gestern um 21.37 Uhr postete Berlins Finanzsenator Stefan Evers (CDU) auf der Plattform „X“ kommentarlos ein Bild. Darauf zu sehen: weißer Rauch. Kurz zuvor hatte sich die Koalitionsspitzen von CDU und SPD – nachdem sie bereits Monate vorher im kleinen und kleinsten Kreis verhandelten – auf eine Einsparung von drei Milliarden Euro für 2025 verständigt.
Das ganze Ausmaß dieser Kürzungen wird wohl erst nach und nach ins Bewusstsein der Stadt sickern. Zu groß, zu umfassend sind die Einsparungen, die nahezu alle Bereiche betreffen. Das 29-Euro-Ticket ist dabei nur das prominenteste Opfer. Bereits gestern Vormittag wurde bekannt, dass das von Franziska Giffey (SPD) eifrig vorangetriebene Angebot nach nur viereinhalb Monaten schon wieder Geschichte ist.
„Wir hatten die schwere Entscheidung zwischen Schülerticket für 300.000 Kinder, gebührenfreier Kita- und Hortbetreuung und kostenlosem Schulmittagessen versus 29-Euro-Ticket“, sagte Giffey dem Checkpoint am späten Montagabend. „In dieser Situation haben wir uns für die Kinder und ihre Familien entschieden und das ist aus meiner Sicht richtig so. So gerne wie ich beides gehabt hätte.“
Weitere Kürzungen drangen bereits in den vergangenen Tagen Stück für Stück nach außen. Hier noch einmal die wichtigsten Punkte im Überblick:
+ Das Verkehrs- und Klimaressort ist mit Einsparungen von rund 660 Millionen Euro am stärksten betroffen. Es gibt weniger Geld unter anderem für Bus und Bahn, die Straßensanierung und den Radwegeausbau. Auch beim Natur- und Klimaschutz wird gespart.
+ Zwei Schulneubauten (in Pankow und Reinickendorf) werden vorerst nicht wie geplant umgesetzt. Die Sanierung der Komischen Oper wird ausgesetzt.
+ Berlins Universitäten und Hochschulen bekommen rund 100 Millionen Euro weniger. Auch die Semestergebühren für Studierende werden steigen.
+ Bei der Verwaltungsdigitalisierung und im Kulturbereich wird vergleichsweise viel gespart. So werden beispielsweise allen großen Theatern jeweils Gelder in Millionenhöhe gestrichen.
+ Vergleichsweise wenig wird bei Inneres, Soziales und Justiz gespart.
+ Mehr Geld in die Landeskasse soll die Erhöhung der City Tax, der Zweitwohnsitzsteuer und der Vergnügungssteuer (auf Spielautomaten) spülen.
Einen noch detaillierteren Überblick über die Einsparungen bekommen Sie hier (T+). Mein Kollege Christian Latz und ich stellen Ihnen außerdem hier (T+) die beiden Parlamentarier vor, die den Großteil der Einsparungen verhandelt haben. Und falls Sie wissen wollen, wie es überhaupt zu dem Milliarden-Defizit kommen konnte: Eine Rekonstruktion der Berliner Haushaltsmisere gibt es unter diesem Link (T+).
Weiter geht’s mit ein wenig Demokratie zum Ausdrucken: Für die Bundestagswahl schreibt die Berliner Innenverwaltung aktuell Druck und Lieferung von Wahlunterlagen aus. In Zahlen ist das durchaus beeindruckend: 3,7 Millionen Stimmzettel, jeweils 1,33 Millionen Versandtaschen (grau), Wahlbriefumschläge (hellrot), Stimmzettelumschläge (weiß) und Merkblätter für die Briefwahl, 200.000 Markierungskarten für das Sortieren der Stimmzettel, 14.000 Plakate „Zum Wahllokal“ und 5000 Wahlbekanntmachungsplakate. Sie haben einen (oder besser mehrere) Drucker zu Hause? Hier geht’s zur Ausschreibung.
