gestern waren die Temperaturen dank eines leichten Luftzugsnoch einigermaßen erträglich, doch jetzt nimmt die erste richtige Hitzewelle des Jahres Anlauf (auch wenn unser Kollege Jan Kixmüller in seinem Kommentar heute zurecht darauf hinweist, dass eine Hitzewelle erst ab drei Tagen über 30 Grad zählt): Heute, pünktlich zum Beginn der zweiten Jahreshälfte (bzw. des dritten Quartals), soll es mindestens 31 Grad warm werden, am morgigen Mittwoch könnten es schon 37, 38 oder sogar 39 Grad sein. Lassen Sie’s lieber ruhig angehen, trinken Sie einen Schluck mehr als sonst (alkoholfrei!), suchen Sie sich ein schattiges Plätzchen (hier einige Empfehlungen für „Berlins coolste Orte“) und folgen Sie bitte bloß nicht dem oft gehörten Rat, erst am Nachmittag zu joggen, Rennrad zu fahren oder sonstigen Sport zu treiben – denn ausgerechnet dann ist der Tag am heißesten.
Die Hitze kommt, die Köpfe rauchen – auch in Berlins Schulen: Von backofenartigen Bedingungen berichtet Checkpoint-Leserin Cathrine Niermann. In der Schuldrehscheibe auf der Werneuchener Wiese, die aktuell vom Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium genutzt wird, seien die Klassenräume „superheiß“. Jalousien an den Fenstern und Sonnenschutz auf dem Hof? Größtenteils Fehlanzeige. Wir hätten da mal eine Idee…
Das klassische „Hitzefrei“ gibt es übrigens nicht mehr. Trotz hoher Temperaturen bestehe „prinzipiell Schulpflicht“, schreibt die Bildungsverwaltung auf Checkpoint-Anfrage. Der Unterricht solle „den Witterungsverhältnissen angepasst“ stattfinden. Heißt in der Praxis: „Bei großer Hitze können sich Schulen für verkürzte Unterrichtsstunden entscheiden.“
Bloß gut, dass auch dieser Checkpoint in der kühleren Nacht geschrieben wird, in diesem Fall mal wieder auf einer Dachterrasse mit direktem Blick aufs Rote Rathaus, damit wir nicht verpassen, wenn da das Licht ausgeht. Witterungsbedingt wird hier jedenfalls nichts verkürzt, im Gegenteil: Wir nehmen jetzt die Witterung auf und folgen den Nachrichtenfährten durch unsere schöne Stadt.
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„Füttere keine Ratten“, mahnen Plakate auf dem Neuköllner Hermannplatz – nötig wären sie überall (die Plakate, nicht die Ratten): „Das ist ein berlinweites Thema“, schreibt Kammerjäger Dani Boskovic auf Checkpoint-Anfrage. „Es gibt keinen Bezirk, der vollständig verschont bleibt.“ Die meisten Ratten gibt es Boskovic zufolge in Neukölln, Rudow, Köpenick, Wedding und Mitte. Die Population sei aber insgesamt seit Jahren „stabil“.
Allerdings müssen wir uns auf die Einschätzung des Kammerjägers verlassen – das Landesamt für Gesundheit und Soziales erfasst keine Zahlen zur Population, sondern lediglich zu den Bekämpfungsmaßnahmen: 2024 waren es stadtweit 8547, die meisten davon in Mitte (1513) und Friedrichshain-Kreuzberg (1213), die wenigsten in Spandau (216). Rückschlüsse auf die tatsächliche Rattenanzahl erlaubten die Daten allerdings nicht – es könnte ja auch sein, dass im Heimatbezirk des Regierenden Bürgermeisters einfach nur die schlausten Tierchen leben.
