meine Damen und Herr:innen, heute geht’s hier auch ums Gendern – aber erst im Encore. Bleiben Sie also dran und lassen Sie die Betriebstemperatur ganz langsam auf Glühweinniveau steigen fürs Finale!
Der traditionelle Berliner Brauch, die prominentesten Weihnachtsbäume der Stadt bereits vor dem Fest zu ruinieren – ob durch vergeigtes Casting, Transportprobleme oder Malheure bei der Aufstellung –, ist um eine überraschende Episode reicher: Unter den Augen zahlreicher Polizeibeamter haben Aktivisten der „Letzten Generation“ den geschmückten Baum am Brandenburger Tor gekappt. Der Schaden fällt vom Boden aus kaum auf, aber die Spitzen-Aktion brachte den sog. Volkszorn derart zum Brodeln, dass die Polizei am Abend noch mal via Twitter klarstellte, sie habe die Aktivisten auf der ausgefahrenen Hebebühne nicht gefährden wollen und sie deshalb erst nach vollbrachter Tat festgenommen.
Das Fazit des Tages lautet, dass Weihnachtsbaumfrevel noch mehr geächtet ist als blockierte Straßen. Unter „diese Idioten“ mochte es auch CDU-Generalsekretär Stefan Evers nicht machen. Und das an demselben Tag, an dem sein Bundesvize Carsten Linnemann in der ARD erklärte: „Wir werden doch nicht mit CO2-Vermeidung das (Klima-)Problem lösen“. Da brechen nicht nur Weihnachtsbäume.
Zur gleichen Zeit präsentierte Landeschef Kai Wegner den Klimaschutz als Schwerpunkt für die Wiederholungswahl. Bisher hat die Hauptstadt-CDU zu dem Thema im Wesentlichen die von ihr als „Klima-Autobahn“ bezeichnete Verlängerung der A100 durch Friedrichshain mit Straßenbegleitgrün im Portfolio. Jetzt sollen Parkhäuser am S-Bahn-Ring (wo genau eigentlich?), Radwege in Nebenstraßen (das sind übrigens die mit den längsten Rotphasen) und unbürokratische Solaranlagen dazukommen. Die Weihnachtsbäume von morgen sind in dem Strategiepapier kein Thema. Aber die Suche nach ansehnlichen Gewächsen wird perspektivisch schwieriger bei gerade noch vier Prozent intakten Gehölzen in Berlins Forsten und all den siechen Nadelwäldern in ganz Deutschland.
Die Liste der einst 100 und in diesem Jahr 33 „peinlichsten Berliner“ des Stadtmagazins „tip“ ist ein bisschen Kult und ein bisschen gaga, aber immer erheiternd und schwer verzichtbar, wenn man mitreden will. Deshalb hier ein schneller Blick aufs politische Spitzenpersonal mit Top-Platzierungen: Bausenator Andreas Geisel (2, „klebt fester an seinem Posten als ein Klimaaktivist auf der Stadtautobahn“), Ex-Mitte-BzBM Stephan von Dassel (4, Abwahl nach Geld-Angebot an einen unerwünschten Jobbewerber), CDU-Chef Kai Wegner (15, wegen betonköpfiger Auto(bahn)anbetung), Regiermeisterin Franziska Giffey (17, wegen ihrer gewagten Die-sind-doch-nur-neidisch-Parole über die Geberländer neulich im Tsp-Interview). Wie gesagt: Die komplette Lektüre lohnt sich.
Das unterschwellige Gefühl, dass Post und Sparkasse ihren Kunden aus dem Weg gehen, kann jetzt mit Zahlen überprüft werden – dank einer Anfrage von Niklas Schenker (Linke). Demnach sank die (zuvor recht konstante) Zahl der Briefkästen in Berlin in den vergangenen sieben Jahren von 2452 auf 2344. Die Zahl der Postfilialen nahm dagegen leicht zu auf aktuell 367. Was mit der Postbank ist, weiß die vom Senat zu Rate gezogene Bundesnetzagentur nicht. Und die Post selbst hat gar nicht geantwortet.
