Gerauft hatten sie seit Wochen – aber gestern Abend haben sie sich zusammengerauft, die Ministerpräsident:innen der Länder und der Bundeskanzler. Am Ende einer zähen Konferenz zum Umgang mit den massiv gestiegenen Zahlen Geflüchteter sagte der Bund den Ländern eine zusätzliche Milliarde Euro zu, mit der sie Kommunen entlasten und Ausländerbehörden digitalisieren können. Geld soll künftig nicht mehr pauschal, sondern nach Fallzahlen fließen – was gerade für Berlin als gefragte Anlaufstelle bedeutsam sein dürfte. Details und die langfristige Kostenverteilung sind allerdings noch nicht geregelt.
Regiermeister Kai Wegner (CDU) klang anschließend nur halb zufrieden: Die zugesagten Mittel „reichen bei weitem nicht aus“, nötig seien dauerhafte Unterstützung und „faire Verteilung geflüchteter Menschen im ganzen Bundesgebiet“, erklärte er. Und: Das Sonderbaurecht müsse über 2027 hinaus verlängert und auf Kitas, Schulen und soziale Einrichtungen ausgeweitet werden, damit junge Neuankömmlinge Bildung und Perspektive bekämen.
Nachdem die Sitzung des Abgeordnetenhauses vor zwei Wochen, nun ja, etwas länger dauerte als geplant, steht heute Plenum im Normalbetrieb an, also bunt gemischtes Programm von 10 Uhr bis in den Abend. Das Debattenthema der Aktuellen Stunde lautet, auf Antrag der CDU-Fraktion: „Guter Verlauf des 1. Mai in Berlin“. Wer danach noch wach ist, darf sich u.a. auf den Antrag „Drehkreuz BER – Filmproduktionen am Hauptstadtflughafen ermöglichen“ der AfD-Fraktion freuen.
„Nachdem Berlin im Zuge seiner Flughafenbautragödie bereits das Frachtgeschäft an Leipzig/Halle verloren hat, droht nun im Rennen um attraktive und erfolgreiche Filmkulissen die nächste Pleite“, heißt es in der Begründung. Dass die pauschale Verweigerung von Drehgenehmigungen Filmcrews zur Konkurrenz treibt, hat auch der Senat bereits festgestellt. Mal sehen, ob wir den Kinostart von „Einer flog über Schönefeld“ oder „Quax startet durch“ noch erleben werden.
In der Adalbertstraße in Kreuzberg gibt es ein Restaurant, in dem Frauen ohne männliche Begleitung lange warten können, bis sie bedient werden. Teils so lange, bis sie wieder gehen. Ein aktueller Fall wurde auf nebenan.de geschildert, ähnliche Berichte folgten prompt. Das Management schreibt auf CP-Anfrage: „Dieser Sachverhalt ist uns nicht bekannt“, man werde der Sache aber nachgehen. Zur Frage, wie man bzw. frau damit umgehen soll, teilt die Senatsverwaltung für Antidiskriminierung mit: „Uns ist wichtig, dass solche Fälle bekannt werden und wir betroffene Menschen darin bestärken und unterstützen, sich dagegen zu wehren.“
Zum konkreten Fall sei eine Beschwerde in der Ombudsstelle gegen Diskriminierung eingegangen. Die Betroffene sei an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes verwiesen worden; das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz gelte auch für private Unternehmen. Im Fall eines Gerichtsverfahrens könnten Indizien (z.B. Zeugenaussagen) genügen, um Schadensersatz zu fordern.
Wer aus dem Berliner Südosten mit Bus und Bahn in die City will, fährt dafür meist via Bahnhof Köpenick. Nur ist der mit der BVG nur noch sporadisch erreichbar, weil der Bahnhof neu gebaut wird und Straßenbahnen und Busse mangels eigener Spur und Vorrangampeln im Autostau (verschärft durch verbotswidriges Abbiegen) vor dem Nadelöhr stecken. Von morgens bis abends werden Fahrten wegen übermäßiger Verspätungen gestrichen – spontan, also nicht planbar für die Kunden. Denen empfiehlt die BVG ernsthaft, knapp 2 km von der Köpenicker Altstadt zum Bahnhof zu laufen. Andere dürfen z.T. eine Dreiviertelstunde auf die nächste Bahn oder den Bus warten, die logischerweise auch auf der Rückfahrt fehlen. Für zusätzlichen Nervenkitzel werden ausfallende Fahrten an den Haltestellen einfach weiter angezeigt.
