willkommen in einer Woche, die eisig beginnt, aber sonnig bleibt, sodass sich die BVG am Mittwoch und Donnerstag wohl in vielen Fällen durch Wanderschuhe und Fahrrad ersetzen lässt. Politisch wird es spannend, denn morgen soll der Bundestag über die gigantische Neuverschuldung entscheiden. Mario Czaja, der einst Merzens CDU-Generalsekretär war und nun sein Mandat für Marzahn-Hellersdorf ganz knapp gegen einen Rechtsradikalen verloren hat, will dem Schuldenpaket nicht zustimmen.
Gute Nachrichten sind knapp, weshalb wir sie umso lieber bringen. Voilà: Berlin hat jetzt eine Schutzwohnung für Menschen, die Opfer von Arbeitsausbeutung und Menschenhandel geworden sind – ob auf dem Bau, als Pflegekräfte oder in der Gastronomie. Insgesamt zehn Plätze bietet das Quartier mit drei Zimmern, das die Sozialverwaltung für dieses Jahr mit 450.000 Euro finanziert, wie der CP vorab erfuhr. Zu dem Wohnprojekt mit selbstverständlich geheimer Adresse gehört auch professionelle Betreuung durch den Internationalen Bund (IB) und das Berliner Beratungszentrum Migration und Gute Arbeit (BEMA). Zugleich soll die Einrichtung mit anderen Behörden zusammenarbeiten, darunter einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe mit Zoll und Polizei. Denn wo Opfer sind, gibt es auch Täter.
Abgesehen davon spart die schwarz-rote Koalition weiter an fast allem, was keinen Auspuff hat. Jetzt trifft es den Berliner Trägerverein des Kinder- und Jugendtelefons sowie des Elterntelefons, dem ab April die kompletten Mittel gestrichen wurden. Das geht aus einem Schreiben der Verwaltung ans Diakonische Werk hervor, über das CP-Kollege Daniel Böldt berichtet. Die Kürzungen bei der „Nummer gegen Kummer“ beschäftigen sogar die Bundespolitik, die einen Präzedenzfall mit Wirkung über Berlin hinaus befürchtet. Das Bundesfamilienministerium mahnt die Berliner Bildungsverwaltung, die Streichung der Gelder zurückzunehmen. Die Behörde von Katharina Günther-Wünsch (CDU) verweist dagegen auf angeblich reichlich vorhandene Alternativangebote – die aber aus Sicht von Diakonie-Direktorin Ursula Schoen gerade keine Alternativen sind, weil sie die Anonymität der Anrufenden nicht wahren.
Ebenfalls auf der Streichliste steht laut „RBB“ der vom Senat mitfinanzierte Mobilitätsservice des Verkehrsverbundes VBB, bei dem beispielsweise gehbehinderte und blinde Fahrgäste eine Begleitung für Fahrten mit Bus und Bahn buchen können. In einer Befragung für den VBB Ende 2024 wurde das Angebot von den Nutzern mit 98,3 Prozent (sehr) guten Noten nicht nur herausragend bewertet, sondern auch für existenziell befunden: 96 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie nicht allein ans Ziel gekommen wären. Täglich wird der 2008 etablierte Service von 80 bis 100 Menschen genutzt – auch deshalb, weil Berlin noch weit von der seit 2022 (!) gesetzlich vorgegebenen Barrierefreiheit im ÖPNV entfernt ist.
Ein erblindeter Berliner hat eine Online-Petition zur Erhaltung des Begleitservices gestartet, die bis Sonntagabend mehr als 18.000 Menschen unterschrieben hatten. Und was sagt Ute Bonde dazu? „Mobilität ist ein Menschenrecht! Seit 15 Jahren schon ermöglichen die roten Engel des VBB Bus&Bahn-Begleitservice für mobilitätseingeschränkte Menschen Wege, die allein unerreichbar wären. (…) Auch für die Begleitenden ist diese Arbeit ein wertvoller Stabilisator, der Selbstbewusstsein fördert und ein regelmäßiges Einkommen ermöglicht. Ich werde alles daransetzen, dass dieser wertvolle Service auch in Zukunft mit gesicherter Finanzierung angeboten werden kann.“ Der Haken: Das Zitat stammt vom Dezember 2023, als Bonde noch VBB-Chefin war und nicht CDU-Verkehrssenatorin.
