schwer erträgliche Szenen spielten sich am Wochenende im Tennis-Club Blau-Weiss in Grunewald ab: Bei einer Party läuft „L’amour toujours“, rund hundert Menschen tanzen, man hört deutlich das Gegröle „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“. Auf einem Instagram-Video, das inzwischen gelöscht wurde, ist nicht erkennbar, wie viele tatsächlich mitsingen. Der Tennis-Club distanzierte sich in einer Stellungnahme „von jeglichem extremistischen oder diskriminierenden Verhalten“. Die Polizei ermittelt.
Veranstalter der Party war laut Club-Anwalt ein in der Tennisszene bekannter DJ. Die Feier sei öffentlich zugänglich gewesen. Gegenüber dem Tagesspiegel betonte der Anwalt, dass nur eine kleine Gruppe von fünf bis sechs Neuntklässlern die rassistischen Textzeilen gegrölt hätten. Andere Partygäste hätten sie aufgefordert, damit aufzuhören. In der RBB-Abendschau sagt der DJ er habe nichts davon mitbekommen, sei tief entsetzt. Erst im Nachgang habe er gehört, dass man den Song von Gigi D’Agostino lieber nicht mehr spielen sollte. Er habe gedacht, nach dem Vorfall auf Sylt sei Gras über die Sache gewachsen, weil der Titel Teil einer aktuellen Zusammenstellung von Après-Ski-Hits sei.
Szenenwechsel: „Was ist Bubatz?“, konterte Friedrich Merz (CDU) im Wahlkampf amüsiert die Frage, ob eben das mit ihm als Bundeskanzler legal bleibe. Jetzt wird’s ernst: Mehrere Unionspolitiker drängen auf Änderungen beim Cannabisgesetz, einige wollen nachbessern, andere die Teillegalisierung komplett kippen.
Ein Berliner Cannabis-Anbauverein bleibt entspannt: „Ich glaube nicht, dass das Gesetz einfach wieder rückgängig gemacht werden kann“, schreibt Julian von „Berlin Blatt & Blüte“ auf Checkpoint-Anfrage. „Der sprichwörtliche Geist ist aus der Flasche.“ Cannabis sei längst Teil des Stadtbildes. Die Ankündigungen von Merz seien „eher politische Rhetorik als realistische Bedrohung für die bereits umgesetzten Teile der Reform“. Julian gründete seinen Anbauverein vor fast einem Jahr, inzwischen hat er mehr als 400 Mitglieder, darf aber noch kein Gramm Gras anbauen. Er kämpft mit den Auflagen des Landesamts für Gesundheit und Soziales: „Die langwierigen Prozesse sind frustrierend, aber wir bleiben dran.“
Ebenfalls frustrierend: Weil die Preise für Rindfleisch in die Höhe geschossen sind, haben in München bereits die ersten Dönerläden den Kalbfleisch-Spieß von der Karte genommen.
Droht das auch der Döner-Hauptstadt Berlin? „Fleisch ist aktuell Mangelware. Bald kommen harte Zeiten“, prophezeit auf Checkpoint-Anfrage Arif Keles, der schon Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Döner-diplomatischer Mission begleitete und die DFB-Elf bewirtete. Noch hat Keles die Preiserhöhung nicht weitergegeben, sein Döner bei „Hisar fresh food“ am S- und U-Bahnhof Yorckstraße kostet weiterhin sieben Euro. „Doch wenn es so weitergeht, muss ich um 50 Cent oder einen Euro rauf. Oder der Kalbsdöner kostet irgendwann mehr als Hähnchen."
Keine Lust auf Urlaub im Blauen? Gestern hatten wir gefragt, ob Sie ihre Urlaubsplanung wegen des starken Abschneidens der AfD in Mecklenburg-Vorpommern ändern. Wir haben dutzende Mails und Nachrichten bekommen. Eine Auswahl:
„Ich bin normalerweise 4x pro Jahr an der Ostsee“, schreibt Checkpoint-Leserin Sylvia N. Doch 35 Prozent für die AfD in Mecklenburg-Vorpommern hemmen ihre Reiselust: „Unter mehrheitlich rechtsradikaler Einstellung fühle ich mich nicht wohl.“ Auch für Peter H. kommt „Urlaub im AfD-Regionen“ für seine aus Afrika stammende Frau und ihn wegen starrender Blicke und Affenlauten „leider gar nicht mehr“ infrage, „selbst wenn wir damit der demokratisch gesinnten Restbevölkerung Unrecht tun“. Gisela U. meidet Usedom seit drei Jahren. „Es ist uns ein Rätsel, wie eine Gegend, die vom Tourismus lebt, derart fremdenfeindlich sein kann.”
