nie wieder ist jetzt. So war es gestern, am 85. Jahrestag der Novemberpogrome gegen Jüdinnen und Juden, an zahlreichen Orten in Berlin zu hören und zu lesen – unter anderem auf dem angestrahlten Brandenburger Tor.
Aber ist es das? Seit dem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober nehmen auch in Deutschland antisemitische Übergriffe zu. Auf pro-palästinensischen Demonstrationen wurde zuletzt offen zur Vernichtung Israels aufgerufen. In Thüringen und Sachsen-Anhalt kommen die rechtsextremen Landesverbände der AfD in Umfragen auf über 30 Prozent.
„Die Gefahr kommt von allen Seiten“, sagt die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, im Tagesspiegel-Interview (T+).
Nie wieder ist jetzt. Das ist zurzeit mehr Mahnung als Realität. Der 9. November erinnert daran, was passieren kann, wenn sich eine Gesellschaft nicht früh und entschieden genug gegen Antisemitismus wehrt. Diese Erinnerung sollte auch am 10. November und an jedem anderen Tag im Jahr wachgehalten werden.
Demokratie gibt’s bekanntlich nicht umsonst! Im folgenden Fall ist das wörtlich zu nehmen. Denn die Ausgaben für Berlins Abgeordnete steigen in den kommenden beiden Jahren jeweils um rund 2,5 Millionen Euro auf dann insgesamt 40,8 Millionen Euro im Jahr 2025. Grund: Das Parlament wuchs durch die Wiederholungswahl um zwölf Abgeordnete an.
Verschweigen wollen wir an dieser Stelle nicht: Die Kosten für die Altersentschädigung ausgeschiedener Abgeordneter sinkt dafür um insgesamt rund drei Millionen. Der Herr – also der Steuerzahler – gibt, der Herr nimmt.
Wir bleiben beim Geld des Landes Berlin. Zunächst das Erfreuliche: Die 58 Unternehmen, an denen Berlin beteiligt ist oder sogar ganz besitzt, machten 2022 insgesamt ein Gewinn von 781 Millionen Euro. Zum Berliner Haushalt haben sie sogar mit 1,7 Milliarden Euro beigetragen. Die Zahlen gehen aus dem Beteiligungsbericht des Landes hervor, der dem Checkpoint vorliegt.
Zu den Zugpferden gehörten 2022 die Berliner Wasserbetriebe (277,2 Millionen Euro Gewinn) sowie die Wohnungsgesellschaften berlinovo (141,4 Millionen) und degewo (109 Millionen). Deutliche Verluste machten dagegen die Krankenhausgesellschaft Vivantes (minus 72,3 Millionen Euro) und der Flughafen BER (minus 33,3 Millionen).
Letzterer führt dagegen immerhin ein anderes Ranking an – und zwar das der Top-Gehälter der Geschäftsführung. BER-Chefin Aletta von Massenbach erhielt im Jahr 2022 518.000 Euro und damit rund 100.000 Euro mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner bekommt etwa 212.000 Euro. Ebenfalls zum Vergleich: Fraport-Chef Stefan Schulte erhielt 2022 rund 2,5 Millionen Euro.
Nanu, der Berliner Senat macht endlich Ernst bei der Regulierung von E-Scootern und führt eine Roller-Obergrenze ein. Ab 2024 dürfen innerhalb des S-Bahnrings nur noch 19.000 E-Scooter unterwegs sein, aktuell sind es rund 25.000. Die Obergrenze könnte sogar noch weiter abgesenkt werden, sollten weiterhin zu viele E-Scooter nicht da stehen, wo sie stehen sollen – also vor allem nicht im Weg rum.
Ob’s hilft? Die Verleiher sind naturgemäß skeptisch. Sie fordern vom Land vor allem mehr Abstellstandorte in Form von Jelbi-Stationen. Der Fußgänger-Verband kritisiert dagegen, dass das Roller-Limit nur in der Innenstadt gilt. Paris hat vor kurzem einfach komplett den Stecker gezogen. Seit dem 1. September ist der Verleih von E-Scootern an der Seine komplett verboten.
Kein „Last Christmas“ auf vielen Berliner Weihnachtsmärkten, meldete der RBB gestern. Was für manche erstmal nach einer frohen Botschaft klingen mag, hat für viele Marktbetreiber einen ernsten Hintergrund. Die GEMA setzt ihre Vorgabe – demnach für die Höhe der Gebühren die gesamte Fläche des Weihnachtsmarkts relevant ist und nicht etwa nur die Fläche vor der Bühne – seit vergangenem Jahr konsequent um. Folge: Viele verzichten in diesem Jahr ganz auf die (gebührenpflichtige) Weihnachtsmusik.
