Grüße von zu Hause lässt uns Checkpoint-Leser Werner Schön zukommen: „Balkonien. Nach einer arbeitsamen und erfolgreichen Woche auf dem Balkon hoch über der Potsdamer Straße zu sitzen, eine gepimpte Pizza essen und die Leuchtreklame vom Tagesspiegel (!) vermissen. Das ist Urlaub über Berlin.“

Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de.
Berlin atmet auf: Nach verstörenden Anschlägen auf Gedenkorte für Opfer des Nationalsozialismus‘ sowie auf queere Einrichtungen hat die Berliner Polizei schon am Dienstag einen 63-jährigen Mann in seiner Wohnung in Treptow festgenommen. Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat er die Taten gestanden und soll der Polizei schon einschlägig bekannt gewesen sein. Vieles deutet auf ein rechtsextremes oder christofaschistisches Motiv hin. Mein Kollege Frank Bachner hat einen Überblick für Sie, was dem Verdächtigen vorgeworfen wird.
Der Schreck sitzt trotzdem tief bei Einrichtungen wie Rad und Tat (RuT), eine lesbische Initiative in Neukölln, die Ziel eines Anschlags wurden. CDU-Finanzsenator und Bürgermeister Stefan Evers kam am Mittwoch als Vertretung für seinen urlaubenden Chef vorbei und forderte Solidarität mit den attackierten queeren Einrichtungen. Durch die vielen Anschläge in der vergangenen Zeit sei ein besonderer Grad von Eskalation erreicht, weshalb nicht nur der Rechtsstaat gefragt sei: „Die Zivilgesellschaft ist unmissverständlich aufgefordert, sich auf die Seite der bedrohten und angegriffenen Minderheiten zu stellen.“
Zivilcourage ist das Gebot jeder Stunde – aber wüssten Sie spontan, was zu tun ist, wenn ein jüdischer Teenager attackiert oder eine Betrunkene am Badesee rassistisch wird? Viel zu oft bekommen Betroffene in solchen Situationen den Eindruck, Umstehende ignorierten ihre Notlage. Sophia Oppermann vom Berliner Zivilcourage-Verein „Gesicht zeigen“ hat uns ein paar Tipps gegeben, wie es besser geht:
„Das Wichtigste ist dann, die betroffenen Personen nicht allein zu lassen. Vermitteln Sie ihnen das Gefühl, dass Sie die Situation wahrnehmen, dass Sie an ihrer Seite stehen, und dass Sie sehen, was da gerade passiert.“
„Es ist gut, die Betroffenen direkt anzusprechen und zu fragen: Brauchen Sie vielleicht Hilfe? Soll ich Ihnen aus dieser Situation heraushelfen? Soll ich die Polizei rufen?“
„Versuchen Sie, andere mit ins Boot zu holen, indem Sie sie direkt ansprechen: Sie da, mit dem blauen Pulli, können Sie mir hier helfen? Ich glaube, die Person braucht unsere Hilfe.“
Wichtig ist die eigene Sicherheit:
„Halten Sie ausreichend Abstand, bleiben Sie höflich, adressieren Sie immer die Betroffenen und nicht die Angreifenden.“
„Sie können die Polizei rufen und das auch mitteilen, sodass Angreifer und Betroffene das mitbekommen.“
„Wenn der Konflikt zu eskalieren droht, versuchen Sie aus dem sicheren Abstand, Aufmerksamkeit zu erzeugen und Umstehende zu aktivieren.“
Hier finden Sie eine Broschüre mit Tipps. Und weil man Zivilcourage lernen kann, bietet „Gesicht zeigen“ auch Spiele und Workshops für Jugendliche an, in denen genau solche Situationen trainiert werden.