Die BVG, die beim Kollaps von sechs Linien eigentlich jeden Tag auf sämtliche Tische in der Verkehrsverwaltung hauen müsste, berichtet auf CP-Anfrage von „laufenden Abstimmungen“, was exakt dem Stand von März entspricht, als die Misere begonnen hatte. Die Verwaltung meldet leichte Verbesserung südwärts durch eine veränderte Ampelschaltung (die aber an den wegen extremer Verspätung in der Gegenrichtung schon abgebrochenen Touren der Busse und Bahnen nichts ändert) und von einer nachhaltigen Lösung – mittelfristig: Wenn nämlich 2027 der Bahnhof fertig wird und ca. 1-2 Jahre später auch eine geplante Umgehungsstraße, müsste es wieder flutschen.
Am Montag hatten wir hier (und gestern im Tagesspiegel) den Trick verraten, mit dem Fußgänger ihre Grünzeit an Ampeln verlängern können, damit ihnen Abbieger nicht über die Hacken fahren, sobald Rot wird und die „Räumzeit“ (nicht zu verwechseln mit der Jagdsaison) läuft: Man drücke den UNTER dem gelben Kästchen verborgenen Taster für Blinde. Ein CP-Feldversuch an insgesamt zehn Ampeln ergab drei Erfolgsmeldungen: einmal 19 statt 14 Sekunden Grün, zweimal 23 statt 16 Sekunden. Kriterium für diesen Spezialfall ist laut Verkehrsverwaltung, dass jemand, der zu Beginn der Grünzeit losläuft und 3,6 km/h geht, gerade noch bei Grün die andere Seite erreicht. Allerdings sind nur neuere oder modernisierte Ampeln nach dieser Vorgabe programmiert. Versuch macht klug.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Die sonnigen Tage und der stramme Wind lassen den Strom ergrünen: Laut Daten von Bundesnetzagentur und Netzgebetreiber 50Hertz stammten z.B. am Dienstag in der hiesigen „Regelzone“ (ostdeutsche Länder plus Berlin und Hamburg) 321 von 370 verbrauchten Gigawattstunden aus erneuerbaren Quellen, also 87 Prozent. Im Einzelnen: 49 Prozent lieferten Windräder an Land, fünf Prozent Offshore-Windenergieanlagen. Solaranlagen steuerten 26 Prozent bei. Die restlichen sieben grünen Prozente stammten im Wesentlichen aus Biomasse.
Erinnern Sie sich noch an den Checkpoint-Inselcheck? Damals, im Sommer vor drei Jahren? Hach! Aus unserer kleinen Serie im Quartettstil haben Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß und Lorenz Maroldt ein Buch gemacht. Heute Abend ab 19.30 Uhr erzählen sie live auf Radio Eins von ihren Abenteuern an den Gestaden zwischen Dommelwall und Kälberwerder. Am Samstag gibt’s einen Auszug im Tagesspiegel, nächste Woche kommt das Buch in den Handel.
Die Meinungen zur Frage, ob der 8. Mai ein gesetzlicher Feiertag werden sollte, sind geteilt: In der CP-Umfrage vom Dienstag sprach sich bei knapp zweieinhalbtausend abgegebenen Stimmen eine Mehrheit von 56 Prozent dafür aus. (Franziska Giffey würde sagen: „Wir haben ein klares Ergebnis.“) 41 Prozent stimmten dagegen, vier Prozent sind unschlüssig. Danke allen, die sich beteiligt haben!
Der Senat sucht Praktikanten: Die Wirtschaftsverwaltung vergibt „fortlaufend Plätze für Pflichtpraktika“ z.B. für angehende Juristen, VWLer und BWLer. Geboten werden 400 Euro pro Monat und „Einsatzmöglichkeiten, so vielfältig wie die Hauptstadt“.
Wer das einschlägige Studium absolviert hat, kann sich im Rathaus Pankow der „Bearbeitung von Grundsatzangelegenheiten und besonders schwieriger Aufgabenstellungen im Bereich der Stellenbewertung“ widmen. Und zwar in „in Alleinzuständigkeit“ als Spitze eines vierköpfigen Teams.