Was also tun? Selbst singen könnte angesichts des Mangels an Musiklehrer:innen an Berlins Schulen für öffentliche Unruhe sorgen. Eine Schriftliche Anfrage der CDU-Abgeordneten Claudia Wein ergab soeben, dass jede fünfte Musikunterrichtsstunde nicht von einer Musiklehrerin oder einem Musiklehrer gehalten wird – in Neukölln sogar jede dritte.
Zur Not bleibt vielleicht, sich das gute alte Radio einzustöpseln. Der Berliner Rundfunk, Antenne Brandenburg und der Sender 94,3 rs2 starten traditionell nach dem Totensonntag am 26. November mit dem Abspielen von Weihnachtsliedern, teilten die Sender auf Checkpoint-Anfrage mit. Kiss FM spielt ab Dezember „ab und an RnB-Weihnachtslieder“. Radio Eins lässt sich bis zum 1. Advent Zeit. Der Checkpoint wünscht in jedem Fall: eine ruhige (Vor-)Weihnachtszeit!
Berliner Schnuppen
Telegramm
Wir beginnen das Telegramm mit ein wenig Trübsal: Berlin belegt auf dem gestern veröffentlichten „Glücksatlas“ den drittletzten Platz. Unglücklicher sind die Menschen demnach nur im Saarland und in Mecklenburg-Vorpommern. Was der Glücksatlas nicht weiß: Ein Stück Unzufriedenheit gehört zur Berliner Zufriedenheit immer mit dazu.
Noch mehr bad News: Auch Corona gibt es – leider Gottes – noch. Die Zahl der im Labor bestätigten Covid-19-Fälle ist in Berlin seit Mitte Oktober deutlich gestiegen. Falls Sie noch etwas damit anfangen können: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Berlin zuletzt bei 25,2. Da kaum noch getestet wird, dürfte der Krankenstand im Familien-, Freundes- und Kollegenkreis im Zweifel aber der bessere Indikator sein.
Verkehr I: Der Radweg in der Müllerstraße schaffte es in Berlin einst zu trauriger Berühmtheit – zwölf Jahre dauerte seine Planung. 2022 wurde er schließlich fertig und offenbar lang herbeigesehnt. Um etwa ein Drittel habe der Radverkehr seitdem auf der Strecke zugenommen, sagt die Deutsche Umwelthilfe und beruft sich dabei auf Daten der Fitness-App Strava.
Verkehr II: Rückendeckung für die Berliner Taxifahrer. Nachdem die sich über die Umbaupläne des Europaplatzes (nördlich des Hauptbahnhofs) und den damit einhergehenden Wegfall der Taxivorfahrt beschwerten (CP von Montag), kommt nun Unterstützung von der IHK.
„Ohne die Taxivorfahrt am Europaplatz reicht die Kapazität der südlichen Vorfahrt nicht aus, um auch nur die Mindestanforderungen zu erfüllen“, schreibt die IHK an Mittes Verkehrsstadträtin Almut Neumann (Grüne). Ob‘s was bringt, ist fraglich: Den Umbauentwurf hatten sowohl Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) als auch Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt ausdrücklich gelobt.
Mehr als 450 Tage nach dem Brand auf dem Sprengplatz im Grunewald, kann das umliegende Gebiet wohl bald wieder betreten werden. Nach dem Brand wurde eine 450.000 Quadratmeter große Fläche durch ein Sicherheitszaun geschützt. „Wir haben die Fläche oberflächlich geräumt, es besteht keine Gefahr mehr für Jogger und Spaziergänger im Wald“, sagte Umweltstaatssekretärin Britta Behrendt am Donnerstag. Der Zaun wird abgebaut.
Nachdem das Berliner Verwaltungsgericht einen Rechtsanspruch auf Bezirksstadtratsposten verneint hat (CP vom 7.11.), will die AfD offenbar vor das Oberverwaltungsgericht ziehen. Man werde „alle rechtlichen Möglichkeiten verfolgen“ den aus AfD-Sicht bestehenden Anspruch durchzusetzen, sagte der Fraktionsvorsitzende der AfD Marzahn-Hellersdorf, Werner Wiemann.
