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Verkehrssicherheit hoch drei Berliner Linke verzeichnet Mitgliederrekord Spuk im Schöneberger „Horrorhaus“ Das Meer kommt in die Rummelsbucht Moeller schwärmt für Merz

von Jessica Gummersbach
und Margarethe Gallersdörfer
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Berlin geht auf Nummer sicher: Die Hauptstadt hat jetzt gleich drei Konzepte für mehr Verkehrssicherheit. Das erste beschloss gestern der Senat, das zweite haben die Grünen im Abgeordnetenhaus vorgestellt und das dritte präsentierte der Fachverband FUSS e.V. als Reaktion auf den Senatsplan. Nötig ist mindestens eins, besser wären zwei, vielleicht sicherheitshalber alle drei: Die Zahl der Verkehrstoten ist so hoch wie seit Jahren nicht mehr.

Mehr als 60 Maßnahmen kündigte der Senat an, darunter ein gezieltes Monitoring nach Unfällen, Verbesserungen für den Radverkehr und sicherere Kreuzungen. Kernforderung der Grünen und der Fußgängerlobby bleibt derweil die Ausweitung von Tempo 30. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) plädierte dagegen erst kürzlich im Tagesspiegel-Interview für mehr Tempo 50, damit „der Verkehr vernünftig fließen kann“.

Wie flächendeckendes Tempo 30 aussehen kann, zeigt ein Blick in die Hauptstadt der norditalienischen Region Emilia-Romagna. Bologna zieht nach einem Jahr als „Città 30“ (Stadt mit Tempo 30) eine sehr positive Bilanz.

Die Zahl der Verkehrstoten habe sich fast halbiert, zum ersten Mal seit 1991 wurde kein Fußgänger getötet; 13 Prozent weniger Unfälle, 11 Prozent weniger Verletzte, ein starker Rückgang der Luftverschmutzung und ein Boom bei der Nutzung von Öffis und Sharing-Angeboten. Nun sind Bologna und Berlin ebenso wenig vergleichbar wie Bolognese und Buletten. Trotzdem erstaunlich, wie schnell man langsam vorankommt.

Den Turbo legt dagegen Die Linke Berlin ein: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die Partei mehr als 11.000 Mitglieder.