Heiter bis wolkig mit geringer Regenwahrscheinlichkeit und frühlingshaften 20°C

Flughafengesellschaft unterdrückt nach Aufsichtsratssitzung kritische Fragen zum BERLinkenpolitikerin Anne Helm bekommt Todesdrohung vom „NSU 2.0“Kinder brauchen in Kitas keine „Gesundschreibung“ mehr

Selbst wenn es am BER mal technisch läuft, schafft es die Flughafengesellschaft (FBB) trotzdem noch negative Nachrichten zu produzieren. Eigentlich hatte Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider am Freitag nach der Sitzung des Kontrollgremiums eine frohe Botschaft zu überbringen: „Wir werden gut und sicher am 31. Oktober eröffnen.“ Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup ergänzte, dass auch von den 109 Shops mehr als 100 rechtzeitig öffnen werden und frohlockte: „Langsam kann man anfangen die Tage zu zählen.“ Guter Tipp, machen wir ja erst seit ein paar Jahren. Schauen wir doch mal nach...ach ja: 2961 Tage seit Nichteröffnung.

Ende gut, alles gut am BER? Denkste! Nicht nur der Probebetrieb am Donnerstag musste wegen eines rauchenden Mitarbeiters abgebrochen werden, auch das Finanzproblem der FBB wird immer größer. „In diesem Jahr und auch im nächsten Jahr werden wir Hilfe benötigen“, sagte ELD. 50 Prozent der 2100 Mitarbeiter sind in Kurzarbeit, es gilt ein Einstellungsstopp, die Flughafengesellschaft braucht wohl 300 Millionen Euro Corona-Hilfen, bis 2024 sogar 1,5 Milliarden. Der Bodendienstleister Wisag kündigte zudem an, die Hälfte seiner Mitarbeiter zu entlassen. Da klang es um so erstaunlicher, was Tagesspiegel-Flughafen-Experte Thorsten Metzner am Mittwoch bekannt gemacht hatte: Strabag-Manager Christoph Schäfer sollte neuer Technikchef werden – der sechste seit 2012. Sein Jahresgehalt sollte bei 230.000 Euro liegen (zum Vergleich: der Regierende verdient 170.000 Euro).

Am Freitag dann die Überraschung: „Der Aufsichtsrat hat zur Kenntnis genommen, dass wir davon im Moment absehen“, sagte Bretschneider.