In der „Aktuelle Stunde“ im Berliner Abgeordnetenhaus waren die Sparpläne von CDU und SPD, wie gestern berichtet, kein Thema, stattdessen ging es allgemein um „Wissenschaftspolitik in Berlin“.
Wie es laut den Beteiligten dazu kam, hat etwas Kafkaeskes. Grüne und Linke erklärten gestern vor Beginn des Plenums, warum sie eine Regierungserklärung von Kai Wegner forderten – und deswegen für die „Aktuelle Stunde“ das Thema gar nicht erst anmeldeten (warum sie nicht einfach beides machten, blieb offen).
Aus der schwarz-roten Koalition hieß es wiederum, man sei fest davon ausgegangen, dass die Opposition das Thema anmelden würde – und wäre dem auch nachgekommen (warum die Koalition es nicht einfach selbst gemacht hat, blieb offen). Für eine Regierungserklärung sahen CDU und SPD keinen Anlass.
Wir fassen zusammen: Alle wollten angeblich über die Sparpläne diskutieren, nur über die Art und Weise war man sich nicht einig. Folgerichtig hat man es gar nicht gemacht. Wo geht es hier nochmal zur Politikverdrossenheit?
Zum Glück gibt es den Checkpoint: Wir schauen nochmal genauer auf den Sparplan, den CDU und SPD vorgelegt haben. Zwei Eckwerte sind entscheidend: Da einige Ausgaben im Haushaltsvollzug wegfallen, müssen laut Senat in diesem Jahr „nur“ noch 557 Millionen Euro eingespart werden. Daher müsse jede einzelne Senatsverwaltung nur noch zwei Prozent abknapsen, statt der befürchteten 5,9.
Das Problem – und damit herzlich willkommen zu einer Runde „Mathe mit dem Checkpoint“: Die Rechnung geht nicht auf. Schaut man in den Haushaltsplan und nimmt von den Ausgaben der einzelnen Ressorts jeweils zwei Prozent und addiert die Ergebnisse, kommt der Taschenrechner auf rund 450 Millionen Euro. Bleiben also 107 Millionen Differenz.
Eine Sprecherin der Senatsfinanzverwaltung schrieb auf Checkpoint-Anfrage dazu lediglich, dass man nicht „alle Ausgaben der einzelnen Ressorts“ betrachten dürfe. „Es wurde sachgerecht beschlossen, dass die bereinigten Ausgaben des Landeshaushalts die Bezugsgröße darstellen.“
Nur was das konkret für die Ressorts heißt – ob sie nun doch mehr als zwei Prozent sparen müssen oder wie ansonsten die 557 Millionen Euro zustande kommen, ist auch auf mehrfache Nachfrage nicht herauszubekommen.
Auflösen könnte die Verwaltung das ganze Rätsel auch einfach, indem sie sagt, wie viel Geld konkret jede Fachverwaltung weniger zur Verfügung hat. Die erstaunliche Antwort auf diese Bitte: „Ich bitte um Verständnis, dass wir zunächst die Ressorts über die angepassten Summen informieren werden.“ Sollte das tatsächlich, vier Tage nach der Einigung, noch nicht geschehen sein, darf man sich so langsam fragen, was diese Koalition eigentlich beruflich macht.
Themenwechsel: Der Linken-Abgeordnete Kristian Ronneburg wollte vom Senat eigentlich nur wissen, wie es um die Hundeauslaufgebiete in Berlin bestellt ist (Schriftliche Anfrage 19/18702). Als Beifang bekam er eine Liste, in der Postleitzahl-scharf aufgelistet ist, wie viele Hunde jeweils in Berlin gemeldet sind.
Die Anfrage ist noch nicht öffentlich. Für uns die Gelegenheit für ein kleines Quiz. Was glauben Sie: Wo gibt es die meisten Hunde in Berlin?
a) Gatow (14089)
b) Staaken (13591)
c) Rudow (12355)
d) Karow-Buch (13125)
Ihren Tipp können Sie gerne an checkpoint@tagesspiegel.de unter dem Betreff „Hunde-Quiz“ schicken. Unter allen richtigen Antworten* verlosen wir einen Checkpoint-Jutebeutel (gibt’s nicht im freien Verkauf). Wuff!
(*ausgeschlossen von der Teilnahme sind Kristian Ronneburg und Verbraucherschutz-Staatssekretärin Esther Uleer, die die Anfrage beantwortet hat.)
