der Nahostkonflikt fordert wie wohl kein anderer dazu heraus, mehrere Wahrheiten nebeneinander stehen zu lassen. Wie diese beiden: Wenn Jüdinnen und Juden sich 2023, 90 Jahre nachdem die Nazis an die Macht kamen, in der deutschen Hauptstadt nicht mehr sicher fühlen, ist das eine „Schande“ (Kai Wegner) und ein unerträglicher Zustand. Gleichzeitig muss auch palästinensischstämmigen Berliner:innen erlaubt sein, gegen Israels Beschuss und die Folgen für die Zivilbevölkerung in Gaza zu protestieren – so lange das nicht in blinden Judenhass ausartet. Dass propalästinensische Demos in Berlin derzeit oft von vornherein verboten werden, ist ein Problem – und erhöht möglicherweise auch die Gewaltbereitschaft bei den illegalen Protesten, schreibt mein Kollege Julius Geiler in diesem lesenswerten Kommentar.
Eine Sauerei ist auch, dass Berlins Synagogen demnächst wohl mit Gittern geschützt werden müssen (Q: B.Z.) – und dass der Wall AG empfohlen wurde, davon abzusehen, eine Anzeigenreihe der Kolleg:innen von den „Salonkolumnisten“ zu schalten. Vermisstenanzeigen für die knapp 200 von der Hamas aus Israel verschleppten Geiseln wollte der Geschäftsführer des Meinungsportals, David Harnasch, auf den Displays der Firma in Mitte schalten – verbunden mit der Forderung, diese Menschen „lebendig nach Hause zu bringen“. Die Motive liegen dem Checkpoint vor. Was kann dagegensprechen?
Das Land Berlin und die BVG offenbar, denen die Wall als Vertragspartner „politische“ Anzeigen zur Genehmigung vorlegen muss. Harnaschs Einwand, es handele sich nicht um eine politische Kampagne, sondern um Werbung für eine „fundamentale Geste der Menschlichkeit“, blieb ungehört. Wir haben mal nachgefragt bei der zuständigen Verkehrsverwaltung – und Tatsache: „Die Gefahr einer konfliktverschärfenden Wirkung mit Folgen für die öffentliche Sicherheit, sowie das Risiko für die Werbeanlagen und letztlich damit auch für die Firma Wall sind zu groß“, schrieb eine Sprecherin. „Ungeachtet dessen stehen wir fest an der Seite Israels.“ Hm. Ob sich da nicht doch noch ein Plätzchen findet?
Kleiner Trost: Das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (JuFo) hat am Mittwochabend bereits vorgelegt – mit 200 Plakaten zur Erinnerung an die Ermordeten und Entführten. Sie hängen in Prenzlauer Berg und Friedrichshain, und sollen auch nach Moabit und Charlottenburg kommen. Bitter: Viertel wie Kreuzberg oder Neukölln seien ohne Sicherheitsvorkehrungen derzeit für die Plakat-Aktion „undenkbar“, sagte JuFo-Chef Constantin Ganß der dpa.
Trotz der Ausschreitungen im Namen Palästinas sieht SPD-Innensenatorin Iris SprangerBerlin „noch nicht am Limit“ (Q: RBB). Wie sie darauf kommt, erführe man angesichts solcher Nachrichten allerdings schon gern: Der ehemalige Abgeordnete Marcel Luthe hat seine Anti-Hamas-Demo durch Neukölln, geplant für heute Mittag, abgesagt – aus Sicherheitsgründen. Unter anderem wollte Luthe vor der als Salafisten-Treffpunkt geltenden Al-Nur-Moschee 200 Helium-Ballons mit der Aufschrift „Free Gaza from Hamas“ aufsteigen lassen. Warum ihm die Sache nun doch zu brenzlig wird, erklärt mein Kollege Alexander Fröhlich.
Das Limit der Sicherheitsbehörden könnte an diesem Wochenende weiter ausgereizt: Nachdem es auf der Sonnenallee am Donnerstagabend, anders als in den Nächten zuvor, verhältnismäßig ruhig blieb, könnte die Situation sich am Wochenende noch einmal zuspitzen – dem Vernehmen nach vor allem am Sonnabend. Wie die Berliner Polizei sich auf weitere mögliche Ausschreitungen vorbereitet, erfahren Sie hier. Wie aufgeheizt die Stimmung ist, verdeutlichte auch das falsche Gerücht von einem Kind, das bei den Protesten in Neukölln am Mittwochabend gestorben sei. Es handelte sich aber – zum Glück – laut Polizei wohl um einen 16-Jährigen, der ins Krankenhaus gebracht wurde, aber nur „leicht benommen“ gewesen sein soll.