Dagegen hat sich die Sparkasse immerhin bemüht. Allerdings beantwortet die die Frage nach ihren seit 2002 geschlossenen Filialen nicht mit einer Zahl, sondern mit einem Aufsatz über Online-Banking im Allgemeinen und dem Verweis auf inzwischen 800.000 Nutzer (bei 1,3 Mio. Kunden) im Besonderen. Im Übrigen gebe es neben den ca. 80 klassischen Filialen neue Beratungsformate wie den „Klub zur hohen Kante“. Klingt wie eine Erfindung von Christian Lindner. Knax!
Für das stets am Planungshorizont befindliche Kombibad in Marzahn-Hellersdorf gibt es immer noch keinen Zeitplan, aber eine vage Kostenschätzung: 45 Mio. Euro zzgl. „sehr dynamischer Preisentwicklung im Bausektor“, wie die Innenverwaltung auf Anfrage von Sybille Meister (FDP) schreibt. Laut Senat kommt eine öffentlich-private Partnerschaft in Betracht, wenn die landeseigenen Bäderbetriebe es absehbar nicht wuppen können.
Meister lehnt nicht nur den von der BVV beschlossenen Standort im Jelena-Santic-Friedenspark ab (auf der Hellersdorfer Seite der Wuhle am Kienberg), sondern fordert die private Beteiligung und den Verkauf von Namensrechten. Das will die FDP auch für andere Sportstätten; ein entsprechender Antrag liegt dem CP vor. Aber der Weg zu Kindl-Bad und Deutsche-Wohnen-Halle dürfte frühestens nach der Wahl frei werden.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Wir schauen auf den Krieg in der Ukraine.
+++ Bei seiner ersten Auslandsreise seit dem russischen Überfall hat der ukrainische Präsident Selenskyj in Washington mit US-Präsident Biden über weitere Unterstützung gesprochen. Die USA wollen der Ukraine „Patriot“-Raketenabwehrsysteme liefern, mit denen sich das Land gegen Russlands Angriffe wehren kann.
+++ Während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Biden wandte sich Selenskyj mit eindringlichen Worten an das amerikanische Volk. „Ich wünsche Ihnen Frieden“, so seine Botschaft an die amerikanische Bevölkerung.
+++ Russlands Präsident Putin hat die Aufrüstung seiner Armee mit mehr Waffen und Soldaten angekündigt.
Alle Ereignisse können Sie in unserem Live-Blog (hier) verfolgen. Spenden können Sie hier – viele Ukrainer sitzen jetzt ohne Heizung und Strom im Kalten.
Nachdem alle Vögel den zweiten Grippetest mit negativem Ergebnis bestanden haben, kann der Zoo just Heiligabend wieder öffnen – mit Ausnahmegenehmigung und Desinfektionsmatten an den Eingängen. Ihr Kinderlein kommet, Ihr Elterlein kommet mit – und schaut mal, ob die Tiere sich verändert haben in den fünf Wochen, in denen sie unter sich waren.
Da der verflossene Aquadom als Ferienprogramm ausfällt, habe ich mal im Zoo-Aquarium gefragt, wie es den Fischen geht, die der großen Bouillabaisse entronnen sind, und ob sie besichtigt werden können. Also: Den meisten der etwa 200 dorthin gebrachten Tiere gehe es „den Umständen entsprechend gut“. Einzelne hätten Hautverletzungen, die mit desinfizierenden Bädern behandelt würden. Sieben seien tot angekommen oder danach an ihren Verletzungen verendet – überwiegend Buntbarsche und Doktorfische. Die anderen, denen der Zoo Asyl gewährt, seien in Quarantänebecken und für Besucher/innen nicht zu sehen.
Die S-Bahn sortiert ihre Züge neu: Weil die Ringbahn sukzessive mit dem fabrikneuen Modell 483/484 (die mit dem schlimmen Pipipipipipipip) bestückt wird, wandern die vor fast 40 Jahren für die West-Berliner BVG entwickelten Rappelkisten der Baureihe 480 (Spitzname unter Pufferküssern: „Toaster“) von dort auf die S3, auf der bisher etwas neuere, leisere Züge fahren. Mensch, Erkner dich nicht!
