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Giffey setzt auf MarmeladenpolitikLetzter Marathon für die „Letzte Generation“?Weniger Beschäftigte in den Bürgerämtern

von Lorenz Maroldt
Ann-Kathrin Hipp

Wir beginnen heute ausnahmsweise mit einem Ende – der Bayerische Rundfunk meldet: „Reiterstandbild von Angela Merkel zusammengebrochen“. Demnach waren von dem fast drei Meter hohen und eineinhalb Tonnen schweren Kunstwerk vor dem Tempelmuseum in Freudenberg zunächst der Pferdekopf und dann eine Hand der Kanzlerin a.D. abgefallen. Beides hatte der Künstler Wilhelm Koch zwar zunächst wieder drankleben können, doch jetzt stürzte Merkel zu Boden und das Pferd brach entzwei. Nach einer Materialprüfung ist inzwischen klar: Wiedervereinigung ausgeschlossen.

Ja, richtig gelesen – und Berlinkenner ahnen es schon: Jetzt geht’s um Franziska Giffey. Die Wirtschaftssenatorin hatte bereits im Dezember einen Laib Brot mit ins Abgeordnetenhaus gebracht (damals, um für eine einfachere Einbürgerung von in Berlin lebenden Ausländern zu werben), jetzt gab’s auf dem SPD-Parteitag Erdbeermarmelade für alle dazu. Giffey verteilte die Mini-Gläschen vor ihrer Rede und erklärte: Der Gründer der ersten Berliner Wasserstofffabrik habe Wasserstoff mit der Energie frischer Erdbeeren verglichen – die werden im Sommer geerntet, zu Marmelade verarbeitet und für kältere Tage aufbewahrt. Giffey: „Das war die schlüssigste Erklärung, die ich jemals gehört hatte.“ Ach, wenn doch die Berliner Politik auch immer so energievoll, süß und genießbar wäre!

Dabei ist Konservenpolitik doch eigentlich die Domäne der Konservativen – hier werden ja gerne mal olle Kamellen aus dem Einweckglas geholt. Aber wenn, wie gerade geschehen, die oppositionellen Grünen zur Müllvermeidung die Nutzung von Mehrwegverpackungen mit einer Einwegsteuer befördern wollen, zum Beispiel auf Eisbecher, springt empört die CDU wie Kai aus der Kiste: „Wir lassen uns unser Eis nicht verbieten“, teilt CDU-Fraktionschef Dirk Stettner scheinempört mit angehängtem Zwinkersmiley mit.