Wie oft setzt Berlin die grüne Brille auf? Die Gesundheitsverwaltung weiß es – und macht Menschen in ihren 30ern (mir, ich meine mich selbst) nebenbei eine kleine Freude:
+ Rund die Hälfte der Berlinerinnen und Berliner im Alter von 15 bis 64 Jahren hat schon mal Cannabis konsumiert.
+ Jeder zehnte Berliner und jede 20. Berlinerin konsumiert mindestens einmal pro Monat, wobei der Konsum „im jungen Erwachsenenalter“ – von 18 bis 39 Jahre (!) – am häufigsten ist. Am meisten wird Marihuana geraucht, also die getrocknete Blüte der weiblichen Pflanze. Eine:r von vier Konsument:innen raucht Haschisch, also das Pflanzenharz. Eine geringe Rolle spielen außerdem essbares Cannabis sowie Cannabis-Öl.
+ Der Anteil der Bevölkerung, der Cannabis konsumiert, liegt in Berlin deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
+ 2021 wurden in Berlin über 1.000 Personen mit der Hauptdiagnose „psychische und Verhaltensstörung durch Cannabinoide“ stationär behandelt (28 Behandlungsfälle pro 100.000 der durchschnittlichen Bevölkerung), wobei die Zahlen im Vergleich zum Jahr 2010 angestiegen sind. Auffällig auch: Obwohl Cannabis besonders für sich noch entwickelnde Gehirne gefährlich ist, ist das Durchschnittsalter der Patient:innen seitdem von 25 auf 29 Jahre gestiegen.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Köpenick goes Hollywood! Der idyllische Ostbezirk darf stolz sein auf seinen Sohn Sascha Blank. Er hat die Filmmusik komponiert für den Umweltdokumentarfilm „Wings of Dust“, der am 24. Oktober in Los Angeles einen „Student Academy Award“ erhalten wird – den Studenten-Oscar! Die Doku zeigt den Kampf eines indigenen Journalisten gegen die mächtige Kupferbergbauindustrie, die in Peru die Landschaft und Gewässer seiner Heimat vergiftet. Den Trailer ansehen – und anhören! – können Sie hier.
Wer schmiert, bezahlt: Die Letzte Generation hat angekündigt, bei einem entsprechenden Gerichtsurteil die Kosten für die Reinigung des Brandenburger Tors zu übernehmen. Die Klimaaktivist:innen behalten sich allerdings auch vor, es nach der Entfernung der Farbe wieder zu beschmieren: „Wir werden das Brandenburger Tor immer wieder orange färben, bis die sozialgerechte Wende weg von der Nutzung von Öl, Gas und Kohle eingeleitet ist.“
Was Menschen sich kaum noch trauen, ist zwei Sumatra-Tiger-Schwestern gelungen: innerhalb Berlins umziehen! Luise und Lotte wohnen nun nicht mehr im Tierpark, sondern im Zoo. Und das mietfrei. (Q: Morgenpost)
Byebye, Pergamon: Am Sonntag öffnet Berlins beliebtestes Museum ein letztes Mal den Weg zum Ischtar-Tor, bevor die ganze Einrichtung wegen Sanierungsarbeiten jahrelang geschlossen bleibt. Erst 2027 soll ein Teil wieder eröffnet werden – der mit dem Pergamonaltar, schon seit 2013 nicht mehr besuchbar. 14 scheint sowieso die magische Zahl zu sein: Das gesamte Museum soll erst 2037 wieder eröffnen. „Junge Erwachsene“ sind gewisse Checkpoint-Autorinnen dann definitiv nicht mehr.
Schüsse in Weißensee: Nachdem ein 47-Jähriger am Mittwochnachmittag auf einen 22-Jährigen geschossen hat, bis seine Waffe versagte, soll er selbst die Rettungskräfte gerufen haben. Bei der Attacke, die auf einem Firmengelände stattfand, soll auch der Vater des jüngeren Mannes anwesend gewesen sein. Der 22-Jährige liegt nun lebensgefährlich verletzt im Krankenhaus. Die Hintergründe sind bislang unbekannt.
