Überwiegend bewölkt und regnerisch bei frischen 7°C

Zahl der psychischen Leiden in Berlin drastisch gestiegen Private Falschparker-Anzeigen werden von der Polizei meist ignoriert Immer weniger Kontrollen auf bekannter Raserstrecke in der Berliner City

Anzeige

ob es der Zustand der Welt im Allgemeinen oder die Härten Berlins im Besonderen sind, die vielen Menschen zu schaffen machen, sagt die neue Statistik der Gesundheitsverwaltung nicht. Was sie aber sagt: Die Zahl der Berliner:innen mit akuten psychischen Leiden ist drastisch gestiegen. Die Fallzahlen der Kinder- und Jugend-Psychotherapeuten wuchsen binnen fünf Jahren um 44 Prozent, bei Erwachsenen um 25 Prozent. Rechnerisch ist die Seele der Hauptstadt mit Versorgungsgraden 117 (Reinickendorf) bis 317 (Charlottenburg-Wilmersdorf) zwar in guten Händen, aber praktisch sind Termine auch in dringenden Fällen schwer zu bekommen und die stationären Psychiatrien in Kliniken meist voll belegt. Wie viele Betroffene sich an die zur dritten Säule im Gesundheitswesen erklärten, aber notorisch dünn besetzten sozialpsychiatrischen Dienste der Bezirksämter wenden, weiß der Senat mangels Daten gar nicht.

Auch Privatpersonen können Verkehrsordnungswidrigkeiten wie Falschparken bei der Polizei anzeigen. Sie können es aber auch lassen, wie ein Blick in die Statistik zeigt. Die wird neuerdings nicht mehr online veröffentlicht. Das Polizeipräsidium begründet die neue Intransparenz mit der „Überarbeitung und Neugestaltung des Internetauftritts der Bußgeldstelle“ sowie mit viel Arbeit für wenige Klicks. Auf CP-Anfrage gab’s die Zahlen fürs laufende Jahr. Demnach gingen im Schnitt rund 2900 Meldungen pro Monat ein, davon 2800 per Mail. Während die Bußgeldstelle aus diesen Hinweisen im Januar und Februar jeweils rund 700 Anzeigen fertigte, waren es im März noch 132 und seit April nur rund 30 im Monat.