Sonne und Wolken bei tropisch-heißen 32°C

Heute ab neun Uhr soll das Syndikat geräumt werdenUnfallforscher hält die viel gelobten Holländischen Kreuzungen für gefährlichWildschweine klauen Mann am Teufelssee den Laptop

holen Sie die Eiswürfel raus, mischen Sie sich einen großen Spritzer Zitronenlimo in ihren Espresso: Wir erwarten ein heißes Hauptstadtwochenende. Das Thermometer klettert auf bis zu 36 Grad, alle Freibäder sind ausgebucht und brandgefährlich könnte es in Neukölln zugehen: Die linke Szenekneipe Syndikat soll heute, 9 Uhr, nach jahrelangem Kampf geräumt werden. Das letzte Pils ist gezapft, nach 35 Jahren, die Nachrufe (Tplus) sind geschrieben. Schon am vergangenen Samstag bewies die linksautonome Szene, dass sie ihr „zweites Wohnzimmer“ nicht kampflos räumen wird. Steine flogen, Barrikaden brannten. Die Polizei wirkte überrascht und überfordert von der massiven Gewalt der Autonomen.

Sie wollten es diesmal besser machen. Seit gestern Nachmittag glich der Schillerkiez einer Hochsicherheitszone, zwischen Hermannstraße und Tempelhofer Feld waren Hunderte Polizisten im Einsatz. Die Weisestraße, in der sich das „Syndikat“ befindet, war abgesperrt. Nur Anwohner, die einen Ausweis vorlegen konnten, wurden durch die Polizeikontrollen gelassen. Hunderte sammelten sich am Abend im Kiez, die Hermannstraße war ab Mitternacht nicht mehr befahrbar. Ein Kiez im Ausnahmezustand, weitgehend friedlich. Eine Kundgebung direkt vor der Kneipe wurde von den Versammlungsbehörden untersagt, Widerspruch am Abend zurückgewiesen. „Aufgrund der sehr emotionalen Thematik“ glaube man, die Demonstranten würden vor der Räumung nicht von der Kneipe weichen. Das Kneipenkollektiv drohte via Twitter: „Alles was jetzt folgt hat (sic!) Innensenator Geisel und die Polizei Berlin mit ihrer Eskalationsstrategie zu verantworten.“

Tatsächlich hatte die geplante Eskalation eines harten Kerns der Autonomenszene am vergangenen Wochenende die Polizeipräsenz vergrößert, Gesprächsbereitschaft minimiert und Maßnahmen verschärft, um ähnliche Jagdszenen zu verhindern.