die vergangene Woche war eine turbulente bis in die allerletzten Stunden: Wann stellt Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag die Vertrauensfrage – und löst damit voraussichtlich Neuwahlen aus? Seine ursprüngliche Absicht (Januar, Wahlen im März) wurde zwischenzeitlich extrem schrill diskutiert. Befeuert von Union, und von als widersprüchlich wahrgenommenen Aussagen der Bundeswahlleiterin Ruth Brand über die Machbarkeit einer Wahl schon im Januar. Inzwischen hat Scholz sich für eine Vertrauensfrage vor Weihnachten offen gezeigt. Was meint der hiesige Wahlchef?
Berlins Landeswahlleiter warnt vor Januar-Termin: „Wenn der Bundespräsident sein Go gibt, dann werden wir an dem Datum, das er uns vorgibt, die Wahl organisieren“, sagt Stephan Bröchler am Checkpoint-Telefon. „Aber es ist ganz klar: Wenn wir im Januar schon wählen, ist das ein Risiko. Wir werden ein Problem haben, den hohen Qualitätsstandard zu halten, den wir in Deutschland gewohnt sind“ – „mittlerweile“ auch in Berlin, wie Bröchler augenzwinkernd versichert. „Von daher ist meine Bitte an die Politik, besonnen umzugehen mit diesem Wahltermin.“
Für eine Wahl im Januar müssten zahlreiche Fristen verkürzt werden, erklärt Bröchler. Die Parteien müssten innerhalb kürzester Zeit ihre Kandidatenlisten aufstellen, damit die Stimmzettel gedruckt werden können. Anfang Dezember müsste schon mit der Briefwahl begonnen werden, Auslandsdeutsche müssten erreicht und trotz der verkürzten Fristen ihr Wahlrecht in Anspruch nehmen können. „Allein der Landeswahlausschuss muss zweimal tagen, wir müssen Wahllokale finden und Wahlhelfende. Es gäbe einen Winterwahlkampf. Das sind alles Probleme, denen wir zu einem großen Teil entgehen könnten, wenn wir die Wahl im März durchführen.“ Für „vernünftiger“ hielte er das, sagt Bröchler. Und wird noch deutlicher: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das erste Problem, das die neue Bundesregierung besprechen möchte, mögliche Wahlprobleme sein sollen. Oder eine Diskussion über eine mögliche Wiederholungswahl.“
Die Bundeswahlleiterin, die vor allem vonseiten der CDU unter Feuer geraten ist, verteidigt Bröchler: „Im Grunde hat Frau Brand ihren Job gemacht, nämlich auf mögliche Probleme hinzuweisen.“
Januar, März, Hauptsache Wahl: Unabhängig vom tatsächlichen Wahltermin hat die Arbeit des Landeswahlleiters längst begonnen – dieser Tage startet eine Kampagne, um Wahlhelfende zu finden. 30.000 braucht es allein in Berlin – sind Sie dabei? Dann können Sie hier schon mal Ihre Bereitschaft erklären. „Das wäre eine ganz große Hilfe“, sagt Stephan Bröchler. Und bittet um Geduld, falls nicht sofort eine Rückmeldung kommt: „Die Bezirke sammeln erst mal und melden sich dann.“
Wir schalten nach Übersee! Dort hat die knapp einwöchige USA-Reise von Kai Wegner (CDU) samt 60-köpfiger Wirtschaftsdelegation begonnen. Es berichtet unsere Korrespondentin Anke Myrrhe:
Neues aus New York, wo der Regierende Bürgermeister gestern überpünktlich eingetroffen ist. Der Flug startete zu früh (!) vom BER (!!) und landete mit einer Stunde Verfrühung in Newark. Dieser Vorsprung wurde im Großstadtverkehr allerdings gleich wieder eingebüßt, rote Lichter leuchteten sechsspurig in Richtung Manhattan. Stillstand überall. „Bisschen was anderes als Berlin“, sagte Kai Wegner grinsend.