Und falls Sie beim Lesen der „Berliner Schnuppen“ im gestrigen Checkpoint einen Schreck bekommen haben: Keine Sorge, bei Wahlen kann man sich grundsätzlich auch mit einem abgelaufenen Personalausweis ausweisen. Der Nachweis dient lediglich der Identifizierung. Falls Sie Ihren Ausweis ganz verlegt haben, tut’s auch der Reisepass oder Führerschein. Irgendeinen amtlichen Lichtbildausweis brauchen Sie allerdings in jedem Fall.
Wohl jeder Berliner hat seinen ganz persönlichen BER – eine Baustelle, an der er schlicht verzweifelt. Für Stephan Frucht, Vorsitzender des Kulturausschusses beim Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), gilt das für den Bauzaun auf der Charlottenstraße in Mitte auf Höhe der Staatsbibliothek. Seit rund 20 Jahren stehe dieser Bauzaun dort, echauffierte sich Frucht auf einer VBKI-Veranstaltung vergangene Woche im Bode-Museum. Dabei sei die Generalsanierung der Staatsbibliothek bereits seit 2021 abgeschlossen. Wie könne das sein?
So was lässt sich der Checkpoint natürlich nicht zweimal sagen. Das Bezirksamt Mitte antwortete auf eine Anfrage, dass die Bibliothek von 2005 bis 2021 saniert wurde, ein Teil der Straße wurde in dieser Zeit zur Baustelleneinrichtungsfläche. „Im Anschluss daran war durch die Senatsverwaltung geplant, die Charlottenstraße und die dazugehörigen Gehwege grundhaft instand zu setzen“, so das Bezirksamt. „Dies ist bislang nicht geschehen.“
Nachfrage also bei der Verkehrsverwaltung: Passiert da noch was? Antwort: Sie müssen jetzt ganz stark sein, Herr Frucht! Durch „erhöhten Aufwand an Klärungsbedarfen und Abstimmungen zwischen den Projektbeteiligten“ bei den Themen Entwässerung und Denkmalschutz, kam es zu Verzögerungen, teilte die Verwaltung mit.
Eine „erneute Verzögerung“ ergebe sich aktuell durch „die perspektivisch erforderliche Einbindung in das für den zentralen Bereich von Berlin-Mitte […] zu erarbeitende Verkehrskonzept“. Geplanter Baubeginn ist derzeit 2026 – sofern dann dafür noch Geld im Haushalt bereitsteht. Lang lebe der Bauzaun!
Anlässlich des heutigen Welttoilettentages ein kurzes Update zu Berlins öffentlichen WCs: Die meistgenutzte öffentliche Toilette Berlins ist die „City Toilette“ am Alexanderplatz. Fast die Hälfte der 475 WCs sind mittlerweile kostenfrei nutzbar. Bereits Mitte September wurde die nötige Umrüstung fertiggestellt, schreibt die Umweltverwaltung auf Checkpoint-Anfrage.
Betreiber Wall habe nun noch drei Maßnahmen auf der To-do-Liste: Die Bezahlmöglichkeiten bei kostenpflichtigen Toiletten sollen ausgeweitet, die „Vandalismusresistenz“ erhöht und Anlagen technisch-energetisch umgebaut werden, aktuell stecke die Firma dazu “in der finalen Planungsphase”.
Wer die Dringlichkeit erhöhen möchte – heute findet eine Demo in der Warschauer Straße 33 statt: “Unsere Bedürfnisse sind nicht scheiß-egal! Demo anlässlich des Welttoilettentages”. Nicht unerwähnt soll bleiben: Der Welttoilettentag hat einen ernsten Hintergrund. Laut Unicef haben rund 3,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicheren Toiletten. Erklärtes Ziel der Organisation ist es, dass bis 2030 alle Menschen Zugang zu einer angemessenen und gerechten Sanitärversorgung haben.
Achtung, Achtung, hier gratuliert die Polizei! Zu unserem zehnjährigen Checkpoint-Jubiläum gibt’s heute warme Worte von Polizeipräsidentin Barbara Slowik.
