wenn es um die Digitalisierung der Schulen geht, gibt sich der Senat fröhlich optimistisch – der Anschluss an die Neuzeit, so der verbreitete Eindruck, ist demnach nur noch einen Mausklick entfernt. Schließlich hatte Rot-Rot-Grün zum Start 2016 ja auch versprochen: „Die Koalition wird die IT-Infrastruktur der Schulen mit schnellen und leistungsfähigen Breitbandanschlüssen, WLAN für alle und einer zeitgemäßen Hard- und Software-Ausstattung ausbauen.“ (Koalitionsvertrag, S. 16)
Doch jetzt stellt sich durch Tagesspiegel-Recherchen heraus: Der Senat hat den Auftrag für den Anschluss der 700 allgemeinbildenden Schulen an das leistungsfähige Breitbandnetz noch nicht einmal vergeben. Und für alle, die das kaum glauben mögen, hier die Botschaft gleich nochmal im O-Ton des landeseigenen IT-Dienstleistungszentrums: „Das ITDZ Berlin wurde bisher nicht mit der Durchführung der Breitband-Anbindung der allgemeinbildenden Schulen beauftragt.“ Bisher. Nicht. Beauftragt.
Und da die Koalitionäre ja gerne darauf verweisen, dass es anderswo auch nicht besser sei als in Berlin, haben wir gestern gleich mal in Hamburg nachgefragt (Warnung für Herz-Kreislauf-Risikopatienten: die Antworten könnten Ihre Gesundheit gefährden):
1) Welche Behörde hat die Breitbandanbindung abgewickelt? „Es handelt sich um stadteigene Anschlüsse, die vom Dienstleister der Freien und Hansestadt Hamburg „Dataport AöR“ für die staatlich allgemeinbildenden Schulen realisiert wurden.“
2) In welchem Jahr wurde sie beauftragt?