Sodann träumte er beim anschließenden Kurzrundgang zum Ground Zero und Broadway von mehr Hochhäusern in Berlin. „Wir könnten uns da ruhig mehr zutrauen in der City West und der City Ost“, sagte Wegner mit Blick auf die Skyline. Der ebenfalls mitgereiste Architekt Christoph Langhof bekräftigte, 300 bis 400 Meter seien schon möglich. „Man muss das Geld oben verdienen, das man unten ausgibt“, sagte er.
Gerade erst hat Berlin überhaupt seinen ersten offiziellen Wolkenkratzer bekommen. Beeindruckt von den New Yorker Riesen träumt Wegner von einer Skyline für Berlin. „Da wo es passt, können wir definitiv noch höher bauen“, sagte er. Diese Debatten würden Berlin sicher noch viele Jahre beschäftigen, Stichwort: Traufhöhe. Aber: „Wenn’s einfach wäre, könnte es ja jeder.“
Was meinen Sie: Würde eine Skyline mit ein paar Wolkenkratzern unserem Berlin stehen? We’ll have Manhattan? checkpoint@tagesspiegel.de
Bleiben wir gleich beim BER, funktionierend! Mit Mobilitätseinschränkung oder Behinderung fliegen? Muss ein Flughafen per Gesetz möglich machen, und das klappt am BER angeblich auch ganz gut, wie eine parlamentarische Anfrage von Katina Schubert (Linke) ergab. Laut Flughafengesellschaft gab es in den letzten drei Jahren insgesamt 250 Beschwerden über den Mobilitätsservice – was nur 0,1 Prozent des jährlichen Aufkommens an Passagieren mit eingeschränkter Mobilität entspricht. Zur Einordnung: Allein diesen September haben 2,48 Millionen Passagiere den BER genutzt.
Nun wissen wir natürlich nicht, ob die Passagiere, die sich nicht beschwert haben, alle zufrieden waren. Leser Matthias K. aber, der den BER-Mobilitätsservice Anfang Herbst genutzt hat, hat gute Erfahrungen gemacht: „Die vorherige Anmeldung eines Rollstuhls hat gut geklappt. Vor Ort mussten wir nur etwa zehn Minuten warten, bis eine Mitarbeiterin mich abholte und zum Gate brachte. Das Ganze hat sich in einer sehr freundlichen und hilfsbereiten Atmosphäre abgespielt.“ Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht – oder ganz andere? checkpoint@tagesspiegel.de
Berliner Schnuppen
Telegramm
Wie gut kennen Sie sich aus in der Berliner Landespolitik? Drei Milliarden Euro will Schwarz-Rot bis Ende November aus dem Haushalt 2025 streichen. Wenn wir Ihnen jetzt sagen, dass die wichtigsten Entscheider in dieser Sache zwei Parlamentarier sind – wissen Sie dann, welche? Daniel Böldt und Christian Latz haben die Auflösung für Sie. Und wissen auch, warum in letzter Zeit nichts voranging.
Antisemitismus I: Während und nach einem Fußballspiel zwischen den Jugendmannschaften des TuS Makkabi und Schwarz-Weiss Neukölln am Buckower Damm soll es am Donnerstagabend zu antisemitischen Angriffen gekommen sein. Ein Makkabi-Vater berichtete: „Unsere Kinder wurden mehrfach beleidigt und sogar bespuckt“, auch zu einer körperlichen Auseinandersetzung soll es gekommen sein. Die Polizei wurde zunächst nicht gerufen – nun ermittelt aber der Staatsschutz.
Fest der Freiheit: Bei den Feiern zum 35. Jahrestag des Mauerfalls am Sonnabend haben nach Angaben der Veranstalter mehr eine halbe Million Menschen teilgenommen. Es gab unter anderem eine vier Kilometer lange Open-Air-Installation aus 5000 Plakaten entlang des früheren Grenzverlaufs. 700 Freizeit- und Profimusiker traten auf mehreren Bühnen auf – unter anderem natürlich am Brandenburger Tor.