16 Plakate aus der internationalen Kampagne Kidnapped From Israel zeigt der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Christoph Brzezinski (CDU) in der Aushang-Vitrine seiner Bezirksamtsabteilung im Rathaus an der Otto-Suhr-Allee. „Ich möchte damit daran erinnern, welches unermessliche Leid diesen weit über 200, an jedweden politischen Konflikten vollkommen unbeteiligten Kindern, Frauen und Männern und ihren Angehörigen am 7. Oktober und seitdem fortwährend angetan wurde und wird“, sagte er zur Begründung.
Wir bleiben in ChaWi: Der wegen Antisemitismus in die Kritik geratene Charlottenburger Fußballklub CFC Hertha 06 hat offenbar den stellvertretenden Präsidenten Ergün Cakir, dessen Sohn und einen anderen Spieler ausgeschlossen, berichtet mein Kollege Cay Dobberke im morgigen Bezirksnewsletter. Wenn Sie mehr Journalismus aus und über Charlottenburg-Wilmersdorf (oder einem anderen Bezirk) wollen: Hier geht’s zur Anmeldung für unsere Bezirksnewsletter.
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+ Der österreichische Unternehmer und Signa-Gründer René Benko hat aus dem Nichts ein Milliardenimperium geschaffen. Doch nun werden aus manchen Gerüchten Gewissheiten. Ein Porträt.
+ Die Autorin und Aktivistin Janita-Marja Juvoven lebte 14 Jahre lang unter anderem in Berlin auf der Straße und hat darüber ein Buch geschrieben. Mariya Merkusheva hat sie zum Gespräch getroffen.
+ Krankenhäuser müssen sparen. Obwohl Hebammen fehlen, sind die Kreißsäle deshalb voll, Gebärende aber oft kaum betreut. Anna Pannen über die Erfahrungen einer Berliner Geburtshelferin.
Zitat
„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je einen solchen Angst-Komplex unter Jüdinnen und Juden in Deutschland erleben musste wie heute.“
Charlotte Knobloch im Gespräch mit dem Tagesspiegel (T+).
Stadtleben
Essen & Trinken – Pünktlich zum Martinstag kredenzen die Restaurants wieder aufwendige Gänsemenüs. So auch im Brandenburger Bad Saarow: Direkt am Scharmützelsee serviert das bayrische Lokal Freilich am See (Karl-Marx-Damm 47a) ab morgen edle Gänsegerichte unter dem kreativen Motto „Gans’n’Kloßes“ (der hätte vom Checkpoint kommen können!). Auf der Karte stehen nicht zuletzt Gänseleber mit Orangendressing, Keulen mit Grünkohl sowie Brust und Kartoffelklöße. Reservierungen nimmt das Restaurant hier entgegen.
Verlosung – Da haben Sie Hunger bekommen? Exklusiv für Checkpoint-Abonnenten verlosen wir ein Drei-Gänge-Gänsemenü für zwei Personen im Freilich am See Bad Saarow (Getränke exklusive, Termin nach Vereinbarung). Wer möchte?
Berlinbesuch – Wenn irgendetwas den Nieselregen-Novemberblues kuriert, dann sind es niedliche Hunde! In ihrer Bilderreihe „Underdogs“ hat die Fotografin Melanie Hübner Hunde und ihre Besitzer vor die Linse genommen. Mit dem Projekt will Hübner auf noch nicht vermittelte Hunde im Berliner Tierheim aufmerksam machen. Die Werke sind noch bis zum 4. Dezember in der Treptower Galerie Kungerkiez (Karl-Kunger-Straße 15) zu bewundern, der Eintritt ist frei. Di-Mi 10-13 Uhr, Do-So 15-19 Uhr, S-Bhf Treptower Park
Bahnen sichern – Wenn es schon dunkel und eklig wird, kann man die Jahreszeit wenigstens nutzen. Zum Beispiel mit Eisstockschießen! Dort, wo sich im Sommer die Bierbänke biegen und Paare übers Wasser rudern, treffen sich Gruppen nun zum fröhlichen Wintersport: am Café am Neuen See. Ab dem 16. November lädt das Haus wieder in große Zelte mit Eisbahnen, deren Besuch mit Weihnachtsessen und einem Flaniergang über den örtlichen Weihnachtsmarkt kombiniert werden kann. Eine Bahn für bis zu zehn Personen buchen Sie ab 99 Euro hier.
