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Müller stellt „2G“-Regel in Aussicht Bezirke zögern mit Wahlpannenberichten Keime im Trinkwasser am BER-Terminal

An anderen Tagen hätte man jetzt heiter erörtern können, ob Michael Müller den Schlips bei der wöchentlichen Senatspressekonferenz gestern trug, damit Franziska Giffey ihn nicht für einen Dauercamper hält. Aber für solche Fragen ist die Lage mal wieder zu ernst – was auch Müller ins Gesicht geschrieben stand bei seiner Standortbestimmung. Demnach befinden wir uns „Wochen vor den eigentlich harten Monaten“. Vor dem Winter, wenn drin zusammengehockt wird und die Corona-Infektionszahlen wieder so dramatisch steigen, dass die Klinikbetten knapp werden, sofern sich nicht endlich mehr Menschen impfen lassen. Bei den Zehn- bis 14-Jährigen ist die Sieben-Tage-Inzidenz bereits auf 349 je 100.000 geschossen. Da der Stufenplan für die Schulen keine Grenzwerte kennt, ändert sich dort vorerst nichts. Erwachsene müssen sich laut Müller für manche Orte auf „2G+“ einstellen, also Impfung/Genesung plus Test. Details folgen demnächst.

Als am Wahltag die Stimmzettel knapp wurden, wurde in manchen Wahllokalen kurzerhand Nachschub kopiert. Klingt pragmatisch, ist aber heikel, denn laut Landeswahlordnung „dürfen zur Stimmabgabe nur amtlich hergestellte Stimmzettel benutzt werden“. In Erfahrung gebracht hat dieses Impro-Theater der nicht wieder ins Abgeordnetenhaus gewählte Marcel Luthe, der seit Wochen versucht, einen kompletten Überblick über die Wahlpannen zu gewinnen. Dazu hat er gestern erneut die Berichte der Wahlausschüsse von Land und Bezirken samt Anlagen zu besonderen Vorkommnissen und Schließzeiten der Wahllokale angefordert – mit Fristsetzung bis heute 10 Uhr, damit er die Wahl anfechten kann, bevor sich das neue Abgeordnetenhaus konstituiert.