Antisemitismus II: Bei einer Gedenkveranstaltung an die Reichspogromnacht am Sonnabend trat ein volltrunkener 29-Jähriger in Steglitz eine Kerze von einem Stolperstein und rief unter anderem: „Ich hasse Juden.“ Der Mann wurde festgenommen.
Exodus aus der Berliner Linken: Nach Ehemann Klaus hat nun am Sonntag auch Oskar Lederer seinen Parteiaustritt erklärt. „Nach 25 Jahren Parteimitgliedschaft ist mir das nicht leicht gefallen und es schmerzt“, erklärte Lederer auf X (Twitter).
Aggro Berlin, Midlife-Crisis: Der Rapper Bushido (46) will die ehemalige Lichterfelder Wohnung seines Erzfeindes Fler (42) aus einer Zwangsversteigerung gekauft haben – und führte auf Instagram genüsslich durch die (angebliche) Kultadresse an der Billy-Wilder-Promenade 42. Anne-Sophie Schakat hat sich das angesehen, damit Sie nicht müssen.
Apropos Clowns: Heute beginnt der Karneval/Fasching! Hier ein paar Hinweise von unserem Resident Rheinländer, Lorenz Maroldt:
1. Alaaf (NICHT Helau oder sonstigen Kappes).
2. Bitte heute nicht in Köln anrufen, das bringt nichts.
3. Aufschreiben, was Sie am 11.11. um 11:11 Uhr machen – könnte sein, dass Sie von einem Rheinländer danach gefragt werden.
Und die Kamelle gibt’s gleich dazu: Haben Sie schon mal was vom Online-Trend Dubai-Schokolade gehört? Lindt verkauft seine Version der cremigen Pistazien-Engelshaar-Tafel ab heute, zehn Uhr, einen Tag lang in der Mall of Berlin. Achtung: Schlangestehen quasi garantiert! Wo Sie in Berlin außerdem fündig werden, und wie die Hype-Süßigkeit jeweils schmeckt, haben Silvia Silko und Hyvin Barim für Sie getestet.
Zitat
„Als wir drüben ankamen, zeigte meine Mutter auf die grauen Altbauten des West-Berliner Arbeiterbezirks Wedding und rief entsetzt: ,Hier sieht es ja aus wie bei uns.‘“
Robert Ide war 14 Jahre alt, als die Mauer fiel. Seine Erinnerungen an den 9. November 1989 – und die von Frank Herold, Kai Müller und Sabine Schicketanz. Jede einzelne lohnt sich!
Stadtleben
Verlosung – Noch bis Februar 2025 zeigt Wintergarten-Varieté in der Potsdamer Straße seine Show „JOSEPHINE – The Queen of Entertainment“, eine Hommage an die US-amerikanische Künstlerin Josephine Baker. Die Vorreiterin für ganze Künstlergenerationen, die neben New York und Paris auch in Berlin auftrat, wird im Varieté mit „Jazz, Swing und bewegenden Anekdoten“ gefeiert – so heißt es wenigstens im Programm. Für die Show am 19. November um 20 Uhr verlosen wir 2x2 Tickets. Potsdamer Straße 96, Bushaltestelle Lützowstraße/Potsdamer Straße
Essen & Trinken – Bereits seit 21 Jahren serviert das Bejte Ethiopia in Berlin traditionelle äthiopischer Küche. Dazu zählt etwa das „Injera“, ein säuerliches Fladenbrot – Hauptnahrungsmittel in Äthiopien und Grundlage jeder Mahlzeit. Oder „Wott“ – Gemüse- oder Fleischsaucen, in die wiederum das Injera getunkt werden. Das Besondere am Bejte: Jeden Abend gegen 20 Uhr gibt es eine äthiopische Kaffeezeremonie. Hier werden zunächst grüne Kaffeebohnen geröstet, dann zerrieben und in einer bauchigen Kanne aufgeheizt. Das Ergebnis ist köstlich, erinnert ein wenig an einen türkischen Mokka und macht definitiv wach. Mo bis Fr 16-00 und Sa/So 14-00 Uhr, Zietenstraße 8, 10783 Berlin-Schöneberg, U-Bhf. Nollendorfplatz
Noch hingehen – Laut Grundgesetz geht alle Staatsgewalt vom Volke aus. Über dieses Volk lässt sich sicher sagen: nahezu 30 Prozent haben eine Migrationsgeschichte, sie begehren unterschiedlich, haben unterschiedliche politische Meinungen, Religionen, sind unterschiedlich alt und verfügen über unterschiedlich viel Einkommen und Eigentum. Alle Staatsgewalt geht von der pluralen Gesellschaft aus. Künstler wie Emeka Ogboh, Rabih Mroué oder Shirin Sabahi erkunden in dem im Haus der Kulturen der Welt langfristig angelegten Projekt „heimaten“, was es bedeutet, selbige in einer globalisierten Welt zu finden. Die Auftaktausstellung „Vergib uns unsere Schuld“ läuft nur noch bis zum 8. Dezember. Mi bis Mo 12-19 Uhr, John-Foster-Dulles-Allee 10, Bushaltestelle: Haus der Kulturen der Welt (HKW).