Neue Einzelheiten zu Köpenicker Bluttat: Die getötete Elfjährige wurde laut Obduktionsbericht wohl von ihrer Mutter erstochen – der Fall wurde am Montag bekannt. Ihre in derselben Wohnung gefundene Großmutter soll sich nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft selbst getötet haben und nicht am Tod der Enkelin beteiligt gewesen sein. Die Mutter des Mädchens überlebte ihren eigenen Suizidversuch schwer verletzt, genauso wie der Großvater, der in einer anderen Wohnung gefunden wurde. Gegen beide wurde Haftbefehl erlassen. Die Familienmitglieder hatten Abschiedsbriefe verfasst. (Q: RBB)
Hauptsache, er hat Spaß: Anders ist es nicht zu erklären, dass der Abgeordnete Antonin Brousek (parteilos, Ex-AfD) sich erst auf 39 Seiten sämtliche Straßenbaustellen Berlins auflisten lassen hat – und im Anschluss auf 333 Seiten alle Einsatzcodes der Feuerwehr. Immerhin wissen wir jetzt: Code 01A02 steht für “Nicht traumatische Hoden- oder Leistenschmerzen (Mann)”.
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Die unsichtbare Welle: Wie stark verbreitet sich das Coronavirus? Noch vor der Grippe kursiert in Deutschland wieder das Sars-Cov-2. Doch verglichen mit den Pandemiejahren verläuft diese Welle völlig anders. Ein Bericht von Birgit Herden.
Bernau statt Berlin: Wo sich der Hauskauf in Brandenburg lohnt. In der Hauptstadt ist das Angebot an Wohnraum knapp, die Miet- und Kaufpreise sind hoch. Bessere Möglichkeiten, etwas Passendes zu finden, gibt es in Brandenburg.
Ständig Blaulicht im Sommerbad Pankow: Das Sommerbad liegt in einer Polizeistatistik ganz vorn. André Görke hat die Zahlen sowie Infos zur Videoüberwachung – und weiß, wo sich Berlins friedlichstes Freibad befindet.
Zitat
„Ich finde es schade, dass den Menschen von der deutschen Politik keine Hand gereicht wird.“
Machmut H., palästinensischstämmiger Berliner und angehender Psychotherapeut, im Gespräch mit meiner Kollegin Katharina Kalinke. Sie hat sich auf der Sonnenallee unter den Menschen umgehört, von denen einige mit Sorge auf die Ausschreitungen blicken.
Stadtleben
Essen & Trinken – Darf es etwas mehr sein? Das neue Fine Dining-Restaurant in der Bellboy Bar in Mitte hat es nicht so mit Balance und Mittelmaß. Stattdessen ist alles im „The Pink Room“ ein bisschen drüber: Kronleuchter, Sofas, Holzvertäfelung, Stuck, Kitsch-Porzellan, Kommoden, Tapete, Samtvorhänge, ein Brunnen voller Quietscheenten – und das alles in Rosa. Wen das nicht abschreckt, sondern anlockt, den erwartet feinste levantinisch-japanische Fusion-Küche. Ein kleines Tasting-Menü mit ordentlich Fisch gibt es hier ab 95 Euro exkl. Sake-Pairing. Urteil des Tagesspiegel-Testers Felix Denk: ein Restaurant wie eine Operette. Do-Sa 18-23 Uhr, Mohrenstraße 30, U-Bhf Hausvogteiplatz
Serienabend – Sebastian Fitzeks „größter Traum“ geht in Erfüllung: Sein erstes Buch ist verfilmt worden! Ab dem 26. Oktober ist „Die Therapie“ als sechsteilige Serie auf Amazon Prime zu sehen. Drei Tage vorher, am 23. Oktober, lädt der Autor zur Premiere im Zoo-Palast. Ab 19 Uhr zeigt das Kino exklusiv die ersten zwei Folgen – Tickets zu kaufen gibt es nicht, Eintritt gibt es nur für geladene Gäste. Wie gut, dass Sie Checkpoint-Abonnenten sind: Wir verlosen 3x2 Plätze auf der Gästeliste.