Berlin kichert unaufhörlich und nimmt sich noch einen Keks: Das Kabinett der Bundesregierung hat am Mittwoch tatsächlich ein Cannabis-Gesetz beschlossen – und damit mal eben einen Paradigmenwechsel in der deutschen Drogenpolitik eingeleitet. Erst einmal muss das Gesetz durch den Bundestag, doch klar ist schon mal eins: Lizenzierte Fachgeschäfte, wie sie im Koalitionsvertrag noch geplant waren, sind nur als wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt vorgesehen. Großflächig soll die Abgabe der Blüten über „Cannabis Social Clubs“, also Anbauvereine erfolgen – beschränkt auf maximal 50 Gramm pro Person und Monat. (Und siehe da: So einen gibt’s schon in Berlin.) Oder man gewinnt seinen Stoff aus höchstens drei weiblichen Pflanzen, die man dann als Privatperson ab dem 1. Januar 2024 besitzen dürfte.
Wie das der ungeregelten Weitergabe nicht Tür und Tor öffnen, wie das nicht sogar zum Dealen im kleinen Stil anregen soll, hat noch niemand beantwortet. In der Kifferhauptstadt (Berlin, falls Sie zweifelten) wird es zudem sehr wahrscheinlich Shops geben: In Friedrichshain-Kreuzberg beschlossen Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung (BVV) bereits im April beschlossen, sich als „Modellregion“ für die Cannabislegalisierung vorzuschlagen. Im Mai zog die BVV Lichtenberg nach. Außerdem liegen in Mitte (von Linke und Grünen) und in Pankow (Linke) Anträge bei den jeweilige BVVen, die aber noch nicht beschlossen sind.
In den anderen Bezirken gibt es einer Checkpoint-Umfrage zufolge noch keine solchen Regungen – oder wie Marzahn-Hellersdorfs Sprecher es formuliert: „Ich kann Ihnen versichern, dass es auch aktuell keine weiteren Pläne gibt, Cannabis-Modellregion zu werden.“ Doch auch für die Willigen ist alles noch sehr luftig. Mit möglichen Trägern für Shops sei man noch nicht im Gespräch, teilte das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg mit – schließlich sei nicht mal festgelegt, wie man Modellregion wird. „Sollte die Pilotierung nur über das Land Berlin und nicht für den Bezirk möglich sein, wird sich der Bezirk für die Modellregion Berlin auf Landesebene einsetzen.“ Wir warten weiter – ganz entspannt.
Blauweiße Nächstenliebe: André Ruschkowski und seine Mitstreiter:innen vom Hertha-Fanverein „1892HILFT“ fahren ungefähr einmal die Woche mit ihrem Suppenbus irgendwohin in Berlin und verteilen Suppe, Brötchen, Obst und Kuchen an alle, die es brauchen können – am Dienstag etwa in Steglitz. Schon knapp 60 Mitglieder habe der erst 2020 gegründete Verein, erzählt Ruschkowski stolz am Checkpoint-Telefon. Momentan sucht er Helfer:innen für die nächste Hitzewelle: Wenn es mindestens drei Tage lang 33 Grad oder mehr hat, schlägt nämlich die Stunde der Aktion „Volle Pulle Hertha“, bei der, Sie ahnen es, Wasserflaschen an Bedürftige verteilt werden – mit QR-Codes, die Stellen anzeigen, wo man sie gratis wieder auffüllen kann. Lust, mit anderen Fußballfans Gutes zu tun? info@1892hilft.de oder in den Sozialen Medien kontaktieren. Vereinsmitglied müsse man nicht sein, nicht mal Herthafan, versichert Ruschkowski. Und wenn Sie noch wiederverwendbare Alu-Trinkflaschen rumstehen haben, die keiner braucht: gerne spenden! Einen Überblick über alle Hilfsaktionen gibt es auf der Webseite des Vereins.
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„Die frühe Heirat war vielleicht nicht die beste Idee“: Ronja von Rönne hat ein Buch über Trotz geschrieben. Im Interview mit Inga Barthels und Joana Nietfeld erklärt sie, warum sie die Generation Z für intellektueller hält als ihre eigene und wie sie zu einem authentischeren Leben fand.
„Wir wissen auch, wo du morgen bist“: Warum Clan-Männer einen Obdachlosen bedrohen
Über berüchtigte Großfamilien wird oft nach spektakulären Straftaten diskutiert. Wie menschenverachtend Clan-Täter im Alltag auftreten, zeigt ein Neuköllner Fall.