U. Krabbe dagegen bleibt pragmatisch: „Was interessiert mich die Politik, wenn ich in Urlaub fahre?“ Auch Bettina B. lässt sich die Erholung nicht verderben: „So viel Ehre und Aufmerksamkeit gebe ich keiner Partei – schon gar nicht der AfD“. Für Carl-Jürgen P. ist das Wahlergebnis sogar ein Ansporn: „Erst recht hinfahren und mit den AfD-Menschen ‚reden‘ oder zumindest die links-grüne Flagge zeigen. Schaumermal."
Wir bleiben im Umland: Gestern schien Berlins 13. Bezirk näher zu rücken, nachdem Brandenburgs Infrastrukturminister Detlef Tabbert (BSW) dafür plädierte, dass Berlin im Speckgürtel Wohnungen baut. Ein Sprecher der Berliner Bauverwaltung stellte klar: Berlin besitzt zwar rund 17.000 Hektar „Stadtgüterflächen“ im Speckgürtel – diese werden allerdings vorrangig für ökologischen Ausgleich genutzt. Wohnungsbau sei dort aufgrund fehlender Infrastruktur „in der Regel nicht vorgesehen“. Eine Zusammenarbeit mit Brandenburg sei zwar „richtig und wichtig“. Aber: Wo Wohnungsbau im Speckgürtel möglich sei, hätten die Kommunen Planungshoheit, nicht die Länder. Ist leider alles kein Wünsch-Dir-Was.
Huch! Da hat sich Berlins Start-up-Szene kurz am „Iced Matcha Latte“ verschluckt: Zu Beginn des Jahres hatten Gründer in Bayern erstmals mehr Risikokapital (VC) als in der Hauptstadt gesammelt. Die Berliner AfD sieht in einer AGH-Anfrage den Status Berlins als Gründermetropole gefährdet, die Wirtschaftsverwaltung widerspricht. Die Argumentationsstrategie zum Mitschreiben:
1. Kontext: „Mit etwa 13 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern erzielt das Bundesland Bayern etwa die vierfache Wirtschaftsleistung Berlins.“
2. Debattenverschiebung: „Für den viel relevanteren Stadtstaatenvergleich und auch für die einzelnen Standorte bleibt Berlins herausragende Stellung sichtbar.“
3. Vergleich (ungefragt): „Berlin akquiriert deutlich mehr VC als Hamburg oder Bremen…“
4. Konter: „… und immer noch mehr als München“.
5. Konklusion: „Berlin ist und bleibt Startup- und Gründungsmetropole Nr. 1 in Deutschland.“
Mic drop, wie die hippen Start-up-Typen sagen würden.
Übrigens: Die Berliner Wirtschaftsbilanz für 2024 kann sich sehen lassen. 1,1 Milliarden Euro wurden von den landeseigenen Wirtschaftsförderern Berlin Partner in den Standort investiert, eine „Rekordsumme“. Besonders viel Geld floss in den Bereichen Medien, Kreativwirtschaft, Verkehr, Mobilität und Logistik. Interessant: In diesem Jahr könnten erstmals Investitionen im Bereich Militärtechnik dazukommen, vor allem aus den USA.
Apropos: Weiter herrscht Erschütterung angesichts des Eklats zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. In Berlin ist die Situation besonders für die ukrainische Community belastend. Ostap Hanulyak ist sicher: „Der katastrophale Ausgang des Treffens war im Voraus geplant.“ Kateryna Demerza sieht die Verantwortung jetzt bei den europäischen Staats- und Regierungschefs: „Sie müssen sich zusammentun und sich um ihre eigene Sicherheit kümmern.“ Weitere Reaktionen lesen Sie hier.