Buchverlosung – Noch nicht genug Fitzek? Prima: Wir hätten auch noch drei Exemplare seines neuen Buchs „Die Einladung“, das am 25. Oktober erscheint, zu vergeben! Wer gewinnen möchte, schickt uns eine Mail samt Adresse an checkpoint@tagesspiegel.de.
Noch Hingehen – Noch bis morgen zeigt die Galerie „Dittrich & Schlechtriem“ (Linienstraße 23) die Einzelausstellung „The Inn River“: In eindrucksvollen, melancholischen Ölgemälden hat die israelische Künstlerin Fatma Shanan Motive aus ihrer Zeit in der Schweiz eingefangen. In ihren Bildern scheinen Mensch und Natur miteinander zu verschwimmen. Viele der Kunstwerke sind Selbstporträts, die ihre eigene Identitätssuche widerspiegeln. Geöffnet ist noch heute und morgen von 11 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei.
Last-Minute-Tickets – Die Rugby-WM 2023 geht gerade in ihre Endphase – vor Ort in Frankreich und auf dem Screen in Berlin. Die schicke Sportbar „Belushi’s“ (Ziegelstraße 28, S-Bhf Oranienburger Straße) überträgt alle Spiele live auf Leinwand und unzähligen Fernsehern. Heute Abend treffen Argentinien und Neuseeland im Halbfinale aufeinander, Plätze in der Bar inklusive Bier und Getränken können für 25 Euro hier reserviert werden. Anstoß ist um 20 Uhr.
Grübelstoff – Die meisten europäischen Städte haben eine klare Struktur: Innenstadt und Peripherie. Berlin tanzt da aus der Reihe – dutzende Kieze zählt die Hauptstadt, überall warten weitere Zentren, entdeckt zu werden. Eine richtige Innenstadt gibt es nur auf dem Papier, das Leben spielt sich anderswo ab. Stört es Sie, dass Berlin so dezentral aufgebaut ist? Oder empfinden Sie Berlins Kiezstruktur als Bereicherung?
Kiekste
„Das Schönste beim Rudern ist, die Havel im Wechsel der Jahreszeiten zu erleben“, schreibt uns Checkpoint-Leser Fritz Stuhr. Da stimmen wir zu und bedanken uns für dieses wunderbare Foto! Wir freuen uns auch auf Ihre zauberhaften oder schrecklich-schönen Berlin-Bilder: checkpoint@tagesspiegel.de.
>Berlin heute
Verkehr – Ganz Berlin: Zum Beginn der Herbstferien ist an diesem Wochenende mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen auf den Hauptstraßen sowie den Autobahnen zu rechnen.
A111 (Reinickendorf-Zubringer): Der Tunnel Tegel Ortskern ist stadteinwärts zwischen den AS Waidmannsluster Damm und Holzhauser Straße gesperrt (22 Uhr bis Mittwochmorgen).
Gatower Straße (Gatow): In der Nähe der Emil-Baseck-Straße regelt eine Baustellenampel den Verkehr (bis Anfang November).
Nahverkehr – S2 und S8: Die Linien sind zwischen Bornholmer Straße und Karow bzw. Hohen Neuendorf unterbrochen, es fährt ein Ersatzverkehr (22 Uhr bis Montagmorgen).
S3: Der Streckenabschnitt zwischen Friedrichshagen und Karlshorst ist unterbrochen, es fahren Busse als Ersatz (21.45 Uhr bis Mittwochmorgen).
Regionalverkehr – FEX: Heute Nacht fallen die meisten Züge dieser Linie zwischen Berlin-Charlottenburg/Berlin Hbf und Flughafen BER – Terminal 1-2 aus (21.45-5.45 Uhr).
RB22 und RB 32: In den folgenden Nächten bis 22./23.10.2023 kommt es jeweils zwischen 20.30-7.45 Uhr zu folgenden Fahrplanänderungen:
- Mehrere Züge der Linie RB 22 (Potsdam Griebnitzsee – Königs Wusterhausen) fallen zwischen Ludwigsfelde-Struveshof und Königs Wusterhausen aus. Zudem fahren einzelne Züge von Ludwigsfelde-Struveshof bis Potsdam Hbf bis zu 11 Min. später.
- Mehrere Züge der Linie RB 32 Süd (Flughafen BER – Terminal 1-2 – Ludwigsfelde) fallen zwischen Ludwigsfelde-Struveshof und Flughafen BER – Terminal 1-2 aus.