Last-Minute-Tickets – ImGespräch mit der Literaturkritikerin Maike Albath lüftet der schwedische Schriftsteller Aris Fioretos heute ab 19.30 Uhr im Literarisches Colloquium Berlin einige seiner literarischen Geheimnisse. Fokus des Abends soll sein Roman „Die dünnen Götter“ sein, der im Frühjahr bei Hanser erschien: Ache Middler, ein Rockmusiker in seinen Sechzigern, lebt zurückgezogen in Berlin, als ihn der Brief einer sterbenden Frau erreicht. Jahre zuvor haben sie zusammen eine Nacht verbracht. Jetzt bittet sie ihn, ihrer gemeinsamen Tochter seine Geschichte zu erzählen. Ache blickt zurück: auf die Kindheit in Delaware und die trinkende Mutter, auf den Aufstieg im glamourös abgerissenen New York der 1970er, auf die ewigen Geldsorgen – und auf die drei Frauen, die ihn geprägt haben. Tickets ab 8 Euro gibt es noch. Am Sandwerder 5, S-Bhf. Wannsee
Grübelstoff – Heute, am 11.11. um 11.11 Uhr soll es in dieser Republik Leute geben, die komplett durchdrehen. Berlin bleibt trotz der närrischen Schnapszahl für gewöhnlich gelassen. Warum bringt uns eigentlich nichts aus dem Häuschen – sind wir langweilig oder einfach tiefenentspannt?
Kiekste
Adventskalender, work in progress? Leser Lothar Schwartz konnte sich reinfühlen, an dieser Baustelle in Spandau. Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Im gesamten Stadtgebiet sind ab dem Nachmittag St. Martinsumzüge unterwegs, deshalb ist Vorsicht im Straßenverkehr geboten und zudem kann es zu Verkehrseinschränkungen kommen.
Lietzenburger Straße (Charlottenburg): Bis Ende November ist die Fahrbahn Richtung Olivaer Platz zwischen Joachimsthaler Straße und Meineckestraße auf einen Fahrstreifen verengt und verschwenkt.
Wilhelm-Kabus-Straße (Schöneberg): Bis Ende November regelt in beiden Richtungen zwischen Kolonnenstraße und Torgauer Straße eine Baustellenampel den Verkehr.
Triftstraße (Wittenau): Bis Mitte Dezember ist die Fahrbahn Richtung Alt-Wittenau vor Am Nordgraben auf einen Fahrstreifen verengt.
BVG – U5: Die Linie hält nicht an S+U Wuhletal Richtung S+U Hauptbahnhof. Um den S+U Wuhletal zu erreichen, fahren Sie bitte bis zum nächsten Bahnhof, U Elsterwerdaer Platz, und von dort wieder zurück.
Tram M5, M6, M8 und 18: Bis 18.11.2024 fährt ein Ersatzverkehr zwischen Landsberger Allee/Petersburger Straße und Oderbruchstraße.