Das Beste in vergangen zehn Jahren für Slowik: „Die einzigartige Mischung aus ständigem Wandel und die Treue zum unvollendeten Charme, die Berlin so unverwechselbar macht. Nach der tollen Stimmung mit der gewonnenen WM 2014 hat die EM dieses Jahr für mich persönlich das Beste in 10 Jahren Sicherheit in Berlin gezeigt: unsere Polizei.“
Ihr Berlin-Wunsch: „Ganz klar: Ausreichend finanzielle Mittel für eine zukunftsfähige Polizei. Denn: ohne Sicherheit keine Freiheit.“ Und ihr Checkpoint-Urteil: „Pflichtlektüre am Morgen!“
Berliner Schnuppen
Telegramm
Ab dem neuen Jahr dürfen Berlins Kindertagesstätten von Eltern monatlich zehn Euro mehr verlangen als bisher, also 100 statt wie bisher 90. Grund ist ausnahmsweise mal nicht der klamme Berliner Haushalt, sondern ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts.
Welche Orte in Berlin als „kriminalitätsbelastet” gelten, hat sich seit 2021 nicht geändert (Q: AGH-Anfrage Niklas Schenker, Linke). An sieben Hotspots dürfen Polizistinnen und Polizisten beispielsweise verdachtsunabhängig Personen kontrollieren. Die meisten Delikte wurden 2024 bis zum Stichtag 20.10. am Alexanderplatz festgestellt (5280), gefolgt von Görlitzer Park/Wrangelkiez (4427) und Hermannplatz/Donaukiez (3705). Checkpoint-Lösungsvorschlag: Alexanderplatz einzäunen und nachts abschließen.
Der Himmel über Berlin: Im Sommer 2025 wird die Hauptstadt aus der Vogelperspektive fotografiert. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sucht per Ausschreibung ein Unternehmen für einen digitalen „Messbildflug“, um Berlins Baumbestand zu dokumentieren und den Zustand von Straßen- und Parkbäumen zu analysieren. Voraussetzungen für einen erfolgreichen Foto-Flug: „Sonne, keine Wolkenschatten, kein Dunst, kein Rauch“. Würden wir auch jetzt nehmen.
Zurück auf den Boden der Tatsachen: Wie viele Wohnungen wurden in Berlin seit 2014 fertiggestellt? Das fragte Niklas Schenker (Linke) via Schriftlicher Anfrage im Abgeordnetenhaus. Die Bauverwaltung antwortet: Bis Ende 2023 waren es knapp 150.000 Wohnungen, Spitzenreiter ist Treptow-Köpenick (23.966), gefolgt von Mitte (19.635) und Pankow (19.161). Viele dürften allerdings für Gering- und Normalverdiener unerschwinglich sein: Nur knapp 13.000 dieser Wohnungen waren gefördert.
Aus für zwei Berlin-Attraktionen aus der zweiten Reihe: Mitte Dezember machendas „SEA LIFE“ und „Little BIG City“ dicht. Laut der Betreiber-Gruppe Merlin Entertainments blieben zuletzt die Besucher aus, insbesondere seit dem Platzen des AquaDoms vor knapp zwei Jahren. Insgesamt verlieren 58 Mitarbeitende ihre Jobs, sie sollen intern neue Angebote erhalten. Die Meerestiere des „SEA LIFE” werden auf Standorte weltweit verteilt. Weitere Berliner Merlin Entertainments Attraktionen wie Madame Tussauds, Berlin Dungeon und Legoland Discovery Centre bleiben geöffnet.
Wir schalten in die Toskana Berlins: „Trostloser Kreisverkehr in Heiligensee wird mediterran“, freut sich der CDU-Ortsverband Reinickendorf via Pressemitteilung. Seit der Fertigstellung 2022 sei die Verkehrsinsel „wenig ansprechend” gewesen, eine zwischenzeitlich aufgestellte Fuchs-Skulptur fiel Vandalismus zum Opfer. Nun soll ein Hauch von Mittelmeer den Schandfleck verwandeln: Im Frühjahr werden Lavendel, Blauraute und Palmlilien gepflanzt. Es kommentiert CP-Gastautor Andy Möller: „Rimini oder Reinickendorf – Hauptsache Italien.“
Unser allseits (un)beliebter Fahrradklau-Counter: Vergangene Woche wurden in Berlin 219 Fahrräder im Wert von 316.165 Euro als gestohlen gemeldet. Das sind mehr als in der Woche davor (216). Innerhalb des Rings wurde mehr (116) geklaut als außerhalb (103). Die meisten Diebstähle gab es in der Markelstraße (Steglitz-Zehlendorf), im Graefekiez Süd (Friedrichshain-Kreuzberg) und im Graefekiez Nord (ebenfalls Friedrichshain-Kreuzberg).
