Nach Deniz Yücel kommt demnächst auch dessen Geiselnehmer Recep Tayyip Erdogan nach Berlin – der türkische Präsident kündigt nach der Freilassung des Journalisten seinen Besuch an. Bemerkenswert im Fall Yücel sind auch die Reaktionen der AfD: Für Alice Weidel, Vorsitzende der Bundestagsfraktion, ist es „Fakenews“, Yücel einen deutschen Journalisten zu nennen – er sei weder das eine, noch das andere. Denn wer Deutscher ist und wer Journalist, das bestimmt die AfD nach Gusto, so wie ihre geistige Schwesterpartei, Erdogans AKP (Yücel, geboren in Flörsheim am Main, besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft und ist seit 2002 Redakteur). Auch andere Statements aus der Funktionärsebene der AfD machen deutlich, dass dort viele dem türkischen Präsidenten in seiner totalitären Menschenverachtung ähnlicher sind als sie denken (wenn sie denn denken): „Kameltreiber“, „Abschaum“ u.a. – schönes Umfeld für diejenigen in der Partei, die sich für „bürgerlich“ halten. (Hier geht’s zum Leitartikel „Über die Feinde der Freiheit“).
Gerüchte verbreiten aber auch andere: Mit der Website „Rumors about Germany“ will die Bundesregierung potentielle Flüchtlinge aufklären – und mit „facts for migrants“ abschrecken. Bei näherem Hinschauen zeigt sich allerdings: Einige der vermeintlichen „Fakten“ sind Falschdarstellungen. Checkpoint-Vorschlag: Bis auf weiteres nutzt die Regierung ihre „Gerüchte“-Seite für Spekulationen über Koalitionspersonalien - und nutzt die Übergangszeit zur Reparatur der Flüchtlingsfakten (hier zum Thema auch eine Anfrage der Linken)