Während der Bundestag schon ein paar hundert Milliarden Euro weiter ist, hängen hier und da noch Wahlplakate herum. Dürfen die das? Nein: Die Frist ist eine Woche nach der Wahl abgelaufen. Und dann? Eine Rundfrage in den Bezirken ergab, dass praktisch alle die Parteien erst mal auffordern, die Plakate abzuhängen, bevor sie kassieren.
Wenn doch, werden in Friedrichshain-Kreuzberg 50 Euro pro Standort fällig. Tempelhof-Schöneberg berichtet von 633,50 Euro Bußgeld gegen eine Partei, die 2023 „eine Vielzahl“ von Plakaten trotz Mahnung nicht abgehängt habe. Pankow meldet „Einzelfallentscheidungen“, Neukölln entfernt die Plakate selbst und nennt keinen festen Tarif. Mitte berichtet von 200 Euro, Marzahn-Hellersdorf von 100 für zehn vergessene Plakate und bis zu 500 bei mehr als 20. Spandau und Steglitz-Zehlendorf haben bisher keine Bußgelder verhängt; Treptow-Köpenick auch nicht – „aufgrund der personellen Situation“. Reinickendorf dagegen hat nach der Bundestagswahl 2021 insgesamt 1260 Euro eingenommen und gerade die Preise von 10 auf 20 Euro pro Fall verdoppelt, Charlottenburg-Wilmersdorf kassierte nach der Wiederholungswahl vor einem Jahr sogar 2040 Euro. Gold geht an Lichtenberg, wo nach der Bundestagswahl 2017 sogar 6083,25 Euro eingetrieben worden seien.
„Die Schulwegsicherheit als Teil des Mobilitätskonzeptes hat besondere Priorität“, steht im schwarz-roten Koalitionsvertrag. Jetzt wollte Oda Hassepaß (Grüne) vom Senat wissen, wie es vorangeht. Die Antwort der Verkehrsverwaltung (liegt dem CP vorab vor) lässt sich so zusammenfassen: Solange die Verwaltungsvorschrift zur längst beschlossenen StVO-Novelle nicht vorliegt, macht der Senat lieber nichts. Ob es Geld für mehr Schulwegsicherheit gibt, „ist noch nicht abschließend geklärt“. Immerhin weiß die Behörde von zwei Stellen, an denen neuerdings Tempo 30 gilt. Eine Abfrage bei den Bezirken ergab, dass etliche dieses Jahr etwa fünf Projekte für bessere Sicht und weniger Tempo an Schulwegen auf dem Zettel haben, Friedrichshain-Kreuzberg sogar fast zwei Dutzend – und Pankow kein einziges.

Machen statt Meckern: Für unsere neue Serie „Berlin 2030“ haben wir 50 Ideengeber nach ihrer Vision für die Hauptstadt gefragt. Den Beitrag von Verena Pausder lesen Sie hier. Alle Folgen und kreative Konzepte finden Sie täglich online unter tagesspiegel.de/berlin2030. Sie wollen auch eine Idee einbringen? Dann machen Sie mit! Schicken Sie uns Ihre Lösungen für Berlins Probleme an checkpoint@tagesspiegel.de. Wir freuen uns!
Die vor kurzem veröffentlichte Verkehrssicherheitsbilanz der Polizei für 2024 hat einen Widerspruch aufgeworfen, der sich auf CP-Anfrage klären ließ. So meldet die Polizei fürs Gesamtjahr 610 bei Unfällen verunglückte Kinder – obwohl sie auf Tsp-Anfrage schon Mitte September 728 Fälle seit Jahresbeginn genannt hatte. Die Erklärung: In der Jahresbilanz tauchen nur die Kinder auf, die selbst aktiv am Verkehr teilgenommen haben. Die Zahl vom September umfasste auch jene, die beispielsweise als Mitfahrer im Auto verunglückten. Daraus ergibt sich die gute Nachricht, dass der vermeintlich starke Anstieg der Opferzahlen ein Irrtum war. Und die schlechte, dass im Berliner Straßenverkehr viel mehr Kinder verletzt werden als die 610, die die Jahresbilanz nennt.
Für Eltern liefern wir im Tagesspiegel (hier geht’s zum E-Paper) in diesen Tagen ein großes Paket rund ums Thema Schule – sowohl aktuell als auch aus Anlass der coronabedingten Schulschließungen vor genau fünf Jahren:
++ Welche Wissenslücken, seelischen und körperlichen Folgen die Schulschließungen hinterlassen haben.