Promis unterstützen Frauen-Fußballteam: 1,2 Millionen Euro für Viktoria Berlin. Sie sind zu 70 Prozent Frauen und wollen Viktoria mit vereinten Kräften in die Erste Bundesliga hieven: 181 Menschen haben in das Team investiert – darunter sehr bekannte Namen.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Albtraum für Eltern: Ein Kita-Erzieher in Spandau hat möglicherweise ihm anvertraute Kinder schwer sexuell missbraucht. Die Polizei ermittelt, nachdem mehrere Eltern Anzeige erstattet haben. Was wir bisher wissen, erfahren Sie hier.
Die Tigermücke bekommt ihren eigenen Amtsarzt: Wer glaubt, von dem Eindringling gestochen worden zu sein, eine fängt oder tagsüber auffällig viele Stechmücken bemerkt, kann sich an Lukas Murajda in Mitte wenden: vektormonitoring@ba-mitte.berlin.de. Erst jüngst drängte ein Experte vom Landesamt für Gesundheit, bei der Ausrottung der Krankheitsüberträgerin einen Zahn zuzulegen. Da müssen jetzt auch die Bürger ran.
Kleine Udos dringend gesucht! Fünf Kunstdrucke von Udo Lindenberg, seines Zeich(n)ens Deutschrocklegende und begabter Kritzler, fanden dreiste Diebe so erregend, dass sie aus einem Modegeschäft in Prenzlauer Berg klauten. Und das verstehen wir nicht! Die Besitzer sind sicher schon ganz nass im Gesicht. Und die auf Kunstdelikte spezialisierten Berliner Kriminaler suchen mit Fotos – der Klick lohnt sich, Stichwort Sonderzug nach Pankow. Die Dinger sind schwarz gerahmt, handsigniert und nummeriert. Wenn Sie was wissen – die leeren Wände und die Grafiken wollen einfach nur zusammen sein.
Wissen Sie, wo man jetzt in Mitte parken kann, schön gratis und solange man will? In der Friedrichstraße. Grelles Lachen hindert mich daran, mir dazu einen Witz auszudenken. Als Nächstes kommen eh die Tränen. (Q: Morgenpost)
Niederlage für Till Lindemann: Des Rock-Ekels Anwaltskanzlei Schertz Bergmann hat einen Unterlassungsantrag gegen die Kampagnenplattform Campact zurückgezogen. In einer Petition gegen die Berliner Rammstein-Konzerte im Juli hieß es dort unter anderem: „Der Rammstein-Sänger Till Lindemann soll junge Frauen bei Konzerten reihenweise und systematisch sexuell missbraucht haben.“ Warum das Amtsgericht Berlin das im Vorfeld als zulässige Meinungsäußerung einschätzte, erfahren Sie hier.
Also da hätten wir in Rudow zwei 13- und zwei 14-Jährige, die einen brutalen Raubüberfall auf eine Fahrdienstleisterin verüben. Und in Wilmersdorf einen 15-Jährigen, der sich in einem Mietauto eine Verfolgungsjagd mit der Polizei gönnt. Höchste Zeit, dass die Schule wieder anfängt.
„Auge in Auge mim Fuchs, Jünta“: Dieses Video, in dem ein sympathisches Pelztier ein Pankower Ehepaar im Schlafzimmer besucht, ist wirklich nur echt mit dem zutraulichen Ehemann und der heiteren Gattin, die die Bescherung in Mundart kommentiert. Hohe Kunst. Zeigt es im Louvre! (Q: Bild)
Inneres Kind, so was haben Sie nicht? Und wenn wir Ihnen sagen, dass der Bezirk Pankow per Ausschreibung grade einen „Aufsitzrasenmäher mit Frontsichelmähwerk“ sucht – samt Beleuchtung gemäß StVO? Genau. Brummbrumm.