Besonders häufig wurden Fahrräder um 18 Uhr sowie am Dienstag gestohlen. Höchster Diebstahlwert: 9999 Euro. Das Rad stand in Zehlendorf Eiche. 2024 klauten Diebe bisher 18.787 Räder im Wert von 23.936.750 Euro. Das geht aus einer Checkpoint-Auswertung von Daten der Berliner Polizei hervor. Der nächste Klau-Counter erscheint kommenden Dienstag.
Schnell noch eine gute Nachricht hinterher: In den Berliner Forsten werden in diesem Winter 85 Prozent weniger Bäume gefällt als in der Saison zuvor. Grund dafür sind neue Vorgaben zur Waldbewirtschaftung. Zudem sollen 150.000 Laubbäumchen und Sträucher in diesem Winter gepflanzt werden (T+).
Zitat
„Bei sieben bis 7,50 Euro, ohne Pfand, das überlegen wir gerade noch. Letztes Jahr lag er zwischen sechs und sieben Euro.“
Michael Roden, Betreiber des Weihnachtsmarkts an der Gedächtniskirche, auf die Frage, wie hoch der Glühweinpreis in diesem Jahr liegen werde. Das ganze Interview mit Roden können Sie hier lesen (T+).
Stadtleben
Verlosung – Weltpolitisch bedrohliche Phasen werden spannende Thriller – wenn genug Zeit vergangen ist, klar. In diesem Sinne kann man sich mit dem neuen Roman des Bestseller-Autors Robert Harris in eine Welt am Rande der Katastrophe beamen. Und von aktuellen Katastrophenszenarien ablenken. „Abgrund“ spielt um 1914, es geht um eine Liaison zwischen einer jungen Frau und dem britischen Premierminister. Er schreibt ihr wie besessen Liebesbriefe und weil er darin auch Staatsgeheimnisse ausplaudert, wird aus einer Affäre eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit. Der Autor von „Enigma“ liest am Donnerstag im Pfefferberg Theater (20 Uhr), den deutschen Text trägt Schauspielerin Julia Nachtmann, die schon zahlreiche Hörbücher eingelesen hat. Wir verlosen 2x2 Karten! Reguläre Tickets kosten 23 Euro. Schönhauser Allee 176, U-Bhf Senefelderplatz
Essen & Trinken – Selbstverständlich gibt es in Berlin fantastische Gözleme, Lahmacun, Köfte, Döner oder seit kurzem sogar Kokoreç, das Innereien-Sandwich, von dem in der Türkei mehr gegessen wird als Kebab im Brot. Doch die feineren Seiten der türkischen Küche, die bekommt man erstaunlich selten auf die Teller. Zwei Pionierinnen, was genau das angeht, sind Arzu Bulut und Lale Yanik. Seit zwölf Jahren servieren sie als „Osmans Töchter“ eine moderne, zugängliche, dabei mit Liebe fürs Detail zubereitete und vor allem gewürzte Küche. Vorneweg schmecken zum selbst gebackenen Pide-Brot geschmorte Wachtelbohnen mit Zimt, Weinblätter mit Sauerkirschen und Pinienkernen oder Buchweizen mit Granatapfel und Minze. Bei den warmen Mezze, kleinen Tellern zum Teilen, gibt es mehr – aber nicht nur tierisches Protein. Oktopus mit Kartoffeln zum Beispiel und Chili oder Lammragout mit Feigen und Rotwein. Ein Ort, an dem man gern länger sitzen bleibt. Noch mehr Appetit? Unser neuer Genuss-Guide zum Thema mediterrane Küche hilft gern. Mo-Sa ab 18 Uhr, Pappelallee 15, U-Bhf Eberswalder Straße