Noch bis heute Abend um 22 Uhr läuft die Mitgliederbefragung über die kommende Landesspitze bei der Berliner SPD. Der Wahlkampf hielt bis zuletzt die ein oder andere Kuriosität bereit:
So vergaß die noch-Vorsitzende Franziska Giffey den Namen ihrer möglichen Nachfolgerin Luise Lehmann, Nicola Böcker-Giannini nahm sich bei einem Mitgliederforum kurzerhand einen Bierkasten, um auf Augenhöhe mit ihrem Co-Kandidaten Martin Hikel zu sein und aus Charlottenburg-Wilmersdorf, dem Kreis von Kian Niroomand, erreichten den Checkpoint fast wöchentlich Mails einer „wahren Demokratin“ mit Screenshots aus SPD-Chatgruppen.
Gestern im Berliner Abgeordnetenhaus ereignete sich dann noch folgende Szene:
Der Linken-Abgeordnete Ferat Koçak verbeugt sich vor dem SPD-Chef Raed Saleh, der gerne wiedergewählt werden möchte, und sagt (erkennbar im Spaß): „Mein Vorsitzender“.
Saleh antwortet: „Und, hast du deine Leute angerufen? Mit wie vielen hast du gesprochen?“
Koçak, nun zögernd: „Ich hab zwanzig Leute oder so angerufen.“
Saleh: „Und die wählen alle für mich?“
Koçak zieht die Schultern hoch und lacht.
Später sagte der Linken-Politiker dem Checkpoint, er kenne halt viele Sozialdemokraten und halte Saleh von den Kandidaten für den Vorsitz sozialpolitisch und mit Blick auf Antirassismus am kompetentesten. Am Sonnabend wird Koçak wissen, ob sein parteiübergreifender Wahlkampf geholfen hat.
Konter-Konterrevolution bei Berlins Spätis. Nachdem am Dienstag der Bezirk Mitte mitgeteilt hatte, dass Betrieben, „deren Warensortiment zumindest in Teilen dem eines herkömmlichen Supermarktes entspricht (das heißt im Wesentlichen sogenannte Spätis)“ das Aufstellen von Tischen und Stühlen von 6 bis 22 Uhr wieder gestattet ist, könnte es auch in Pankow bald zum Bänke- und Stühlerücken kommen. Die Bezirksverordnetenversammlung beschloss (T+), dass das Bezirksamt die strengen Auflagen für die Schankvorgärten wieder lockern soll. Darauf ein Konterbier.
Und was meinen Sie?
Vor einiger Zeit sagte der Charlottenburg-Wilmersdorfer Ordnungsstadtrat Oliver Schruoffeneger dem Checkpoint, dass er davon ausgeht, dass „etwa 20 Prozent“ aller Wahlplakate in Wahlkämpfen nicht ordnungsgemäß angebracht sind.
Die Ordnungsämter interessiert das offenbar wenig. Lediglich in Friedrichshain-Kreuzberg (drei Bußgeldbescheide) und in Reinickendorf (fünf Verwarnungen ohne Bußgeld) wurden Plakatsünder im Zuge der Teil-Wiederholungswahl 2024 verfolgt. In Charlottenburg-Wilmersdorf – zu Schruoffenegers Ehrenrettung – laufen die Verfahren noch.
Da bald wieder Wahlkampf ist, hier nochmal für alle fleißigen Plakatkleber der Hinweis: Das Anbringen von Wahlwerbung „an Verkehrseinrichtungen“ ist verboten. Das gilt übrigens auch für Laternen mit Verkehrszeichen.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Paukenschlag in Treptow-Köpenick. Die Abwahl des letzten AfD-Stadtrats Bernd Geschanowski ist gestern Abend überraschend gescheitert. Obwohl sich SPD, Grüne, Linke und CDU im Vorfeld für eine Abwahl aussprachen und dafür auch die notwendigen Stimmen gehabt hätten, verfehlte der Antrag mit 31 Ja-Stimmen die Zwei-Drittel-Mehrheit (37 Stimmen) deutlich (T+).
Nicht nur die Berlins Busse, auch die Straßenbahnen werden immer langsamer, wie eine Parlamentsanfrage des Linken-Politikers Kristian Ronneburg zeigt. Wie langsam genau hat Checkpoint-Kollege Stefan Jacobs hier aufgeschrieben (T+). Den ganzen Bericht gibt’s heute auch in der gedruckten Ausgabe des Tagesspiegels – zu finden am Kiosk Ihres Vertrauens.
