heute wieder mal etwas benommen aufgewacht? Das liegt natürlich an der Hitze, die ein bisschen aus diesem Checkpoint strahlt. Es könnte aber auch etwas anderes sein. Eltern von 12- bis 18-Jährigen sollten zur Sicherheit deswegen mal das eigene Heim prüfen. Fallen dabei dabei verdächtige Schwaden auf, dann könnte es am ernsten Problem liegen, auf das Fachleute jetzt hingewiesen haben (und, nein, es ist nicht die obergärige Sporttasche): Der Cannabiskonsum bei Berliner Jugendlichen ist auf einem Rekordhoch. Fast 35 Prozent haben einer Studie zufolge schon mal gekifft. Das sind etwa 20 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt.
Obendrein sind die Berliner auch noch besonders jung, wenn sie zum ersten Mal zur Tüte greifen: 14,6 Jahre, was ein Jahr und acht Monate früher ist als sonst. Sogar fünf Prozent der Zwölfjährigen haben schon gekifft. Dabei kann regelmäßiger Konsum die Entwicklung des Gehirns der Heranwachsenden beeinträchtigen, warnen Mediziner. Und je früher jemand zur Drogen greift, desto größer ist die Gefahr, dass er suchtkrank wird. „Kiffen unter Berliner Jugendlichen scheint normal zu sein“, sagt Kerstin Jüngling von der Fachstelle für Suchtprävention .
Vertreter der rot-rot-grünen Koalition, die sogleich eine gesellschaftliche Debatte über die Gründe für den Cannabiskonsum unter Jugendlichen forderten und über die Leistungsgesellschaft schimpften, wollen das Problem des Kiffens schon im Herbst angehen: Mit dem Antrag für ein Modellprojekt, bei dem Cannabis kontrolliert abgegeben werden soll – an Erwachsene. Allerdings soll auch die Prävention gestärkt werden, pro Jahr gibt es eine Million Euro aus dem Landesetat dafür. Allerdings dürften es die Dealer im Görlitzer Park nicht gern sehen, dass ihnen die Kundschaft vergrätzt wird. Schon jetzt streiten sie sich dort um die Reviere. So erklärt zumindest Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) viele der schweren Körperverletzungen, deren Zahl in den ersten Monaten dieses Jahres um 50 Prozent im Vergleich zu 2018 gestiegen sind (laut ARD-Magazin „Kontraste“).
Auch die Checkpoint-Sommertipps beginnen in der harten Wirklichkeit.
In Berlin um die Welt – Frankreich: Paris ist nicht nur Sacré-Cœur und Amelie, sondern auch Graffiti, Straßenproteste, brennende Autos. Diese rauen Seiten sind das Thema von vier Fotografen, deren Arbeiten in der Retramp Gallery zu besichtigen sind. Die Fotografien von Émilie Désir, der die Proteste der Gelbwesten verfolgt hat, sind wirklich bildgewaltig. Ebenso faszinierend sind die Werke von Thomas von Wittich und „BadYear85“, die das alltägliche Leben festgehalten haben. Und Marc Vallée folgte einem Graffitikünstler, der sich in nächtlichen Sprühaktionen im Straßenbild der Hauptstadt verewigte. Eröffnung ist heute um 19 Uhr in der Reuterstraße 62 (U-Bahnhof. Hermannplatz). Franzosen in Berlin (Stand Ende Dez 2018): 20.281.
Sommerspaß – Freilufttheater. Auch wenn die meisten Berliner Theater gerade in der Spielzeitpause sind, braucht niemand auf die Bretter zu verzichten, die angeblich die Welt bedeuten. Es gibt ja auch Bühnen wie das Theater an der Museumsinsel, wo laue Sommernächte zu einem besonderen Erlebnis werden. Dieses Jahr wird dort das 200. Jubiläum der ersten Aufführungen von Szenen aus Goethes „Faust“ an genau dieser Stelle gefeiert (einst im kriegszerstörten Schloss Monbijou). Heute ist gleich vier Mal Gelegenheit für Goethe: „Faust“ als Puppenspiel für Kinder (16 und 17 Uhr, 8 Euro/ermäßigt 6 Euro), „Die Vögel“ um 18 Uhr oder „Schönheit, Liebe, Arbeit“ um 20 Uhr (21 Euro). Tickets gibt’s online. Die Sommertheatersaison läuft noch bis 1. September. Das gute Wetter hoffentlich auch.
