Dass Potsdamer einem schreiben, wie gut wir's in Berlin haben, passiert nicht alle Tage. Aber heute – und das kommt so: CP-Leserin Renate W. hat sich bei den Potsdamer Verkehrsbetrieben beschwert, dass in der Tram große Gruppen Jugendlicher unbehelligt maskenlos mitfahren durften. Der Verkehrsbetrieb verwies Frau W. an Polizei und Ordnungsamt: Man informiere die Fahrgäste zwar und hoffe auf Vernunft und Rücksicht. Aber zuständig sei die Stadt, die die Verordnung ausgeheckt habe. Die wiederum schickte Frau W. ungefragt §2 der SARS-CoV-2-UmgV und teilte ferner mit, das Ordnungsamt könne nur „im ruhenden Verkehr“ kontrollieren. Im ÖPNV seien die Betreiber zuständig, wobei „das Personenbeförderungsgesetz des Bundes über der Landesverordnung steht“, also jeder Fahrgast mit gültigem Ticket auch befördert werden müsse. „Uns ist bewusst, dass Sie diese Antwort nicht zufriedenstellen wird.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Wobei wir in Berlin (bei übrigens weiter steigender Infektionsrate) bisher kaum besser dran sind. Die schätzungsweise 20% maskenlosen Mitreisenden auf meinen letzten S-Bahn-Fahrten waren augenscheinlich zu cool, um sich von Appellen wie der TV-Ansprache des Regiermeisters gestern Abend beeindrucken zu lassen („Sie schützen mir Ihrer Mund-Nasen-Bedeckung sich und andere. Das kann Leben retten.“ / „Lassen Sie uns das gemeinsam Erreichte nicht verspielen.“) Heute in der Senatssitzung dürfte sich entscheiden, ob sich SPD und Grüne mit ihrer Forderung nach einem Bußgeld für sog.