während Sie womöglich noch nicht darüber nachgedacht haben, wo Sie in diesem Jahr Ihre Ostergeschenke verstecken, haben wir zu Beginn dieser ersten Ferienwoche schon wieder ein Nest voller bunter Nachrichten für Sie entdeckt. Schauen wir doch mal rein…
Bisher galt es als ungelegtes Ei, wer an der Spitze der Berliner SPD in den nächsten Wahlkampf ziehen soll. Dort, wo gelegentlich gegackert wurde, fiel zwar zuletzt immer öfter der Name von Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe – doch das könnte auch ein Ablenkungsmanöver sein. Wer in den vergangenen Wochen mit den Hühnern aufstand, also früh und aufmerksam unterwegs war, konnte von einem Szenario hören, das auf jemand anderen hinausläuft – und zwar auf Raed Saleh. Der Fraktionschef hat seine Niederlage bei der Wahl zum Vorsitzenden ganz offensichtlich erfolgreich überkompensiert – so stark wie heute war er noch nie, auch mangels ernstzunehmender Konkurrenz in den eigenen Reihen. Doch ist Saleh klug genug, sich nicht zu früh in Stellung zu bringen – aber eben auch nicht zu spät. Im Abgeordnetenhaus gibt es noch immer eine rot-grün-rote Mehrheit, doch bei der Bundestagswahl landete die SPD hinter Linken und Grünen. Saleh braucht einen guten Anlauf. Sollte er sich zur Kandidatur entscheiden, wird er in diesem Herbst springen.
Und was macht Kai Wegner? Ärgert einstweilen seinen alten Parteifeind Friedrich Merz: Als einziger Landesverband befragt die Berliner CDU ihre aufgebrachte Basis zum Koalitionsvertrag. Und die zwölf Fragen, die alle 12.500 Mitglieder gerade per Mail erhielten, haben es in sich: Am Schluss sollen sie sogar Schulnoten verteilen. Ein Affront – zumal Landesgeschäftsführer Dirk Reitze seinen CDU-Verband in der „Bild“ selbstbewusst als „autonom“ bezeichnet. Und Autonome hält Merz ja bekanntlich für Spinner.
Gerade eben noch forderte der Hauptpersonalrat angesichts drastischer Kürzungen in der Verwaltung einen „Partycheck“ – schon startet Feuerwehrchef Karsten Homrighausen ungerührt die nächste exklusive Sause: die „Ehrenzeichenverleihung 2025“ des Lobbyvereins „Deutscher Feuerwehrverband“.
Laut Ausschreibung (Wirt-121-A UVgO) sollen am 18. Juni zwischen 17 und 21 Uhr in „repräsentativen Räumlichkeiten“ auf Landeskosten 24 Gäste bewirtet werden, und zwar u.a. „mit 72 Canapés in vegetarischen, fischigen und fleischigen Belegen“, Tartar vom Lachs, Risotto, Kalbsfilet und Berliner Cheesecake; dazu gibt‘s edle Säfte, Bier, trockene Weine („ausschließlich deutsche“) und Kaffeespezialitäten („aus einer Siebträgermaschine“).
Weiterhin „ist eine festliche Dekoration zu wählen“; auf den Tischen sollen zehn Blumenvasen stehen, die Sträuße („Biedermeier“) bringt die Feuerwehr selbst mit. Auch Platzkarten sind bereitzustellen, eine trägt den Namen der Innensenatorin.
Da der Feuerwehrchef weiß, dass der Checkpoint täglich die neuesten Ausschreibungen liest, und weil diese hier richtig heiß ist wegen der angespannten Lage in der Belegschaft, trägt der Vergabetext ein Vorwort („Zur besonderen Beachtung“). Darin heißt es, dass die Verwendung der Leistungsbeschreibung „für andere Zwecke“ als der Erstellung eines Angebots ohne Zustimmung „unzulässig und strafbar“ ist. Bitte leiten Sie diese Checkpoint-Ausgabe also auf keinen Fall weiter! Sicherheitshalber können Sie diese E-Mail nach Lektüre übrigens auch ohne Hilfe der Feuerwehr ganz einfach löschen.