Noch Hingehen – Noch bis zum Sonntag zeigt die Topographie des Terrors seine Sonderausstellung „Ein Polizeigewahrsam besonderer Art“. Die Schau widmet sich dem Hausgefängnis des Geheimen Staatspolizeiamts in der Prinz-Albrecht-Straße 8, in dem von 1933 bis 1945 Schätzungen zufolge mehrere tausend Menschen inhaftiert waren. Die Häftlinge waren überwiegend politisch Verfolgte, die die Gestapo verhörte und oftmals folterte. Manche Häftlinge nahmen sich das Leben, andere wurden später in andere Gefängnisse und Konzentrationslager verschleppt. Die Sonderausstellung ist täglich von 10 bis 20 Uhr kostenlos zu besuchen. Niederkirchnerstraße 8, S-Bhf Anhalter Bahnhof
Grübelstoff – Morgen ist Sankt-Martins-Tag! Am 11. November rufen wir uns die Relevanz des Teilens vor Augen: Ein Akt, der in diesen Tagen gern vergessen wird. Grund, zu grübeln: Welche Person, welchen Laden, welche Organisation in Berlin kennen Sie, die oder der sich durch besondere Großzügigkeit auszeichnet und die eigenen Interessen im Zweifel zurückstellt? Nominierungen nehmen wir unter checkpoint@tagesspiegel.de entgegen.
Kiekste
Einsteigen bitte! Gemeinsam mit der eat!Berlin hat das Team vom Tagesspiegel Checkpoint am Dienstagabend den Podcast „Eine Runde Berlin“ auf die Bühne gebracht. Als klimpernde Musiker mit dabei: die Checkpoint-Band mit alten Klassikern und ihrem neuesten Hit „Danke Kai“. (Foto: David Heerde)
>Berlin heute
Straßenverkehr – Gesamtes Stadtgebiet: Aufgrund diverser Laternenumzüge sowie Demonstrationen kann es heute in ganz Berlin zu Verkehrseinschränkungen kommen.
Bergmannstraße (Kreuzberg): Sperrung zwischen Gneisenaustraße/Am Südstern und Baerwaldstraße (bis Anfang Dezember).
Unter den Linden (Mitte): In Richtung Brandenburger Tor ist die Fahrbahn zwischen Schadowstraße und Wilhelmstraße auf einen Streifen verengt (bis 17.11.).
Karl-Heinrich-Ullrichs-Straße (Schöneberg): In beiden Richtungen sind zwischen Nollendorfplatz und Maienstraße jeweils zwei Fahrstreifen im Kreuzungsbereich Nollendorfplatz gesperrt (bis Mitte Dezember).
Attilastraße (Tempelhof): Sperrung zwischen Ringstraße und Steglitzer Damm, Fuß- und Radverkehr frei (17.30 Uhr bis Sonntag, 19 Uhr).
Nahverkehr – U7: Ab 9 Uhr halten die Züge der Linie wieder in beiden Richtungen am Bahnhof Gneisenaustraße.
S46: Ab 22 Uhr bis Montag, 1.30 Uhr, fahren keine Züge zwischen Königs Wusterhausen und Grünau. Ein Ersatzverkehr ist eingerichtet.
S75: Ab 22 Uhr bis Sonntag, ca. 23 Uhr fährt die Linie zwischen Wartenberg und Springpfuhl nur im 20-Minuten-Takt.
Regionalverkehr – FEX: Ab 22.15 Uhr bis 24. November, 22.45 Uhr, fallen die Züge zwischen Berlin-Charlottenburg/Berlin Hbf und Flughafen BER – Terminal 1-2 aus. Zahlreiche Züge werden zwischen Berlin Hbf und Flughafen BER – Terminal 1-2 über Berlin Südkreuz (zusätzlicher Halt) umgeleitet. Die Halte in Berlin-Gesundbrunnen und Berlin Ostkreuz fallen aus.
RE2 und RE7: Ab 19.45 Uhr bis 29. November, 3.45 Uhr fallen die Züge in verschiedenen Abschnitten zwischen Berlin-Ostbahnhof bzw. Berlin-Wannsee und Cottbus Hbf aus. Einzelne zusätzliche Züge der Linie RE 2 fahren vor- und nachmittags zwischen Berlin Hbf und Cottbus Hbf. Als Ersatz fahren Busse.
RE5: Ab 21.30 Uhr bis Sonntag, 0 Uhr, fallen die Züge der Linie zwischen Oranienburg und Berlin Hbf/Berlin Südkreuz aus. Als Ersatz alternative Verbindungen nutzen.