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Eher dumm gelaufen ist es dagegen für die Gummi-Entenfans in Pankow. Der Vorgang ist geradezu Loriotesk, die Rollen von Doktor Kloebner und Herrn Müller-Lüdenscheid aus dem Sketch „In der Badewanne“ haben Ordnungsstadträtin Manuela Anders-Granitzki und der Bürgervereinsvorsitzende Ulf Sobeck übernommen. Zur Erinnerung hier Auszüge aus dem Original:
„Die Ente bleibt draußen!“
„Ich bade immer mit dieser Ente.“
„Wenn Sie die Ente hereinlassen, lasse ich das Wasser heraus.“
„Das sind wohl die Erpressermethoden Ihrer Gangsterfirma.“
„Also lassen Sie die Ente in Gottes Namen herein.“
„Nein, mit Ihnen teilt meine Ente das Wasser nicht.“
„Sie lassen sofort die Ente zu Wasser!“
„Ich denke nicht daran.“
„Dann tauche ich jetzt so lange, bis Sie die Ente zu Wasser lassen.“
„Bitte sehr.“
„Es ist mir ernst! Ich zähle bis drei. Eins, zwei, drei…“
Und im wirklichen Leben: Mehr als 20 Jahre lang gab es zu Pfingsten im Bürgerpark ein vom Land Berlin gerne beworbenes Gummi-Entenrennen – nicht in der Badewanne, sondern auf der Panke. In diesem Jahr allerdings nicht: Das Bezirksamt hatte dem Bürgerverein am 24. September vergangenen Jahres, noch bevor der einen Antrag stellen konnte, mündlich mitgeteilt, dass es dafür keine Genehmigung mehr geben wird, zum Schutz der echten Enten. Der Verein startete daraufhin eine Petition, in dem es hieß, das Bezirksamt habe das Rennen abgesagt.
Das erzürnte die Bürger, was wiederum die Ordnungsstadträtin erzürnte – und zwar so dermaßen, dass sie dem Vereinsvorsitzenden jetzt eine strafbewehrte „Unterlassungsaufforderung wegen Falschaussagen“ schickte, die Begründung (sinngemäß): Es habe keine formelle Absage durch das Bezirksamt gegeben, weil es ja auch keinen formellen Antrag gab (auf den der Verein nach der angekündigten Nichtgenehmigung tatsächlich verzichtet hatte).
Stadträtin Anders-Granitzki fordert „die vollständige Löschung“ der Petition „einschließlich der Kommentare“, die Frist für die Unterlassungserklärung läuft heute ab. Und dann? Versenkt das Bezirksamt das bürgerschaftliche Engagement des Vereins per Strafandrohung „gemäß § 186 und § 187 StGb“ (auf üble Nachrede und Verleumdung stehen bis zu 5 Jahre Haft)? Oder lässt die Ordnungsstadträtin die Gummi-Enten im nächsten Jahr doch wieder ins Wasser? Ein Gummi-Enten-Showdown mit Gänsehaut-Feeling – das Bezirksamt teilt auf Checkpoint-Anfrage mit: „Ein Antrag für das Jahr 2026 liegt derzeit nicht vor.“ Es kommentiert Donald Duck: „Irgendwas rät mir, unverzüglich den Rückzug anzutreten.“
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Liebesgrüße aus Paris vom politischen Familienbetrieb Spranger-Stroedter: Die Innensenatorin nahm ihren Mann mit auf Dienstreise in die französische Hauptstadt – und der nahm unangemeldet an einer Besprechung in der deutschen Botschaft teil. Dabei hatte Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld vor der Reise ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der SPD-Fraktionsvize seine Frau zwar begleiten könne, wenn er die Kosten selbst trage – allerdings dürfe er nicht an offiziellen Terminen teilnehmen. Zugelassen waren dort nur Mitglieder des Verfassungsausschusses, dem Jörg Stroedter nicht angehört (er ist im Wirtschaftsausschuss).
SPD und CDU versuchten gestern noch, die Sache unter der Decke zu halten – angeblich wegen des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen. Doch vergeblich – die Opposition verweigerte die Geheimhaltung. Iris Spranger verteidigt den Vorfall so: Beim Gespräch sei es um das Thema Prävention gegen Kriminalität gegangen, und das sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auch andere Ausschüsse und Senatsverwaltungen angehe. Deshalb habe sie kein Problem darin gesehen, dass der stellvertretende SPD-Fraktionschef am Termin teilnimmt – ebenso wenig wie der Ausschussvorsitzende Kurt Wansner (CDU). Außerdem sei Ihr Mann, wie mit Seibeld verabredet, nicht beim offiziellen Essen dabei gewesen.
