Berlin geht auf Nummer sicher: Die Hauptstadt hat jetzt gleich drei Konzepte für mehr Verkehrssicherheit. Das erste beschloss gestern der Senat, das zweite haben die Grünen im Abgeordnetenhaus vorgestellt und das dritte präsentierte der Fachverband FUSS e.V. als Reaktion auf den Senatsplan. Nötig ist mindestens eins, besser wären zwei, vielleicht sicherheitshalber alle drei: Die Zahl der Verkehrstoten ist so hoch wie seit Jahren nicht mehr.
Mehr als 60 Maßnahmen kündigte der Senat an, darunter ein gezieltes Monitoring nach Unfällen, Verbesserungen für den Radverkehr und sicherere Kreuzungen. Kernforderung der Grünen und der Fußgängerlobby bleibt derweil die Ausweitung von Tempo 30. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) plädierte dagegen erst kürzlich im Tagesspiegel-Interview für mehr Tempo 50, damit „der Verkehr vernünftig fließen kann“.
Wie flächendeckendes Tempo 30 aussehen kann, zeigt ein Blick in die Hauptstadt der norditalienischen Region Emilia-Romagna. Bologna zieht nach einem Jahr als „Città 30“ (Stadt mit Tempo 30) eine sehr positive Bilanz.
Die Zahl der Verkehrstoten habe sich fast halbiert, zum ersten Mal seit 1991 wurde kein Fußgänger getötet; 13 Prozent weniger Unfälle, 11 Prozent weniger Verletzte, ein starker Rückgang der Luftverschmutzung und ein Boom bei der Nutzung von Öffis und Sharing-Angeboten. Nun sind Bologna und Berlin ebenso wenig vergleichbar wie Bolognese und Buletten. Trotzdem erstaunlich, wie schnell man langsam vorankommt.
Den Turbo legt dagegen Die Linke Berlin ein: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die Partei mehr als 11.000 Mitglieder. Innerhalb eines Monats sei der Landesverband um ein sattes Drittel angewachsen, freuten sich die Landeschefs Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer am Dienstag: „Am 1. Januar 2025 hatte die Berliner Linke 8308 Mitglieder, Stand heute sind es 11.153 Mitglieder.“
Auch bundesweit verzeichne Die Linke eine „enorme Eintrittswelle“ und hat jetzt 81.210 Mitglieder – vor der Abspaltung von Sahra Wagenknecht vor einem Jahr waren es noch rund 45.000.
Brychcy und Schirmer erklären den Zulauf so: „Nachrichten lösen derzeit oft ein Ohnmachtsgefühl aus, den Entwicklungen nur ausgeliefert zu sein.“ Bei Parteiveranstaltungen spüre man dagegen „eine wahnsinnige Energie, dagegen etwas tun zu können“. Viele Menschen seien außerdem entsetzt über den Dammbruch von Friedrich Merz „und wollen zudem unseren klaren Kurs für bezahlbare Mieten und faire Löhne unterstützen“, sagen die Landeschefs. „Wir nehmen diesen Rückenwind jetzt mit in den Wahlkampfendspurt.“ Auf dass er die Linke über die Fünf-Prozent-Hürde puste.
Eine geplante Veranstaltung an der Freien Universität stößt auf heftige Kritik: Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der israelische Botschafter und der deutsch-jüdische Verein „Werteinitiative“ protestieren gegen einen Vortrag von Francesca Albanese. Die UN-Sonderberichterstatterin für die palästinensischen Gebiete soll am kommenden Mittwoch sprechen, Titel: „Lebensbedingungen, die auf Zerstörung ausgelegt sind. Rechtliche und forensische Perspektiven auf den laufenden Gaza-Genozid“.
In einem offenen Brief der Werteinitiative heißt es, Albanese sei „durch die Verbreitung antisemitischer Weltbilder aufgefallen“. Israels Botschafter Ron Prosor schrieb an den FU-Präsidenten, Albanese relativiere den Holocaust, indem sie „absurde Vergleiche mit Israel“ ziehe und das Existenzrecht des jüdischen Staates untergrabe. Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) erwartet „zeitnah Antworten“ vom FU-Präsidium. Die Hochschule selbst teilte mit, man nehme „Bedenken und Hinweise zu Veranstaltungen ernst und prüft diese.“ Kollege Hannes Heine ordnet ein.