RB22: Ab 20.30 Uhr bis 24. November, 14.30 Uhr, fallen die Züge zwischen Flughafen BER – Terminal 1-2 und Königs Wusterhausen aus. Als Ersatz nutzen Sie bitte die Busse der Linie RB 22/RE 7A zwischen Flughafen BER – Terminal 1-2 und Halbe.
Demonstration – Bitte beachten Sie, dass es generell zu kurzfristigen Absagen oder Verboten kommen kann.
Heute sind 24 Demos angemeldet (Stand: 9.11., 14 Uhr), u.a. „Warm up Weihnachten“: 1.000 Menschen, Wittenbergplatz bis Kantstraße (8-15 Uhr)
„Sanktionsfreie Straßenmusik in Berlin“: 50 Personen, Dircksenstraße (14-18 Uhr)
„Lichterkette vor der zentralen Orthodoxen Synagoge zu Berlin“: 100 Menschen, Hildegard-Wegscheider-Gymnasium, Joachimsthaler Straße 13 (15.20-17.10 Uhr)
„Mahnwache und Gebet von Christen aus ganz Deutschland aufgrund jüngster antisemitischer Ausschreitungen mit Aufruf zu Terror und Mord auf deutschem Boden. Internationaler Holocaust-Gedenktag“: 25 Teilnehmende, Willy-Brandt-Straße (14-15 Uhr)
„Aufklärung jetzt! Was erwarten wir vom Untersuchungsausschuss zum ‚Neukölln-Komplex‘?“: 20 Personen, Berliner VVN-BdA, Niederkirchnerstraße (8.30-9 Uhr)
Sonnabend – Morgen sind 20 Demos angemeldet, u.a. „Decolonize Human Rights“: 3.000 Personen, Oranienplatz bis Platz der Luftbrücke (14-19 Uhr)
„Kiez macht Klima und integriert! Für die Kompromissvariante des B-Planes!“: 300 Personen, Bürgerinitiative „Grüner Kiez Pankow“, Ossietzkystraße bis Rathaus Pankow (16-19 Uhr)
„Laternenumzug – Kiezspaziergang gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“: 50 Teilnehmende, S+U-Bhf Lichtenberg bis Magdalenenstraße (17-19 Uhr)
Sonntag – Übermorgen sind acht Demos angemeldet, u.a. „Outdoor-Spiel zur Vernetzung der Nachbarn, Bürgerinformationen, um den Zusammenhalt im Milieuschutzgebiet zu stärken“: 30 Teilnehmende, Rigaer Straße (12-18 Uhr)
„Antifaschistischer Stadtrundgang zu jüdischem Leben in der Köpenicker Altstadt“: 50 Menschen, VVN-BdA Köpenick, rund um den Schlossplatz Köpenick (14-16 Uhr)
„Unsere Selbstbestimmung zu unseren Bedingungen!“: 250 Personen, Platz der Republik (15-18 Uhr)
Gericht – Fortsetzung im Prozess gegen einen Herzmediziner wegen Totschlags. Der 56-Jährige soll 2021 und 2022 auf der Intensivstation der Berliner Charité einem Patienten und eine Patientin, beide 73, so hohe Dosen eines Sedierungsmittels verabreicht haben, dass diese starben. Eine Krankenschwester (39) ist wegen Beihilfe in einem Fall mitangeklagt (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 501).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Alexander Adolph, Künstlername Nanouk C. Wilmer (58), Drehbuchautor und Regisseur, zu Premieren in Berlin / Nadine Angerer (45), ehemalige Nationaltorhüterin und mehrfache Fußballweltmeisterin, 2001-2007 Spielerin bei Turbine Potsdam / Roland Emmerich (68), Filmproduzent, Regisseur und Drehbuchautor (u.a. „Independence Day“, „Godzilla“, „The Day After Tomorrow“), ehemaliger Präsident der Internationalen Berlinale-Jury / „‘Joyeux anniversaire‘ für unsere Geli im Alt der ‚Herzschrittmacher‘ und Danke für Dein ‚Savoir-vivre‘, das auch unser Konzert am 2. Dezember bereichert.“ / Nina Kunzendorf (52), Schauspielerin, unter anderem an der Schaubühne / „Lieber Pfeili, dann habe mal einen wunderschönen Geburtstag als Auftakt des nächsten guten Lebensjahrzehnts. Herzlichen Glückwunsch vom Frenu und Alexandra“ / Derry Scherhant (21), Fußballspieler bei Hertha BSC, Position: Sturm / Kristina Vogel (33), ehemalige deutsche Bahnradsportlerin und zweifache Olympiasiegerin, fuhr und kommentierte Wettbewerbe im Berliner Velodrom
