-Liebknecht-Straße, Schlesisches Tor, Frankfurter Allee, zurück zum Mauerpark (17.30-21 Uhr)
Gericht – Ein Einziehungsverfahren im Zusammenhang mit beschlagnahmten Immobilien, die einem Clan zugerechnet werden, geht weiter. Betroffen ist ein 30-Jähriger aus einer polizeibekannten Großfamilie. Verhandelt wird über einen Antrag der Staatsanwaltschaft auf Einziehung einer Wohnung, die aus Sicht der Ermittler mit Geld erworben worden wurde, das aus Straftaten stamme (11 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 806).
Universität – „Was ist unter Antisemitismus gegen Israel zu verstehen? Was unterscheidet Kritik von antisemitischen Angriffen auf den jüdischen Staat?“ Diese Fragen stellt sich Klaus Holz und hält zum Thema „Antisemitismus gegen Israel“ heute (Mittwoch, der 5. Juni) an der Freien Universität einen Vortrag. Von 10 bis 11.30 Uhr, im Hörsaal D, Henry-Ford-Bau, Garystraße 3. Weitere Infos gibt es hier.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Medienkünstlerin Monika Fleischmann (74), Schöpferin der ersten künstlerischen virtuellen Realität mit Datenhandschuh und Datenbrille (1990): Alles Liebe zum Geburtstag!“ / Hansjörg Göritz (65), Architekt und Hochschullehrer / Lilly Krug (23), Model und Schauspielerin, Tochter von Veronica Ferres / Louis Krüger (28), Mitglied im Abgeordnetenhaus für die Grünen / Matilda (10), „10 Jahre Sonnenschein. Gratulation zur ersten Null. Mögen viele weitere glückliche Nullen folgen, wünscht Opa Hajo“ / „Heute feiern wir Herzschrittmacher unsere Chorschwester Martina mit dem Ständchen!“ / „Lieber Herr Professordoktor, herzlichen Glückwunsch zum heutigen Geburtstag von Ihren Kindern Sisay, Mekdes, Antonia und Konstantin!“ / Sebastian Krumbiegel (57), Sänger bei „Die Prinzen“ / „Hoch die Tassen und die Teller! Uns läuft schon das Wasser im Munde zusammen. Suse, weltbeste Macherin schwäbischen Kartoffelsalats, wird 79. Die Family schickt sehnsüchtige Glückwünsche und freut sich auf die Feier in Friedenau“ / „Die großartige, entzückende und meist fröhliche Nela Wendorff bereichert unser Leben nun schon seit 2 Jahren. Einen wunderschönen Geburtstag wünschen die glücklichen Großeltern M-ma & M-pa Wawa und freuen sich auf noch viele gemeinsame Ausflüge und Urlaube mit ihr auf dem Aaam und in der Prinzessinnen-Sänfte“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Rainer Hachfeld, * 9. März 1939, Karikaturist und Autor / Christian Holtz, Deutsche Rentenversicherung Bund / Anita Stangohr, * 6. März 1941 / Jörn Wittke, * 21. Juli 1954, Anwalt, ehrenamtlicher Familienbegleiter der Björn-Schulz-Stiftung
Stolperstein – Martha Pinner, geb. Gumpel, wurde am 10. Dezember 1874 in Lübeck geboren. Sie heiratete den Kaufmann Max Pinner, mit dem sie zusammen nach Berlin zog und dort zwei Kinder bekam, Edgar und Gertrude. Nach dem Tod ihres Mannes musste Martha Pinner mit ihren Kindern mehrmals umziehen und kam schlussendlich zur Untermiete unter. Angesichts der bevorstehenden Deportation nahm sie sich am 5. Juni 1942 das Leben. Sie wurde an der Seite ihres Ehemannes Max auf dem jüdischen Friedhof Weißensee bestattet. An Martha Pinner erinnert ein Stolperstein in Wilmersdorf in der Emser Straße 39. Ihr Sohn Edgar wurde gemeinsam mit seiner Frau in Auschwitz ermordet. Ihrer Tochter Gertrude gelang die Flucht in die USA, lebte dort kinderlos und ledig in New York.
Encore
Wer braucht schon Gossip Girl, wenn es auch den Checkpoint gibt: In unserer neuen Rubrik „Berlin Gossip“ gibt’s den täglichen Tag Klatsch und Tratsch aus der Unterwelt der High Society. Heute im Sinne des sogenannten „Pride-Months“ aus dem Privatleben einer Jungschauspielerin: Gemunkelt wurde schon lange, ist der Rote-Teppich-Liebling und Tatort-Star Jasna Fritzi Bauer etwa nicht heterocisnormativ vergeben? In Berlin interessierte das natürlich niemanden und trotzdem wurde daraus jetzt eine Schlagzeile. Bauer selbst hatte der „Vogue“ ein Interview gegeben, um ein Zeichen für „Freundin plus Tochter plus Hund“ zu setzten. Die Hochglanz-Homestory für ein klickfreudiges Halleluja.
Himmlisch war heute auch wieder die Arbeit von Tobias Langley-Hunt (Stadtleben) und Neele Schumacher (Produktion). Morgen ist an dieser Stelle Margarethe Gallersdörfer mit allen (Weih-)wassern gewaschen. Machen Sie es gut!
Ihr Christian Latz