Sommersport – Mermaiding: Angeblich soll es auch Männer geben, die wie Arielle, die Meerjungfrau, durch Fluten gleiten möchten. So gesehen hat Mermaiding durchaus das Potenzial zum Breitensport. Allerdings will das Schwimmen mit Meerjungfrauenschwanz und Monoflosse gelernt sein. Da heißt es selbst für Nixen von nix kommt nix. Aber zum Glück gibt es Schulen fürs Amateuer-Ariellen. Termine in der Region gibt es unter diesem Link. Obacht vor Anglern!
Jottwede - Tierpark Kunsterspring: Wie wäre mit einem Katzensprung nach Kunsterspring? Im Tierpark in der Nähe von Neuruppin erwarten einen Ruhe und Entspannung. Mehr als 500 Tiere in 90 verschiedenen Arten leben hier in naturbelassenen Anlagen, darunter Wolf, Fischotter, Luchs, Wildkatze, Wisent. Der Park hat täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet zwischen 2 und 5 Euro. Wer noch ein wenig mehr erfahren will, kann eine geführte Tour buchen. Die Wahl steht zwischen „Wolfsnacht“, 12/ 6 Euro, und „Fischotter & Co“ für 6 Euro. Die Termine und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier. Die Adresse ist Kunsterspring 4, von Berlin über die A 24 bis Neuruppin, von dort 13 Kilometer in Richtung Rheinsberg. Wem das nicht tierisch zu viel geworden ist, der kann ja noch ein bisschen in Fontane machen.
Berlin, aber Sommerloch. In Österreich streichen sie jetzt Bahnschienen weiß an. Sieht echt schick aus. Könnte man sich in einem fröhlichen Sonnengelb auch bei der BVG vorstellen. Allerdings würde es wohl nicht lange dauern, bis jemand ein Graffito draufsprüht. Doch den Österreichern geht’s auch nicht um fesche Gleisbetten. Vielmehr soll das Weiß verhindern, dass sich die Schienen zu stark erwärmen, ausdehnen und dadurch verziehen. Bis zu sieben Grad kühler sind sie durch den reflektierenden Anstrich. Die BVG bleibt bei dem Thema aber ganz cool. Die Straßenbahn fahre oft unter Bäumen, deren Schatten das Aufheizen verhindere, heißt es dort. Und auch bei den oberirdischen Strecken der U-Bahn seien aufgeheizte Schienen kein heißes Eisen. Anders die große Bahn, zu der auch Regio- und S-Bahnstrecken gehören: Bei ihr laufen auf einem Gelände bereits Tests mit dem Gleisweiß. „Verbindung gestrichen“ bekommt da plötzlich eine ganz neue Bedeutung.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Neu-Berliner und Touristen bitte festhalten: Dem Mauerpark-Amphitheater droht Gefahr. Aber nicht, weil das Karaoke zu laut ist, sondern weil der Senat etwas neu bauen will – das Jahn-Stadion. 2023 sollen dort die Special Olympics für Menschen mit Handicaps ausgetragen werden. Wie Tagesspiegel-Kollege Christian Hönicke in seinem „Leute“-Bezirksnewsletter schreibt, soll ein 135-Millionen-Neubau das jetzige Stadion ersetzen. Und an dessen Hang liegt: die Karaoke-Arena. Und ein Rest Original-DDR-Mauer nicht zu vergessen.
Dieser Checkpoint lädt ein bisschen langsam? Dann könnte sein, dass Sie zu den knapp sechs Prozent der Berliner Haushalte gehören, die kein schnelles Internet haben (Quelle: Anfrage des CDU-Abgeordneten Danny Freymark). Wenn Ihre Hoffnungen auf dem supercalifragilisticexpialigetischen Standard 5 G ruhen – bislang hat nur die Telekom angekündigt, Berlin damit auszurüsten. Laut Senat könne die vollständige Abdeckung aber noch dauern.