Damit es hinterher nicht heißt, „Im Checkpoint stand gar nichts“: Das Friedrichshainer Puppenbordell „Cybrothel“ hat ganz neu Barbie… im Angebot. Und Ken. Jetzt wissen Sie’s. Ich weiß es doch auch nicht. (Q: Berliner Zeitung)
Mumie mit Migrationshintergrund: Ötzi hatte wohl dunkle Haut, stammte aus Anatolien und war damit Nachfahr einer frühen Menschengruppe, die von dort die Landwirtschaft nach Europa gebracht hat. So sieht’s nämlich aus.
Zitat
„Eigentlich wäre es jetzt Zeit für CDU und SPD einzusehen, dass das Wohnungsbündnis komplett gescheitert ist.“
Linke-Politiker Niklas Schenker zum Ausstieg der Adler Group
Tweet des Tages
mein agent hat gesagt er findet mein manuskript wirklich super ganz ganz toll und hat es dann mit magneten an den kühlschrank gehängt
Stadtleben
In Postleitzahlen durch Berlin: Während der Sommerferien bringen wir Sie jeden Tag an Orte zwischen 10115 und 14199. Heute: 10785 in Kreuzberg, Moabit und Tiergarten.
Essen & Trinken – Für Wiener Kaffeekultur muss sich niemand zur Donau begeben. Kaffee, Torten und eine Prise mondänes Salonflair finden Stadtschwärmer:innen auch wenige Minuten vom Landwehrkanal: In der Potsdamer Straße 103 kredenzt das „Zimt & Zucker Kaffeehaus“ gehörig Koffein, jede Menge Frühstücksplatten, schnellen Lunch und edle Kuchen. Die werden zwischen Stuck, Kronleuchtern und Jugendstil-Mobiliar serviert – von seinen Wiener Pendants ist das Kaffeehaus nicht zu unterscheiden. Einen großen Frühstücksteller gibt es für 16 Euro, den Cappuccino für 3,80 Euro und ein bisschen Zeitreise-Feeling für umme. Di-So 9-17 Uhr, U-Bhf Kurfürstenstraße
Berlinbesuch – Wenige Minuten vom Nollendorfplatz zeigt das Schwule Museum beeindruckende Sammlungen zur queeren Szene Berlins. Seit 1985 erzählt das Museum Lebensgeschichten und den Kampf um die Gleichberechtigung der Community: Aktuell ist unter anderem die Ausstellung „Love at First Fight“ zu besuchen, die sich queeren Bewegungen in Deutschland seit Stonewall widmet. Wer viel Zeit mitbringt, kann außerdem Stunden in Archiv und Bibliothek des Hauses verbringen – Tickets fürs Museum kosten 9/3 Euro, geöffnet ist unter der Woche ab 12 Uhr (außer dienstags) und am Wochenende ab 14 Uhr. Heute öffnet das Haus einmalig erst ab 14 Uhr seine Türen. Lützowstraße 73, U-Bahnhof Nollendorfplatz
Mit Teenies – Ihre Teenies finden Kunst öde? Schleppen Sie sie in die Potsdamer Straße 61! Hier gastiert noch bis Anfang September die Ausstellung „Black Hole Berlin“ (11/8 Euro, Mo-Fr 12-20, Sa-So 14-20 Uhr): In einem Plattenbau-Keller zeigen 41 Künstler:innen animierte 3D-Kunstwerke, zentrales Thema ist die Auswirkung der Technologisierung auf das menschliche Erleben. Jugendliche in Elternbegleitung können hier niederschwellig an Kunst herangeführt werden, die gar nicht so uncool ist. Für kleine Kinder ist die Ausstellung aber nichts – da empfehlen wir einen Ausflug ins „Urban Nation“-Museum um die Ecke.
Und sonst? Ist immer was los in 10785 – schließlich reicht das Postleitzahlgebiet von der Kurfürstenstraße bis hoch zum Brandenburger Tor. Wer in all dem Trubel Ruhe sucht, findet im Rosengarten im Tiergarten ein kleines Refugium: Zwischen all den Touris wirken das Plätschern des Brunnens, die Farben der Beete und die Symmetrie des Säulengangs wunderbar besänftigend – ideal für kleine Alltagspausen.