Platz da? Platz weg! Jahrelang war das Bezirksamt Mitte mit der Frage beschäftigt, warum die Senatsverfügung von 1998 (!) zur Umbenennung eines Flurstücks am Maxim-Gorki-Theater in „Platz der Märzrevolution“ nicht per Straßenschild vollzogen wurde. Der interne Schriftwechsel dazu ist so hilflos wie kabarettreif, auch der „Checkpoint“ (wir hatten 2023 berichtet) kommt darin vor („… immer gerne dafür zu haben, wenn es heißt, die Verwaltung am Nasenring durch die Manege zu führen“). Jetzt stellte das Rechtsamt fest, dass sich die damalige Bekanntmachung „durch Wegfall des Regelungsobjektes erledigt“ habe – „maßgebliche Teile“ des Platzes stünden nicht mehr zur Verfügung, da sie sich inzwischen im Eigentum der Sing-Akademie befänden. Na, vielleicht könnten sie dort ja zum Ausgleich einen der Revolutionsschlager von 1848 zur Daueraufführung bringen – wie wäre es mit dem „Lied vom Amtsschimmel“?
An den Olympischen Spielen 1936 konnte Margaret Bergmann nicht teilnehmen – die Nazis verhinderten einen Start der Sportlerin wegen ihrer jüdischen Herkunft. Die erfolgreiche Leichtathletin wanderte in die USA aus, wo sie 2017 im Alter von 103 Jahren starb. Jetzt beschloss das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, auf dem Olympiagelände einen Weg nach „Gretel“ Bergmann zu benennen.
100 Jahre nach der Verbannung etlicher jüdischer Sportler von den Spielen möchte der Senat jetzt noch einmal Olympia in Berlin ausrichten, ein Grobkonzept zur nationalen Vorentscheidung muss bis Ende Mai eingereicht sein. Der weitere Zeitplan: Der DOSB bestimmt Ende 2025, wer eine Runde weiterkommt, und entscheidet im Herbst 2026 über eine offizielle Bewerbung beim IOC für entweder die Spiele 2036 oder 2040.
Aber wäre Berlin angesichts des Zustands der Stadt zur Ausrichtung eines solchen Großereignisses überhaupt in der Lage? Oder würde andererseits der nicht verschiebbare Fertigstellungstermin Berlin endlich zu einer nachhaltigen Lösung vieler Probleme zwingen?
Und was ist eigentlich mit der Expo 2035? Wäre das nicht doch interessanter? Ein halbes Jahr lang könnte Berlin internationale Gäste empfangen, so wie gerade Osaka (die Eröffnung der Weltausstellung 2025, Turnus alle fünf Jahre, war am Wochenende). Was meinen Sie? Olympia oder Expo? Wir sind gespannt. Ach, und falls Sie für „weder noch“ stimmen möchten: Halten Sie den Zeiger in der Mitte.


Bis zum Ende der Ferien finden Sie in unserem Osterkörbchen jeden Tag ein Berlin-Erlebnis. Den Auftakt macht das traditionelle Ostereierbemalen nach sorbischer Art in der Späth’schen Baumschule in Treptow. Unter Anleitung von Dorothea Tschöke vom Ostereiermuseum Sabrodt lernen Kinder und Erwachsene hier bis Samstag die Wachsbossiertechnik kennen. Für den 16. April verlosen wir ein Familienpaket für fünf Personen – inklusive Anleitung, Material & einem Stück Kuchen und Getränk im benachbarten Hofladen Späth. Wer teilnehmen will, schickt eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Bei Berlins Bildungspolitik kann man schon mal vom Glauben abfallen – und jetzt lohnt sich das sogar! Denn ausgerechnet schlechte Noten in Religion auf einer evangelischen oder katholischen Grundschule können trotz verfehltem Mindestdurchschnitt (2,2) und verpatztem Probeunterricht die Eintrittskarte zum Gymnasium sein. Wie das geht, und welche Beschwerden sonst noch zum Erfolg führen können, zeigt Ihnen unsere Bildungsexpertin Susanne Vieth-Entus heute exklusiv im Tagesspiegel (und für T-Plus-Abonnenten hier unter diesem Link).
Kai Wegner geht auf Abstand zu seinem CDU-Parteifreund Walter Gauks, dem Senatsbeauftragten für Russlanddeutsche: Weil jetzt das LKA gegen den früher von Gauks geleiteten Verein „Lyra Marzahn“ wegen Untreueverdachts ermittelt, hat die Senatskanzlei die Sprachregelung von „leistet wichtige Arbeit“ auf „das Amt darf nicht beschädigt werden“ herabgestuft. Mehr dazu gibt’s heute von unserem Kollegen Robert Kiesel auf tagesspiegel.de.