Der AfD-Politiker Andreas Wild sorgt sich offenbar um das Ansehen der Polizei-Fahrradstaffel – weil sie kurze Hosen trägt. Er fragte deshalb beim Senat nach, ob dieser wegen der knapper Beinkleider der Beamten womöglich Ansehensverluste befürchtet. Kurze Antwort von Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD): „Eine Beeinträchtigung der Autorität wird in diesem Zusammenhang nicht erkannt.“
Dafür hat die Feuerwehr einem Polizisten die Hosen stramm gezogen. Aufnahmen auf Twitter zeigen, wie sich der Beamte, offenbar ein Sportkletterer, an der Fassade eines Hauses in Wedding hoch hangelt; irgendwo piepste ein Brandmelder. „Ohne Schutzkleidung und Ausbildung!“ kommentierte die Feuerwehr die Bilder. Hätte es gebrannt, hätte der Kollege auch professioneller Apnoe-Taucher sein müssen, um im Rauch arbeiten zu können.“
Jetzt hat Brandenburg endgültig den Hohenzollern-Kanal voll: Das Land will das Gerichtsverfahren wegen der Entschädigungsforderungen der Nachfahren von Willem Zwo fortsetzen. Mittwoch waren die Gespräche gescheitert, schon am Donnerstag lag die Sache beim Verwaltungsgericht.
Welche ist die wichtigste Senatsverwaltung? Nach dem inoffiziellen Klimaanlagen-Ranking eindeutig die Senatskanzlei inklusive des Ressorts Wissenschaft und Forschung. Der Bereich des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) verfügt über 97 klimatisierte Arbeitsräume, der von Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) über 94 (laut Anfrage des CDU-Abgeordneten Jürn Jakob Schultze-Berndt). Mit weitem Abstand folgen die Stadtentwicklung (8) und Schule (7) sowie die Justizverwaltung, wo ein Arbeitsraum eine Klimaanlage hat – die Kopierstelle.
Die neue Verteidigungsministerin hat am Donnerstag die Bundeswehr in Geltow bei Potsdam besucht. AKK schwebte im Hubschrauber der Flugbereitschaft ein. Entfernung Bendlerblock-Geltow: 35 Kilometer. Laut „Welt“ gab es im vorigen Jahr 230.000 Inlandsflüge von Bundesbediensteten (natürlich nicht im Hubschrauber). Besonders wenig Flugscham zeigte dabei: das Verteidigungsministerium.
Berlins Falschparkern werden erneut Steine in den Weg gelegt. Das Bezirksamt Spandau will die Zufahrt in einen Park gegenüber vom beliebten Freibad Jungfernheide blockieren – mit Findlingen. Das Landschaftsschutzgebiet nutzen Autofahrer gern zum Wildparken. Merke: Von Kreuzberg lernen heißt blockieren lernen. Tagesspiegel-Kollege Bernd Matthies hat sich zwischen den Findlingen in der Bergmannstraße mal umgeschaut. Sein Fazit: In der Begegnungszone begegnen einem fast alle Probleme, die Berlin gerade zu bieten hat.
Ein Berliner Probleme hat zwei Räder und einen Akku: der gemeine Elektro-Tretroller oder auch Scooter. Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) hat so ein Fahrzeug bereits selbst getestet, wie sie im Tagesspiegel-Interview verrät: „Eine wacklige Angelegenheit.“ Günther will nun im August mit den Vermietern über Wackelei sprechen, um „negative Auswirkungen und regelwidrige Nutzungen zu minimieren“. Vorsicht, liebe CP-Fans außerhalb des S-Bahnrings: Die Senatorin drängt auf Ausweitung der Rollerzone.
Wie schön, dass es da doch die Checkpoint-Laufgruppe gibt. Die macht Spaß und nervt niemanden. Aber anstrengend ist sie – vor allem, wenn es um die Vorbereitung auf den Berlin-Marathon geht. Um die gefürchteten Long Runs kommt da keiner herum! Doch geteiltes Leid ist halbes Leid: Am kommenden Sonnabend (27. Juli) geht es gemeinsam durch den Treptower Park und rund um die Halbinsel Stralau. Start ist um 10 Uhr auf dem Parkplatz am Figurentheater. Dort wartet auch ein Stand von Ultra Sports mit kostenfreien Getränken und Gels, an dem der Lauf etwa alle sechs Kilometer vorbeiführt. Die Distanz kann selbst eingeteilt werden, wir bieten 30 Kilometer an, aber auch kürzere Läufe sind möglich. Begleitet werden die Teilnehmer wie immer von einer Lauftrainerin vom SCC.