++ Wie Sie als Eltern Ihren Kindern beim Aufholen helfen können – ob beim Lernen, für mehr Sport oder gesündere Ernährung.
++ Warum Berlin bei der Wahl der Sekundarschulen in diesem Jahr noch weniger Erstwünsche erfüllen können wird.
++ Wie der Wechsel ans Gymnasium auch nach dem Scheitern am „Probeunterricht“ noch möglich ist.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Heute gibt’s wieder „High Noon“, das Expertengespräch zum Reinhören und -schauen via Microsoft Teams. „Ist unsere Partnerschaft mit den USA am Ende?“, lautet die leider existenzielle Frage, über die Tsp-USA-Korrespondentin Juliane Schäuble sowie Julia Friedlander, Geschäftsführerin der Atlantik-Brücke und Christian Mölling, Direktor des Programms „Europas Zukunft“ der Bertelsmann-Stiftung diskutieren. Moderiert wird die von 12 bis 13 Uhr angesetzte Runde von Anja Wehler-Schöck, Mitglied der Tagesspiegel-Chefredaktion. Hier geht’s zu weiteren Infos und Online-Anmeldung.
Benjamin Franklin hat Rücken: Ab Mai wird die historische Fassade des denkmalgeschützten Klinikums in Steglitz abgerissen. Es bröckelt an allen Ecken, herabstürzende Elemente gefährden Mitarbeitende, Patienten und Besucher, teilt die Charité mit. „Die dekorativen Betonfertigteile in Form der menschlichen Wirbelsäule weisen sehr starke Alterungserscheinungen auf.“ Langfristig soll die Fassade wieder originalgetreu hergestellt werden.
Während das Parken mit Anwohnervignette in bester Citylage stabil bei 2,8 Cent pro Tag bleibt, ist Handyparken für einige zuletzt brutal teuer geworden: Nach Tempelhof-Schöneberg warnt jetzt auch das Bezirksamt Mitte vor einer Häufung von „betrügerischen QR-Codes an Parkscheinautomaten“: Die offiziellen Codes werden durch welche ersetzt, die beim Scannen auf Internetseiten führen, wo Kriminelle persönliche Daten abgreifen. Das Bezirksamt rät, nur die offiziellen Seiten und Apps der Handypark-Anbieter zu nutzen.
Vor Jahren saß René Stadtkewitz für die CDU im Berliner Abgeordnetenhaus, deren Fraktion ihn 2010 wegen seiner rechten Schlagseite ausschloss. Jetzt wollte er als AfD-Kandidat auf den Bürgermeistersessel im nördlich von Berlin gelegenen Zehdenick. Daraus wird nichts: Die Stichwahl am Sonntag verlor er klar gegen den parteilosen Einzelbewerber Alexander Kretzschmar.
Bei den Schafen mähen, bei den Raben graben, bei den Echsen häckseln – wäre das was für Sie? Der Zoo hat eine Gärtnerstelle für die Pflege von Grünanlagen und die Gestaltung von Gehegen ausgeschrieben. Ein Goodie: „Jede Überstunde wird registriert und kann in Freizeit abgegolten werden.“ So bleibt mehr Zeit, um zum Beispiel in den Tierpark zu gehen.
Nachdem die Müllabfuhr zuletzt öfter im Fernsehen kam als in echt, sollte sie heute wieder regulär stattfinden. In der vergangenen Woche durften auch diejenigen BSR-Leute nicht arbeiten, die gewollt hätten: In einer internen Mitteilung des Vorstandes, die der CP in einer übervollen Papiertonne gefunden hat, heißt es, dass Betriebshöfe und Müllabfuhr „leider auch für arbeitswillige Beschäftigte stillzulegen“ seien. Grund sei die hohe Streikbeteiligung auch von Tourenmeister:innen und Einsatzleitern.