Viele junge Berlinerinnen und Berliner machen sich derweil Sorgen über eine Ausweitung des Krieges in Europa und fragen sich, wie sie reagieren würden. Kollege Daniel Sagradov hat mit ihnen gesprochen. Einige Auszüge:
Ferdinand (27) fragt sich, ob er in einem Krieg kämpfen würde: „Vor wenigen Jahren noch unvorstellbar in meinem Umfeld, wo sich alle als links und friedensorientiert verstehen.“ Er wolle aber definitiv nicht von Trump „hin-und-her geschubst werden“. Paul (25) kritisiert, dass Deutschland aktuell nicht in der Lage wäre, sich zu verteidigen: „Wir wiegen uns in Sicherheit. Aber wir sind es nicht.“
Meryem (26) bewegen andere Sorgen: „Was uns mehr Angst macht als ein Krieg, ist der Rechtsruck.“ Und Philipp (27) würde im Kriegsfall auswandern, „wahrscheinlich nach Lateinamerika“. Er glaubt, dass Russland längst Krieg gegen Deutschland führt, „nicht mit Panzern, sondern mit Cyberangriffen, Sabotageakten gegen kritische Infrastruktur und gezielter Desinformation“. Mona (24) ist derweil strikt gegen eine deutsche Führungsrolle in Konflikten: „Nicht mit unserer Geschichte. Und erst recht nicht unter einem Kanzler Merz."

Passend dazu: „Die Kriege der Gegenwart und der Beginn einer neuen Weltordnung“ – das ist der Titel des neuen Buchs von Joschka Fischer (Grüne). Zur Premiere am 13. März in der Urania spricht Anja Wehler-Schöck, Mitglied der Chefredaktion des Tagesspiegels, mit dem ehemaligen Außenminister. Tickets gibt’s hier.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Fassungslos macht die Amokfahrt in Mannheim: Gestern raste ein 40-jähriger Deutscher aus Rheinland-Pfalz mit dem Auto in eine Mengenmenge und tötete zwei Menschen, mehrere wurden verletzt. Die Polizei sieht keinen politischen oder religiösen Hintergrund, es gibt aber Hinweise auf eine psychische Erkrankung. Aktuell liegt der Täter im Krankenhaus, da er sich bei der Festnahme mit einer Schreckschusspistole in den Mund schoss. Eine Vernehmung war noch nicht möglich.
Kurzfristig drohen keine weiteren BVG-Streiks. Nachdem das dritte Angebot der BVG von den Beschäftigten nicht akzeptiert wurde, stellte die Gewerkschaft Verdi ein 24-Stunden-Ultimatum – neuer Verhandlungstermin oder neuer Streik. Die BVG beeilte sich daraufhin, einen zusätzlichen Termin mit Verdi zu vereinbaren.
Wir sind mehr, internationaler und älter geworden. Berlin ist im Jahr 2024 um knapp 20.000 Menschen gewachsen, Ende Dezember gab es exakt 3.897.145 Einwohner – so viele, wie seit 1991 nicht mehr. Das teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Besonders auffällig: Im vergangenen Jahr sind viele Menschen aus dem Ausland hierhergezogen, sodass nun jeder vierte einen ausländischen Pass hat. Und der demografische Wandel wird zunehmend spürbar: Seit 2021 ist die Zahl der Ü85-Jährigen um fast 22 Prozent gestiegen.
Viele der Alt- und Neu-Berliner zahlen vermutlich zu viel Miete. Wer den Verdacht hat, dass sein Vermieter gesetzliche Regelungen umgeht, kann sich nun an die Mietpreisprüfstelle des Berliner Senats wenden, die gestern ihre Arbeit aufgenommen hat. Kollege Daniel Böldt hat die wichtigsten Infos zusammengefasst.
Die SPD-geführte Berliner Innenverwaltung springt in die Bresche, um die Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG) zu retten. Kürzungen von 300.000 Euro im Präventionsprogramm durch die CDU-geführten Bildungsverwaltung hätten beinahe das Aus des Vereins bedeutet (Checkpoint vom 27.02.2025). „Eine Entwarnung für uns“, sagte BIG-Sprecherin Nua Ursprung dem Checkpoint. „Doch noch wissen wir nicht, in welcher Höhe wir weiter finanziert werden."
Stolze 33,5 Prozent holte Hamburgs SPD bei der Bürgerschaftswahl. Können sich Berlins gebeutelte Sozialdemokraten bei den Hanseaten etwas abgucken? Ergebnis der Checkpoint-Umfrage bei der Parteispitze: Vorsitzender Martin Hikel lobt das „pragmatische Programm“, die „authentische Person Peter Tschentscher“ und die „klare Vision für die Stadt“. Die Co-Vorsitzende Nicola Böcker-Giannini ergänzt die „ruhige und besonnene“ Senatsarbeit und die geschlossene Unterstützung der SPD für ihren Spitzenkandidaten. Offenbar Punkte, bei denen Berlins SPD Nachholbedarf hat.