Drei kurze Hinweise aus gegebenem Anlass:
1) „Anordnung eines Umlegungsverfahren“ ist kein neusprachlicher Euphemismus für einen Auftragsmord, sondern ein Verwaltungsakt.
2) „Zentraler Umlegungsausschuss“ ist kein abhörsicheres Geheimwort für ein Killerkommando, sondern die Bezeichnung einer ehrwürdigen Bürokratenvereinigung.
3) „Molkenmarkt Block C“ ist keine neue Berliner Clan-Serie auf Netflix mit Kida Ramadan („4 Blocks“), sondern der Titel eines Senatsverfahrens zur Neuordnung des gleichnamigen Gebiets (Q: Amtsblatt S. 1071).
Sie wohnen neben einer der A100-Brücken, die gerade abgerissen werden? Sie sind vor Lärm und Staub ins Hotel geflohen? Wir möchten gerne Ihre Geschichte lesen – schreiben Sie uns an checkpoint@tagesspiegel.de.
Nach den tödlichen Messerstichen in der U12 fordert Innensenatorin Iris Spranger eine Ausweitung der Waffenverbotszonen (mehr dazu hier). Die Polizei, die gerade die Beschaffung von 120 Hinweisschildern für die Kennzeichnung solcher Gebiete ausgeschrieben hat (PolBln 170_25), wird da also bald nachlegen müssen.
Und hier eine königliche Meldung: Die Schachfreunde Berlin sind zurück in der Bundesliga (wenn es nicht geklappt hätte im Stichkampf gegen den SV Hofheim, wäre es wohl eher eine dämliche Meldung geworden).
Biomüll kommt nicht in die Tüte. Vor allem kommt die Tüte nicht in die Tonne: Ab 1. Mai darf Bioabfall aus Haushalten nur noch höchstens ein Gewichtsprozent Plastik enthalten. Das Tütentabu gilt ausdrücklich auch für angeblich kompostierbare Kunststoffbeutel. Bei Zuwiderhandlung lässt die BSR die Tonne stehen. Tagesspiegel-Print-Abonnenten sind auch in dieser Hinsicht im Vorteil: Zeitungspapier darf als Biomüllverpackung mit in die Tonne.
Von Biomüll zu Biolärm: Nachdem vor Jahren bereits Kindergeräusche legalisiert worden sind, sollen künftig auch die Geräusche Jugendlicher nicht mehr als „schädliche Umwelteinwirkungen“ gelten. Die SPD-Fraktion will das Landesimmissionsschutzgesetz entsprechend erweitern und spricht von einem „starken Zeichen“. Wallah, Bro!
Berlins Silvesterfolklore treibt die Mieten hoch – und das kommt so: Unter anderem wegen „Großschadensereignissen“ in Folge der Jahresendkracherei sind die Kosten für Gebäudeversicherungen bei den landeseigenen Wohnungsunternehmen seit 2019 um bis zu 57 Prozent gestiegen (Q: Bauverwaltung, Anfrage MdA Dennis Haustein, CDU). Weitere Gründe: Weniger Anbieter und mehr Unwetter.
„Die tägliche Flut von Gewalttaten erschreckt“, heißt es auf der Website der „HSP Sicherheit und Service GmbH“. Zur Verunsicherung dürfte beitragen, dass die IHK jetzt die Gewerbeerlaubnis für die Firma widerrufen hat. (Q: Amtsblatt S. 1075).
Die Innenverwaltung sucht Trainees mit abgeschlossenem Studium und wirbt um sie mit Parolen wie aus dem Motivationscoach-Sprüchekalender: „Gemeinsam beschreiten wir weitere Wege. Wir sind für dich da. Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern. Stillstand bedeutet Rückschritt.“ Dazu Konfuzius: „Über das Ziel hinausschießen ist ebenso schlimm wie nicht ans Ziel kommen.“
Apropos Konfuzius: Das Bezirksamt Neukölln hat das „Null Müll“-Ziel ausgerufen. Das dürfte auch nicht viel schwieriger zu erreichen sein, als aus der Erde eine Scheibe zu machen. Und was sagt Konfuzius dazu? Das: „Wer in seinen Worten nicht maßvoll ist, von dem ist kaum zu erwarten, dass er handelt, wie er spricht.“

Machen statt Meckern: Für unsere neue Serie „Berlin 2030“ haben wir 50 Ideengeber nach ihrer Vision für die Hauptstadt gefragt. Den Beitrag von Stadtforscher Ludwig Engel lesen Sie hier. Alle Folgen und kreative Konzepte finden Sie täglich online unter tagesspiegel.de/berlin2030.