Das Märkische Viertel soll an die U8 angeschlossen werden. Jetzt aber wirklich. Ganz bestimmt. Also zumindest soll mal wieder geprüft werden, ob sich das rechnet. Kollege Jörn Hasselmann hat aus diesem Anlass ins Archiv geschaut und siehe da: Der U-Bahn-Anschluss wird den Bewohnern bereits seit 60 Jahren versprochen (T+).
Wie sehr trifft der angekündigte Stellenabbau bei Tesla das Werk in Grünheide? Am Donnerstag teilte eine Unternehmenssprecherin mit, dass zunächst 300 Leiharbeiter nicht weiterbeschäftigt werden. Konkrete Hinweise, dass die Stammbelegschaft im Tesla-Werk signifikant reduziert wird, gibt es bislang nicht.
Heiraten im Schwuz? Geht es nach den Grünen in Neukölln, sollen in dem bekannten Club in der Rollbergstraße bald Trauungen stattfinden. Es wäre der erste explizit queere Ort in Berlin, an dem geheiratet werden kann. Schwuz-Geschäftsführer Florian Winkler-Ohm ist „vorsichtig zurückhaltend optimistisch“, dass es eines Tages klappt (T+).
Die Sanierung der Alten Münze wird teuer. Daran ändert auch die übereifrige Vergabe des Geländes an einen privaten Eventveranstalter nichts, wie nun die Kulturverwaltung bestätigt. Die CDU hatte den Deal eingefädelt – mit der Aussicht, so die Sanierungskosten von 50 Millionen Euro zu drücken (T+).
Sie haken Ihren Einkaufszettel immer penibel ab? Die Milch wird bei Ihnen nie sauer? Der Obstkorb ist immer gut gefüllt? Perfekt! Der Zoo sucht aktuell „ein*e Mitarbeiter*in für die Futtermittelbeschaffung (m/w/d)“. Sie würden unter anderem Grünfutter (etwa Baumschnitt) aus dem Umland beschaffen und verladen. Wenn es Sie hingegen raus in die Welt zieht: Auch „ein*e Reviertierpfleger*in für das Revier Himalaya“ wird gesucht. Einsatzort: Friedrichsfelde. Zu ihren Aufgaben gehört die „Erstellung eines Dienstplans“. Ob für Mensch oder Tier, wird nicht erwähnt.
Apropos Tierpark: Bereits im März ist dort ein Trampeltier-Mädchen zur Welt gekommen. Aus gegebenem Anlass hier nochmal der Kamel-Knigge: Kamele mit einem Höcker heißen Dromedar, mit zwei Höckern Trampeltier.
Zum Schluss noch ein Blick auf die Auktionen des Zolls, der eigentlich immer lohnt. Zurzeit im Angebot: Eine Flasche Jägermeister (1l, Mindestgebot 13 Euro), zwei Flaschen Wodka Gorbatschow (0,7l, 16 Euro) und „fünf Flaschen Alkohol verschiedene Sorten“ (20 Euro). Alles abzuholen am Mehringdamm 129c – wenn Sie sich mit Ihren Geboten durchsetzen.
Zitat
„Ich spiele für so eine Mannschaft aus Berlin, Al-Dersim heißen die.“
Max Kruse, ehemaliger Nationalspieler und Ex-Fußballprofi von Union Berlin, gibt sein Comeback – und zwar in der Berliner Kreisliga. Am 28. April mache er sein erstes Spiel, sagte Kruse in seinem Podcast „Flatterball“. Gegner von Al-Dersimspor: die dritte Mannschaft der Spandauer Kickers. Hals- und Beinbruch!