Zurück von den Sohlen zu Rädern. Die neuen Tempo-30-Straßen (wg. sauberer Luft) könnten ein Problem für die BVG werden. Deren Busse werden laut „Berliner Zeitung“ dadurch ausgebremst.
Ein dickes Ding wäre gewesen, wenn die Galeries Lafayette tatsächlich die Friedrichstraße verlassen hätten – und auch noch in Richtung Hamburg. Die „Berliner Zeitung“ hatte davon berichtet (CP von gestern). „Es sind weder Umzug noch Neueröffnungen geplant“, hieß es nun gestern aus dem Haus, in dem heute von 20 bis 24 Uhr die traditionelle „Peep Shopping Night“ anlässlich des Christopher Street Days (CSD) stattfindet.
Damit wäre der Anfang des Regenbogens erreicht. Während gestern schon der Fernsehturm bunt leuchtete und die ersten Partyschiffe der LGBTI-Gemeinde (also die der Nicht-Heteros) in die Spree stachen, lässt heute ein gewisses Flaggschiff ein Beiboot zu Wasser: Der gedruckte Tagesspiegel erscheint mit vier CSD-Sonderseiten, präsentiert vom Queerspiegel-Team Nadine Lange und Tilmann Warnecke – lesenswert nicht nur für LGBTI, sondern auch für Friends. Und am Sonnabend gibt’s dann online die Live-Berichterstattung von der Demonstration – bis zum Ende des Regenbogens.
Bislang galt am BER ja eher das Prinzip Hoffnung. Jetzt geht es dort um die „Wirk-Prinzip-Prüfungen“. Dabei sollen alle sicherheitsrelevanten Anlagen zeigen, dass sie funktionieren. Der langwierige Praxis-Test beginnt gerade noch rechtzeitig, um den geplanten Start im Herbst 2020 nicht vorher abbrechen zu müssen. Für das Großprojekt schon mal eine gute Nachricht.
BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.
Zitat
Ich bin da sehr entspannt.
(BER-Chef Engelbert Lütke Daldup auf die Tagesspiegel-Frage, ob es jetzt noch böse Überraschungen auf der Baustelle geben könnte.)
Tweet des Tages
Schwangere Freundin bekommt Jungen. Vierjährige Tochter einer anderen Freundin in tröstendem Tonfall zu der werdenden Mutter: ‚Na, dann wird das nächste eben ein Mädchen!‘
Stadtleben
Essen & Trinken – Bevor das vermeintlich warme Mittag- oder Abendessen in den Kühlschrank und das Getränk zum Abkühlen ins Tiefkühlfach wandert (wo man es gerne mal vergisst und die Flasche dann zerspringt), hier eine gute Alternative: Der kleine Laden „Suppen Cult“ in der Prenzlauer Allee 42. Gesunde Gerichte (auch kalt!) sowie Getränke sind hier oberstes Gebot. Auf der Wochenkarte stehen diese Woche u.a. die „kalte Melonencréme“ mit verschiedenen Sorten Melone, Tomaten, Gurken, Hirtenkäse und frischem Schnittlauch (5,20 Euro) oder die „Zucchini Kaltschale“ mit Joghurt, Tomatenstücken, Ei, Minze, Dill, Schnittlauch und Croutons (4,90 Euro). Alles ganz im Sinne der Abkühlung. Wer dazu einen frisch gepressten Obst- oder Gemüsesaft bestellt, sollte für die heißen Tage kulinarisch gut aufgestellt sein. Alle Speisen gibt’s auch zum Mitnehmen. Mo-Fr 11-20 Uhr, Sa 11-16 Uhr, Tramstation Prenzlauer Allee
Berlinbesuch – Kleinkünstlerische Unternehmen gehören zu Berlin wie der Fernsehturm an den Alexanderplatz. In dem ganzen Potpourri an Spielstätten sollte man die kleinen, traditionellen Theater aber nicht aus den Augen verlieren, wie z.B. die wundervollen Figuren- und Puppentheater. Seit das „Figurentheater Grashüpfer“ vor knapp 20 Jahren von Friedrichshain in den Treptower Park gezogen ist, sind seine Märchenabende für kleine und große Zuschauer legendär. Wer das noch nicht live miterlebt hat, hat heute von 18 bis 19.30 Uhr die Chance dazu, wenn Henrik Rosenqvist Andersen beim „Märchenabend am Feuer“ in der Jurte quicklebendige Geschichten und Märchen u.a. von H. C. Andersen in uriger Atmosphäre zum Besten gibt. Der Eintritt kostet 8/ erm. 5 Euro. S-Bhf Treptower Park
