Was war das für eine Aufregung um ein paar Sportklamotten! SPD-Politiker Olaf Scholz läuft in Jogginghose zu den Sondierungsgesprächen in der CDU-Zentrale auf, die BVG stellt eigene Turnschuhe (Checkpoint von gestern) vor, und schon kriegt sich halb Berlin nicht mehr ein. Wobei das Outfit des Hamburger Ersten Bürgermeisters, der zu seinen Zeiten als Arbeitsminister in Berlin auch mal durch den Friedrichshain joggte, wirklich Raum für Spekulationen ließ: Will sich hier einer als Marathon-Mann präsentieren? Ist die Atmosphäre in der Soko Groko am Ende gar zum Wegrennen? Da ist das Urteil über den BVG-Schuh schon klarer: „Gutes Material“, sagt ein Experte aus dem Schuh-Business, „guter Preis, aber keine Wertanlage“. Passt ja irgendwie auch zur Politik.
Schrecksekunde in Berliner Justizkreisen: „Beim Tunnelbau Tunnel entdeckt“, twitterten die Berliner Wasserbetriebe am Mittwochnachmittag, kurz bevor Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) wegen des fidelen Strafvollzugs im Rechtfertigungs-, pardon, Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses befragt werden sollte. Zum Glück für den Grünen-Politiker hatte sich aber nicht der nächste dicke Fisch aus der JVA Plötzensee dünnegemacht, sondern die Wasserbetriebe hatten Reste eines zugeschütteten Fluchttunnels im früheren Todesstreifen am Mauerpark entdeckt. Behrendt gab sich vor den Parlamentariern zerknirscht wie der Betonpfeiler, den die vier freiheitsliebenden Männer bei ihrer Flucht aus der Wand geflext hatten: „Wir haben unsere Aufgabe, Gefangene sicher unterzubringen, nicht erfüllt.“
Dies dürfte auch auf den Fall zutreffen, über den die „Morgenpost“ berichtet.