Talente aufgepasst: Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land sucht per Ausschreibung eine Künstleragentur für Kulturprogramme – etwa das Festival der Riesendrachen, das Hoffest des Regierenden Bürgermeisters oder das Hellersdorfer Balkonkino. Im Portfolio sollten Orchester, Opernsänger, Walk-Acts, Kinderanimateure und Comedy-Talente sein, außerdem Bands, die „Altberliner Originale“ schmettern können.
Apropos: Das Hoffest des Regierenden steigt am 01. Juli, Kooperationspartner können sich bereits anmelden und zwischen Standpaketen von „Standard“ bis „Erweitert PLUS“ wählen. Die günstigste Option („3x3 Meter ohne Zelt“) kostet für Nicht-Berlin-Partner-Unternehmen 2300 Euro Cash plus 10.200 Euro in Sachleistungen. Und jetzt alle: „Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft!“
Und die weht sogar in Kalifornien: In der US-Stadt San Luis Obispo gibt es das „Kreuzberg California“, laut Betreiber ein „Experiment zur Kombination der lebendigen Café-Szene des Berliner Stadtteils Kreuzberg mit dem entspannten, luftigen Lebensstil von San Luis Obispo.“ An der Wand prangt ein Mural, das einst die Cuvry-Brache schmückte, im Shop gibt es T-Shirts mit dem Klaus-Wowereit-Slogan „Poor but sexy“, berichtet Kollege Robert Klages.
Die Berliner Radio-Moderatorin und Influencerin Jenny Wendelberger wollte über Kleinanzeigen ein Smartphone verkaufen, an der Haustür wurde sie von einem Betrüger überfallen („Ich bin fassungslos, dass meine Arglosigkeit so fies ausgenutzt wurde“). Die Polizei ermittelt. Haben Sie eine ähnliche Erfahrung gemacht? Schreiben Sie uns: checkpoint@tagesspiegel.de.
Zuletzt noch das erwartbar eindeutige Ergebnis unserer Checkpoint-Abstimmung zum Feierverhalten der Berliner am Rosenmontag: 92 Prozent der rund 1900 Teilnehmenden feiern nicht, 3 Prozent enthielten sich – nur 5 Prozent sind jeck. Keine Sorge: morgen, am Aschermittwoch, ist der Spuk vorbei.
Zitat
„Ich weiß, er ist in seinem tiefsten Herzen auch ein Narr.“
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) über Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Offenbar versucht Woidke seit Jahren seinen Amtskollegen zur Karnevalsfeier in der Potsdamer Staatskanzlei einzuladen – bisher ohne Erfolg.
Stadtleben
Verlosung – Dieses Debüt sei die ideale Lektüre für Menschen, „who loved Christiane F.'s story“, also Fans der „Kinder vom Bahnhof Zoo“, heißt es auf der Homepage einer großen Berliner Buchhandlung. Ob man so ein tieftrauriges Buch wirklich „lieben“ kann? Aber nun ja, Aria Aber erzählt in „Good Girl“ jedenfalls auch von einer jungen Frau zwischen Sex, Drogen, Freundschaft und Familie in Berlin, allerdings deutlich globaler grundiert. Die Kritiken sind vielversprechend, alles Weitere kann man im Buchladen oder am Donnerstag bei der Lesung von Aria Aber & Miriam Davoudvandi (aka Cashmiri) erfahren (20 Uhr). Wir verlosen 2x2 Karten! Regulär kosten die 17 Euro. Pfefferberg Theater, Schönhauser Allee 176, U-Bhf Senefelderplatz