Geschenk – Maniküre und Pediküre ist nur was für Frauen? Klischee schnell beiseite geschoben – das gibt’s bei „Samia Saoudi Pedicure“ in Mitte nämlich auch nicht. Saoudi ist gelernte Podologin und bietet in ihrem charmant-kleinen Salon eine „professionelle Mani- und Pediküre für alle Geschlechter“. Medizinische Fußpflege und ein kleiner Wellnessmoment gehen hier Hand in Hand. Die Kollegen von Cee Cee finden das auch und erklären den Salon zum absoluten Geheimtipp: „Wenn du Samias Salon dann verlässt, gehst du nicht nur auf Wolken, sondern beschwingt durch den Rest des Tages“. Und bei den aktuellen Temperaturen kann sich der Blick auf die nackten Füße dann auch sehen lassen. Mo/Do/Fr/Sa 10-20 Uhr, Schützenstraße 12, U-Bhf Kochstraße/ Checkpoint Charlie
Last-Minute-Workshop – Folgende Worte hört man in Berlin öfter: „Mind the Gap between Platform and Train“. Ähnliche Lücken gilt es allerdings auch in Geschlechterrollen zu beachten – z.B. den „Gender Pay Gap“. In dem Workshop „(Wie) hängen Kapitalismus und Geschlechterbilder zusammen?“ soll die Rolle der Frau in der Wirtschaft bis zu ihren Anfängen zurückverfolgt werden. Gab es das männliche Hauptverdienermodell schon immer? Und wie kann weiterhin dem geschlechterspezifischen Lohngefälle entgegengewirkt werden? Die zwei Ökonomen Theresa Neef und Felix Kersting wollen u.a. diese Fragen von 11 bis 18 Uhr im Bildungswerk Berlin erörtern. Freier Eintritt, zur Anmeldung geht's hier. Sebastianstraße 21, U-Bhf Heinrich-Heine-Straße
Noch hingehen zum „Demokratie-Labor“ im Deutschen Historischen Museum, das in sieben Themenräumen mit Originalobjekten (wie dem DFB-Fan-Trikot von Mesut Özil) zum Grübeln anregen soll. Was bedeutet Demokratie in Deutschland und wie wird hier mit verschiedenen Meinungen in der Gesellschaft umgegangen? Welche Rolle spielen dabei unsere Grundrechte, die freie Meinungsäußerung und vor allem die Medien? Vorbeikommen und die Meinung sagen – bis zum 4. August haben Sie noch die Möglichkeit dazu. Mo-So, 10-18 Uhr, S/ U-Bhf Friedrichstraße
Verlosung – Das zweitägige Festival „LiederLauschen am Rand“ steht im Zeichen der deutsch-polnischen Freundschaft – und findet auch noch mitten in der Natur statt. Morgen und übermorgen feiert das Kulturfestival im Oderbruch Zollbrücke (ca. 2 Stunden von Berlin – Anfahrt hier) Premiere mit 15 ausgewählten Bands aus Polen und Deutschland, regionalen Köstlichkeiten beider Länder, verschiedenen Workshops, Lesungen u.v.m. Wer beide Sprachen nicht beherrscht, es aber gerne würde: Kein Problem, denn Crashkurse für Polnisch und Deutsch werden vor Ort von Babbel-Sprachlehrern angeboten. Wir verlosen 2x2 Tickets wer möchte?
Mit diesen Tipps wünscht Ihnen Carina Kaiser einen phänomenalen Freitag!
Prominent verraten
Unser Berliner der Woche: Über den Dächern von Neukölln trifft sich Rick Okon mit seinen Freunden, um zusammen den Sonnenuntergang zu genießen. Mehr Berlin im gedruckten Tagesspiegel am Sonnabend zeigt weitere Fotos des Schauspielers.