Da wir gerade schon mal in Frankreich sind: Hier ist das Rauchen seit Sonntag auch draußen weitgehend verboten – in Parks und in Schwimmbädern, an Haltestellen und an Stränden, vor Schulen und anderen öffentlichen Orten darf allenfalls noch an E-Zigaretten gezogen werden. In der EU gibt es ähnliche Bestrebungen, SPD und Grüne sind auch dafür – und was sagt der Senat? Der Checkpoint hat nachgefragt, geantwortet hat die Landessuchtbeauftragte Heide Mutter:
„Ein Rauchverbot im öffentlichen Raum würde einen wichtigen Schritt darstellen, um die Gesundheit der Bevölkerung, insbesondere vulnerable Gruppen wie Kinder, Schwangere, Ältere, Atemwegserkrankte zu schützen, tabakassoziierte Todesfälle zu vermeiden, die Umwelt zu schonen und das öffentliche Miteinander angenehmer zu gestalten. Die Umsetzung eines Rauchverbots könnte nur mit klaren Regelungen und ausreichend Kommunikation erfolgen, um Akzeptanz in der Bevölkerung zu schaffen und um negative Effekte wie z.B. die Stigmatisierung rauchender Menschen zu vermeiden.“
Und was sagen Sie dazu?

Einen Kommentar von Ann-Kathrin Hipp zu dem Thema können Sie heute früh um kurz nach 8 (oder später in der rbb-Mediathek) auch bei Radioeins in der Sendung „Der schöne Morgen“ hören.
Auf unsere Frage von gestern, ob Bibliotheken problematische Bücher mit Hinweisen versehen sollen (der Senat findet das gut), stimmten 60% folgender Aussage zu: „Ja, Fakten haben es eh schwer genug“. 30% sagten dagegen: „Nein, ich bild' mir meine Meinung selbst“.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Die Gallier hatten Angst, dass Ihnen der Himmel auf den Kopf fällt, den Berlinern könnten jetzt Katzen auf den Kopf fallen: Das Tierheim weist darauf hin, dass wegen hitzebedingt offenstehender Balkontüren und Fenster immer mehr Tiere abstürzen und sich schwer verletzten. „Wir sprechen inzwischen von einer Fenstersturz-Saison“, sagt Tierärztin Yvonne Seidler.
Immerhin: „Der Müll fällt nicht vom Himmel“, sagt Kai Wegner – er nimmt die Berliner für eine saubere Stadt in die Pflicht und bittet um Teilnahme an einer Umfrage („Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns 10-15 Minuten ihrer Zeit schenken, um ihre Erfahrungen und ihre Meinung zum Thema Stadtsauberkeit und Ordnung mit uns zu teilen.“)
Das haben wir natürlich gleich mal gemacht – aber sind schon an der Frage nach den besonders stark ausgeprägten Verschmutzungen verzweifelt: Von 13 Antwortmöglichkeiten dürfen maximal 5 ausgewählt werden – wie soll man sich bei dem gegenwärtigen Zustand der Stadt denn da bloß entscheiden?
Etwas schmuddelig ist auch die Frage nach dem eigenen Verhalten – da wird einem gleich mal unterstellt, dass man selbst seinen Müll nicht ordnungsgemäß entsorgt, und sodann behauptet: „Dabei kommen einem manchmal Gedanken“.
Vorletzte Antwortmöglichkeit, nach 12 Minuten Umfrage: „Ich muss mich jetzt auf wichtigere Dinge konzentrieren.“ Da waren wir dann mit unserer Geduld doch am Ende.
„Die S-Bahn gehört nicht zur BVG“, teilt die BVG gerne mit, wenn bei der S-Bahn mal wieder Betriebsstörungsbingo gespielt wird (kommt gerade öfter vor – gestern fuhren unregelmäßig oder gar nicht die Linien S1, S2, S3, S5, S7, S8, S9, S25, S26, S41, S42, S75, S85, falls wir nicht noch etwas übersehen haben).
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Auch ansonsten ist einiges unterschiedlich im gemeinsamen Verkehrsverbund – so untersagt die BVG seit Mai 2024 die Mitnahme von E-Rollern wegen „unzureichender Sicherheitsstandards“, während die Bahn den Transport sowohl im Regional- als auch Fernverkehr erlaubt (Q: Drs. 19/22807). Auf Checkpoint-Nachfrage, ob die BVG dennoch beim Verbot bleibt, lautet die Antwort:
„Sollten sich die sicherheitsrelevanten Standards für E‑Tretroller-Akkus maßgeblich verändern, werden wir unser derzeitiges Mitnahmeverbot selbstverständlich erneut prüfen.“
Wer’s nicht abwarten kann: Eine Strafe für Verstöße gegen das Verbot gibt es nicht – wer erwischt wird, muss allerdings an der nächsten Station aussteigen. Dazu nochmal die BVG: „Wir setzen in diesem Zusammenhang auf die Rücksichtnahme und das Verständnis unserer Fahrgäste.