Tram 21: Ab 04.50 bis Dienstag, 6 Uhr fährt aufgrund von Bauarbeiten ein Ersatzverkehr zwischen Blockdammweg und Traberweg als Ringlinie.
S-Bahn – S1: Ab 4 Uhr bis Mittwoch (13.11.) Betriebsbeginn fahren keine Züge zwischen Nordbahnhof und Wittenau. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet.
S2: Ab 4Uhr bis Mittwoch (13.11.) Betriebsbeginn fahren keine Züge zwischen Nordbahnhof und Pankow-Heinersdorf. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet. Zwischen Pankow-Heinersdorf und Blankenburg besteht S-Bahn-Pendelverkehr im 10-Minutentakt. Zwischen Blankenburg und Buch fahren die Züge im 20-Minutentakt.
S26: Ab 4 Uhr bis Mittwoch (13.11.) Betriebsbeginn fahren keine Züge zwischen Potsdamer Platz und Nordbahnhof (Blankenburg). Fahrgäste nutzen bitte zwischen Potsdamer Platz und Nordbahnhof die Züge der S1 und S2 sowie ab Nordbahnhof den Ersatzverkehr mit Bussen.
S85: Ab 4 Uhr bis Mittwoch (13.11.) Betriebsbeginn fahren keine Züge zwischen Baumschulenweg/Treptower Park und Frohnau.
Regionalverkehr – RE2: Einzelne Züge dieser Linie fallen in den Nächten 12./13., 13./14. und 18./19. November, jeweils 21:45-01:15 Uhr, zwischen Nauen und Berlin Ostbahnhof aus. Als Ersatz nutzen Sie bitte die Busse zwischen Nauen und Berlin-Spandau sowie die alternativen Verbindungen im Raum Berlin.
Demonstration – Für heute sind 23 Demos angemeldet (Stand 08.11., 12 Uhr), u.a. „Den rechten Terror stoppen! Neukölln-Komplex aufklären! Täter zur Rechenschaft ziehen!“: 50 Demonstrierende, Turmstraße 91 (8.30-9.30 Uhr)
„Warnstreik im Rahmen der Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg“: 620 Teilnehmende, IG Metall Berlin-Brandenburg, Am Juliusturm 14 (9-12 Uhr)
„Einweihung der regional historischen Informationsstelle in Erinnerung an Clara Immerwahr“: 50 Protestierende, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf – Amt für Weiterbildung und Kultur, Hittorfstraße 23 (13-14 Uhr)
„Lichter für den Frieden!“: 300 Menschen, Refo Kita Schatzinsel, ab Wiclefplatz über Waldstraße, Emdener Straße, Siemensstraße, Beusselstraße bis Wiclefplatz (16.15-17.15 Uhr)
„Kundgebung für Palästina“: 100 Personen, Generation Palestine, Alexanderplatz 9 (17-20 Uhr)
„Antikriegsmahnwache“: Zehn Protestierende, Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg, Alexanderplatz (18-19 Uhr)
Gericht – Ein Kunsthändler, der mehrere gefälschte Ölgemälde über zwei Berliner Auktionshäuser versteigert haben soll, kommt auf die Anklagebank. Es geht umfünf Werke des polnisch-französischen Grafikers und Malers Louis Marcoussis. Zudem soll er mit einem Mitangeklagten (44) ein gefälschtes Gemälde der Künstlerin Alice Halicka-Marcoussis an ein Auktionshaus übergeben haben (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 105).