Last-Minute-Tickets – Fies, aber wahr: Der Sound von Selig ist onkeliger geworden, im Laufe der Jahre. Mitte der 90er wurde ihre Musik noch zu Recht als German Grunge bezeichnet: schwerer Rhythmus, schreiende Gitarren, Stimmbänder, die sich durch die Songs kratzen. Den meisten dürfte die Band aus eben jener Zeit dank ihrer Rock-Ballade „Ohne Dich“ bekannt sein. Mittlerweile klingen sie eher nach Deutschpop. Aber sie können live auf einen großen Fundus an Songs zurückgreifen. Ihr Konzert heute im Festsaal Kreuzberg (20 Uhr) könnte eine schöne Zeitreise mit Nachwuchs werden, dem man dann von aufregenden Nachmittagen mit ausgedehnten Musikfernseh-Sessions erzählen kann, inklusive Streit um die Fernbedienung. Karten kosten 42 Euro, Am Flutgraben 2, U-Bhf Schlesisches Tor
Noch hingehen – Sie ist bekannt für leere Räume – aber diese Bibliotheken, Konzerthallen, Sitzungszimmer, Wartesäle oder Kantinen werden von der Fotografin Candida Höfer so fotografiert, dass man ihre Bilder sehr lange anschauen möchte. Sie wurde dieses Jahr mit dem Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste ausgezeichnet. Das Werk der 80-Jährigen zähle zur fotografischen Avantgarde der Gegenwart, hieß es zur Begründung. Noch bis Sonntag kann man am Standort Pariser Platz eine Ausstellung mit Arbeiten Höfers sehen, darunter großformatige Fotografien aus den Werkkomplexen „Weimar“ (2004-2006) und „Berlin“ (2020-2022). Heute (17 Uhr) und am Sonntag (14 Uhr) Führungen, Di–Fr 14–19 Uhr, Sa/So 11–19 Uhr, Eintritt 10/7 Euro, heute freier Eintritt, Pariser Platz 4, S-/U-Bhf Brandenburger Tor
Grübelstoff – Beim Joggen im Wald oder in Paris auf dem Weg zum Hotel – wann haben Sie sich zuletzt verlaufen? Oder war das, bevor jede:r mit Handy unterwegs war, und Sie können sich nur noch dunkel an dieses Gefühl erinnern: völlig verloren zu sein?
Kiekste
Grau, grauer, November! Besonders stimmungsvoll ist es auf der Roten Insel in Schöneberg. Danke an Checkpoint-Leser Gunnar Güldner! Mehr Berlin-Fotos gern an checkpoint@tagesspiegel.de. Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Straße Am Seegraben (Altglienicke): Bis ca. 16 Uhr ist die Fahrbahn stadtauswärts vor der Paradiesstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Wiltbergstraße (Buch): Die Straße wird in beiden Richtungen zwischen Kleine Wiltbergstraße und Zufahrt zum P&R-Platz für den Kfz-Verkehr gesperrt (bis Freitagabend).
Tegeler Weg (Charlottenburg): Bis 17 Uhr ist Richtung Jakob-Kaiser-Platz die Fahrbahn zwischen Mindener Straße und Osnabrücker Straße auf einen Fahrstreifen verengt.
Wendenschloßstraße (Köpenick): Bis Mitte Dezember regelt in beiden Richtungen Höhe Dregerhoffstraße eine Baustellenampel den Verkehr.
Märkische Allee (Marzahn): Bis Anfang Dezember ist die Fahrbahn Richtung Alt-Friedrichsfelde zwischen Zufahrt Eastgate und Marzahner Promenade auf einen Fahrstreifen verengt. Zusätzlich ist (bis voraussichtlich Freitagnachmittag) die Fahrbahn in beiden Richtungen zwischen B1/B5 Alt-Biesdorf und Waldbacher Weg auf jeweils einen Fahrstreifen verengt.