Am 21. März hatte Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) hier im Checkpoint exklusiv angekündigt, eine Ansprechperson zu antimuslimischem Rassismus zu benennen: „Ziel ist, dass diese Person am 1. Juli ihre Arbeit aufnimmt.“ Heute können wir wiederum exklusiv vermelden: Es ist soweit – pünktlich zum Tag gegen antimuslimischen Rassismus übernimmt diese Aufgabe die promovierte Wissenschaftlerin Yücel Meheroğlu. Dem Checkpoint sagte Kiziltepe:
„Im Jahr 2024 wurden in Berlin 644 antimuslimische Vorfälle dokumentiert – darunter Diskriminierungen, verbale Angriffe bis hin zu körperlichen Gewalttaten. Das ist ein Anstieg von fast 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das dulden wir nicht.“
Sollten Sie zu den Glücklichen gehören, die ein Stückchen Berlin besitzen: Auskünfte zu Bodenbelastungen sind jetzt online möglich. Durchschnittlich rund 3000 solcher Anträge werden jährlich gestellt.
Apropos verbrannte Erde: Die AfD-Abgeordneten Thorsten Weiß und Alexander Bertram sind heute im Görlitzer Park unterwegs, um sich ein Bild von Kriminalität und Sauberkeit zu machen und ein Positionspapier vorzustellen. Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg schreiben via Instagram „Nicht mit uns!“ und rufen zur Gegendemo auf.
Starke Nerven brauchen derzeit viele Eltern: Die Schulbescheide für den Übergang in die siebte Klasse sollten inzwischen angekommen sein. Na, wie sieht’s aus? Erleichterung? Vorfreude? Oder eher Verzweiflung? Wie blicken Ihre Kinder und Sie der neuen Oberschule entgegen? Schreiben Sie uns an checkpoint@tagesspiegel.de.
Korrektur (I) zum „Kiekste“-Bild von gestern: Die Tauben plantschten nicht in Steglitz, sondern in Schöneberg. Immerhin waren sie nicht aus Gummi (siehe oben).
Korrektur (II) zum vorletzten Checkpoint-Wochenrätsel: Das Lösungswort war natürlich nicht Gratiskonzert, sondern SOMMERKONZERT. Das aktuelle Lösungswort können Sie mit 13 richtigen Antworten hier unter diesem Link zusammensetzen.
Zitat
„Wir quatschen hier rum und gleichzeitig brennt die Erde…”
… sagte Professorin Gabriele G. Kiefer, Kuratorin des Deutschen Pavillons bei der Architekturbiennale Venedig, gestern bei einer Podiumsdiskussion in der Urania (moderiert von Robert Ide, aufgeschrieben von Nick Wilcke).
Stadtleben
Verlosung – Keine Karten für die Fusion gekriegt, keine Zeit für die Reise nach Roskilde? Bleiben Sie in der Stadt und feiern Sie im Garten des ://about blank: Am Sonntag steigt dort das 14. „Down by the River“, nach Selbstbeschreibung das „Festival für unerhörte und windschiefe Töne“. Wir verlosen 1x2 Karten! Geboten werden zehn Acts auf zwei Bühnen (ab 13 Uhr), zum Line-up gehören u.a. Culture Crush, fastmusic, Lail & Lomar und Sedlmeir. Reguläre Karten kosten 16-25 Euro, Markgrafendamm 24C, S-Bhf Ostkreuz
Essen & Trinken – Fast ein bisschen langweilig oder halt richtig eindeutig ist unsere Umfrage zum Thema Lieblings-Eisdiele unter den Patissiers in Berliner Sternerestaurants ausgegangen: Acht sagten „Hokey Pokey“, drei stimmten für „Jones Ice Cream“, etwa René Frank vom „Coda“, der schon mal zum besten Patissier der Welt gewählt wurde. Zu „Jones Ice Cream“ geht er gerne, weil die ihre Waffeln selber backen und immer saisonale Sorten in die Vitrine kommen. Etwa Erdbeer-Eis mit Matcha-Cookie, Pinker Rhabarber oder Joghurt mit Himbeere. Praktisch: Es gibt gleich drei Filialen in drei Bezirken, in Kreuzberg etwa in der Wiener Straße 15, U-Bhf Görlitzer Bahnhof (tgl. 12-22 Uhr). Die Kugel kostet 2,80 Euro. Das kalte Komplettpaket der Genuss-Redaktion gibt es hier.