Berlin heute
Verkehr – Zur Vorbereitung der Abschlusskundgebung des CSD-Umzugs am Sonnabend werden bereits ab heute 6 Uhr die Straße des 17. Juni zwischen Yitzhak-Rabin-Straße und Brandenburger Tor sowie die Ebertstraße (Tiergarten) voll gesperrt. Auf dem Dorothea-Schlegel-Platz in Mitte versammeln sich bis 15.30 Uhr Teilnehmende einer Demonstration. Wegen weiteren Aufzügen und Demonstrationen kann es am Potsdamer Platz (Mitte) ab 17 Uhr zu Staus im Bereich Ebertstraße, Unter den Linden und Pariser Platz kommen. Ebenfalls in Friedrichshain und Kreuzberg, wo ab 19 Uhr mehrere tausend Teilnehmer ab der Rigaer Straße über die Warschauer Straße und Kottbusser Tor, bis hin zur Admiralstraße laufen. Außerdem kann es sich wegen eines Fahrradkorsos, der gegen 20 Uhr am Heinrichplatz (Kreuzberg) startet, bis Mitternacht in der gesamten Innenstadt kurzzeitig stauen. Und die S-Bahn meldet von 22.45 Uhr bis Montagmorgen, 1.30 Uhr, eine Unterbrechung der Linie S5 zwischen Fredersdorf und Mahlsdorf sowie veränderte Abfahrtszeiten zwischen Strausberg Nord und Fredersdorf. Es fahren Ersatzbusse.
Demonstration – Der Aufzug „Dyke* March Berlin“ mit ca. 4000 erwarteten Teilnehmenden startet um 19 Uhr von der Liebigstraße/ Ecke Rigaer Straße (Friedrichshain) und läuft bis 23.59 Uhr zur Kreuzberger Admiralstraße/ Ecke Kottbusser Tor. „Für die Wiedervereinigung Koreas im Jubiläumsjahr 30 Jahre Mauerfall“ ziehen knapp 150 Teilnehmende zwischen 17 und 19.30 Uhr vom Potsdamer Platz (Treffpunkt am koreanischen Pavillon) bis zum Pariser Platz. Ab 10 Uhr gibt es im Invalidenpark einen „Fridays for Future“-Klimastreik mit ca. 100 Teilnehmenden. Kleine Besonderheit: Dieses Mal ist im Rahmen der „Wir besuchen streikende Freund*innen in Brandenburg“-Serie geplant, zusammen mit der Bahn nach Cottbus zu fahren. Und in der Karl-Marx-Straße vor dem Rathaus Neukölln wollen von 18 bis 20 Uhr knapp 100 Menschen bei der Kundgebung „Palästinenser in Berlin wollen mit der Versammlung ihre Solidarität mit den Palästinenser im Libanon zum Ausdruck bringen“ zusammenkommen.
Gericht – Der Prozess um einen Handel mit rund 86 Kilogramm Marihuana geht weiter. Angeklagt sind zwei 43- und 51-Jährige Männer, die als Mitglieder einer Bande agiert haben sollen (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 606).
