wer heute früh die Wahlergebnisse aus Brandenburg und Sachsen mit den letzten Umfragen vergleicht, könnte auf die Idee kommen, Meinungsforschung steuerlich als Glücksspiel zu veranlagen (das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten hat zufällig die Stelle „Hauptsachbearbeitung Glücksspielwesen“ gerade neu zu besetzen). Halten wir uns an die Fakten und sehen auf die Zahlen (amtliche Endergebnisse):
Brandenburg:
SPD: 26,2 (-5,7)
AfD: 23,5 (+11,3)
CDU: 15,6 (-7,4)
Grüne: 10,8 (+4,6)
Linke: 10,7 (-7,9)
BVB / Freie Wähler: 5,0 (+2,3)
FDP: 4,1 (+2,6)
Wahlbeteiligung: 61,3
Sachsen:
CDU: 32,1 (-7,3)
AfD: 27,5 (+17,8)
Linke: 10,4 (-8,5)
Grüne: 8,6 (+2,9)
SPD: 7,7 (-4,7)
FDP: 4,5 (+0,7)
Freie Wähler: 3,4 (+1,8)
Wahlbeteiligung: 63,6
Das bedeutet:
Dietmar Woidke und Michael Kretschmer können weiterregieren, brauchen aber neue Dreier-Koalitionen (oder bilden Minderheitsregierungen). In Brandenburg hätte Rot-Grün-Rot eine Mini-Mehrheit, aus Berlin warnt aber schon der Regierende Bürgermeister: So eine Koalition ist „schwierig“. Er hat da so seine Erfahrungen.
Schauen wir auf ein paar Schlagzeilen:
„Verluste für CDU und SPD bei Landtagswahlen“ (FAZ)
„Hohe Gewinne für AfD im Osten“ (SZ)
„Erleichterung in Brandenburg und Sachsen“ (Morgenpost)
„Nochmal davongekommen“ (Berliner Zeitung)
„Massive Gewinne für die AfD im Osten, Kretschmer und Woidke bleiben vorn“ (Tagesspiegel)
„Aus Versehen!