Sonnabend – Minu Barati (48), Filmproduzentin und Drehbuchautorin, Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin / Anette Brücher Herpel (57), „Allet, Juute zum Jeburtstach, Sammlerin von eigenartigen Dingen – Ärmchen hoch“ / Frank Buschenhagen, „alles, alles Liebe – auf einen gigantischen Apfelstrudel!“ / Tino Eisbrenner (61), Liedermacher, Theaterdarsteller, ehemaliger Kulturmanager im Pfefferberg / Katja Flint (64), Schauspielerin („Marlene“, „Die weiße Massai“) / Unda Hörner (62), Schriftstellerin, Studium an der FU / „Lieber Hugo, ich wünsche Dir einen wundervollen 4. Geburtstag und eine tolle Party! Deine Tante Jessi.“ / „Christian Koch, seit 1.8.1999 Inhaber der Krimibuchhandlung Hammett in Xberg“ / Holger Krestel (68), ehemals für die FDP im AGH / Cornelia Schmalz-Jacobsen (89), Politikerin, u.a. ehemalige Senatorin für Jugend und Familie von West-Berlin (FDP) / „Die 11-fach-Oma, 3-fach Mutter und 1-fach wunderbarste Ehefrau Mama Marion Tews vollendet – unglaublich, aber wahr – das 7. Jahrzehnt. Herzlichen Glückwunsch! Dein Stummel.“ / „Liebe Tina, am 11.11. Geburtstag zu haben als rheinische Frohnatur ist ja schon irgendwie doppelt gemoppelt! Darauf einen Kosakenzipfel und ein Wein von Pahlgruber & Söhne! Alles Gute von den Südafrikanern“ / Marcus Ulbricht (53), Regisseur und Drehbuchautor („Jenseits der Spree“)
Sonntag – Konrad Endler (52), Schriftsteller und Musiker, u.a. Gründer der Potsdamer Lesebühne / Werner Graf (43), für die Grünen im AGH / Judith Holofernes (47), Musikerin, früher Sängerin und Gitarristin der Band „Wir sind Helden“ / Alexandra Maria Lara (45), Schauspielerin, Präsidentin der Deutschen Filmakademie in Berlin / „Unserer Mami Regina zum Geburtstag liebe Grüße von Pumy und Hansi“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Dr. Sabine Berten, geb. Rothenberg, * 12. Dezember 1940 / Jörg Busse / Ronald Henning, * 23. April 1934, Dipl.-Chemiker und Studienrat / Dipl.-Ing. Ulrich Triebsch, * 6. Mai 1939, verstorben am 6. November 2023 / Klaus Wehle, * 3. Juni 1962
Stolperstein – Für Friedrich Werner Graf von der Schulenburg (Jg. 1875) liegt ein Stolperstein in der Wilhelmstraße 92 in Mitte. Ab 1934 war der Diplomat Botschafter in der Sowjetunion und war 1939 maßgeblich am deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt beteiligt. Er versuchte, den Angriff 1941 auf die Sowjetunion bis zuletzt zu verhindern. Später war er in der Widerstandsgruppe „20. Juli“ aktiv und in den Umsturzplänen zeitweise als Außenminister vorgesehen. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler wurde Friedrich Werner verhaftet, zu Tode verurteilt und am 10. November 1944 in Plötzensee ermordet.
Encore
Zum Schluss eine Warnung: Brandenburg wildert in Berlin! Nein, hier geht es ausnahmsweise mal nicht um Wildschweine im Berlin-Brandenburger-Grenzgebiet. Die Brandenburger Landesverwaltung wirbt aktuell mit 62 Großplakaten in der Hauptstadt um Nachwuchs. Abgesprochen ist die Aktion mit Berlin nicht. Brandenburg weist jedoch süffisant daraufhin, dass auch der Berliner „Karrierebus“ öfter mal einen Schlenker in die Mark mache.
Produzent der Ausgabe war Lionel Kreglinger. Lotte Buschenhagen hat das Stadtleben verfasst und wird Sie hier auch morgen ins Wochenende begleiten.
Auf bald,