„Klare Grenzen“ wollen derweil SPD und CDU im Berliner Abgeordnetenhaus ziehen: Wenn morgen im Plenum die Mitglieder der Enquete-Kommission „Für gesellschaftlichen Zusammenhalt, gegen Antisemitismus, Rassismus, Muslimfeindlichkeit und jede Form von Diskriminierung“ gewählt werden, wollen die Fraktionen gemeinsam gegen AfD-Kandidaten stimmen. „Die Berliner SPD-Fraktion setzt mit der CDU-Fraktion ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus“, schreibt der SPD-Abgeordnete Orkan Özdemir in einer Pressemitteilung, die dem Checkpoint vorab vorliegt. „Wir dürfen und werden der AfD keine Bühne bieten, um demokratische Zukunftsprozesse von innen heraus zu sabotieren.“
Eine Enquete-Kommission wird eingesetzt, wenn Entscheidungen über komplexe Themen anstehen. Schwarz-rot hatte eine solche Kommission bereits im Koalitionsvertrag angekündigt, „um strukturellen Rassismus und Diskriminierungen in Gesellschaft und staatlichen Einrichtungen aufzudecken und Gegenmaßnahmen zu entwickeln“.
Anderes Thema: Vor zehn Jahren schockierten die Zustände im „Horror-Haus“ in der Schöneberger GrunewaldstraßeBerlin: Der Altbau in bester Wohnlage war verwahrlost, der Innenhof aufs Übelste vermüllt. Bewohner vermuteten, dass der Eigentümer gezielt „entmieten“ wollte, um das Gebäude luxussanieren zu können. Heute herrschen auf den ersten Blick keine unhaltbaren Zustände mehr, saniert wurde jedoch augenscheinlich nicht. Hauseingang und Hinterhof wirken trostlos, die Fassade bröckelt.
Auf Checkpoint-Nachfrage schreibt das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, der Eigentümer habe mehrfach gewechselt, der aktuelle übernahm 2020. Viele Probleme wurden offenbar nie beseitigt: Eine undichte Gasleitung musste zwischenzeitlich abgestellt werden, im Winter häufen sich Wasserrohrbrüche. Regelmäßig würden Heizkörper aufgestellt, so konnte erreicht werden, dass sich die Lage „nicht weiter verschlimmert“. Die letzte Genehmigung zur Sanierung wurde im März 2024 erteilt. Aktuell würden „Einzelabstimmungen“ laufen.
Mehrere Mieter beschweren sich seit Jahren über Mängel und unlautere Methoden des Vermieters, schreibt der Berliner Mieterverein auf CP-Anfrage: Schlösser würden ausgetauscht, kaputte Wasserleitungen nicht repariert. Es entstehe der Eindruck, dass sie rausgedrängt werden sollen. Klingt, als sei der Spuk noch nicht vorbei.
Auch irgendwie unheimlich: „Der Ozean kommt nach Berlin!“ So bewirbt das israelische Meerespark-Unternehmen Coral World das „Ocean Berlin“ in der Rummelsbucht, einst eines der umstrittensten Bauprojekte der Hauptstadt. Aktueller Stand: Das Giganto-Aquarium soll im April 2026 fertiggestellt sein – und Sorgen um das Tierwohl machen Senat und Bezirk Lichtenberg sich momentan keine. Nachgefragt hatte der Grünen-Abgeordnete Stefan Taschner, der darauf hinwies, dass im Schwester-Meerespark „Maui Ocean Center“ in nur einem Betriebsjahr fast 70 Prozent der für das Aquarium gefangenen Korallenfische verreckt sein sollen (Q: Maui Now).
Laut Senat gibt es noch keine Details zur Haltung der Tiere im „Ocean Berlin“, man zeigt sich aber unerschüttert: „Innerhalb der Europäischen Union gibt es zur Erlangung einer Zoogenehmigung und die Einfuhr von Tieren ein umfangreiches Kontroll- und Nachweissystem, über das gewährleistet werden soll, dass es möglichst nicht erst zu Missständen innerhalb der genehmigten Einrichtungen kommt.“
Und wie sicher sind die Menschen? Riesenaquarium – da kommen in Berlin Erinnerungen an den 2022 geplatzten Aquadom am Alex hoch. Der „Ocean Berlin“-Architekt Stefan Golmitz versichert, es habe danach für die Acrylglasscheiben (30 bis 40 Zentimeter dick, bis zu 26 Tonnen schwer) eine zusätzliche Sicherheitsüberprüfung gegeben. Über neun Millionen Liter Berliner Leitungswasser sollen am Ende in die „Ocean Berlin“-Tanks fließen – und dort zu Salzwasser umgewandelt werden. Tiere und Korallen sollen laut Coral-World-Manager Erez Ben Nun ausschließlich von verifizierten europäischen Händlern oder aus eigener Zucht kommen (Q: Morgenpost).