Wer lieber an der frischen Luft arbeitet und ein unterfordertes Pferd hat, kann sich bei den Berliner Forsten melden. Die schreiben für ihr seit 2012 laufendes Mischwaldprogramm die „Rodung von Traubenkirschen, Mulchen, Pflügen mit Pferd, Zaunbau und Zaunrückbau“ sowie die „Beräumung von Schlagreisig“ aus. Falls es den Job auch in Hogwarts gibt, muss sich die Peitschende Weide warm anziehen.
Wie wurde Kai Wegner zum mächtigsten Mann Berlins? In der zweiten von drei Podcastfolgen über den neuen Regiermeister analysieren Lorenz Maroldt und Ann-Kathrin Hipp Wegners Strategien: Wie sichert er sich Einfluss? Wer hat ihm geholfen auf dem Weg nach oben? Und warum ist es typisch, dass einer wie er ausgerechnet in der Berliner CDU zu Macht kommt? Die Folge gibt’s jetzt überall, wo es Podcasts gibt – und natürlich beim Tagesspiegel.
Lernst du noch oder wohnst du schon? Die Bauverwaltung will mit einer „Vertiefungsstudie“ eruieren, ob und wie sich Schul- und Wohngebäude oder kombinieren lassen und für welche anderen Nutzungen solche Kombi-Gebäude noch in Betracht kämen. So sollen wachsende Stadt und knappe Flächenressourcen unter ein Dach gebracht werden. Wobei die Vorstellung, vom Klassenraum zum Kinderzimmer nur die Etage wechseln zu müssen, gewöhnungsbedürftig scheint.
Achtung, schlimmer Wortwitz: Scheiden tut Rewe. Am 19. Juni um 24 Uhr schließt der Grundversorger des Partyvolks an der Warschauer / Ecke Revaler Straße für immer seine Automatiktüren. Im Kiez erzählt man sich, dass dort Wohnungen gebaut werden. Rewe verweist die Kundschaft auf den ab sofort wieder geöffneten Markt an der Ecke Modersohnstraße.
Der Mazda von Stadionsprecher Fabian von Wachsmann gehörte zu den wenigen Dingen, die bei Hertha in der aktuellen Saison rundliefen. Jetzt wurde er geklaut. Laut „B.Z.“ wurde Wachsmann in seinem Friedenauer Kiez schon vor vier Jahren ein Mazda gestohlen. Manchmal hat man kein Glück, und dann kommt auch noch Pech dazu.
Während der Mazda verschollen bleibt, ist Freddie wieder da. Der am Wochenende im Weinbergpark geklaute Pudel (CP von gestern) ist gestern in der U8 gesichtet und zurückerobert worden. Die U8 ist ja oft die richtige Adresse, wenn man irgendwas vermisst.
Zitat
„Ich bitte nachdrücklich um Verständnis für die Arbeiten im Park und um das Unterlassen von Beleidigungen.“
Stadtrat Oliver Schruoffeneger berichtet in einer Mitteilung, dass Arbeiter im Volkspark Wilmersdorf von Passanten angepöbelt wurden. Die Arbeiten an den Bäumen seien „dringend notwendig und wichtig“.
Tweet des Tages
Wenn Schröder unbedingt als Altkanzler ein kostenloses Büro in Berlin haben will, wieso fragt er nicht einfach die russische Botschaft?
Stadtleben
Essen & Trinken – Ein versteckter Lieblingsort ist die Terrasse im Hinterhof der Meierei. Man sitzt zwischen blühenden Bäumen und einer mit wildem Wein bewachsenen Brandmauer – der perfekte Ort für eine Leberkässemmel. Den bayrischen Metzgerklassiker servieren sie hier mit süßem Senf und schön lange geschmortem Sauerkraut. Das ist ein dermaßen perfektes spätes Frühstück, frühes Mittagessen oder eine Brotzeit zwischendurch, dass man den Rest der Karte glatt überlesen könnte. Dabei sind die Weißwürste, die Käsespätzle, das Schnitzel mit Kartoffelsalat und der Apfelstrudel auch aller Ehren wert. Mo/Di/Do/Fr 8-16 Uhr, Mi 8-14.30 Uhr, Sa und Feiertage 10-16 Uhr, Kollwitzstaße 42, U-Bhf. Senefelderplatz
Noch Hingehen – Design ist schon lange nicht mehr nur eine schicke Zitronenpresse. Bei der Berlin Design Week (bis 17. Mai) geht es an verschiedenen Locations auch um Künstliche Intelligenz, Kinderrechte und den nachhaltigen Umbau von Firmenstrukturen. Das Motto der sechsten Ausgabe lautet „Resilienz“. Aber, klar, schöne Dinge gibt es auch zu sehen! Heute kann man zum Beispiel bei Camper & Friends einen im Skandi-Style ausgebauten Camper anhimmeln (bis 23 Uhr).