Essen & Trinken – Carsten und Anja Schmidt haben rund um den Wein eine ganze Genusswelt in der Stadt aufgebaut, u.a. mit mehreren Weinläden sowie dem „Rutz“, Berlins einzigem 3-Sterne-Restaurant. Am vielfältigsten durchdringen sich Weinangebot und Kulinarik im „Schmidt Z&KO“in Friedenau, einem Gemeinschaftsprojekt mit den TV-Köchen Ralf Zacherl und Mario Kotaska. Umgeben von Weinregalen mit 500 Positionen, einem Schwerpunkt auf deutschen Weinen und einer guten Auswahl an großen Gewächsen, wird ein täglich wechselnder, fair kalkulierter Mittagstisch angeboten. Den Abend kann man je nach Wunsch in einer Weinbar oder einem Restaurant verbringen; in der angrenzenden Genussschule gibt es regelmäßig Kochkurse und Weinabende. Di/Mi 12-18 Uhr, Do-Sa 12-22 Uhr, Rheinstraße 45-46, S-Bhf Feuerbachstraße
Noch hingehen – Radikales Klöppeln und Nähen: Die Textilkünstlerin Christa Jeitner arbeitet seit Jahrzehnten widerständig mit Stoff. Arbeiten aus den Jahren 1967 bis 2025 sind unter dem Titel „Nicht Schwarz, nicht Weiß, nur schmutziges Grau“ in der Galerie Volker Diehl zu sehen (verlängert bis 24.4.). Etwa die zwei Meter breite Wandarbeit „Klagemauer für den Aufstand im Warschauer Ghetto“; ein dichtes Gewebe aus Spitzen, das dem übermächtigen Grauen unendliche Geduld und Sorgfalt entgegensetzt. In der DDR war die 1935 in Berlin geborene Künstlerin vielfältiger Ausgrenzung ausgesetzt, nun wird ihr Werk wiederentdeckt. Di-Fr 11 bis 18 Uhr, Sa 11 bis 14 Uhr, Niebuhrstraße 2, S-Bhf Savignyplatz
Last-Minute-Input – Erkunde die Social-Media-Matrix von Sehnsucht und Sünde! So lautet der Auftrag an die Teilnehmerinnen des performativen Parcours „Digital Sins“, der durch die aktuelle Ausstellung „Nachrichten – News“ im Museum für Kommunikation führt. Vier Exkursionen ins Fegefeuer der Social Media. Heute geht es los mit Folge eins: Hochmut/Narzissmus – gegenwärtig durch Algorithmen, Social-Media-Metriken, Beauty-Filter und andere Mechanismen inszeniert, kultiviert und befeuert. Ein äußerst profitables Geschäft. Die Audioexkursionen entstanden in Kooperation mit der Neuköllner Oper (heute und morgen, je 19 Uhr). Folge 2 folgt dann im Mai. 15/9 Euro, Museum für Kommunikation, Leipziger Straße 16, U-Bhf Mohrenstraße
Grübelstoff – Haben Sie schon mal einen wichtigen Geburtstag vergessen? Und wie haben Sie das wiedergutgemacht?
Kiekste

Ein Bild aus Neukölln, das für sich spricht. Dank an Kollege Böldt! Weitere Fotos aus der Wohnungsmangelhauptstadt gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A115: Die Autobahn ist von 21 bis 5 Uhr in Richtung Dreieck Funkturm zwischen Kreuz Zehlendorf und Anschlussstelle Spanische Allee gesperrt. Der Verkehr wird über die B1 umgeleitet.
Neue Kantstraße (Charlottenburg): Bis Mitte April steht stadteinwärts zwischen Messedamm und Dernburgstraße nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Mariendorfer Damm (Mariendorf): Stadteinwärts ist die Fahrbahn hinter dem Hundsteinweg (bis Ende April) auf einen Fahrstreifen verengt.
Danziger Straße (Prenzlauer Berg): Ab ca. 3 Uhr steht in Richtung Petersburger Straße zwischen Hans-Otto-Straße und Kniprodestraße bis Donnerstagabend nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Albrechtstraße (Steglitz): Bis Donnerstagabend ist die Fahrbahn in Richtung Steglitzer Damm vor der Sedanstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Tiergartentunnel (Tiergarten): Der Tunnel ist von 21 bis 5 Uhr in Fahrtrichtung Nord (Moabit) gesperrt.
S-Bahn – S41, S42 und S46: Von 22 bis 1.30 Uhr ist auf dem S-Bahnring zwischen Halensee und Westend ein Pendelverkehr im 20-Minutentakt eingerichtet.
