Berlin wird wieder strenger beim Infektionsschutz – insbesondere da, wo ihn nicht Behörden durchsetzen müssen, sondern beispielsweise Vorgesetzte oder Gastronomen verantwortlich sind: Von Sonnabend an gilt Maskenpflicht auch in Büros, sofern man nicht am eigenen Schreibtisch sitzt. Private Feiern in Innenräumen sind auf 25 und draußen auf 50 Personen limitiert. Damit schaltet Berlin im Handbetrieb eine Corona-Ampel auf Gelb, die es bald auch bundesweit geben soll. Zwar liegt Berlin noch knapp unter dem Schwellenwert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern (bei 50 wird’s Rot), auf den sich die Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin geeinigt haben. Aber die R2G-Chefs betonten nach der Sondersitzung des Senats gestern Abend einhellig, dass die Wellen in der Großstadt eben schneller hochschwappen als auf dem Land.
Dieses Phänomen ist in den Citybezirken deutlich sichtbar. Die müssen sich nach den Worten von Regiermeister Michael Müller auf weitere Einschränkungen gefasst machen. Müller versprach, zu klären, wie der Senat Ordnungs- und Gesundheitsämter der Bezirke unterstützen kann. Für die berlintypische Schluffigkeit beim Vollzug geht die Kurve inzwischen zu schnell nach oben. Ein Sprecher der Bundesregierung präzisierte am Abend erneut den Bund-Länder-Beschluss, wonach die mindestens 50 Euro Bußgeld für falsche Angaben in den Kontaktlisten von Restaurants von den Fälschern, also den Gästen, zu begleichen seien.