mit Blitzen, Sturm und lautem Grollen zog gestern Abend das angekündigte Gewitter über Berlin herauf, ehe der Starkregen über der Stadt niederprasselte. Doch die Unwetterwarnungen bewahrheiteten sich zum Glück nicht. Berlin blieb vom Schlimmsten verschont. Anders in anderen Teilen Deutschlands, wo der Regen Keller oder wie in Kassel ganze Straßenzüge unter Wasser setze. Bei uns waren es eher ein paar weitere wichtige Tropfen gegen das riesige Trockenheits-Defizit.
Weiter stürmisch geht es auch im Streit um den Planungsstopp für neue Radwegprojekte zu. Nun hat sich der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eingeschaltet. „Das ist kein Stopp, sondern eine Prüfung und Priorisierung. Und das ganze Thema wird zu Unrecht aufgebauscht“, wiegelt er im Spiegel-Interview ab. Auch er wolle mehr Raum für Radfahrer in der Stadt – nur um dann doch zu sagen, dass die eine oder andere geplante Strecke auf der Strecke bleiben dürfte, damit das Auto weiterhin mehr Strecke hat: „Was ich nicht will, sind Radwege, mit denen man Autos mutwillig ausbremst.“ Was mutwillig ist oder einfach nur die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöht, liegt allerdings immer in der Sicht des Betrachters. Und die ist hinterm Steuer eine andere als auf dem Sattel am Fahrbahnrand.
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will sich vom schwarz-roten Senat noch kein Stopp-Schild vor die Nase stellen lassen. Ob das sofortige Außer-Kraft-Setzen aller Finanzierungszusagen durch die Verkehrsverwaltung trotz laufenden Haushalts erlaubt ist, lässt Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) jetzt durch ihr Rechtsamt prüfen.