Seit einem Jahr liegt die Genehmigung zum Neubau der Straßenbahnhaltestelle am S-Bahnhof Friedrichshagen vor. Die Verlegung soll Umsteigern die gefährliche Hatz durch den ampellosen Autoverkehr ersparen. Und nun? „Wir wissen noch nicht, wann wir anfangen können“, sagt Sebastian Stahl, Geschäftsführer der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn, dem CP. Zunächst müssten die Berliner Wasserbetriebe Leitungen verlegen; von Fortschritten dort sei nichts bekannt. Doch doch, versichern die Wasserbetriebe: Ein Ingenieurbüro arbeite an der Planung, man gehe wie einst angekündigt „von einem Baustart im 4. Quartal 2026 aus“. Also für die Rohre, nicht die Haltestelle.
Es folgt eine Mitteilung an die auf anderem Wege offenbar nicht erreichbare Autobahn GmbH des Bundes, Pressestelle Region Nordost: Gemäß §4 Absatz 1 des Berliner Pressegesetzes „sind die Behörden verpflichtet, den Vertretern der Presse, die sich als solche ausweisen, zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgabe Auskünfte zu erteilen“. Sollte es am Ausweis gescheitert sein, dass meine beiden am 14. Januar per Mail eingereichten Anfragen zur Verkehrsbelastung der Stadtautobahn (zzgl. schriftliche Erinnerungen vom 31.1., 26.2. und 4.3.) bisher nicht beantwortet werden konnten, bitte ich um Nachricht.
Wenigstens mit der Verkehrssenatorin scheint die notorisch verschwiegene Autobahn GmbH wieder zu kommunizieren. Zumindest hat die zuvor ebenfalls im Dunkeln gebliebene Ute Bonde (CDU) erfahren, dass die Beleuchtung auf der A100 zwischen Wex- und Seestraße bis zum Sommer abgeschaltet bleibt – testweise. Gemeinsam mit der Polizei werde geprüft, wie sich das Unfallgeschehen entwickle, berichtete Bonde im parlamentarischen Mobilitätsausschuss. „Der restliche Ring bleibt so beleuchtet, wie er heute beleuchtet ist.“
Zum Schluss noch die Neuigkeiten aus dem aktuellen Amtsblatt:
++ Die Berliner Wasserbetriebe haben rund ein Dutzend Jobs zu vergeben – vom Maschinisten im Klärwerk über Elektroniker, Geoinformatiker und Personalcontroller (m/w/d, versteht sich) bis zur Leitung der internen Revision.
++ Die „von der Präsidentin des Amtsgerichts Pankow/Weißensee (jetzt Präsident des Amtsgerichts Pankow) mit den Nummern SE3361901 und SE3491901 ausgegebenen Dienstausweise werden hiermit für ungültig erklärt. Der unbefugte Gebrauch wird strafrechtlich verfolgt.“ Sollten die Ausweise gefunden werden, mögen sie bitte ans Amtsgericht Pankow geschickt oder dort abgegeben werden.
++ Vom 7. bis 11. April laufen im Hotel MOA die (nicht öffentlichen) Anhörungen zum Neubau der Rudolf-Wissell-Brücke der Stadtautobahn – nicht zu verwechseln mit der südlich davon gelegenen Ringbahnbrücke, deren Schicksal sich in dieser Woche entscheiden dürfte. Bis Freitagnachmittag gab es dort keinen neuen Erkenntnisstand.
++ Die BVG und das IT-Dienstleistungszentrum des Landes duzen potenzielle Bewerber in ihren Stellenausschreibungen, alle anderen sind per Sie.
++ Das Bezirksamt Pankow sucht einen Fahrer für Spezialfahrzeuge. Womit allerdings nicht die überdimensionierten US-Pickups gemeint sind, die sich auf Deutschlands Straßen bedenklich vermehren und die zu Hunderten auch Berlin unsicher machen. Was es mit denen auf sich hat, habe ich für den Tagesspiegel hier aufgeschrieben.
Zitat
„Zack. Boom. Yeah. Bäääääm. Taadaaaaaaa. Wooow.“
Aus der neuen Plakatkampagne „Online geht mehr, als du denkst“, mit der Berlin digitale Bürgerdienstleistungen bewirbt. Neben den aussagekräftigen Slogans gehören zur Kampagne auch „Digitallotsen“, die in Bürgerämtern informieren – wie am Hohenzollerndamm, in dem sich für heute Mittag der Regierende Bürgermeister und Chief Digital Officer Martina Klement angesagt haben für einen „Wort-Bild-Termin“.
