Sie müssen jetzt ganz stark sein. 1600 Sonnenstunden im Jahr verzeichnet Berlin im Schnitt, doch bis Oktober dieses Jahres waren es bereits 2030. Das Jahreskontingent ist also nicht nur aufgebraucht, sondern weit überschritten. Heißt: Auch bei 0 Sonnenstunden von jetzt bis zum Ende des Jahres dürfen wir uns nicht beschweren – statistisch betrachtet zumindest. Die Schuld für den gestrigen „Regen“ hat der Senat immerhin schon eingeräumt (siehe Sebastian Brux, Pressesprecher von Justizsenator Dirk Behrendt, auf Twitter).
Die Lösung hat er auch parat: Ein Regenschirmprogramm für alle Berliner*innen - „Verteilung nach dem Gießkannenprinzip.“ Das können Sie heute gebrauchen, also den Schirm, nicht die Gießkanne. Denn die paar Tropfen von gestern waren nur ein kleiner Vorgeschmack für den vorhergesagten Regen von heute. Die Spree und die Touristendampfer freut’s – und auch den Rasen vorm Bundestag, von dem wegen der extremen Trockenheit nur noch Sand übrig ist, wie der „Kurier“ meldet.
Weniger erfreulich, allerdings auch wenig überraschend ist das, was die Humboldt-Uni und das University College in London herausgefunden haben: Im Verhältnis zu ihrem Einkommen zahlen Geringverdiener immer mehr für Wohnraum - Gutverdiener dagegen immer weniger. Und eine steigende Zahl von Berlinen kann sich gar keine Wohnung mehr leisten: Die Zahl der Wohnungslosen in der Stadt hat sich seit 2015 mehr als verdoppelt. 37.000 Menschen sind offiziell in Not- und Gemeinschaftsunterkünften untergebracht (Q: rbb-Inforadio unter Berufung auf Zahlen des Senats).