Königstraße/Potsdamer Chaussee (Wannsee): Bis Ende September ist die Fahrbahn stadtauswärts zwischen Stahnsdorfer Damm und Bismarckstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Regionalverkehr – RE7: Von 20.30 bis 1.30 Uhr werden die Züge zwischen Berlin Wannsee und Königs Wusterhausen über Berlin Gesundbrunnen und Berlin-Lichtenberg (zusätzliche Halte) umgeleitet. Die Halte in Charlottenburg, Zoologischer Garten, Berlin Hbf, Friedrichstraße, Alexanderplatz, Ostbahnhof und Ostkreuz fallen aus.
RB23: Von 20 bis 24 Uhr fallen mehrere Züge dieser Linie zwischen Golm/Berlin-Charlottenburg und Flughafen BER aus.
Demonstration – Für heute sind 14 Demos angemeldet (Stand 18.11., 13.30 Uhr), u.a. „Kundgebung wegen eines Gerichtsverfahrens zum Thema Wohnraum“: 30 Demonstrierende, Karl-Marx-Straße 77 (9-16 Uhr)
„1000. Tag des Gedenkens und der Standhaftigkeit der Ukraine“: 1.000 Teilnehmende, Unter den Linden 63 (14-18.30 Uhr)
„Der 1000ste Tag unseres Kampfes gegen den erbitterten Feind – Russland. GANG DER EINHEIT UND GEDENKENS“: 1.000 Menschen, Zentralverband der Ukrainer in Deutschland e.V., Friedrichsbrücke, Schloßplatz, Unter den Linden (14.30-17 Uhr)
„Unsere Bedürfnisse sind nicht scheiß-egal! Demo anlässlich des Welttoilettentages“: 15 Protestierende, Warschauer Straße 33 (17.30-19 Uhr)
„Der Krieg beginnt hier. Stoppen wir ihn hier! (Gegen Kriegstreiber*innen und ihre Konferenz in Berlin!)“: 200 Menschen, Landsberger Allee/Storkower Straße, Oderbruchstraße, Landsberger Allee/Storkower Straße (18-21 Uhr)
Gericht – Gegen einen Hundehalter, der einen Mitarbeiter des Ordnungsamtes attackiert und leicht verletzt haben soll, kommt es zum Prozess. Der 66-Jährige habe seinen Husky in einem Park trotz Leinenpflicht frei herumlaufen lassen. Als ihn zwei Mitarbeiter des Ordnungsamtes ansprachen, sei der Hundebesitzer in ein Haus geflohen und habe einen der Verfolger gegen die Hüfte getreten (10.45 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 672).
Universität – An der FU gibt es am Freitag ein Barcamp zum Thema „Von Fakten zu gelebtem Wissen: Wie können Wissenschaft, Aktivismus und Kunst gesellschaftliches Handeln in der Klimakrise gestalten?“ (9-17 Uhr). Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei, man muss sich aber anmelden. Es geht beispielsweise um die Frage, wie Wissenschaft, Aktivismus, Künste und Journalismus zusammenarbeiten können, um ein gemeinsames Bündnis für mehr Klimaschutz und -gerechtigkeit zu bilden. Ein Barcamp gibt kein Programm vor, lediglich einen Ablauf. Change Hub, Hardenbergstraße 32
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Meseret Defar (41), äthiopische Langstreckenläuferin, zweimal Olympiasiegerin und zweimal Weltmeisterin im 5000-Meter-Lauf, bei den Weltmeisterschaften in Berlin gewann sie 2009 Bronze / Jodie Foster (62), US-amerikanische Schauspielerin („Taxi Driver“, „Das Schweigen der Lämmer“, „Der Mauretanier“), hat in Berlin „Flightplan“ gedreht und damals in einem Interview verraten, dass sie auf Schnitzel steht /„Monika Hemmer (78), der Autorin unserer wunderbaren Ortschronik ‚Vom Hirschacker zum Hirschgarten‘ alles Gute für das neue Lebensjahr. Das wünschen die Hirschgartner rund um den Hirteplatz“ / „Unserer liebsten Nachbarin, Marion, wünschen wir alles Gute zum Geburtstag. In ein paar Monaten hopsen wir dann in den neuen Pool. Sabine und Dieter“ /„Monique, unserer lieben Freundin in Ost und West, Nord und Süd – mit liebsten Grüßen aus Prenzlauer Berg nach Moabit!