Sonne und Wolken im Wechsel bei maximal 10°C

Checkpoint live auf der Eat Berlin Cem Özdemir und Regina Ziegler im Interview Wochenrätsel

von Jessica Gummersbach
und Ann-Kathrin Hipp
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und willkommen in der S-Bahn! Nächste Station: Bar jeder Vernunft. Am Donnerstagabend haben wir unseren Ringbahn-Podcast „Eine Runde Berlin“ zum zweiten Mal auf die Bühne des Feinschmeckerfestivals Eat Berlin gebracht. Zu Gast waren mehr als 100 Besucher, serviert wurde ein Vier-Gang-Menü, auf der Bühne Platz nahmen auf einer ausrangierten S-Bahn-Bank Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Deutschlands erfolgreichste Filmproduzentin Regina Ziegler. Dazu spielte die Checkpoint-Band.

Cem Özdemir stieg mit einem „Grüß Gott, wie man in Berlin sagt“ in die virtuelle Ringbahn, sprach über Schwaben-Bashing im eigenen Ministerium, die Tierwohlabgabe („Ich bin ja nicht der Bundessellerieschnitzelminister!“) und einen Berlin-Klassiker: „Mir ist schon wieder ein Fahrrad geklaut worden. Es muss einen besonderen Platz in der Hölle geben für diejenigen, die Fahrräder klauen!

Berlins Regierenden Kai Wegner (CDU) lobte Özdemir: „Was mir an ihm gefällt ist, dass er ein bisschen von der Parteilinie abweicht. Dem gesunden Menschenverstand zu folgen, muss ja kein Schaden sein.“ Mit Blick auf die Ampel übte er Selbstkritik: „Wir müssen jetzt endlich den Schalter umlegen, sonst gehen wir in die Geschichte ein als eine Regierung, die zwar eine gute Bilanz hat, aber niemand kriegt es mit.“

Özdemir sieht die Schuld allein bei der Ampel. „Weil wir so viel miteinander streiten und uns den Erfolg gegenseitig nicht gönnen.

Mein Wochenende mit

Durchgecheckt

Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.

„Wissen Sie, welche ausdrucksstarke Berühmtheit aus Frankfurt (Oder) kommt? Wenn Sie an mich dachten, muss ich Sie leider enttäuschen. Es ist der Lyriker Heinrich von Kleist. Man möchte meinen, er sei der berühmteste Sohn der Oderstadt. Ihm wurde sogar ein Museum gewidmet: das Kleist-Museum. Das Haus in seiner Geburtsstadt feiert morgen die Finissage der Ausstellung ‚Zwischen Tinte und Tatsache: Kleists Berliner Abendblätter‘. Zwischen 1810 und 1811 gab der Dichter der Goethezeit die Tageszeitung heraus – damals als einer der ersten überhaupt. Inhaltlich äußerte sich das Blatt in Form von literarischem Journalismus oder journalistischer Literatur. Eine revolutionäre Zwitterexistenz! Abgesehen von der Geschichte der Zeitung, können Besucher an diesem Sonntag auch die verborgenen Strategien, die Kleist verwendete, ausfindig machen und das zensurbedingte Ende seines Zeitungsprojekts sondieren. Zu Beginn des feierlichen Abschlusses um 11 Uhr zeigt Kuratorin Viviane Jasmin Meierdreeß u.a. Grafiken von Max Liebermann, Künstlerbücher und weitere Objekte zu den ‚Berliner Abendblättern‘, die nur an diesem Tage dem Besucherauge offenbart werden und normalerweise nicht in der aktuellen Exposition zu sehen sind. Anschließend wird ein letztes Mal durch die Sonderausstellung geführt. Der Eintritt ist frei! Wer sich bei dem Rundgang die Beine noch nicht zur Genüge vertreten hat, der macht einen Abstecher auf die nebenan liegende, idyllische Insel Ziegenwerder. Das Wetter spielt Gott sei Dank mit. Mit freundlichen Grunzen.“ (von Sophie Rosenfeld)

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Encore

Wir blicken für unseren Abspann ein letztes Mal ins Berlinale-Programm: Heute könnten Sie „Fox and Hare Save the Forest“ (Generation Kplus) sehen. Ein Biber hat im Wald einen riesigen Damm gebaut, sodass ein See entstanden ist. Leider droht jetzt eine Überschwemmung – und Tiere des Waldes verschwinden plötzlich. Fuchs und Hase versuchen, den Wald zu retten. Mit den beiden können Sie um 10 Uhr im Haus der Kulturen der Welt mitfiebern.

Nora Weiler (Produktion) hat diesen Checkpoint sicher zugestellt, am Montag beliefert Sie Stefan Jacobs frei Haus mit Berlins frischesten Nachrichten. Genießen Sie das Wochenende!

Ihre Jessica Gummersbach