die Verspätung des Tages ist heute mal eine gute Nachricht (relativ jedenfalls): Der „Earth Overshoot Day“, also der Tag, an dem alle natürlichen regenerierbaren Ressourcen eines Jahres verbraucht sind, wurde vom Juni auf den 22. August verschoben – vor allem eine Folge der Anti-Corona-Maßnahmen. Allerdings fehlen in dieser Rechnung noch die umweltschädlichen Heizpilze, die von Herbst an das aerosolarme Menü im Freien ermöglichen sollen. Sogar ein Grüner ist für Ausnahmen vom Verbot, damit die Covid-19-geschädigten Gastronomen den Weltuntergang noch live erleben können. Es handelt sich dabei allerdings um den Bürgermeister von Tübingen (und dem ist ja bekanntlich kein Thema zu heiß, wenn er die eigene Partei damit auf die Palme bringen kann). In unserer Umfrage gestern im Checkpoint lagen die Heizpilz-Gegner bei hoher Beteiligung übrigens mit 53% leicht vorne. Und wie es in den Berliner Restaurants im Winter aussieht, können Sie hier erfahren (mit Abo).
Charité-Chef-Virologe Christian Drosten empfiehlt in einem Brief an den Regiermeister und die Gesundheitssenatorin, die kostenlosen Corona-Tests an den Flughäfen wieder einzustellen – der Anlass: Wegen der „weltweiten Kontingentierung der zwingend benötigten Reagenzien und Verbrauchsmaterialien“ gehen die Kapazitäten zur Neige (wie im Checkpoint am 20.8. prognostiziert), eine Testung von Reiserückkehrern ist „im Umfang der vergangenen Wochen durch die Berliner Labore nicht mehr möglich“. Schon jetzt, schreibt Drosten gemeinsam mit Experten der Berliner Labore, kann „die Diagnostik im Rahmen der geplanten Testung von Pflegepersonal in Alten- und Pflegeheimen nicht durchgeführt werden“.
In einer Krisensitzung am Freitag mit Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci, der Michael Müller die Testverantwortung gerade wieder übertragen hatte, wurde nach der Bestandsaufnahme und einer Engpassanalyse über mögliche Lösungen gesprochen – alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten könnten zu einer verkürzten Quarantäne verpflichtet werden.