Weiter geht's mit denen vielen Ideen und Visionen, die uns unsere Leser und Leserinnen schicken: Marina Purrington schlägt im Zuge der A100-Bauarbeiten vor, den ÖPNV ab sofort für zwei Jahre kostenlos zu machen. Außerdem „sollten umgehend die Anwohnerparkgebühren deutlich (!) erhöht werden“. Und: Eine empfindlich hohe „Durchfahrtmaut Süd-Nord auf der Stadtautobahn“ könnte diese deutlich entlasten. Erzielte Einnahmen sollen u.a. zur Förderung bienenfreundlicher Baumscheibenbegrünung genutzt werden.
Sie haben auch eine Idee? Schreiben Sie uns unter checkpoint@tagesspiegel.de.
Zitat
„Der Leichenschmaus war jut, aber die Beerdigung war ein einziges Trauerspiel.“
Aus einem Gespräch zweier älterer Damen im 282er-Bus.
Stadtleben
Verlosung – In den ersten Wochen der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump haben nur wenige gewagt, ihre Stimme gegen ihn zu erheben. Eine von ihnen war die Bischöfin Mariann Budde. Im Gottesdienst zu Trumps Amtseinführung richtete sie sich mit kritischen Worten und der Bitte um Erbarmen direkt an ihn. Ausschnitte ihrer Predigt gingen viral. Jetzt hat Budde ein Buch geschrieben, in dem sie anhand von zahlreichen Geschichten beschreibt, was es bedeutet, mutig zu sein. Am 30. April um 19.30 Uhr stellt sie „Mutig sein“ im Gespräch mit Anja Wehler-Schöck, Mitglied der Tagesspiegel-Chefredaktion, in der Urania vor (in englischer Sprache). Noch gibt es Tickets (15 €), außerdem verlosen wir 5x2 Gästelistenplätze. An der Urania 17, U-Bhf. Wittenbergplatz
Essen & Trinken – Lange sorgte das Café-Restaurant „Seeblick“ mit rustikalem Programm für so etwas wie kulinarische Normalität im durchgentrifizierten Kollwitzkiez. Das Lokal ist inzwischen Geschichte. Bereits im Herbst eröffnete an gleicher Stelle das „Jómo“, wie der Vorgänger tagsüber als Café mit Lunchangebot, abends als Restaurant – allerdings mit höherem Anspruch. Bereits das Frühstücksangebot entzieht sich jeder Zuordnung: Da werden Croque Monsieur mit Rindertatar und Kimchi-Aioli oder Omelette mit Unagi-Aal gekreuzt. Weniger eklektisch, aber nicht minder entfesselt startet der Abend mit Brot der „Sofi“-Backartisten und griechischem Taramas. Es folgt roher Hamachi auf Auberginenpüree und Ajo Blanco. Die Tagesspiegel-Genussredaktion geht weiter ins Detail und spricht eine verhaltene Empfehlung aus. Täglich 11-23 Uhr, Rykestraße 14, Tramstation Marienburger Straße