Auch ihr rollendes DDR-Museum nimmt die S-Bahn wieder in Betrieb. Nach knapp zwei Wochen krankheitsbedingter Komplett-Einstellung sollen die Linien S85 (mit den vor Jahren vom Schrottplatz geretteten DDR-Wagen) und die S26 ab heute wieder regulär fahren. Die ebenfalls krankheitsbedingt aus dem Verkehr gezogenen Werktags-Verstärker für S1, S3 und S5 sind im ab heute geltenden Ferienfahrplan ohnehin nicht vorgesehen.
Apropos Ferien: Für viele Schüler und Lehrer aus Grünau und Wendenschloss erledigt sich vorerst die morgendliche Frage, ob sie wie üblich die BVG-Fähre (3 Minuten Fahrzeit) nehmen können oder wegen der zugefrorenen Dahme die Straßenbahn nehmen müssen (22 Minuten mit Umsteigen). Dass die Info, ob die Fähre fährt, nicht in die Fahrplan-Apps eingespeist wird, liegt laut BVG an der kurzfristigen Entscheidung der Kapitäne. Zur Auswahl stehen die Varianten „Polarstern“, „Titanic“ oder einfach warten, bis der Eisbrecher durch ist.
Falls Sie noch einen besonders hochwertigen Begriff für die weihnachtliche Scrabble-Runde gebrauchen können: Lebensmittelüberwachungstransparenzgesetz. Falls die Mitspieler rumdiskutieren, sagen Sie ihnen, dass es zum Jahreswechsel in Kraft tritt. Und wenn das Spielfeld zu klein ist (CP-Exklusiv-Info: ist es): Mit „LMÜTranspG“ sind Sie auf der sicheren Seite und haben immerhin das Ü untergebracht.
Früher vor Dreilinden: „Gänsefleisch moal Ihr‘n Gofforraum offmachen?!“ Heute vor Dreikönig: „Gänsefleisch die Reste Ihres Weihnachtsbratens korrekt entsorgen?“ Falls das jetzt nicht deutlich genug war: Die Wasserbetriebe bitten herzlich darum, Gänsefett nicht in den Abfluss zu kippen, weil sich sonst die Mikroorganismen im Klärwerk überfressen, sofern das Fett nicht schon auf dem Weg dorthin in den Rohren anpappt und fault. Was dann? Sukzessive aufessen oder in einer mit Zeitung ausgelegten Schüssel abkühlen lassen und in die Biotonne bringen, empfehlen die Wasserbetriebe. Die BSR-Bakterien können offenbar den Schmalz nicht vollkriegen.
Der beim Duell mit einem Diplomaten-SUV vor knapp zwei Wochen ramponierte, einzige Elektro-Lkw der Feuerwehr – 1,8 Mio. Euro teuer, gut 2 Jahre alt – hat den Unfall besser überstanden, als die Bilder es vermuten ließen. „Es sind vor allem Kunststoffverkleidungen kaputt gegangen“, sagte ein Feuerwehrsprecher auf CP-Anfrage. Die Schadenshöhe werde gerade ermittelt. „Wir hoffen, dass das Fahrzeug Ende Januar wieder in den Dienst gehen kann.“ Und weil das E-Modell bis zu dem Unfall so gut funktionierte, hat die Berliner Feuerwehr laut dem österreichischen Hersteller Rosenbauer jetzt vier weitere bestellt.
Pssst! Der Chef hat sich geirrt. „Auch mit allem Geld der Welt lässt sich in Berlin kein Bürgeramtstermin kaufen”, schrieb hier am Montag Lorenz Maroldt. Von wegen, sagt CP-Leser Hilmar von O. und serviert gleich zwei Ebay-Kleinanzeigen-Angebote: „Burgeramt Termin, VB: Hi, habe einen Termin beim Burgeramt am 28.12.22 in Berlin Lankwitz. Da ich weiß, dass es schwer ist Termine zu kriegen, wollte ich jemanden helfen der es nötig hat. Gruß“. Und: „Termin für Bürgeramt, 20€: Wir BfB (Büro für Beratung) organisieren für Sie einen Termin bei Bürgeramt“. Termin bei Bürgeramt? Krass, Digga!