Feriengewinn – Berlin hat eine neue Revue! Johannes Kram, der schon die „Operette für zwei schwule Tenöre“ im BKA-Theater inszeniert hat, bringt jetzt eine neue Drag-Show auf die kleine Bühne am Mehringdamm: Drag-Künstlerin Jade Pearl Baker präsentiert mit drei Kolleginnen, den „Pearls“, neue und alte Berlin-Lieder als glitzernd-überdrehte Shownummern. „Drag. Glam. Berlin“ feiert am 23. August Premiere und steht bis zum 2. September auf dem BKA-Spielplan (Tickets ab 32 Euro hier). Für den Termin am 24. August (20 Uhr) haben wir 2x2 Karten ergattert – wer möchte?
Kiekste

„Jetzt auch noch eine Bären-Sichtung in Wilmersdorf!“, schreibt Leser Horst Sauer zu diesem Foto. Vielen Dank für die Warnung – wir sind aber unsicher. Vielleicht doch ein Wildschwein …? Über Fotos Ihrer Sichtungen freuen wir uns unter checkpoint@tagesspiegel.de.
>Berlin heute
Verkehr – A10 (Östlicher Berliner Ring): Die AS Berlin-Hohenschönhausen ist heute Nacht in Fahrtrichtung Dreieck Spreeau gesperrt (22-6 Uhr).
Mariendorfer Damm (Mariendorf): Wegen einer Baustelle ist die Fahrbahn stadtauswärts zwischen Kaiserstraße/Westphalweg und Prühßstraße auf einen Fahrstreifen verengt (bis 23. August). Auf den zuführenden Straßen gibt es weitere Einschränkungen:
- Aus der Kaiserstraße und dem Westphalweg ist das Abbiegen auf den Mariendorfer Damm in Richtung stadtauswärts nicht möglich.
- Die Prinzenstraße ist vom Mariendorfer Damm aus nur in stadtauswärtiger Richtung erreichbar.
- Von der Prinzenstraße aus ist nur das Rechtsabbiegen in den Mariendorfer Damm möglich.
- Auf dem Mariendorfer Damm ist stadtauswärts das Linksabbiegen in die Prühßstraße untersagt.
Schwarzer Weg (Mitte): Der Weg ist von 14 Uhr bis Montagmittag zwischen Invalidenstraße und Habersaathstraße gesperrt.
Nonnendammallee (Siemensstadt): Stadtauswärts steht hinter der Paulsternstraße bis Freitagmorgen nur der linke Fahrstreifen zur Verfügung.
Demonstration – Heute sind 15 Demos angemeldet (Stand: 16.8., 14 Uhr), u.a. „Demonstration gegen queerfeindliche Gewalt“, 300 Menschen, rund um die Reichenberger Straße (18-23 Uhr)
„Save Ukraine – Protect Europa“, 300 Teilnehmende, Pariser Platz (19-21 Uhr)
„Endlich Tarifvertrag bei Lieferando“, 100 Teilnehmende, „Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten“, Cuvrystraße (14.30-18 Uhr)
„Wir wollen die Innenstädte aus dem Würgegriff der Automobilität befreien und gegen motorisierte Gewalt demonstrieren“, 100 Personen, „Internationale Velomenschen Niederlassung in Berlin“, quer durch Mitte, Friedrichshain und Kreuzberg (18-22 Uhr)
„Freiheit für Julian Assange! Presse- und Meinungsfreiheit als Grundlage für Demokratie und Frieden“, 35 Personen, „Free Assange Berlin“, Pariser Platz bis Wilhelmstraße (18-20 Uhr)
Gericht – Zweiter Tag im Prozess um den gewaltsamen Tod eines fünfjährigen Mädchens gegen einen 20-Jährigen. Er soll das ihm anvertraute Kind im Bürgerpark Pankow erstochen haben. Bei dem Angeklagten handelt es sich um einen Bekannten der Familie des Opfers (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 218).