Universität – Was in China heute den Stempel von Fortschritt trägt, hat seine Wurzeln in der hoffnungsvollen, aber auch verunsichernden Ära des Aufbruchs – dem China der 1980er Jahre. Der 2018 verstorbene Chronist Qian Yu hat in seinen Schwarz-Weiß-Fotografien den sozialen Wandel und das unscheinbare Leben der Menschen im öffentlichen Raum von Beijing (Peking) festgehalten, von denen einige Bilder im China Center der TU in der Charlottenburger Marchstraße 23 (U-Bhf Ernst-Reuter-Platz) von 9 bis 18 Uhr kostenlos zu sehen sind.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Lothar Böhme (81), Maler / Sawsan Chebli (41), Politikerin (SPD), Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales / Maximilian Hecker (42), Musiker / Cornelia Seibeld (45), für die CDU im AGH / Nachträglich: Jannik Marx (24)
Sonnabend – Silke Gebel (36), Fraktionsvorsitzende für die Grünen im AGH / Frank Jahnke (62), für die SPD im AGH / Klaus Stuttmann (70), Karikaturist, u.a. für den Tagesspiegel / Tim Sander (41), Synchronsprecher, Schauspieler, Musiker / Karl Ernst Tielebier-Langenscheidt (98), Verleger / Birgitta Weizenegger (49), Schauspielerin und Filmemacherin / Harald Welzer (61), Soziologe und Sozialpsychologe, Herausgeber von taz.FUTURZWEI / Tanja Anna Wenzel (41), Schauspielerin / Michael Mosuch, „Journalist, macht das halbe Jahrhundert voll. Viel Wind wünscht die DJV-Segelcrew“ / Udo Wolf (57), für die Linke im AGH
Sonntag – Jakob Augstein (52), Journalist und Verleger, Chefredakteur „der Freitag“ / Tine Funk (72), „Alles Gute für unsere beste Mama und Oma“ / Santiago Calatrava (68), spanisch-schweizerischer Architekt, Bauingenieur und Künstler / Veronika Fischer (68) Sängerin / Hellmut Georg Richard Königshaus (69), Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft / Miriam Pede (44), Fernseh- und Radiomoderatorin / Cornelia Yzer (58), Managerin, Rechtsanwältin und Politikerin (CDU)
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Gerhard Liegl, *16. Mai 1968 / Waltraud Sältzer, *2. August 1926 / Hans-Ulrich Kamke, *4. August 1952 / Gisela Schroeder, *20. März 1927
Stolperstein – Hermann Aufrecht (Jhg. 1942) hat erst als Bäckermeister und später als Vertreter bei einer jüdischen Berufsbekleidungsfirma gearbeitet. Bis zu seiner Deportation ins Ghetto von Minsk im November 1941, wo er heute vor 77 Jahren als Blockältester erschossen wurde, lebte er mit seiner Frau und den beiden Kindern in der Eichenstraße 16 in Niederschönhausen.
Im Tagesspiegel
Saraya Gomis war die erste Beauftragte gegen Diskriminierung an Berliner Schulen. Jetzt gibt sie ihr Amt auf. Die Gründe dafür lesen Sie im Hintergrundbericht von Judith Luig heute auf Seite 7 im Tagesspiegel und im E-Paper.
Encore
Das Bezirksamt von Friedrichshain-Kreuzberg, auch bekannt als Little Rock von Berlin, räumt Verkehrsrowdys nicht nur Steine in den Weg, sondern hat auch sonst unkonventionelle Ideen. Neuerdings hält es Rezepte für Menschen bereit, die Opfer des trockenheitsbedingten Grillverbots in bezirklichen Parksgeworden sind. Nicht, dass da einer womöglich darbend auf der leidenden Grasnarbe herumliegt. Getreu dem Motto „Ein Leben ohne Picknick ist möglich, aber sinnlos“ verraten Rathausmitarbeiterinnen ihre Lieblingsrezepte für draußen (es sind wirklich nur Frauen, allerdings hat eine Bürgerbeteiligung für weitere Rezepte begonnen). Bürgermeisterin Herrmann schwört auf Wassermelonen-Schafskäsesalat mit Minze, dazu empfiehlt sie Baguette, Brie ( „auf keinen Fall zu jung") und Birnencidre. Weiter auf der Liste (nachzulesen hier):blitzschnelle Dinkel-Pesto-Schnecken (lustig: „schnell“, „Schnecke“!) Orientalischer Kartoffelsalat, Überbackene Auberginen und Mediterraner Nudelsalat. Zum Nachtisch gibt es, nein, keine Space-Kekse à la Görli, sondern Drei-Minuten-Törtchen (aus Fertigboden mit Vanillejoghurt und Quark). Liest sich doch ganz köstlich, oder?
Nun ja.
Spontaner Kommentar von Tagesspiegel-Ober-Gourmet Bernd Matthies: „Keinen Fußbreit den Nudelsalaten, nieder mit dem Schafskäse“. Da hamwa den Salat.
Hoffentlich garen Sie heute nicht auf kleiner Flamme - es sollen ja wieder über 30 Grad werden. Morgen erwarten Sie hier Robert Ide und Thomas Wochnik zu einem coolen Wochenend-Checkpoint.