Noch hingehen – In dem Gedichtband „Fragments in the Sun“ aus dem Jahr 1985 schreibt der südafrikanische Autor Essop Patel über ein zerrissenes Land im Zeichen der Apartheid. Auch der 1976 in Kapstadt geborene Künstler Robin Rhode behandelt Themen wie kulturelle Identität, soziopolitische Strukturen und individuelle Freiheit. In seiner gleichnamigen Schau in der Noack Galerie hat er in einer raumgreifenden Installation Werke aus den Jahren 2008 bis 2024 kombiniert. Rhodes vielfältiges Œuvre reicht von Skulpturen über Malerei bis zu Foto, Film und Performance. Seine oft spielerische Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld von Aktion und Kunstwerk. Zu sehen ist das nur noch bis zum 25. April. Mo bis Do 12-17, Fr/Sa 12-18 Uhr, Am Spreebord 9a, U-Bhf. Richard-Wagner-Platz
Last-Minute-Tickets – Der amerikanische Gitarrist, Sänger und Songwriter Nick Waterhouse kommt 2025 für zwei exklusive Shows nach Deutschland, eine davon findet heute im Metropol statt. Wer ein bisschen nostalgisch ist und Rhythm ’n’ Blues, Soul, Doo-Wop und Early Rock'n'Roll mag, dem könnte das taugen: Waterhouse gilt als moderner Meister klassischer Klänge. Übersetzt heißt das: Analoge Aufnahmeverfahren und Sounds der 1950er- und 60er-Jahre treffen auf treibende Drums, klirrende Klaviere, soulige Background-Chöre und filmreife Saxofon-Soli. Tickets, ab 48 €, gibt es noch. Los geht es um 20 Uhr. Nollendorfplatz 5, U-Bhf. Nollendorfplatz
Grübelstoff – Falls Sie aktuell sehr junge Leute mit ungesund aussehenden dunklen Flecken im Gesicht sehen, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist hier der Versuch gescheitert, sich mit dem natürlichen Farbstoff Henna falsche Sommersprossen um die Nase zu pinseln. Jetzt wissen Sie auch, was dieser Tage äußerst angesagt ist. Und: Würden Sie es wagen?
Kiekste

Ob Künstler Ernst Herter (1846-1917) wohl damit d’accord ginge? Wir wissen es nicht. Dank an Thomas Timm. Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A115 (AVUS): Die Autobahn ist in Richtung Dreieck Funkturm in der Nacht von 21 bis 5 Uhr ab der Anschlussstelle (AS) Hüttenweg gesperrt.
A100 (Stadtring): In der Nacht von 21 bis 5 Uhr ist die Autobahn in Richtung Dreieck Neukölln zwischen AS Hohenzollerndamm und Kreuz Schöneberg gesperrt.
Elisabethstraße (Biesdorf): In Höhe Geißenweide regelt ab Vormittag bis Mitte Mai eine Baustellenampel den Verkehr.
Osloer Straße (Gesundbrunnen): Die Überfahrt in Richtung Bornholmer Straße an der Kreuzung Koloniestraße ist gesperrt. Das Linksabbiegen in die Koloniestraße ist nicht möglich.
Stedingerwegs (Prenzlauer Berg): Die Straße ist für ca. zwei Wochen in beiden Richtungen zwischen Kniprodestraße und Steengravenweg für den Kfz- und Radverkehr gesperrt.
Blockdammweg (Rummelsburg): Die Straße ist in Richtung Köpenicker Chaussee an der Kreuzung Hönower Wiesenweg für den Kfz-Verkehr bis Anfang Mai gesperrt. Eine Umleitung ist ausgewiesen.
Nahverkehr – U2: Von Betriebsbeginn bis zum 27. April ist zwischen S+U Potsdamer Platz und U Gleisdreieck ein Pendelverkehr eingerichtet.