Universität – Zum Abschluss der Ringvorlesung „It's representation, stupid?! Das Gleichheitsversprechen in modernen politischen Demokratien“ diskutieren heute ab 19 Uhr Bundestagspräsidentin Bärbel Bas mit dem Politikwissenschaftler und Wahlforscher Thorsten Faas sowie der Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach im Henry-Ford-Bau, Hörsaal A, der Freie Universität Berlin. Garystraße 35, U-Bhf. Freie Universität
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Minu Barati (49), Filmproduzentin und Drehbuchautorin, produzierte 2012 die Filmkomödie „Ausgerechnet Sibirien“, Ehefrau von Joschka Fischer / „Anette Brücher Herpel (58), Happy Birthday Opernette, e lucevan le stelle“ / Leonardo DiCaprio (50), US-amerikanischer Filmschauspieler, Gewinner des Silbernen Bären im Rahmen der Berlinale 1997 / „Liebe Dörte! Herzliche Glückwünsche aus Berlin nach Müllrose – wir freuen uns, wenn du bald zurückkehrst!“ / „Herzlichen Glückwunsch zum Achtzigsten, liebe Elke, vom ganzen Silbernetz-Team. Lieben Dank für alles, auch im Namen der Anrufenden am Silbertelefon“/ Katja Flint (65), Schauspielerin, international wurde sie durch ihre Rolle der Marlene Dietrich in Joseph Vilsmaiers Filmbiografie „Marlene“ bekannt / Unda Hörner (63), Schriftstellerin, auch als Herausgeberin, Journalistin und Übersetzerin tätig / Sara Ito (23), japanische Fußballspielerin, Mittelfeldspielerin bei Turbine Potsdam / Holger Krestel (69), Politiker (FDP), ehemaliges Mitglied des Abgeordnetenhauses und ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestags / Cornelia Schmalz-Jacobsen (90), Politikerin (FDP), ehemalige Senatorin für Jugend und Familie des Landes Berlin sowie ehemalige Generalsekretärin der FDP. Außerdem ehemalige Ausländerbeauftragte der Bundesregierung
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Jutta Behrendt (geb. Schmidt), * 17. Juli 1925, verstorben am 27. Oktober 2024 / Dr. Axel Claus, * 19. Oktober 1936, verstorben am 29. Oktober 2024 / Dr. Eberhard Machalet, * 5. Januar 1935, verstorben am 27. Oktober 2024 / Prof. Dr. Klaus Möbius, verstorben am 18. Oktober 2024 / Ulrich Seidler, * 13. März 1936, verstorben am 19. Oktober 2024
Stolperstein – Simon Deutschkron kam am 1. April 1866 in dem damals zur preußischen Provinz Posen gehörenden Ort Betsche (heute: Pszczew / Polen) zur Welt. Im Jahr 1888 heiratete er Sara Lewin in Solin und wurde dort Vater von drei Kindern. Wenige Jahre später zog die gesamte Familie nach Berlin und erwarb ein Haus in der Neuköllner Flughafenstraße. Aufgrund der mit der Judenverfolgung einhergehenden Entrechtung jüdischer Berliner und Berlinerinnen musste die Familie das Haus verkaufen und ab 1941 zur Untermiete leben. Am 10. September 1942 wurde Simon Deutschkron zusammen mit seiner Frau von den Nazis ins Ghetto Theresienstadt deportiert und dort am 11. November 1942 ermordet. Heute erinnert ein Stolperstein in der Flughafenstraße 24 in Neukölln an Simon Deutschkron.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Wenn’s leicht irre wird, hat die Stunde meiner Lieblingskollegin Constanze Nauhaus geschlagen! So auch zu diesem 35. Mauerfalljubiläum. Wussten Sie, dass es eine schwedische Frau gibt, die in die Berliner Mauer verliebt war? Und sie (bzw.: ihn) sogar geheiratet hat?
„Der 9. November 1989 war ein grauenhafter Tag für sie. Horden johlender Menschen trampelten auf ihrem Ehemann herum, traktierten ihn mit Hämmern. Am 9. November 1989 fiel ihre Lebensliebe. Eija-Riitta Eklöf-Berliner-Mauer wurde Witwe.“
Muss ich mehr sagen? Den Rest dieses Meisterstücks lesen Sie hier.
Meisterlich recherchiert hat heute Isabella Klose, Tobias Langley-Hunt hat eine gesunde Beziehung zum Stadtleben, Jasmine Dellé hat sich um die Frühproduktion gekümmert und ist ebenfalls ganz normal. Morgen spinnt hier Robert Ide weiter!
Eine angenehme Woche wünscht