Das an der Humboldt-Uni geplante Islam-Institut wird wohl ohne den staatlichen türkischen Religionsverband Ditib auskommen müssen: Der Islamverein hat den Stichtag für ein Ja zum Gründungsvertrag verstreichen lassen, hat mein Kollege Hannes Heine erfahren. Hintergrund ist, dass Ditib die gewünschte Sperrminorität nicht bekam. Der Justizverächter Erdogan zeigt allerdings gerade wieder, dass er auch andere Kanäle nach Europa hat: Im Kosovo griffen sich seine Geheimdienstler sechs Mitglieder der Gülen-Bewegung. Passt zwar nicht zum Völkerrecht, aber ergänzt das Bild, das uns spätestens seit der einjährigen Geiselhaft von Deniz Yücel nicht mehr egal sein kann.
Als Beamte stehen Feuerwehrleute dem Staat per se besonders nahe. Seit Ferienbeginn stehen sie ihm aus gegebenem Anlass direkt auf den Füßen – mit einer Mahnwache vor dem Roten Rathaus unter dem Motto „Berlin brennt“: Schon 27 Mal musste in diesem Jahr der „Ausnahmezustand Rettungsdienst“ ausgerufen werden, weil die Retter an die Kapazitätsgrenze gerieten. Dann steigen Kollegen von Drehleitern und Löschfahrzeugen auf die Rettungswagen um. Und hoffen, dass es nirgends brennt, während sie sich um Katzen auf Bäumen und Pickel an Pos kümmern müssen. Das Problem bestreitet immerhin niemand mehr. Aber Besserung ist erst in Sicht, wenn neue Leute ausgebildet sind. Bis dahin heißt es: Augen auf und durch.
Der Ausschuss, mit dem das Abgeordnetenhaus den Anschlag vom Breitscheidplatz aufarbeiten will, führt gerade ein Drama in vielen Akten auf.