“ / Jonas Müller (29), Eishockeyprofi, spielt bei den Eisbären Berlin / „Lore Niebel, Journalistin (Tagesspiegel, Kurier, FAZ u.a.) wird 101! Die ganze Familie lässt sie hochleben“ / Stefanie Remlinger (54), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), von 2011 bis 2021 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, Bezirksbürgermeisterin von Mitte / Meg Ryan (63), US-amerikanische Schauspielerin („e-m@il für Dich“), spielte in „Stadt der Engel“ – eine Hollywood-Version von „Der Himmel über Berlin“ – an der Seite von Nicolas Cage
Nachträglich: „Liebe Christa, du hast dich zwar ins Omaversteck nach Prenzlberg zurückgezogen, aber meine Glückwünsche zum 75. finden dich trotzdem! Nur das Beste fürs neue Lebensjahr wünscht dir Petra!“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Annegret-Claudine Agricola, verstorben am 6. November 2024 / Edith Margarete Friedrich (geb. Ehrentraut), * 30. Juni 1928, verstorben am 24. Oktober 2024 / Jürgen Peter Hess, * 9. Oktober 1939, verstorben am 17. Oktober 2024 / Prof. Heinz Jürgen Kristahn, * 24. August 1943, verstorben am 24. August 2024 / Heidi Richter, * 11. Februar 1944, verstorben am 13. November 2024 / Minna Luise Friedegard Wolske (geb. Grohamm), verstorben am 6. November 2024
Stolperstein – Ernst Ruben wurde am 21. September 1880 in Berlin geboren, er war in zweiter Ehe mit Johanna Holtfreter verheiratet. Er studierte Jura und arbeitete als Richter, erst in Essen, dann in Berlin. Er war SPD-Mitglied und gehörte der Vereinigung sozialdemokratischer Juristen an. Nach der Machtübernahme der Nazis wurde Ruben als Jude und Sozialist mit einem reduzierten Ruhegehalt entlassen. Nach einem Knöchelbruch, den er sich im Januar 1944 bei einem Sturz zuzog, ließ man ihn im Auguste-Viktoria-Krankenhaus fünf Tage unbehandelt liegen. Am 19. Januar 1944 starb er an den Folgen der verweigerten Versorgung. An Ernst Ruben erinnern Stolpersteine am Arbeitsgericht (Magdeburger Platz 1) und in der Eisenacher Straße 48 in Schöneberg.
Encore
Wir schließen heute mit einem kleinen, exklusiven Leak aus der Tagesspiegel-Redaktion. Gestern um 11.43 Uhr erreichte mich eine Nachricht aus der Ressortleitung: „Guten Morgen, lieber Daniel, eine Frage zu den angespannten Finanzen des Landes: Nimmt das Land Berlin auch Geldspenden entgegen?“
Sie merken schon, uns liegt die Stadt wirklich am Herzen. Auf die Frage wusste ich zwar keine Antwort, dafür aber die Finanzverwaltung: „Dem Land Berlin kann gespendet werden“, teilte eine Sprecherin mit. Die Beträge werden von der Landeshauptkasse (Bankverbindung hier) vereinnahmt und können unter bestimmten Voraussetzung sogar von der Steuer abgesetzt werden (was dem Staat dann allerdings dann wieder Geld kostet).
Falls Sie nun aber tatsächlich ihr (materielles) Herz für Berlin entdecken, empfiehlt der Checkpoint, dass Sie sich direkt an eine der vielen geschröpften Institutionen, Vereine, Museen, Theater etc. wenden. Auswahl haben Sie in jedem Fall genug.
Co-Autorin dieser Ausgabe war Jessica Gummersbach. Das Stadtleben stammt aus der Tastatur von Antje Scherer. Produktion: Jaqueline Frank. Morgen begrüßt Sie hier Stefan Jacobs.
Auf bald,