Noch hingehen – Hier Träume von besseren Welten, dort Kriege, Naturkatastrophen und persönliche Schicksalsschläge. Das Literaturfestival LIT:potsdam widmet sich noch bis Sonntag unter dem Motto „Die Zukunft der Vergangenheit“ beiden Seiten der Medaille. Aufgeboten werden bekannte Namen, u.a. Dietmar Bär, Antje Rávik Strubel, Tagesspiegel-Kollege Rüdiger Schaper („Rainer Maria Rilke: Der Prophet der Avantgarde“) und Samuel Finzi sowie schöne Orte wie das Orangerieschloss Park Sanssouci. Morgen u.a. Lesung von Katja Müller-Lange, Filmvorführung, dann Gespräch, moderiert von Dieter Kosslick, Kombitickets dafür kosten 28/21 Euro. Ab 19 Uhr im Thalia Kino, Rudolf-Breitscheid-Straße 50, Potsdam
Berlinbesuch – Das Thema Schlaf macht Ihnen Kummer? Vielleicht hilft das „Lullabyte Sleep Concert“. Man kann in der Nacht von Freitag auf Sonnabend insgesamt neun Stunden lang einem Mix aus Naturaufnahmen, elektronischen Klängen und live erzeugten Sounds lauschen – die Organisator:innen sind aber glücklich über jeden, der zwischendurch einschläft. Das Konzert soll nämlich die schlaffördernde Wirkung von Musik nachweisen. Karten kosten 24 Euro (inkl. Frühstück am nächsten Morgen), Start 22 Uhr, ZK/U, Siemensstraße 27, U-Bhf Birkenstr.
Grübelstoff – Wann haben Sie zuletzt Ihre innere Perfektionistin niedergerungen und sich (ob privat oder im Job) gesagt: „Ich lass’ das jetzt einfach so!“ Und, hat es jemand gemerkt?
Kiekste
Beliebte Körperhaltungen bei Temperaturen jenseits der 30-Gradmarke – und außergewöhnlich dichter Körperbehaarung. Dank an Leser Markus Lippold, der diese Beobachtung auf seinem Lichtenberger Balkon machen konnte. Weitere Wildlife-Photography aus Betonhausen gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – Alt-Friedrichfelde (Friedrichsfelde): Stadtauswärts in Höhe der Anbindung Gensinger Straße ist bis Mitte August die Fahrbahn auf zwei Fahrstreifen verengt.
Nahverkehr – S-Bahn – S5, S7 und S75: Von 22 bis 1.30 Uhr kommt es zu größeren Fahrplanänderungen auf diesen Linien. Die S7 fährt zwischen Ahrensfelde und Springpfuhl nur im 20-Minutentakt.
S41, S42 und S8: Von 22 bis 1.30 Uhr fahren zwischen Ostkreuz und Greifswalder Straße nur die Linien S41/S42 im 20-Minutentakt mit Umsteigen in Landsberger Allee.
Regionalverkehr – RB24 und RB32: Heute und morgen Nacht zwischen 21.15-22.45 Uhr fallen mehrere Züge dieser Linien zwischen Berlin-Lichtenberg und Schönefeld (bei Berlin) aus.
Demonstration – Für heute sind 15 Demos angemeldet (Stand 30.6., 13.45 Uhr), u.a. „Wrangelkiez für Demokratie, Vielfalt und gegen Faschismus!“: 20 Demonstrierende, Skalitzer Straße (9-11 Uhr)
„Erhalt der Reinhardswaldschule“: 500 Teilnehmende, Reinhardswald-Grundschule, Klosterstraße 59 (10.15-11.15 Uhr)
„Täter raus aus den Unis! Gegen Machtmissbrauch an der Humboldt-Universität“: 100 Protestierende, Hegelplatz, Oranienburger Tor, Invalidenstraße 118 (13.30-16 Uhr)
„Unsere Schulen – Unsere Zukunft: Für eine organisierte Bildungsperspektive im Südsternkiez“: 300 Menschen, Südstern, Gneisenaustraße, Marheinekeplatz vor Bergmannstraße 28/29 (16-18 Uhr)
„Europäischer Fahrradkorso zum Auftakt der dänischen EU-Ratspräsidentschaft“: 50 Teilnehmende, Königlich Dänische Botschaft, Unter den Linden, Großer Stern, Rauchstraße 1 (17-18 Uhr).