Im neuen Tagesspiegel (Kennen Sie den schon?! Sonst geht’s hier zur 40-Tage-Gratis-Probe!) küren wir immer sonnabends die Berliner/innen der Woche – und zu Silvester die des Jahres. Vorschläge nehmen wir gern unter checkpoint@tagesspiegel.de entgegen. Und noch was: Wenn Sie jung und aufstrebend sind oder so jemanden kennen: Der Tagesspiegel bildet 2023 wieder Volontär/innen aus. Unser Ausbildungsredakteur Armin Lehmann schreibt, wir seien „auch ganz nett“ – was immer „auch“ und „ganz“ bedeuten sollen.
Zitat
„Wir arbeiten hart daran, uns das verlorengegangene Vertrauen wieder zu ergärtnern.“
Der Neuköllner Umweltstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) zu den Protesten von Anwohnern und Fachleuten gegen einen radikalen Heckenrückschnitt am Weigandufer. Die ganze Geschichte steht im neuen Neukölln-Newsletter (Abo gratis) von Madlen Haarbach.
Tweet des Tages
Unsere Kolleginnen und Kollegen da draußen und auch wir im Netz hören Ihnen zu. Wir verstehen Ihre Erwartungen, aber eine Hebebühne wird in dieser Stadt alltäglich bleiben.
Stadtleben
Essen – In Israel kann Assaf Granit nicht unerkannt über die Straße gehen, da ist er ein prominenter Fernsehkoch. Dazu kommt, dass Granit einen Michelin-Stern erkocht hat, für das Restaurant, das er in Paris betreibt. Insofern zählt er zu den prominentesten Neuzugängen in der Berliner Gastronomie dieses Jahr. Im Berta, benannt nach seiner Großmutter und Teil des neu eröffneten Precise-Tale-Hotels beim Potsdamer Platz, differenziert er die ziemlich gut vertretene levantinische Küche in Berlin weiter aus: zum Beispiel mit Kreplach, einer Art Ravioli, die er mit Miesmuscheln, Speck und karamellisierten Zwiebeln serviert, oder einer Jerusalemer Fischsuppe. Lohnenswert! Mo-Sa 18.30-23 Uhr, Stresemannstraße 99, S/ U-Bhf Potsdamer Platz
Last-Minute – Was ist ein „richtiger“ Mann und wie ist seine Stellung in der westlichen Welt? Wie genau interagieren Männer in rechtsradikalen Burschenschaften? Und was treibt Frauenhasser, Internet-Trolle und andere Sexisten um? Für sein Buch „Die letzten Männer des Westens“ hat sich Autor und Regisseur Tobias Ginsburg ein Jahr lang undercover eben diesen Kreisen angeschlossen und so versucht, der Frage auf den Grund zu gehen, wo all diese Ängste und der Hass herrühren. Die Recherche führte ihn nach Deutschland, Polen und in die USA und wurde u.a. von Rapper Danger Dan gelobt. Ginsburg liest heute Abend ab 20 Uhr im SO36 (Oranienstraße190, U-Bhf Görlitzer Bahnhof). Der Abend wird als Format zwischen Lesung, Comedy und politischen Abgründen angekündigt. Karten gibt es im Vorverkauf ab 17 Euro. Wir verlosen außerdem 2 Gästelistenplätze.
Last-Minute-Tickets, encore – Wem der Sinn eher nach Theater steht, dem sei die fantastische Stefanie Reinsperger in „Selbstbezichtigung“ am Berliner Ensemble ans Herz gelegt. Die One-Woman-Fassung nach der Vorlage von Peter Handke beginnt harmlos, steigert sich aber zu einem Sog um die Geschichte eines Menschen und dem Kampf mit hohen und niedrigen Ordnungsmächten. Vor 50 Jahren geschrieben, ist der Stoff heute nicht weniger aktuell. Handkes Vorlage ist gut gealtert. Und doch ist es hier vor allem die Umsetzung durch Reinsperger und Regisseur Dušan David Parízek, die das Stück so mitreißend werden lässt. Genau das Richtige, ehe die Besinnlichkeit beginnt. Heute, Donnerstag, um 20 Uhr am Berliner Ensemble, Bertolt-Brecht-Platz 1, S&U-Bhf-Friedrichstraße, Karten ab 9 Euro gibt es noch hier.