Stadtleben
Verlosung – Ende des Monats, um genau zu sein am 30. März um 20 Uhr, beschert uns der traditionsreiche Berliner Oratorien-Chor (BOC) mal wieder ein ganz besonders ausgefallenes Programm. Unter dem Titel „Chorfantasie“ wird Beethovens „Fantasie“, Bizets „Te Deum“ und Schumanns „Missa sacra“ zusammengefasst. Man könnte annehmen, dass das ein Abend geistlicher Werke wird, dem ist aber nicht so – so heißt es wenigstens. Denn in ihren jeweiligen Stücken fokussieren die Komponisten mehr den musikalischen Gehalt als die Religion – jeder auf seine ganz eigene Weise. Wer Näheres wissen will, informiert sich hier, kauft Tickets oder nimmt an unserer Verlosung teil. Wir haben 2x2 Freikarten abzugeben. Herbert-von-Karajan-Straße 1, S-Bhf. Potsdamer Platz
Essen & Trinken – Vor ziemlich genau einem Jahr musste man entweder früh reservieren oder lange Schlange stehen, wenn man einen der begehrten Plätze beim „Lobb“-Pop-up im Casa Camper ergattern wollte. Jetzt ist das Team um Arash Ghassemi und Cäcilia Baldszus am selben Ort sesshaft geworden. Ihre gerade eröffnete „Bar Basta“ serviert von Montag bis Freitag ab 7.30 Uhr ein originelles Frühstück, etwa mit cremigem Rührei mit Comté, hausgemachter Marmelade oder frischem Sauerteigbrot mit Ricotta, Tahini und warmem Honig. Am Wochenende gibt es ab 8 Uhr einen Boozy Brunch. Zu Gerichten wie Flatbread mit Saibling, Schmand, Meerrettich und Dill oder French Toast mit brauner Butter, Mascarpone und einer Anis-Anglaise mixt das Team Drinks wie Mimosa oder Michelada. Mo bis Fr 7.30-12, Sa/So 8-15 Uhr, Rosenthaler Straße 53, U-Bhf. Weinmeisterstraße
Noch hingehen – Wie geht man als Tochter damit um, wenn man von einem Tag auf den anderen erfährt, dass der geliebte Vater ein Monster ist? Wird man ihm je wieder in die Augen blicken können? Caroline Darian, Tochter von Gisèle und Dominique Pelicot, erhält am 2. November 2020 einen Anruf von ihrer Mutter. Ihr Vater wurde verhaftet. Fast zehn Jahre lang hat Pelicot seine Frau mit medikamentösen Substanzen betäubt, um sie zu vergewaltigen und fremden Männern zuzuführen. Auch von Caroline gibt es verhängnisvolle Fotos. Sie kann sich ebenso wenig wie ihre Mutter an die Vergewaltigungen erinnern. Das ist wirklich passiert. Schonungslos erzählt Darian in „Und ich werde dich nie wieder Papa nennen“ (Kiepenheuer & Witsch) vom Sturz ins Bodenlose. Die Buchpremiere findet morgen, am 18.3., um 20 Uhr im Delphi Filmpalast statt. Es gibt noch Tickets. Kantstraße 12A, S-Bhf. Zoologischer Garten
Last-Minute-Tickets – Die schlechte Nachricht vorweg: Die Buchpremiere von Christian Krachts neuem Werk „Air“ heute um 19.30 Uhr im Großen Haus des Berliner Ensembles ist ausverkauft. Wer versucht, noch an der Abendkasse Restkarten zu ergattern – und leer ausgehen sollte, dem sei aber die gute Nachricht verraten: nur 30 Minuten später, um 20 Uhr, startet im Neuen Haus eine Diskussion über die Frage „Wie billig darf Arbeit sein?“. Es handelt sich hier um eine Ausgabe der Reihe „ZEIT-Recherchen“, in der Reporter der Wochenzeitung mit ausgewählten Fachleuten über große Fragen der Gegenwart sprechen. Und die beste Nachricht: Hierfür gibt es noch Tickets (ab 9 €). Bertolt-Brecht-Platz 1, S-Bhf. Friedrichstraße
Grübelstoff – Wer heute spontan Lust auf Guinness oder die Farbe Grün hat, könnte einen Irish Pub aufsuchen und hätte eine gute Begründung für sowohl das eine als auch das andere Verlangen. Aber was hat nur das Kleeblatt damit zu tun?