Gericht – Nach einer tödlichen Attacke auf seinen 88-jährigen Großvater kommt ein 24-Jähriger auf die Anklagebank. Er soll den Senior getreten und geschlagen haben. Anschließend habe der Enkel seine 84-jährige Großmutter angegriffen. Als die von Nachbarn alarmierte Polizei erschien, sei er geflohen. Die Staatsanwaltschaft strebt seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal A217).
Universität – An der Freien Universität geht es heute um das Thema Führung seit der Antike: Der öffentliche Vortrag „Konzeptionen von Leadership in Vergangenheit und Gegenwart: Ein interdisziplinärer Blick“ ist Teil einer Ringvorlesung, die sich kritisch mit dem Zugriff politischer Ideologien auf die Altertumswissenschaften beschäftigt (18.15 Uhr), Habelschwerdter Allee 45 (Hörsaal 1b)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Pamela Anderson (58), kanadisch-amerikanische Schauspielerin („Baywatch“), 2015 stellte sie ihr Buch „Raw“ in Berlin vor / Stefan Aust (79), ehemaliger Herausgeber und ehem. Chefredakteur der „Welt“ und vom „SPIEGEL“ / „Enno, unser lieber, schlauer und unternehmungslustiger Enkel wird heute 11 Jahre alt. Oma und Opa aus Friedenau gratulieren herzlich und wünschen weiterhin viel Spaß mit seinem towncity_radio auf Instagram.“ / Kevin Kühnert (36), Politiker (SPD), bis März 2025 MdB und bis Oktober 2024 Generalsekretär der SPD / Adnan Maral (57), deutsch-türkischer Schauspieler („Türkisch für Anfänger“, „Die Känguru-Chroniken“), auch Bühnenrollen, u.a. am Deutschen Theater / Peter Plate (58), Sänger bei „Rosenstolz“, neben Ulf Leo Sommer Ko-Intendant des Theaters des Westens, dort u.a. Musical „Romeo und Julia – Liebe ist alles“ / Léa Seydoux (40), französische Schauspielerin („James Bond 007: Spectre“, „The French Dispatch“), das Historiendrama „Leb wohl, meine Königin!“ mit ihr in der Hauptrolle eröffnete 2012 den Wettbewerb der Berlinale / Liv Tyler (48), US-amerikanische Schauspielerin, spielte u.a. die Elbin Arwen in der „Herr der Ringe“-Trilogie
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Ursula Bischoff, * 27. September 1951, verstorben am 24. Juni 2025 / Alexander Ebert, * 18. Oktober 1941, verstorben am 3. Juni 2025 / Marieta Frey, * 5. Juli 1944, verstorben am 10. Juni 2025 / Elisabeth Nagy, * 7. März 1965, verstorben am 13. Juni 2025
Stolperstein – Barbara Berwin wurde am 1. Juli 1924, heute vor 101 Jahren, in Berlin geboren. Im April 1933 wurde sie in der Pankower Pfarrkirche getauft; im März 1939 wurde sie dort noch konfirmiert. Zusammen mit ihrer ganzen Familie wurde sie am 19. Oktober 1942 von den Nazis nach Riga deportiert und ebenso wie ihre Eltern dort am 22. Oktober 1942 ermordet. An Barbara Berwin erinnert ein Stolperstein in der Parkstraße 60 in Pankow.
Encore
Gespenstische Szenen auf der U2: Leere Züge rollen ein, Türen öffnen sich auf der falschen Seite, schließen wieder und der Zug verschwindet im Tunnel. Zurück bleiben irritierte Fahrgäste. Das passiert ab sofort häufiger: Die BVG testet ihre neuen Züge im „simulierten Fahrgastbetrieb“. Nach den Sommerferien sollen die U-Bahnen in den Einsatz gehen, als „ganz wichtiger Faktor für unseren Stabilitätskurs“, so BVG-Vorstandsvorsitzender Henrik Falk. Ob versuchsweise auch Straßenmusiker, Reisegruppen und Döner-Gourmets durchgeschleust werden, ist noch unklar.
Keine Simulation waren heute die Recherchen von Nora Ederer, Alexander Fröhlich und Christoph Papenhausen. Im erprobten Echtbetrieb hat Antje Scherer uns durch das Berliner Stadtleben gelenkt, und ein ganz wichtiger Faktor in unserem Stabilitätskurs war wie immer Jasmine Dellé in der Frühproduktion. Morgen können Sie hier mit Lorenz Maroldt und Stefan Jacobs eine Runde durch Berlin drehen. Bis dahin