Stadtleben
Verlosung – Stress vor einer Premiere ist im Theater ja nicht ungewöhnlich, aber im Berliner Ensemble herrscht nach einem großen Wasserschaden derzeit echter Ausnahmezustand. Trotzdem soll die Uraufführung „RCE“ von Sibylle Berg wie geplant stattfinden. Die allererste Aufführung nächsten Donnerstag ist ausverkauft, aber wir haben zwei Karten für Sie ergattert! Start 19.30 Uhr. Reguläre Tickets gibt es (ab 14 Euro) für die Vorstellungen am 26. und 27. April. In dem Stück geht um nichts weniger als einen Neustart für die Welt! Bertolt-Brecht-Platz 1, U-/S-Bhf Friedrichstraße
Trinken – Cocktails mit Physik-Leistungskurs: Zum einjährigen Jubiläum ihrer „The Wash Bar“ haben sich die Betreiber etwas Besonderes ausgedacht. Noch bis zum 19. Mai öffnet in einem geheimen Raum zusätzlich die Bar „The Storage“. Für jeweils eine Stunde haben dort nur maximal zwei Gäste Zutritt, serviert werden zwei Drinks pro Person aus einer exklusiven Karte. Mithilfe einer Reihe ausgeklügelter physikalischer Effekte kommen hier nicht nur Mezcal, Gin oder Wodka ins Glas, sondern auch Rauch, Wind, Eis, Wasser und sogar „Radioaktivität“. Die Eins-zu-Eins-Betreuung vom Bartender sowie Wasser und Snacks gibt es obendrauf für zusammen 99 Euro. Mo-Sa 18-2 Uhr, Brunnenstraße 163, U-Bhf Bernauer Straße
Last-Minute-Konzert – Eine Stimme, die man schwer beschreiben kann, zart und doch kraftvoll: die der deutsch-polnischen Singer-Songwriterin Koschka. „Avant-Pop aus Berlin“ nennt der Veranstalter das Genre und vergleicht sie u.a. mit Tracey Thorn von Everything But The Girl. Heute Abend stellt Edita Karkoschka im „ausland“ ihr Debüt-Album vor (21 Uhr). Außerdem am Start: Teresa Riemann. Karten gibt es an der Abendkasse für 16 Euro. Lychener Straße 60, S-Bhf Prenzlauer Allee
Last-Minute-Lesung – Bei „Salon Interkulturell“ kommen Künstler:innen mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln mit dem Publikum ins Gespräch. So der Plan. Heute Abend findet im Kulturraum M5 der zwölfte Abend der Reihe statt. Die polnische Schriftstellerin Brygida Helbigliest aus „Engel und Schweine“, in dem sie mit Sinn für schrägen Humor vom Leben zwischen Polen und Deutschland erzählt. 19 Uhr, Eintritt frei, Markstraße 5, U-Bhf Franz-Neumann-Platz
Grübelstoff – Na, bibbern Sie sich tapfer durch diese kalten Tage oder haben Sie das wollene Unterhemd wieder hervorgekramt? Und welche frühlingshaften Pläne für das Wochenende drehen Sie doch lieber zurück?
Kiekste
„In Berlin leben ja viele Wahnsinnige, aber die wirklich Verrückten findste in Lichtenberg“, schreibt uns Leser Marco Olbrich zu seiner Einsendung. Kein Kommentar, dafür vielen Dank von unserer Seite. Weitere fotografischen Belege für die „Besonderheit“ Berlins gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Kaiserdamm (Charlottenburg): Nach einjährigen Arbeiten wird der Kaiserdamm zum Nachmittag wieder vollständig für den Verkehr freigegeben.
Karl-Marx-Allee (Friedrichshain): In Höhe Koppenstraße stehen bis Anfang Mai in beiden Richtungen jeweils nur zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Die Anbindung Koppenstraße (Richtung Ostbahnhof) bleibt weiter gesperrt.
Regattastraße (Grünau): Die Straße ist in Richtung Köpenick zwischen Rabindranath-Tagore-Straße und Wassersportallee von 13 Uhr bis Montagmorgen, ca. 7 Uhr für den Kfz-Verkehr gesperrt.
S-Bahn – S3: Die Linie ist von 21.45 Uhr bis Montagmorgen, ca. 1.30 Uhr, zwischen Rahnsdorf und Karlshorst unterbrochen.