Korrektur: Die CDU braucht bei der Bundestagswahl nicht 30 Prozent der Zweitstimmen in Berlin, um sieben Direktmandate zu erzielen, wie wir hier gestern schrieben, sondern deutlich über 20 Prozent. Exakt bestimmten lässt sich der Wert im Vorfeld nicht, da er auch vom Gesamtergebnis der CDU abhängig ist. Dennoch bleibt es dabei: Es wird extrem knapp für eine Berliner CDU-Größe. Ottilie Klein und Jan-Marco Luczak steht womöglich eine lange Wahlnacht bevor.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Update zum Tarifkonflikt zwischen Verdi und der BVG: Am dritten Verhandlungstag kamen die Verkehrsbetriebe der Gewerkschaft etwas entgegen, das neue Angebot liegt aber weiter deutlich unter den Forderungen. Neue Streiks bleiben auch in den kommenden Wochen möglich – und wahrscheinlich, schreibt Jörn Hasselmann.
Verliebt in Neukölln: Ralf Moeller, Hollywood-Schauspieler und Bodybuilder, hat es erwischt. CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz kann ihm zufolge „nicht nur hobeln und sägen“, sondern „zu Hause auch mal eine Schublade oder Tür reparieren“ (offenbar glatt gelogen). Und diese kräftigen Hände! „Wenn er den Handschlag dem Trump gibt, weiß der, dass in Deutschland ein Wechsel stattgefunden hat.“ Allerlei Funken und Späne flogen da beim Wahlkampftermin im Handwerksbetrieb.
Noch elf Tage bis zur Bundestagswahl.
Im Flüstergang: Berlins U-Bahnen und Trams sind im vergangenen Jahr noch langsamer geworden, die Busse haben sich wieder auf 17,9 durchschnittliche Stundenkilometer hochgearbeitet. Stefan Jacobs zeigt, welche Kreuzungen und Ausfahrten die größten Ausbremser sind.
Frauen olé! Berlin bewirbt sich mit dem Olympiastadion als Austragungsort für die Fußball-Europameisterschaft der Damen 2029. Der Deutsche Fußballbund will die Spiele nach Deutschland holen. Am Freitag soll eine Vorauswahl potenzieller Spielorte bekanntgegeben werden.
Apfel ade: Im Görlitzer Park, am Kottbusser Tor und auf dem Leopoldplatz gelten ab Sonnabend dauerhaft Waffen- und Messerverbotszonen. Es gebe jedoch einen Ermessensspielraum, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel im RBB-Inforadio: Man werde „die Mutter, die den Apfel schält, darauf hinweisen, dass sie sich jetzt hier in der Messerverbotszone befindet und diese bitte verlassen soll“. Es gehe darum, Waffen von „bestimmten gewaltaffinen Personengruppen“ einziehen zu können und schwere oder tödliche Verletzungen zu verhindern.

+++ Blaulicht Berlin +++
Immer mehr Opfer: Dem Berliner Palliativmediziner, der seit August in Untersuchungshaft sitzt, wird nun die Ermordung von mindestens zehn Menschen vorgeworfen. Verhaftet wurde der 40-Jährige zunächst wegen vier Verdachtsfällen, dann waren es acht – nun beschuldigt ihn die Staatsanwaltschaft auch des Mordes an zwei schwer kranken Frauen im Alter von 25 und 57 Jahren. Es wird weiterhin um Hinweise von Kolleg:innen und Angehörigen gebeten. Hannes Heine erklärt, warum der Fall sich über Berlin hinaus ausweiten könnte.