Berlinbesuch – Lust auf richtig gutes Streetfood? Wir laden Sie ein! Im Bite Club bietet Miranda Zahedieh seit zehn Jahren Kochtalenten eine Bühne, die sich noch kein eigenes Lokal leisten können oder ein Konzept testen wollen; plus Live-Musik und DJs. Die Jubiläumssaison startet am 19. Mai in der Arena (ab 17 Uhr, Eichenstraße 4), u.a. mit Butter Bronson, Mama Shabz, Jian Bing Town und Afro Pot. Wenn Sie eine:n Feinschmecker:in und sich selbst ausführen möchten, schreiben Sie uns eine Mail ans Checkpoint-Postfach. Wir verlosen 3x2 Tickets für den Eröffnungstag, dazu zwei Speisen zum Probieren. Regulär kostet der Eintritt (ohne Essen) 4 Euro.
Grübelstoff – Falls Sie in einer Partnerschaft leben (oder mal gelebt haben): Ist aus Ihrer Sicht eigentlich auch Streit in einer Beziehung normal? Falls ja, in welchem Maß und welche Themen haben bei Ihnen am meisten Konfliktpotenzial?
Kiekste
„Möge die Macht mit Deinem leeren Smartphone-Akku sein“, schreibt Leser Christian Strauss zu diesem galaktisch-guten Berliner Stillleben, fotografiert in der Seelingstraße in Charlottenburg. Vielen Dank! Worüber haben Sie sich zuletzt auf den Straßen Berlins gefreut, gewundert oder geärgert? Schicken Sie uns einen Bildbeweis an checkpoint@tagesspiegel.de!
>Berlin heute
Verkehr – Regional- und Fernverkehr: Der Streckenabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Ostbahnhof bleibt ab heute bis 25. Mai und vom 9. Juni bis 1. Juli für Züge des Fern- und Regionalverkehrs gesperrt. Die S-Bahn ist nicht betroffen.
Demonstration – In Berlin finden heute 15 Demos statt (Stand 10.5., 14 Uhr), u.a. „Weiterbildung zur Psychotherapeut:in ist gefährdet“: fünf Menschen, Ziegrastraße (7.45-10.30 Uhr)
„Hände weg von unseren 170 Bäumen im Grünen Kiez Pankow und dem Spielplatz!“: 15 Protestierende, BI Grüner Kiez Pankow, Niederkirchnerstraße 5 (9-10 Uhr)
„Menschenrechtsaktivität gegen die Hinrichtungen im Iran und Unterstützung des Aufstands des iranischen Volkes“: fünf Teilnehmende, Iran Menschen Rechte, Karl-Marx-Straße 105 (14-18 Uhr)
„Kinderschutz im Internet“: 30 Menschen, ECPAT, Pariser Platz (15-18 Uhr)
„Mahnwache“: 50 Teilnehmende, Friedenskoordination Berlin, Friedrichstraße 180 (16.30-17.30 Uhr)
Gericht – Gegen eine Klimaaktivistin (31), die sich in sieben Fällen an Straßenblockaden der Gruppe Letzte Generation beteiligt und sich dabei in vier Fällen an der Fahrbahn festgeklebt haben soll, wird wegen Nötigung und Widerstands verhandelt (10.30 Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Kirchstraße 6, Saal 4104).