Demonstration – Für heute sind 22 Demos angemeldet (Stand 18.4., 13.30 Uhr), u.a. „#selbstundsicher zur Schule – Schulzonenaktion vor der Grundschule am Insulaner“: 500 Menschen, Verkehrsausschuss der GS, Hanstedter Weg (7.30-13 Uhr)
„Fridays for Future – für Klima und Demokratie“: 150 Teilnehmende, Fridays for Future, Marschallbrücke (9-13 Uhr)
„World Bank Action Day Berlin“: 20 Protestierende, urgewald e.V., Pariser Platz 1 (12-12.30 Uhr)
„Global Climate Strike – Climate Justice NOW!“: 500 Demonstrierende, BIPoC for Future, Invalidenpark, Unter den Linden, Werderscher Markt, Pariser Platz (13-18 Uhr)
„Fahrraddemonstration für BtmG-Reformen“: 300 Menschen, Hasenheide, Kottbusser Damm, Warschauer Straße, Alexanderplatz (16-19 Uhr)
Sonnabend – Angemeldet sind 29 Demos, u.a. „WHO-Pläne stoppen – Für ein Leben in Selbstbestimmung“: 500 Protestierende, Wir sind viele, Alexanderplatz, Neue Schönhauser Straße, Friedrichstraße, Alexanderplatz/ Brunnen der Völkerfreundschaft (13-21 Uhr)
„Für Respekt und gegen Rassismus“: 500 Teilnehmende, Bündnis für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf, Landsberger Allee/Zossener Straße, Freizeitforum Marzahn, EKZ Eastgate (14-16 Uhr)
„420 Day Smoke-In Berlin 2024“: 5.000 Menschen, Platz des 18. März (14-21 Uhr)
Sonntag – Angemeldet sind 20 Demos, u.a. „Klimaschutz statt Autobahn – Gegen den Ausbau der A100“: 300 Menschen, Auffahrt A100 Tempelhofer Damm, Oberlandstraße, Hermannstraße S+U (14-16 Uhr)
„Kidical Mass – für kinderfreundliche Radverkehrsinfrastruktur“: 100 Demonstrierende, S-Bhf. Adlershof, Rudower Chaussee, Dörpfeldstraße, Volkswohlpark (15-16.30 Uhr)
„Flashmob zum 50. Jahrestag des 25. April und der Nelkenrevolution in Portugal“: 20 Menschen, 2314 – Portugiesischer Kulturverein, Pariser Platz (15-17 Uhr)
Gericht – Der Prozess gegen sechs Angeklagte, die an einem internationalen Umsatzsteuer-Betrugssystem beim Handel mit Luxuskarossen und medizinischen Masken beteiligt gewesen sein sollen, geht weiter. Ein Schaden von 80 Millionen Euro sei entstanden. Anklage hat die Europäische Staatsanwaltschaft erhoben (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 820).
Universität – Die Kunsthochschule Weißensee zeigt noch bis heute die Ausstellung „Zeitzeich(n)en: Modegraphik vom Archiv zum Entwurf“. Studierende im Fach Modedesign haben sich mit Zeichnungen auseinandergesetzt, die an der Hochschule in den 1980er-Jahren entstanden sind – sie waren Inspiration für aktuelle Entwürfe, Collagen sowie modetheoretische Reflexionen. Zu sehen im Foyer, 9-19 Uhr, Bühringstraße 20
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Die ‚üblichen Verdächtigen‘ gratulieren ihrer so liebenswürdigen, vielseitig interessierten und (lebens-) klugen Freundin Dr. Claudia Bohm zum heutigen Ehrentag und wünschen nur das Beste, vor allem Gesundheit, zwischen Berlin und Italien. Lasst es euch am Wochenende in Hamburg gutgehen.“ / Frank Elstner (82), Fernsehshowmaster, erfand 1981 mit „Wetten, dass …?“ eine der erfolgreichsten TV-Shows Europas / Claus Theo Gärtner (81), Film- und Theaterschauspieler (u.a. Privatdetektiv Josef Matula in der ZDF-Krimiserie „Ein Fall für zwei“) / „Der Herta aus München, die nicht von Berlin lassen kann, einen ganz großen Glückwunsch zu ihrem Geburtstag. Ich wünsche dir noch viele Reisen von M nach B und zurück“ / Catrin Wahlen (52), Politikerin (Grüne), MdA Berlin / Jürgen Kocka (83), Sozialhistoriker, emeritierter Professor an der FU, 1992 erhielt er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis / Iva van der Linden (26), Handballprofi, spielte bei den Spreefüchsen Berlin, jetzt Sport-Union Neckarsulm / Joachim Sauer (75), Chemiker und Quantenforscher, emeritierter Professor an der HU, Ehemann von Angela Merkel / Erhard Scherfer (64), „Phoenix-Korrespondent, Podcaster (‚Unter3‘) und treuester BVB-Fan überhaupt“ / Alexander Schirp (58), Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, „Gratuliere, alter Freund!“ / Oliver Welke (58), Satiriker, Fernsehmoderator („heute-show“), Journalist