Unbekannter Toter: Nach dem Fund eines Mannes in der Havel bittet die Berliner Polizei öffentlich um Mithilfe bei der Identifizierung. Zwei Kinder hatten die Leiche am Havelgrund in der Wasserstadt Spandau bemerkt, auf Höhe der Romy-Schneider-Straße. Er soll zuvor von mehreren Männern gesucht worden sein.
Massenschlägerei am Kottbusser Tor: Während einer Auseinandersetzung zwischen etwa 15 Personen am Montagnachmittag wurde ein eingreifender Polizist mit einer Holzlatte an der Hand verletzt. Der mutmaßliche Angreifer erlitt bei der Schlägerei eine Platzwunde. Die Polizei setzte außerdem Pfefferspray ein.
+++ Blaulicht Berlin Ende +++
Zwischendurch ein kleiner Lichtblick: Die Erdmännchen im Berliner Zoo genießen aktuell jeden Sonnenstrahl (knuffiges Video auf Instagram). Checkpoint-Tipp: Machen Sie’s genauso, morgen soll’s schneien.
Fragen will gelernt sein. Welche Einnahmen Berlin sich bei der Parkraumbewirtschaftung und einer möglichen City-Maut entgehen lasse, wollten die Grünen-Politikerinnen Antje Kapek und Oda Hassepaß wissen. Die Verkehrsverwaltung hatte bei der Antwort lesbar Freude: „Gebühren können dem Land Berlin nur entgehen, wenn Gebühren erhoben werden könnten, jedoch nicht erhoben werden.“ Solange die Anwohnerparkgebühren nicht erhöht werden, „entgehen dem Land Berlin daher keine Einnahmen“. Alles klar, Frau Lehrerin.
Es folgt ein Servicehinweis für Philatelisten: Deutsche Post und Bundesregierung (!) stellen heute feierlich die Sonderbriefmarke zur Berlinale vor. Darauf zu sehen ist ein „Bär, interpretiert von einer KI“. Der 10er-Bogen („nassklebend“) ist im Shop der Post erhältlich.
Amt, aber glücklich ist Checkpoint-Leserin Gabriele S.: Im Skiurlaub nahm ihr Personalausweis die falsche Abfahrt und blieb gleich dort. Im Rathaus Steglitz, „wo lange Schlangen von wahlwilligen Menschen standen“, wurde ihr sofort geholfen: Eine „sehr nette Mitarbeiterin“ habe vor Ort ein Foto gemacht, ein „supernetter Sachbearbeiter“ erledigte den Rest – in drei Wochen soll der Perso fertig sein. Ultranett!
Und eine freundliche Erinnerung: Die Tagesspiegel-Kolleginnen Karin Christmann und Anja Wehler-Schöck laden heute zum digitalen High Noon. Thema des Talks: Welche Migrationspolitik braucht Deutschland? Die Vorschläge der Parteien diskutieren sie mit Sabine Hess, Direktorin des Center for Global Migration Studies an der Universität Göttingen, und Daniel Thym, Leiter des Forschungszentrums Ausländer- und Asylrecht an der Universität Konstanz. Sie können ab 12 Uhr kostenlos dabei sein.
Zitat
„Schützen wir das, was wir lieben. Schützen wir unsere Demokratie. Ich tue das in Zukunft von außen, bitte tun Sie es von hier drinnen.“
Die Schlussworte von Kevin Kühnerts Abschiedsrede im Bundestag. Nach seinem Rücktritt hatte der ehemalige SPD-Generalsekretär gestern die Ehre, die Generaldebatte zu beschließen. Wer sonst noch punkten konnte (oder eben auch nicht), lesen Sie hier.
