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Raed Salehs Rückkehr ins Zentrum der MachtStartschuss zur BöllerdebatteBerliner Polizeipräsidentin im internationalen Rampenlicht Intensivreinigung im Roten Rathaus

von Jessica Gummersbach
und Ann-Kathrin Hipp
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gerade noch bezeichnete Berlins Ex-Regierender und Bundestagsabgeordneter Michael Müller die Diskussion um den SPD-Kanzlerkandidaten gegenüber dem Checkpoint als „Luxusproblem”, schon ist selbiges gelöst: Boris Pistorius verzichtet auf die Kandidatur, der Weg ist frei für Olaf Scholz. „Es ist meine souveräne und persönliche Entscheidung”, erklärte Pistorius am Donnerstagabend in einer Video-Botschaft und bat die Parteimitglieder um Unterstützung: „Kämpfen wir gemeinsam und geschlossen für eine zweite Amtszeit unseres sozialdemokratischen Bundeskanzlers Olaf Scholz!” Die tagelange Debatte ist damit beendet. Einen echten Gewinner gibt es nicht, aber viele Verlierer, kommentiert Tagesspiegel-Chefredakteur Christian Tretbar.

Noch vor der Entscheidung wollte bei einer Checkpoint-Umfrage unter den Berliner Bundestagsabgeordneten der SPD übrigens nur einer auf die K-Frage klar antworten: Ruppert Stüwe. Er sagte: „Die Frage ist für mich jetzt Olaf Scholz oder Friedrich Merz. In der kurzen Zeit bis zur Wahl sollte sich die SPD damit beschäftigen und nicht mit etwas anderem.“ Nun bleibt wohl nichts anderes übrig.

Auch die Berliner SPD scheint sich wieder auf einen Mann zu fokussieren: Raed Saleh. Kollege Daniel Böldt hat analysiert, wie der Fraktionsvorsitzende (der bei der erneuten Kandidatur zum Landesvorsitzenden eine Niederlage kassierte) zum unbestrittenen Machtzentrum der schwarz-roten Koalition wurde. Kleiner Auszug: „Während der schwierigen Verhandlungen um die Milliarden-Einsparungen im Haushalt waren es zunächst die engsten Vertrauten von Saleh und Wegner, die sich auf einen Großteil der Kürzungen einigten.