Universität – Heute ist der Internationale Tag der Frauen in der Mathematik. Die FU erinnert aus diesem Anlass mit einem Theaterstück an die Mathematikerin Emmy Noether, die u.a. als Begründerin der modernen strukturellen Algebra gilt. Das Portraittheater Wien stellt (in englischer Sprache) das Leben und Wirken einer der einflussreichsten Mathematikerinnen des vergangenen Jahrhunderts vor. Der Eintritt ist frei, hier bitte anmelden. Start 16.30 Uhr, Zuse Institut, Takustraße 7, U-Bhf. Dahlem-Dorf
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Lieber Dirk oder auch Arti am See! Einen herzlichen, lieben, königlichen Gruß zu deinem besonderen Geburtstag!!! Genieße alle Glückwünsche, die dich heute zuhauf erreichen werden. Alles Liebe, Marrit & bis später auf DEIN Geburtstags-Glas!“/ „Zum 11. Mai gratuliere ich ganz herzlich Ev-Marie: Gärtnerin, Lehrerin, liebe ex-Nachbarin im freundlichen Dorf am Rande von Berlin“ / Hansjürgen Garstka (76), Datenschutzexperte / Dieter Grimm (86), Rechtswissenschaftler, Richter des Bundesverfassungsgerichts (1987 bis 1999), emeritierter Professor der HU Berlin / Gerhard Klingenberg (94), österreichischer Theaterregisseur, von 1986 bis 1995 Intendant des Berliner Renaissance-Theaters / Roland Korn (93), Architekt / Guido Maria Kretschmer (58), Designer und Kostümbildner / Sascha Lobo (48), Journalist, Autor und Blogger / „Liebe Marion – heute 60 – wunderbar! Alles Gute weiterhin, Dein Stefan“ / Eva Menasse (53), österreichische Journalistin und Schriftstellerin / Kélian Nsona (21), Angriffsspieler bei Hertha BSC / Thomas Oberender (57), Theaterregisseur, Autor und Intendant
Nachträglich: „Jutta von Gumpert (75): Liebe Jutta, herzliche Glückwünsche zum Geburtstag. Alles Liebe für das nächste Vierteljahrhundert. Bleib gesund und so fit! Deine Morgensterne aus Schleswig-Holstein“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Heiner Giersberg,* 28. Februar 1941 / Joachim Gribach,* 3. Mai 1930 / Dr. Andreas Georg Kliemant,verstorben am 8. April 2023 / Barbara Lee Witting,* 3. Februar 1951
Stolperstein – Hans-Georg Vötter wurde am 6. Juli 1901 geboren. Er arbeitete als Drucker in Berlin und war KPD-Mitglied. Am 22. Mai 1942 wurden Vötter und seine Frau Charlotte verhaftet, nachdem eine Widerstandsgruppe einen Anschlag auf eine Propagandaausstellung im Berliner Lustgarten verübt hatte. Hans-Georg Vötter wurde wegen „Zersetzung der Wehrmacht“ zum Tode verurteilt und am 11. Mai 1943 in Plötzensee hingerichtet. An ihn erinnert ein Stolperstein in der Onkel-Bräsig-Straße 111 in Britz.
Encore
Wie versprochen folgt hier die Fortsetzung von Luisa B.s Expeditionen ins Berliner Tierreich. Sie wird nicht nur von Krähen verfolgt, sondern fühlt sich auch von einem Fuchs gestalkt, der sich ihr bei ihrer Joggingrunde am Rand des Regierungsviertels „in den Weg stellte und grinste“, bis sie den Rückzug angetreten habe zu einer Treppe, an deren Ende wiederum der Fuchs lauerte. Über „einen Riesenumweg“ sei sie zu ihrer Wohnung gelangt, schreibt Frau B.
Grund zur Sorge? „Im Tiergarten an dieser Stelle macht Ihnen kein Fuchs Platz“, stellt Berlins Wildtiergott Derk Ehlert klar. Die am Haus der Kulturen der Welt lebende Fuchsfamilie habe drei Junge, die am sowjetischen Ehrenmal zwei. Aber: „Die beißen nicht und tun einem auch sonst nichts, sondern sind einfach da.“ Wenn ihnen der Trubel zu viel werde, verzögen sie sich aufs Kanzleramtsgelände. Diese Option haben sie den (meisten) Menschen voraus.
Die Recherche-Spürnase für diesen CP war Thomas Lippold. Das Stadtleben hat Antje Scherer in den Bau geschleppt, durch die Frühproduktion hat sich Kathrin Maurer gebissen. Morgen laufen Ihnen hier Margarethe Gallersdörfer und Lorenz Maroldt über den Weg – das (zahlenmäßig) kleinste Rudel der Welt. Machen Sie’s gut!