Stadtleben
Verlosung – Dagmar Manzel kann alles: Sie ermittelte bis vor Kurzem im „Tatort“ als Hauptkommissarin Paula Ringelhahn, in der Komischen Oper spielt sie die Königin von Ägypten, in „Der Laden“ war sie eine brandenburgische Bäckerin. Im März bringt sie im Berliner Dom eine Auswahl von Liedern der 1920er auf die Bühne. Wahrscheinlich sind das alles Lieblingslieder, zumindest heißt der Abend „Mein Liederbuch“ (20.3. um 20 Uhr). Für das Konzert, begleitet von ihrer dreiköpfigen Band plus Violine, verlosen wir 2x2 Karten! Regulär gibt es die für 17-50 Euro,Am Lustgarten, U-Bhf Museumsinsel
Essen & Trinken – Nur noch zwei Tage, dann ist V-Day. Genug Zeit also, um noch ein Törtchen zu backen – oder zu kaufen. Besonders hübsche Cheesecakes gibt es etwa im „Huadou Concept Store“ in Mitte. Die sind in quadratisch, in drei Geschmacksrichtungen und Farben: einmal waldgrün mit Matcha und Pistazie, einmal anthrazitgrau mit geröstetem Sesam und einmal tiefbraun mit Schokolade, Datteln und Haselnuss. Was sie gemein haben (außer ihrer modernistischen Form): Sie sind vegan und schmecken herrlich cremig. Außer den Törtchen gibt es hier noch eine ganze Menge mehr zu entdecken. Zum Beispiel Soja-Eis, Schokoladen-Miso-Brownies oder nachhaltig erzeugte Sojamilch. Mo-Fr, So 13-18 Uhr, Sa 12-18 Uhr, Linienstraße 205, U-Bhf Rosenthaler Platz
Last-Minute-Podcast – Über den Dächern von Berlin ist die Bar „Clara“ des Fotografiska ein Ort, der Weitblick automatisch in sich trägt. Hier treffen sich heute bei „Cocktails & Conversation“ Schauspielerin Annabelle Mandeng, Gastgeberin des Podcasts Aktivkohle, in dem sie tiefgründige und humorvolle Gespräche mit Menschen aus der deutschen BIPOC-Community führt, mit Tupoka Ogette. Die charismatische Anti-Rassismus-Trainerin aus Berlin ist Autorin der Bestseller „Exit Racism“ und „Und jetzt du“, in denen sie u.a. alltagsnahe Anregungen gibt, was es bedeutet, rassismuskritisch zu leben (18.30 Uhr). Zehn Euro, Oranienburger Straße 54, U-Bhf Oranienburger Tor
Noch hingehen – Öfter mal was Neues bietet die Komische Oper mit ihrem Festival „Schall&Rausch“ (noch bis Sonntag), das brandneues Musiktheater zwischen Pop, Experiment, Unterhaltung und Avantgarde in den Neuköllner Kiez bringt. Am Freitag gibt es zum Beispiel im SchwuZ eine „elektronisch-barocke Konzertperformance“ (mit Gambe, Laute und Synthesizern) zum Thema Geburt mit dem Titel „Birth Factory“ (20.30 Uhr, auch am Sonntag, 21 Uhr). Karten 18 Euro, Rollbergstraße 26, U-Bhf Rathaus Neukölln
Grübelstoff – Welchen Film hätten Sie lieber erst später gesehen? Bei unserer Testumfrage im Büro wurde sich lebhaft an „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) oder die „Planet der Affen“-Reihe (ab 1968) erinnert ... Und haben Sie Ihren Kinderzimmer-Schocker später noch mal geguckt?
Kiekste

Na, wer schläft da denn seinen Rausch neben dem Biergarten im Gleisdreck aus? Jessy T. war Zeugin. Merci! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Bernauer Straße (Gesundbrunnen): Bis voraussichtlich 19.2. ist die Fahrbahn Richtung Eberswalder Straße in Höhe Ackerstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Mehringdamm (Kreuzberg): Bis Mitte März ist die Fahrbahn Richtung Tempelhofer Damm zwischen Obentrautstraße und Yorckstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Regionalverkehr – RE3: Von 21 bis 5 Uhr fallen die Züge der Linie zwischen Bernau (b Berlin) und Berlin Hbf aus.