Als Ersatz nutzen Sie bitte die in verschiedenen Teilabschnitten fahrenden Busse zwischen Potsdam Hbf und Königs Wusterhausen.
Demonstrationen – Heute sind 21 Demos angemeldet (Stand: 19.10., 13 Uhr), u.a. „Der Erhalt und die Achtung unserer Grundrechte sowie der Schutz unserer kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenkünfte!“: 1.500 Personen, „Zentralrat der Eriträer in Deutschland e.V.“, Scharounplatz bis Willy-Brandt-Straße (9-15 Uhr)
„Lesben Demo“: 300 Personen, Breitscheidplatz bis Winterfeldtplatz (17-22 Uhr)
„Begleitung Tarifverhandlungen“: 70 Teilnehmende, „EG Bauen Agrar Umwelt“, Katharina-Paulus-Straße (12-13 Uhr)
„Die Ampel möchte das Klimaschutzgesetz entkernen und so Klimaschutz um Jahre zurückwerfen“: 50 Personen, „Fridays for Future“, gesamtes Regierungsviertel (15-18 Uhr)
„Aktion gegen die A69 in Frankreich“: 30 Menschen, „Reclaim Eco Feminist Alliance“, Pariser Platz (11-13 Uhr)
Sonnabend – Morgen sind 19 Demos angemeldet, u.a. „TVL für Alle – Soziale Arbeit in die Offensive – Kein Betrieb ohne Tarifvertrag“: 500 Teilnehmende, „Solidaritätstreff soziale Arbeit“, Brunnenstraße bis Rotes Rathaus (14-17 Uhr)
„Stoppt Folter und Hinrichtungen im Iran“: 50 Personen, Joachimsthaler Platz (14-18 Uhr)
„Auto- und Fahrradkorso Berlin“: 50 Teilnehmende, „Autokorso Berlin“, gesamte Innenstadt (11-17 Uhr)
Sonntag – Übermorgen sind 8 Demos angemeldet, u.a. „Aufstehen gegen Terror, Hass und Antisemitismus – in Solidarität und Mitgefühl mit Israel #AmIsraelChai – #WeStandWithIsrael“: 5.000 Personen, „Deutsch-israelische-Gesellschaft e.V.“, Platz des 18. März (14-17 Uhr)
„Falun Dafa ist gut! Falun Dafa Hao!“: 30 Menschen, „Falun Dafa Gruppe Berlin“, S-Bhf Treptower Park (13-18 Uhr)
„Unterstützung der friedlichen, algerischen Revolution“: 10 Teilnehmende, Pariser Platz (14-17 Uhr)
Gericht – Der Prozess um den gewaltsamen Tod eines fünfjährigen Mädchens wird fortgesetzt. Angeklagt ist ein 20-Jähriger. Der Bekannte der Familie soll im Bürgerpark Pankow mit einem Messer das ihm für kurze Zeit anvertraute Kind niedergestochen haben (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 129).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Thomas Birk (62), ehemals für die Grünen im Abgeordnetenhaus / John von Düffel (58), Schriftsteller und Dramaturg am Deutschen Theater Berlin / „Unserer lieben Schwägerin Iris ein ‚Happy Birthday‘ über den großen Teich, Deine Drei aus Schöneiche!“ / „Wir ‚Herzschrittmacher‘ gratulieren unserer regen Altistin Jutta zu ihrem Geburtstag und freuen uns auf das große Konzert am 2. Dezember.“ / Katharina Schüttler (44), Schauspielerin, lange an der Schaubühne am Lehniner Platz, spielte u.a. in „Unsere Mütter, unsere Väter“ mit / Heike Klüver (42), Politikwissenschaftlerin, Professorin für „Politisches Verhalten im Vergleich“ am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin / Sonja Spuhl (46), Synchronsprecherin, deutsche Stimme von u.a. Christina Ricci, Kirsten Dunst, Jessica Biel und Priyanka Chopra / „Congratulazioni, carissimo StuB. Mi manchi e MB – per favore dammi un segno.“ / Najem Wali (67), Schriftsteller und Journalist, wohnt seit 2006 in Berlin
Nachträglich: Dieter Both (87), „Dir und mir wünsche ich zu Deinem Geburtstag, dass Du Dich weiterhin so gut erholen kannst. Du bist auf einem superguten Weg …. Claudia“
