IHK-Präsidentin Beatrice Kramm hat einen schwarzen Freitag hinter sich – und viel Ärger vor sich. Am Nachmittag scheiterte sie in der Vollversammlung mit dem Antrag, die Fahrradaktivisten Frank Masurat und Heinrich Strößenreuther aus den IHK-Gremien für Verkehr und Stadtentwicklung abzuberufen - das höchste Beschlussgremium der IHK düpierte die Präsidentin und begnügte sich mit einer Missbilligung. Kramm war nach Teilnehmerangaben während der 45 Minuten langen Diskussion emotional und unsachlich aufgetreten, aber selbst Kritiker der Rad-Lobbyisten fürchteten am Ende ein schlechtes Signal: Die IHK hatte die beiden Experten ja gerade wegen ihrer abweichenden Positionen geholt, um die Kammer inhaltlich breiter aufzustellen. Das Ergebnis von Kramms Irrfahrt: publikumswirksamer Unfall mit Sach- und Personenschaden.
Derart demoliert trat die Präsidentin wenig später zu Begrüßung der Gäste des IHK/HWK-Neujahrsempfangs an – und landete gleich wieder im Graben. Mit ihrer kurzen Rede verärgerte sie das Wirtschaftspublikum und verblüffte die Politik. „Flüssiger als Wasser“ war noch einer der vornehmeren Kommentare. Die Landesregierung wiederum nahm Anstoß an der neuen Kammerkampagne „Eine Stadt. Eine Verwaltung“ – Kommentar von Senatssprecherin Claudia Sünder: „Ich frage mich, inwieweit die xte Mängelliste neben den vom Senat bereits diagnostizierten Defiziten zu einer Verbesserung beitragen soll. Ein partnerschaftliches Miteinander und konstruktive Verbesserungsvorschläge erschienen mir hilfreicher.