Demonstration – Für heute sind zwölf Demos angemeldet (Stand 11.2., 14 Uhr), u.a. „Mahnwache zum Feminizid-Prozess: Gerechtigkeit für Norhan!“: 20 Menschen, Netzwerk gegen Feminizide, Turmstraße 91 (8.30-10 Uhr)
„Gesundheitsversorgung Spandau Verlesen eines offenen Briefes an die Gesundheitsstadträtin“: 15 Teilnehmende, Bündnis Gute Gesundheitsversorgung Spandau, Carl-Schurz-Straße 2 (14.30-16 Uhr)
„Stoppt der Aggression in West Bank Keine Waffenlieferungen für Israel“: 100 Demonstrierende, Karl-Marx-Straße 107 (15-17 Uhr)
„5 Jahre Hanau – Gedenken heißt den Faschismus bekämpfen!“: 20 Menschen, Frankfurter Allee (16-19 Uhr)
„Krieg in der Ukraine“: vier Teilnehmende, Knaackstraße 97 (16-23 Uhr)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Martina Braun (65), „langjährige Geschäftsführerin vom Berliner GITO Verlag und erfolgreiche Managerin, Dein GITO Team gratuliert ganz herzlich und lässt Dich hochleben!“ / Márton Dárdai (23), Fußballer, spielt für Hertha BSC und die ungarische Nationalmannschaft / Rainer Eppelmann (82), ev. Theologe und Politiker (CDU), Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin / „Lieber Goran Allet Jute aus Schöneiche in die Prignitz!“ / Barbara Honigmann (76), arbeitete als Dramaturgin und Regisseurin in Brandenburg und an der Volksbühne sowie am Deutschen Theater, später v.a. als Schriftstellerin aktiv („Alles, alles Liebe!“, „Unverschämt jüdisch“) / „Unsere Wanderfreundin, die liebe Schwäbin Inge, wird heute 79 + 1 Jahre alt. Es gratulieren ihr ganz herzlich und freuen sich auf noch viele gemeinsame Wanderungen Christa und Günter“ / Noah Kardam (20), Fußballspieler, spielt für Hertha BSC II / „Liebster PapaPopaKlaus, wir wünschen Dir alles erdenklich Gute zu deinem 80. Geburtstag & freuen uns heute mit Dir feiern zu können. Deine Kinder, Schwiegerkinder & Enkelkinder umarmen Dich“ / „Herzliche Geburtstagsgrüße und beste Wünsche für Gesundheit ....gen Müggelheim an Marion … aus Mahlsdorf :-) …!“ / Klaus Poneß (80), ehem. Leiter des OSZKonstruktionsbautechnik, „Lieber Klaus, vier Kinder, sechs Enkelkinder, Welterkundung, pralles Leben in dieser Stadt. Weiter so! Deine Angetraute“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Jürgen Peter Fiedler, * 22. Juli 1936, verstorben am 24. Dezember 2024 / Karin Glatzer, * 21. September 1941, verstorben am 2. Februar 2025 / Dr. Manfred Walter, * 7. Oktober 1934, verstorben am 27. Dezember 2024 / Harro Zimmer, * 12. Februar 1935, verstorben am 20. Januar 2025
Stolperstein – Paul Bruske (*1893) war Schlosser. Er arbeitete in Berlin bei Rheinstahl-Borsig und hatte losen Kontakt zu der sogenannten Widerstandsgruppe Mannhart. Im September 1943 wurde er verhaftet. Obwohl er im September 1944 vor dem Volksgerichtshof freigesprochen wurde, wurde er sofort wieder verhaftet. Daraufhin wurde er zuerst ins Arbeitslager Wuhlheide, danach über die KZs Dachau und Auschwitz im Februar 1945 von den Nazis ins KZ Mauthausen deportiert. Dort wurde er am 12. Februar 1945 ermordet. An Paul Bruske erinnert ein Stolperstein in der Berlinerstraße 26 in Tegel.
Encore
Zum Abschluss ist Gähnen ausdrücklich erwünscht: Unter dem Motto „Berlin schläft ein“ startet der Landesmusikrat ein kulturelles Experiment. Gesucht werden Schlaflieder der Berliner – egal wie alt, egal in welcher Sprache. Sie sollen aufgenommen, archiviert und allgemein zugänglich gemacht werden.
Ziel sei ein „Fundus von Berliner Liedern, der den einmaligen kulturellen und sprachlichen Reichtum unserer Stadt und der Welt widerspiegelt“. Falls Sie Ihr Wiegenlied zum Besten geben möchten: Die erste öffentliche Aufnahme-Session ist am 21. Februar im Humboldt-Forum. Wir hoffen, dass starker Kaffee gereicht wird.
Hellwach war Co-Autorin Margarethe Gallersdörfer, putzmunter recherchiert hat Isabella Klose. Antje Scherer hat das Stadtleben frisch aufgebrüht und in aller Frühe aufgestanden ist Jennifer Katona (Produktion). Morgen werden Sie von Robert Ide und Sönke Matschurek geweckt. Einen schönen Mittwoch und bis bald,
Ihre