Kiekste

Wenn die Liebe auf der Strecke bleibt. Dankesgrüße an Leserin Gerlinde Nitschke, die diesen Moment auf der Heerstraße für uns eingefangen hat. Weitere „liebliche“ Bilder aus der Hauptstadt gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A10 (Berliner Ring): Auf der A10 im Autobahndreieck Werder wird die Überfahrt vom Westlichen Berliner Ring (aus Richtung Dreieck Havelland) zum Südlichen Berliner Ring (in Richtung AD Spreeau) bis zum 28. März gesperrt.
A10 (Östlicher Berliner Ring): Ab 8 Uhr bis Ende April 2025 ist auf der A10 Richtung Dreieck Spreeau (Frankfurt/O.) der rechte Fahrstreifen zwischen Freienbrink und Königs Wusterhausen gesperrt.
A111 (Reinickendorf-Zubringer): Die Autobahn ist von 21 bis 5 Uhr in beiden Richtungen zwischen den AS Schulzendorfer Straße und Am Festplatz gesperrt. Mit der Sperrung der ersten Zufahrten wird voraussichtlich um 20 Uhr begonnen. In den folgenden Nächten finden weitere Sperrungen statt.
Schulzendorfer Straße (Bohnsdorf): Ab morgens bis Ende März ist die Straße in beiden Richtungen zwischen Neptunstraße und Fließstraße sowie zwischen Gartenstraße und Dahmestraße für den Kfz- und Radverkehr gesperrt.
Friedrichstraße (Erkner): Im Verlauf der Landesstraße L 30 vom ovalen Kreisel bis zum nördlich gelegenen Kreisverkehr Friedensplatz einschließlich der Flakenfließbrücke ist der gesamte Streckenabschnitt bis voraussichtlich Oktober 2026 abschnittsweise voll gesperrt.
Storkower Straße (Fennpfuhl): Ab morgens bis Ende März ist die Straße Richtung Greifswalder Straße zwischen Möllendorffstraße und Alfred-Jung-Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Marienfelder Allee (Marienfelde): Bis Anfang Mai ist stadteinwärts zwischen Domagkstraße und An der Heilandsweide der rechte Fahrstreifen gesperrt.
Eisenacher Straße (Marzahn): Bis Mitte Juni 2026 ist die Straße abschnittsweise in beiden Richtungen zwischen Blumberger Damm und Gothaer Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Behrenstraße (Mitte): Ab ca. 6 Uhr bis Freitagmittag ist die Straße in beiden Richtungen zwischen Wilhelmstraße und Ebertstraße für den Kfz- und Radverkehr gesperrt.
Rosenthaler Straße (Mitte): Bis Ende Februar ist die Straße Richtung Hackescher Markt ab Neue Schönhauser Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Tunnel Tiergarten Spreebogen (Tiergarten): Der Tunnel ist in der Zeit von 21 bis 5 Uhr in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. In den folgenden Nächten finden weitere Sperrungen statt.
Rudolstädter Straße (Wilmersdorf): Bis Mitte April ist die Straße Richtung Mecklenburgische Straße zwischen Hohenzollerndamm und Warneckstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt. Im Anschluss folgen weitere Arbeiten.