Sonnabend – Seyran Ateş (61), Autorin, Rechtsanwältin und Frauenrechtlerin, Mitbegründerin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin / Sabine Bergmann-Pohl (78), Ärztin und ehemalige Politikerin (CDU), u.a. 1990 bis 1991 Bundesministerin für besondere Aufgaben, 1990 bis 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages / Gero von Boehm (70), Journalist, Dokumentarfilmer (u.a. Porträts über Marcel Reich-Ranicki und Susan Sontag und etliche „Terra X“-Folgen), Film- und Fernsehproduzent / Vladimir Bogojevic (48), ehemaliger Basketballprofi, spielte bis 2000 für ALBA Berlin, jetzt Cheftrainer des NBBL-Teams (U19) von ALBA / „Wir gratulieren unserem Freund und Medicus für Leib und Seele, Holger Kuckuck, zum runden Geburtstag! Renate und Sam“
Sonntag – Tita von Hardenberg (56), TV-Journalistin und -Moderatorin („Polylux“) sowie Produzentin, Auszeichnung als Berliner Unternehmerin 2016/2017 /„Hartmut, dem besten aller Ehemänner gratuliere ich zum 74. Geburtstag und wünsche dir alles Glück der Welt – dein Tiger-Eule-Eheweib“ / Palina Rojinski (39), Moderatorin und Schauspielerin („MTV Home“) / Peter Schneider (84), Schriftsteller („Lenz“), Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und der Akademie der Künste / Sebastian Walter (34), Politiker (Linke), Mitglied des Landtags Brandenburg und Vorsitzender der dortigen Linksfraktion / Dr. Laura von Zadow (30), Torwart-Trainerin beim 1. FC Union Berlin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Mario Buset, * 28. Januar 1948 / Dipl.-Kfm. Wolfgang Brödemann, * 18. Februar 1935, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater / „Am 15. April verstarb der Musiker/Perkussionist Daniel ‚Topo‘ Gioia (*1952) – u.a. Mitglied bei Bolero/Berliner Philharmoniker)“ / André Janka, * 20. Mai 1948 / Helmut König, * 7. April 1954, Steuerberater / Barbara Orlob, * 2. Februar 1949 / Prof. Dr. Dieter Rexroth, * 6. März 1941, langjähriger Intendant der Rundfunkorchester und -Chöre GmbH sowie Mitbegründer des „Young Euro Classic“-Festivals
Stolperstein – Gertrud Cohn, geb. Pincsohn, wurde am 17. September 1887 in Berlin geboren. Sie machte Abitur und studierte in Berlin Medizin. Sie arbeitete erst als Assistenzärztin im Auguste-Viktoria-Klinikum, ab 1924 praktizierte sie als niedergelassene Hausärztin. 1933 wurde Gertrud Cohn die Kassenzulassung entzogen, am 30. September 1938 – wie allen jüdischen Ärzten und Ärztinnen – die Approbation. Vermutlich unmittelbar vor der drohenden Deportation nahm sie sich am 19. April 1943 das Leben. An Gertrud Cohn erinnert ein Stolperstein in der Sybelstraße 61 in Charlottenburg.
Encore
Wir blicken zum Abschluss nach Gelsenkirchen. Dort dürfen ab Samstag keine E-Scooter mehr zum Verleih angeboten werden. Gelsenkirchen ist damit die erste Stadt, in der die Roller verboten sind. Stadtsprecher Martin Schulmann sagte laut Medienberichten, dass es bereits viele Nachfragen von Kommunen gebe, „wie wir das denn genau gemacht haben“.
Nun, so schwer war es offenbar gar nicht. Die Stadt schrieb den Verleihern vor, eine Identitätsprüfung im Ausleihprozess zu integrieren, um Missbrauch vorzubeugen. Das wollten die Verleiher nicht und klagten dagegen.
Ohne Erfolg.
Erfolgreich zu diesem Checkpoint beigetragen haben: Constanze Nauhaus, Anna Thewalt und Lotte Buschenhagen (Recherche). Das Stadtleben kam von Antje Scherer. Produktion: Jasmine Dellé. Morgen begleitet Sie hier Jessica Gummersbach ins Wochenende.
Auf bald