Demonstration – Für heute sind 14 Demos angemeldet (Stand 11.4., 12 Uhr), u.a. „Stoppt den Krieg! Frieden und Freiheit für die Ukraine!“: 15 Teilnehmende, Alt-Müggelheim 22 (rund um die Uhr, jeweils montags)
„Euer Sparen heißt unser Streik! Brunchen gegen Kürzungen in der Forschung und Lehre an unseren Hochschulen. Forderungen: Mehr Investitionen anstatt von Sparmaßnahmen (...)“: 200 Demonstrierende, „Uni-Streik 25, euer Streik heißt unser Sparen“, Straße des 17. Juni 135 (14-16 Uhr)
„Dauermahnwache für die Abschaltung aller Atomanlagen“: Fünf Menschen, Willy-Brandt-Straße 1 (18-19 Uhr)
„Nachbarschaftlich zusammen für uneingeschränkte Grundrechte und Friedenspolitik, gegen ID 2020, die Agenda 2030, und das globale WHO Pandemie-Diktat (...)“: 40 Personen, ab Rathaus Schöneberg über Heinrich-Lassen-Park, Akazienstraße, Apostel-Paulus-Kirche bis Winterfeldtplatz (18-20 Uhr)
„Spirituelle Friedensmahnwache – Für den Frieden in Nahost und in der ganzen Welt – Frieden schaffen ohne Waffen“: 20 Teilnehmende, „Bündnis für den Frieden“, Potsdamer Platz (18-22 Uhr)
Gericht – Der Prozess gegen einen 35-Jährigen nach einem Überfall auf einen Juwelier und wegen weiterer Straftaten geht weiter. Der Mann soll ein Verkaufsgespräch vorgetäuscht und den Inhaber des Geschäfts niedergeschlagen haben. Mit Münzen, Schmuck und Bargeld im Wert von insgesamt rund 81.000 Euro sei der Täter entkommen. Das verletzte Opfer habe er eingeschlossen (9.00 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 504).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Matthias Frings (72), Journalist, Moderator und Schriftsteller, 1982 brachte er zusammen mit Elmar Kraushaar sein erstes Buch „Männer-Liebe“ heraus / Stefan Förster (44), Politiker (FDP), bis 2023 über die über Bezirksliste Treptow-Köpenick gewähltes Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses / Rainald Grebe (54), Liedermacher, Schauspieler, Kabarettist und Autor / „Nicole Hipp (Hipp Hurra), nur das Beste zum Ehrentag und eine schöne Zeit mit Deinen Liebsten :-)“ / Cerstin Richter-Kotowski (63), Politikerin (CDU), ehemalige Bezirksbürgermeisterin für Steglitz-Zehlendorf, heute, an Ort und Stelle, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport / „Unser Enkel Tristan Maximilian wird sage und schreibe ganze acht Jahre alt. Wir wünschen alles Gute und freuen uns auf die Geburtstagsparty. Oma Marion und Opa Kurt“ / Laura Maori Tonke (51), Schauspielerin
Nachträglich: „Ich, Dein Ehemann seit 48J., gratuliere Dir, liebe Gisela Ehrlinger, der allerbesten und allerschönsten Ehefrau und Mutter ever zu Deinem heutigen Geburtstag, love u!“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Doris Krzonkalla (geb. Schweickardt), * 11. Juli 1937, verstorben am 4. April 2025 / Gudrun Krösmann, * 14. Februar 1942, verstorben am 6. April 2025 / Käte Annemarie Vallini (geb. Schreier), * 24. März 1934, verstorben am 3. April 2025
Stolperstein – Johanna Seligmann wurde am 26. Oktober 1922 in Jüterbog geboren. 1933 entzog man der 11-Jährigen das Recht auf eine höhere Schulbildung, 1938 wurden schließlich alle Juden vom allgemeinen Schulbesuch „entbunden“. Es ist anzunehmen, dass sie mit ihren Eltern und einer Tante zu diesem Zeitpunkt in Charlottenburg lebte und einige Jahre später nach Kreuzberg zog. Am 1. November 1941 wurde die ganze Familie in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo Johanna, am 14. April 1943, ermordet wurde. Heute erinnert ein Stolperstein in der Blücherstraße 18 in Kreuzberg an sie.
Encore
Und sonst? Machen wir hier in den kommenden zwei Wochen Frühjahrsputz für Fortgeschrittene (Berliner Art) und präsentieren zwölf Dinge, die in dieser Stadt so langsam, aber sicher zur Kategorie „Das kann weg“ gehören. Zum Auftakt nehmen wir hier mal die Illusion, man könne in dieser Stadt „ankommen“. Na, wie denn auch? Schon der Stadtchronist Karl Scheffler wusste vor mehr als einem Jahrhundert: „Berlin ist dazu verdammt, immerfort zu werden und niemals zu sein.“ Daran hat sich nichts geändert. Völlig egal, ob man nun zwei Monate, zwei Jahre oder zwei Jahrzehnte hier lebt: Man kommt nie an, man „wird“ hier immer. Die gute Nachricht: Was wird, kann immer auch besser werden.
Richtig gut waren mal wieder die Recherchen von Alexander Fröhlich, die Hinweise von Sigrid Kneist, Robert Kiesel und Hans-Hermann Kotte sowie die Stadtlebentipps von Tobias Langley-Hunt. Die Frühproduktion von Jasmine Dellé hat dann alles noch mal besser gemacht. Morgen früh holt hier für Sie Daniel Böldt die Meldungen des Tages aus dem Versteck. Bis dahin