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Lieber Bauni, alles Gute und Liebe zum 71sten“ / Axel Ekkernkamp (66), Chirurg, Hochschullehrer und CDU-Politiker / Nikolas Eschen (47), Rechtsanwalt / Hanspeter Georgi (81), CDU-Politiker, ehemaliger saarländischer Minister für Wirtschaft und Arbeit, in Berlin geboren / Heiner Goebbels (71), Musiker, Komponist, Hörspielautor, Regisseur und Professor für Angewandte Theaterwissenschaft / Stephan Hauck (62), ehemaliger Handballer / Daniel Hope (50), Geiger / Frederick Lau (34), Schauspieler, Durchbruch in der Rolle des Schülers Tim in der Literaturverfilmung „Die Welle“ / Birgit Monteiro (54), ehemalige SPD-Politikerin / Herta Müller (70), Schriftstellerin, Literaturnobelpreisträgerin / Robert de Niro (80), Schauspieler, zweifacher Oscarpreisträger und Filmproduzent, seit Jahren immer wieder zu Premieren in Berlin / Franziska Petri (50), Schauspielerin, Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin / Michael Preetz (56), ehemaliger Hertha-Manager / Pierre Sanoussi-Bliss (61), Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor, Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin / Nis-Momme Stockmann (42), Schriftsteller und Theaterregisseur / Kajo Wasserhövel (61), Politiker, ehemaliger Bundesgeschäftsführer der SPD, Gründer der Berliner Agentur Elephantlogic
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Maria Christine Holzkamp, geb. Bier, * 15. August 1936 / Heinz Gorgs-Kulessa, * 3. Januar 1954 / Anke Reetz / Gabriele Reinhardt, * 2. September 1929 / Georg Siebert, * 23. März 1952
Stolperstein – Alice Simon (Jg. 1887) lebte in der Joachimstaler Straße 12 in Charlottenburg. Im Mai 1943 deportierten sie die Nationalsozialisten nach Auschwitz, wo sie zu den 86 jüdischen KZ-Häftlingen gehörte, die der Anatomie-Professor August Hirt für eine „Skelettsammlung“ sogenannter „Fremdrassiger“ an der Reichsuniversität Straßburg auswählen ließ. Im Juli 1943 wurde sie weiter ins KZ Natzweiler-Struthof verschleppt. Dort tötete man sie wie die anderen Selektierten mit Blausäure – am heutigen Tag jährt sich ihre Ermordung zum 80. Mal.
Encore
An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen in der Ferienausgabe des Checkpoints unserer Serie „Reihum Berlin“: An jedem Ziel, das hier empfohlen wird, erfragen wir die Empfehlung für den nächsten Tag. Zu lesen gibt es die Reihe exklusiver Berlin-Tipps von Montag bis Freitag. Die heutige Empfehlung kommt von Mimi und Stefan von Mimi – textile Antiquitäten:
„Das Restaurant Trio auf der Linienstraße 13 in Berlin-Mitte ist im Moment unser persönlicher Lieblingsort. Leckere deutsche Küche von einem jungen angenehmen Team. Unser Tipp: Grüne Sauce mit Kartoffeln und Ei sowie das Wildgulasch mit Semmelknödel und Sauerrahm.“ Donnerstag bis Montag von 18 bis 23 Uhr, Linienstraße 13.
Morgen lesen Sie an dieser Stelle die Berlin-Empfehlung von Clemens Roesch vom Restaurant Trio.
Verlassen Sie sich drauf: Beim Verfassen dieses Checkpoints ist mehrfach Udo Lindenbergs „Nichts haut einen Seemann um“ erklungen. Thomas Lippold hat recherchiert und zieht „Horizont“ vor, Lionel Kreglinger den Frühdienst geschoben und dabei „Ich steh‘ ja so auf Disco“ gesummt. Lotte Buschenhagen kann sich als Klassikfan mit „Cello“ anfreunden, hat das Stadtleben gestemmt und meldet sich hier morgen gemeinsam mit Anke Myrrhe („Die Checkpoint-Band hat schon mal den ,Sonderzug nach Pankow´ gespielt“).
Einen schönen Donnerstag wünscht