Karten sichern – Weihnachten im Eva-Kostüm: Das „Berlin Strippers Collective“ setzt sich dafür ein, Sexarbeit und Striptease zu entstigmatisieren. Die Gruppe hat sich 2019 formiert, um den patriarchalen Machtstrukturen in der Branche etwas entgegenzusetzen. Das kreative Kollektiv bringt Striptease mit einem politischen Dreh auf die Bühne und zeigt nebenher, dass diese Form des Tanzes längst das Rotlichtmilieu verlassen hat. Zum Beispiel im Rahmen des Abends an der Volksbühne, wo die Truppe das selbstgeschriebene und produzierte Stück „Merry Stripmas and a happy new queer“ zeigt, das von den Geschichten der Sexarbeiter:innen erzählt und der Kunst, dem Leben mit einer Mischung aus Humor und Pragmatismus zu begegnen. Zu sehen am Freitag, 23. Dezember, ab 20 Uhr, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Linienstraße 227, U-Bhf Rosa-Luxemburg-Platz, Karten ab 16 Euro gibt es hier.
Grübelstoff – Ab dem 24. Dezember beginnen die Raunächte. Dann sollte man laut altem Brauch keine Wäsche aufhängen, am Morgen nicht pfeifen und Türen nicht laut zuschlagen. Esoterisch geneigte Menschen räuchern und absolvieren diverse Rituale. Gibt es einen Aberglauben, den Sie befolgen, so absurd er scheinen mag?
Ein Päckchen Berlin
Noch 2 Tage bis Weihnachten! Sie haben noch keine Geschenke? Nun ja, Bücher gehen bekanntlich immer und der Jaron Verlag beliefert beispielsweise am 23. Dezember noch Berliner Buchhandlungen mit seinen Titeln. Viele davon haben einen starken Berlin-Bezug, perfekt also nicht nur für liebe Freunde, die hier wohnen, sondern auch für die Verwandtschaft außerhalb der Hauptstadt. Wenn Sie sich ein Lesepaket wünschen, dann haben Sie außerdem die Chance, bei uns ein Päckchen Berlin-Bücher aus dem Jaron Verlag zu gewinnen. Schreiben Sie uns an checkpoint@tagesspiegel.de mit der Adresse, an die das Paket im Falle eines Gewinns gehen soll.
(Illustration: Naomi Fearn)
Berlin heute
Verkehr – Axel-Springer-Straße (Mitte): In Richtung Leipziger Straße steht bis Ende Januar in Höhe Zimmerstraße nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Columbiadamm (Tempelhof und Kreuzberg): Ab ca. 19 Uhr kann es zu Verkehrseinschränkungen zwischen Platz der Luftbrücke und Golßener Straße kommen.
Demonstration – Für heute sind elf Demonstrationen (Stand 21.12., 11:57 Uhr) angemeldet, u.a. „Mahnwache zur Aufklärung rechter Straftaten in Neukölln“: 10 Personen, Basta, Tempelhofer Damm 12 (8.30-9.30 Uhr)
„Für die Menschenrechte in Nordkorea. für Religionsfreiheit und gegen Christenverfolgung“: 12 Teilnehmende, Glinkastraße 5 (14-15 Uhr)
„Gedenken an die Rote Kapelle“: 50 Teilnehmer:innen, VVN-BdA Lichtenberg e.V., Schulze-Boysen-Straße 11 (16-18 Uhr)
„Frieden Versammlung über das Jüdischer Feiertag Chanukka“: 50 Personen, Chabad Lubawitsch Berlin, Hermann-Ehlers-Platz (18-20 Uhr)
Gericht – Der Prozess um die tödliche Messerattacke gegen eine sechsfache Mutter aus Afghanistan geht weiter. Ihr wegen Mordes angeklagter Ehemann (42) soll sich wegen der Trennungsabsichten der 31-Jährigen in seiner Ehre gekränkt gefühlt haben (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 217).