Sonnabend – Silvio Heinevetter (39), Handballspieler beim TVB Stuttgart, bis 2020 elf Jahre lang bei den Füchsen Berlin / Carolin Weiß (12), „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und alles Liebe und Gute. Das wird ein spannendes neues Lebensjahr mit dem Wechsel zum Gymnasium. Wir umarmen Dich und freuen uns immer auf schöne Tage mit Euch in Götz. Besonders erwähnen möchten wir Deine Hilfe als ‚Küchenfee‘, wir genießen es!“
Sonntag – Maximilian Heim (20), Eishockeyspieler bei den Eisbären / Eda Karabacak (19), bis 2023 Basketballspielerin bei Alba, jetzt in Bad Homburg / Karin Korte (63), Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport in Neukölln (SPD) / Hansjürgen Hürrig (79), Schauspieler, spielte u.a. in der Fernsehserie „Weissensee“ mit / Stefan Kurt (63), Schauspieler, studierte an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, später an mehreren Berliner Bühnen tätig / Dr.-Ing. Hans Puxbaumer (80), „Alles Gute zu Deinem runden Geburtstag und noch viele glückliche Jahre wünscht Dir, lieber Hans, Dein alter Studienfreund Manfred.“ / Wolfgang Thierse (80), SPD-Politiker und ehem. Bundestagspräsident (1998-2005) / Kai Wissmann (27), Eishockeyspieler bei den Eisbären
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Hannelore (Hanni) Brum, * 12. Januar 1951 / Matthias Haltaufderheide, * 30. April 1990, wissenschaftl. Mitarbeiter an der TU / Ann Heilgendorff, geb. Quast, * 15. Februar 1937 / Klaus Heinrich Hübner, * 20. Oktober 1927 / Priv.-Doz. Dr. habil. Kurt Kreppner, * 8. März 1938 / Dr. phil. Wolfgang Scheffel, * 21. Februar 1945 / Ingeluise Laute, geb. Schlenker, * 25. März 1932
Stolperstein – Fritz Seidel (Jg. 1884) war Dreher und lebte in der Schwedter Straße 250 in Mitte. Ab 1919 war er Mitglied der KPD, von 1931 bis 1932 war er für die Partei Stadtverordneter. Vor 1933 arbeitete er außerdem als Abnahmeingenieur bei der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Am 28. Februar – in der Nacht des Reichstagsbrandes – wurde Fritz Seidel verhaftet und bis Ende September im KZ Sonnenburg festgehalten. 1937 und 1939 wurde er erneut verhaftet und jeweils für einige Monate ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Einige Jahre später, am 20. Oktober 1942, starb er an den Haftfolgen.
Encore
Die AfD hat wieder einen dicken Fisch an der Angel: Wilde Kinderbanden terrorisieren Spandau! Nicht die Letzte Generation, viel schlimmer: vier Kids aus einer Grundschule. Die hätten eine Erzieherin „mit einer gezielt nach ihr geworfenen Colaflasche“ verletzt – was in der Tat überhaupt nicht komisch ist. Dasselbe gilt allerdings nicht für den Rest der Schilderungen: Die Mistbüchsen hätten außerdem eine „ältere Person mit Rollator an einer Bushaltestelle beleidigt“, schreibt Tommy Tabor in einer schriftlichen Anfrage an die Bildungsverwaltung (!). Einschreitende Personen „wurden aufs Unflätigste von den Kindern beschimpft und es wurde die Drohung geäußert, mit der Mutter Geschlechtsverkehr ausüben zu wollen.“ Danach sei auch noch ein Getränkekarton auf den Boden geworfen worden, der die Person bespritzt habe – was sagt die Schulaufsicht (!!) zu solch skandalösen Vorgängen? „Sowohl der Senatsverwaltung als auch der Schulleitung sind die genannten Vorfälle außerhalb der Schule nicht bekannt.“
Brav recherchiert hat heute Thomas Lippold, ein anständiges Stadtleben hat Lotte Buschenhagen für Sie zusammengestellt, Florian Schwabe hat alles verschickt und am Montag begrüße ich hier artig mit Ihnen die neue Woche.
Bis dahin ein ruhiges Wochenende wünscht uns allen