Demonstration – Für heute sind sieben Demos angemeldet (Stand 3.3., 13.45 Uhr) u.a. „Stand united for Refugee rights and climate justice“: 150 Menschen, Oranienplatz (0-24 Uhr)
„Eine Ausstellung gegen Hinrichtungen im Iran und die Unterstützung der Menschen, die täglich unter der Unterdrückung der diktatorischen Regierung der Mullahs im Iran stehen. Eine Ausstellung gegen Hinrichtungen im Iran und die Unterstützung des unterdrückten Volkes im Iran“: fünf Teilnehmende, Iran Menschenrechte, Goethestraße 42 (13-19 Uhr)
„Forderung das Russische Haus zu schließen, aufgrund geltender Sanktionsbeschlüsse durch die Europäische Union (EU)“: zehn Demonstrierende, Friedrichstraße 176 (15-18 Uhr)
„Für Frieden – Austausch Dialog und gegenseitige Wissensvermittlung“: 18 Teilnehmende, Schildbürger, Bölschestraße 110 (16-18 Uhr)
„Wir pfeifen auf Stuttgart 21“: fünf Protestierende, Potsdamer Platz (18.40-19.15 Uhr)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Mara Bähr (19), Fußballspielerin, spielt für Hertha BSC / Uschi Brüning (78), Jazz- und Soul-Sängerin und Songautorin, 2019 erschien ihre Autobiografie „So wie ich“, 2020 erhielt sie den Verdienstorden des Landes Berlin / Jonas-Philipp Dallmann (56), Architekt und Schriftsteller, 2007 erhielt er den 1. Preis des Künstlerhauses Bethanien / Sibyll-Anka Klotz (64), Politikerin (Bündnis 90/Die Grüne), bis 2016 Stadträtin für Gesundheit und Soziales im Bezirk Tempelhof-Schöneberg und (seit 2011) für Gesundheit, Soziales und Stadtentwicklung / Chris Rea (74), britischer Sänger, Musiker, Komponist, spielte 2017 im Tempodrom / „Andreas Wegener aka ‚Mister Freie Schulen‘ feiert heute seinen 70. Geburtstag. Happy Birthday, dem besten Papa der Welt!“ / Christian Weidner (49), Jazz-Saxophonist und -komponist, kuratiert gemeinsam mit Kathrin Pechlof die Konzertreihe „Serious Series“ in Berlin / WestBam (bürgerlich Maximilian Lenz, 60), House-DJ und Label-Inhaber, feiert am Sonnabend in den Rathenau-Hallen (ausverkauft)
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Prof. Dr. Michael Bolle, * 27. Oktober 1941, verstorben am 16. Januar 2025 / Albrecht Förschler, * 27. April 1947, verstorben am 10. Januar 2025 / Hans-Joachim Förster, * 12. Dezember 1928, verstorben am 2. Januar 2025 / Michael König, verstorben am 15. Dezember 2024 / Prof. Dr. Hasan Mohamed-Ali, * 16. April 1936, verstorben am 21. Dezember 2024 / Helena Božena Ladislava Schäfer, geb. Horáčkova, * 22. August 1943, verstorben am 27. Februar 2025
Stolperstein – Martin Michael Fleischer wurde am 2. Mai 1922 in Guben in Brandenburg geboren. Er wurde am 12. Juli 1944 mit einem der letzten Transporte von den Nazis nach Auschwitz deportiert und starb nach der Befreiung, sehr wahrscheinlich an den Folgen der erlittenen Qualen, am 4. März 1945. Er wurde 22 Jahre alt. Auch seine Mutter Hertha wurde nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. An Martin Michael Fleischer erinnert ein Stolperstein in der Gleimstraße 26 in Prenzlauer Berg.
Encore
Hach, Berlin: Du kannst so herrlich sein! In leuchtenden Rot- und Orangetönen zeigte sich am Abend der Hauptstadthimmel, Teile der Tagesspiegel-Redaktion versammelten sich andächtig auf der Dachterrasse, um das Spektakel zu betrachten. Das Checkpoint-Mailpostfach glühte, so viele prächtige Fotos erreichten uns. Vielen Dank!
Falls Sie nach diesem Erlebnis nun professionell fotografieren möchten und sowieso nicht genug von malerischen Sonnenuntergängen bekommen: Der ehemalige Flughafen Tempelhof sucht via Ausschreibung Fotografen. Es geht unter anderem um „Gebäude-, Architektur-, Raum- und Umfeldaufnahmen“, also müssen Sie wohl hier und da auch mal die Hangars (perspektivisch möglicherweise Bauarbeiten an den Rändern) knipsen, aber: Ein schöneres Fotogelände als das Tempelhofer Feld gibt es wohl kaum in Berlin.
Ein gutes Auge für Details hatte Co-Autor Sönke Matschurek, die richtigen Bildausschnitte gewählt haben Christoph Papenhausen und Isabella Klose (Recherche). Antje Scherer hat das Stadtleben abgelichtet, Jennifer Katona im Frühdienst alles eingerahmt. Morgen setzen hier Christian Latz und Daniel Böldt die Hauptstadt in Szene. Bis bald,
Ihre