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Ralph Fiennes (60), britischer Schauspieler und Regisseur, Darsteller von Amon Göth in „Schindlers Liste“ / Britta Heidemann (40), deutsche Fechterin, Weltmeisterin (2007), Olympiasiegerin (2008), Europameisterin (2009) / Felicitas Hoppe (62), deutsche Schriftstellerin / „Alles Gute, Frau Janis – am Tag nach der Sonnenwende: da gibt sogar das Jahr sich Mühe!“ / „Lieber Bruder Joachim, ich wünsche Dir alles Gute für Dein neues Lebensjahr! Ich freue mich, Dir heute Abend persönlich gratulieren zu können bei einem gemütlichen kroatischen Essen, Deine Schwester Brigitte!“ / Daniela Kluckert (42), FDP-Politikerin / Christian Liebig (68), Bassist und Rockmusiker / Markus Mosa (55), deutscher Wirtschaftsmanager (EDEKA) / Vanessa Paradis (50), französische Popsängerin und Schauspielerin / Evelyn Schlag (70), österreichische Schriftstellerin / „Unser „Sternchen“ Stella Charlotte wird 16. Wir gratulieren, die Spandauer Großeltern“ / Renate Welsh (85), österreichische Jugendbuchautorin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Marja-Liisa Rautavirta-Dettmer, * 17. März 1941 / Sabine Juppe, * 16. Oktober 1954 / Ingrid Rössner, * 29. Juli 1941 / Ingrid Vietig, geb. Friedemann, * 24. Juni 1939 / Christian Wendt, * 14. März 1951 / Broder Wurl
Stolperstein – Leon Driller kam am 26. Mai 1886 in Wien zur Welt. Er wohnte in der Wielandstraße und arbeitete als Schneider. Im Jahr 1939, nach der Pogromnacht, floh er mit seiner Familie nach Belgien, doch nach der Besetzung durch die Wehrmacht wurde Driller durch mehrere Internierungslager in Südfrankreich geschleppt und in „Les Milles“ am 22. Dezember 1942 ermordet. An der Wielandstraße 15 in Charlottenburg erinnert ein Stolperstein an Leon Driller.
Encore
Man soll keine Schulden mit ins neue Jahr nehmen, auch keine Briefschulden. Deshalb öffnen wir hier die herrenlose Damenhandtasche, in der Mails mit erhöhtem Betreuungsbedarf aufbewahrt werden. Sie kommen immer von Männern und gehen meist an Frauen, teils in Kopie an die Chefredaktion. Also, Herr Mag. B.J.: Eine kniggekonforme Anrede wäre schon schön gewesen. Was Ihre inhaltlichen Anmerkungen betrifft („…entblöden sich nicht, wider besseres Wissen aktivistisch die Zerstörung der deutschen Sprache zu betreiben … kein Sinn fuer korrekten Sprachgebrauch … Ihre Seele wird sich rächen fuer Ihre Sucht nach permanenter Destruktion“), also, was das betrifft, haben wir jüngst bei Vollmond ein Erdmännchenweibchen geopfert für die Balance und Seele der Kollegin. Aber dass Sie „fuer“ mit „ue“ schreiben, belastet das Team CP sehr.
Und, Herr Johannes Rackow von der AfD-Fraktion Treptow-Köpenick: Danke fürs unermüdliche Markieren und Erläutern sämtlicher Tippfehler im Bezirksnewsletter, insbesondere für Ihre ausführlichen Ausführungen über substantivierte Komparative von Adjektiven ohne Substantive und den jovialen Freispruch („Im Zweifel für die Angeklagte (Lachsmiley)“) für die Kollegin. Sie wissen sicher selbst, dass Sie überqualifiziert sind. Aber Ihr weitschweifiger Schreibstil lässt Sie so alt aussehen, wenn sie diese Anmerkung gestatten (Zwinkersmiley).
So, wäre das auch erledigt (warum eigentlich „wäre“? – ach, egal). Für diesen CP hat auch Lotte Buschenhagen recherchiert. Das Stadtleben hat Sarah Borufka verfasst, die Frühproduktion Kathrin Mauer gemanagt. Morgen spannt Nina Breher hier die Rentiere (m/w/d) an für den letzten regulären CP dieses Jahres. Wir lesen uns 2023 wieder. Schöne Weihnachten!
Ihr Stefan Jacobs