Demonstration – Für heute sind 16 Demos angemeldet (Stand 14.3., 12 Uhr), u.a. „Stand united for Refugee rights and climate justice“: 150 Teilnehmende, Oranienplatz 1 (00-00 Uhr)
„Hohenschönhausen gegen Rassismus“: 80 Demonstrierende, Verein für aktive Vielfalt e.V., Prerower Platz 1 (16-18 Uhr)
„Gemeinsam sicher auf der Kantstraße! Für sicheres Radfahren in Charlottenburg und ganz Berlin!“: 80 Teilnehmende, ADFC, ab Savignyplatz über Kantstraße, Neue Kantstraße bis Messedamm und wieder zurück (17.30-19 Uhr)
„Stoppt den Krieg! Frieden und Freiheit für die Ukraine! JETZT!“: 15 Demonstrierende, Alt-Müggelheim 22 (17.45-19 Uhr)
„Weg mit Hartz IV und dem Bürgergeldbetrug! Aktiver Widerstand gegen einen 3. Weltkrieg! Montag ist Tag des Widerstands“: 50 Menschen, Montagsdemos Berlin, Alexanderplatz (17.45-20 Uhr)
Gericht – Rund 30 Jahre nach einem gescheiterten Sprengstoffanschlag auf ein geplantes Abschiebegefängnis in Berlin-Grünau kommen zwei Männer auf die Anklagebank. Die mutmaßlichen ehemaligen Mitglieder der linksextremistischen Gruppe „Das Komitee“ seien mit einem Komplizen nach dem Anschlagsversuch im April 1995 ins Ausland geflohen. Sie kehrten nun aus Venezuela zurück, um sich dem Verfahren zu stellen (9.30 Uhr, Kammergericht Berlin, Elßholzstraße 30–33, Saal 145a).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Hanna Binke (26), Schauspielerin, stand bereits als Kind vor der Kamera. Für ihre Rolle im Film „Ostwind“ erhielt sie 2013 beim Filmfest München den Kindermedienpreis „Der weiße Elefant“ / Patrick Ebert (38), Fußballspieler, spielte in seiner Jugend für Hertha BSC und absolvierte 121 Spiele für die Profis / Johannes Heinrichs (35), Schauspieler, seit 2019 ist er Teil des „Linie-1“-Ensembles im Berliner Grips Theater / „Die besten Wünsche für Glück und Gesundheit fliegen aus Schöneiche nach Bad Saarow zu Bruder und Schwager Frank P.“ / Armin Petras (62), Regisseur und Dramatiker, studierte bis 1987 Regie an der Schauspielschule „Ernst Busch“ Berlin, inszenierte und schrieb unter anderem für das Deutsche Theater oder das Gorki Theater / Emmanuel Peterfalvi (58), Kabarettist, wurde durch die Figur des TV-Reporters Alfons für diverse NDR-Sendungen bundesweit bekannt / Johannes Strate (45), Sänger, Frontmann der Band „Revolverheld“
Nachträglich: „Auch in diesem Jahr hat der liebe Hartmut Neutzler aus Lippstadt es nicht geschafft, seinen Geburtstag nicht in der großen Stadt zu verbringen. Herzliche Glückwünsche Klaus“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Maike Ulrike Ingrid Döbbelin (geb. Schöps), * 31. März 1970, verstorben am 28. Februar 2025 / Dr. Brigitte Godenschwenger (geb. Thiessenhusen), * 20. Juni 1933, verstorben am 4. März 2025 / Norbert Schäfer, * 31. Januar 1951, verstorben am 21. Februar 2025 / Alexis Stroh, * 31. Juli 1928, verstorben am 27. Februar 2025
Stolperstein – Minna Joelsohn (geb. Jonas) kommt am 10. Oktober 1872 in Stargard in Pommern (heute Stargard Szczeciński/Polen) zur Welt. Erst 1934 zieht sie mit Ehemann Jacob Joelsohn nach Berlin, in eine Wohnung in Charlottenburg. Vermutlich gezwungenermaßen ziehen Jakob und Minna Joelsohn 1937 in die Kaiser-Wilhelm-Straße 24 (heutige Rosa-Luxemburg-Straße). Hier leben sie in höchst beengten Verhältnissen in einer Einzimmerwohnung. In den letzten Oktobertagen 1941 erhält das Ehepaar die Aufforderung, sich in der Sammelstelle Levetzowstraße 7 einzufinden, zwei Tage später werden sie mit dem „18. Osttransport“ ins Ghetto Łódź deportiert. Die fast 70-Jährige überlebt dort nur wenige Monate, sie wird am 17. März 1942 ermordet. An der Rosa-Luxemburg-Straße 18 in Mitte erinnert heute ein Stolperstein an Minna Joelsohn.
Encore
Betreffzeilen sollten Neugier wecken. Insofern hat die „Frauen-Union City-Kurfürstendamm“ alles richtig gemacht mit ihrer „Einladung zur Jahreshauptversammlung FU CK am 1. April 2025“. Die in der lokalen CDU engagierte Clara von Nathusius hat das Meisterwerk auf ihren Social-Media-Kanälen gepostet mit der Anmerkung: „Es verspricht spannend zu werden.“
Spannend waren auch die Recherchen von Isabella Klose, Christoph Papenhausen und Valentin Petri. Das Stadtleben hat Tobias Langley-Hunt geschrieben, die Frühproduktion Jennifer Katona geleistet. Morgen liefern hier Christian Latz und Sönke Matschurek die Schlagzeilen zum Dranbleiben. Kommen Sie gut in die Woche!
