diese Woche bricht der Frühling in Berlin sich Bahn. Und die Buchmesse um die Ecke in Leipzig zieht wieder viele Menschen in den Bann. Wir blättern deshalb heute zuerst im aufregendsten Roman über unsere Metropole, „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin – geschrieben 1929 und immer noch nicht schlecht gealtert. Hier lesen wir: „Am Alexanderplatz reißen sie den Damm auf für die Untergrundbahn. Man geht auf Brettern. Die Elektrischen fahren über den Platz die Alexanderstraße herauf durch die Münzstraße zum Rosenthaler Tor. Rechts und links sind Straßen. In den Straßen steht Haus bei Haus. Die sind vom Keller bis zum Boden mit Menschen voll.“ Mit der Sonne kommen nun alle Menschen raus. Und selbst der Alex sieht ganz kurz fast schön aus.
Vor drei Wochen lief der Abspann der Berlinale – und geriet bezüglich des Nahost-Konflikts zum Drama mit politischer Schieflage. Neben einseitigen Schuldzuweisungen an Israel von Preisträgern auf der Abschlussgala blieb vor allem ein antisemitisches Posting vom Account der Berlinale-Sektion Panorama hängen, auch wenn dieses kurz darauf wieder gelöscht wurde. Die Berlinale sprach von einem „Hackerangriff“ und erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Was ist daraus inzwischen geworden? Die Berlinale nimmt dazu auf Checkpoint-Nachfrage nicht konkret Stellung und verweist auf die laufenden Ermittlungen des Landeskriminalamts. „Uns liegen bislang keine Ergebnisse vor“, schreibt Berlinale-Sprecherin Frauke Greiner.
Interessant allerdings ist: Der Aufsichtsrat, zu dem die scheidende Leitung vor einer Woche zum Rapport antreten musste, verlangte vom Festival, künftig „eine unautorisierte Nutzung der Social-Media-Kommunikation der Gesellschaft“ auszuschließen – was durchaus den Schluss nahelegen kann, womöglich könnte ein Mitarbeitender der Berlinale etwas mit den Posts zu tun gehabt haben, wenn auch unautorisiert. Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos) wollte zuletzt im Rechtsausschuss auch nicht konkreter werden (Video hier). Die einst beim Verfassungsschutz für Cyberabwehr zuständige Badenberg stellte aber sicherheitshalber klar: „Ein Hackerangriff bedeutet, dass ein Unberechtigter sich Zugriff verschafft hat auf das IT-System eines Dritten – in dem Fall auf das die Berlinale-Leitung.“ War dieser Unberechtigte ein der Berlinale Unbekannter oder nicht? Diese Frage bleibt nach dem Festival weiterhin offen, auch wenn der Vorhang längst gefallen ist.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) will Bargeldabhebungen mit der Bezahlkarte für geflüchtete Menschen begrenzen. Die Bezahlkarte solle verhindern, dass Geld ins Ausland überwiesen werde und Geflüchtete im Nachhinein Schlepperorganisationen bezahlten, sagte er dem „Tagesspiegel“ am Montag (Online). „Deshalb müssen wir darauf Wert legen, dass die Bargeldauszahlung begrenzt wird.“
Wegner verwies auf die Höhe der Beträge, wie sie in anderen Bundesländern bereits umgesetzt oder diskutiert werden. „Hamburg denkt darüber nach, dass Geflüchtete 50 Euro mit der dortigen Bezahlkarte in bar abheben sollen, Bayern hat ähnliche Vorstellungen“, sagte Wegner. „Entscheidend ist für mich, dass wir keinen Flickenteppich bekommen, sondern eine möglichst einheitliche Lösung.“
Mit seiner Forderung nach einer begrenzten Möglichkeit zur Bargeldabhebung stellt sich Wegner gegen Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD), die sich gegen eine Begrenzung der Abhebemöglichkeiten positioniert hat.
Berlins Regierender Bürgermeister wirbt für ein einheitliches Vorgehen der beteiligten Bundesländer. „Ich halte es für richtig, einen gemeinsamen Weg zu gehen“, sagte er. „Das gilt auch für die Bargeldsumme.“ Das müsse vor allem auch für Berlin und Brandenburg gelten. „Mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke bin ich mir bereits einig: Berlin und Brandenburg müssen das gleiche Angebot haben. Alles andere macht keinen Sinn.“
Mit Blick auf Asylverfahren für Geflüchtete sagte Wegner, man könne unter Umständen auch über Asylverfahren in Drittstaaten reden. „Das Entscheidende ist doch zunächst, dass Asylverfahren zügig bearbeitet werden und schnell Klarheit darüber herrscht, wer bleiben kann und wer nicht“, sagte er. Dann müsse Europa seine Grenzen so sichern, dass Asylverfahren direkt auch dort stattfinden könnten. Von dort aus müsse auch eine gerechte Verteilung der Asylberechtigten auf Europa erfolgen. „Hier erwarte ich deutlich mehr Engagement von der Bundesregierung“, sagte Wegner. „Wenn das funktioniert, können wir auch über Asylverfahren in Drittstaaten sprechen.“
Alte Namen geben der Geschichte ein Gewicht in unserer Gegenwart. Bei der Julius-Leber-Kaserne in Wedding zeigt sich dabei ein historischer Makel: Viele für wichtig genommene Menschen sind männlich. So unterschlägt die Ehrung des von den Nationalsozialisten ermordeten Widerstandskämpfers Julius Leber das Wirken seiner Frau Annedore. Auch sie war im Widerstand aktiv. Der Historiker Nicolas Basse schlägt nun vor, den Kasernennamen um ihren zu erweitern. Was hält die Bundeswehr davon? Das wollten wir vom Landeskommando Berlin (LKdoBE) wissen, das unsere Anfrage an das Territoriale Führungskommando (TerrFüKdoBw) weiterleitete. Dieses wiederum verwies an das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), welches sich bislang nicht zurückgemeldet hat. Damit ist schon mal klar: Für eine Umbenennung bräuchte es den ganz langen Dienstweg.
Berlin hat wenig Geld und wenig Platz. Da kommt die Idee aus Paris gerade recht, die Parkgebühren für SUVs zu erhöhen, die großräumig und schwerlastig die Kieze vollparken. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) findet das „schwierig“, wie er bei seiner Bürgersprechstunde eingestand – allerdings nicht die SUVs, sondern höhere Gebühren für sie. Seine Begründung, am Montag verbreitet von der Senatskanzlei: „Fährst du ein kleines Auto, fährst du ein großes Auto, fährst du ein hohes Auto, fährst du ein buntes Auto, was auch immer – ich glaube, das macht die ganze Sache nicht einfacher, sondern nur komplizierter. Eine wirkliche Steuerungsfunktion, glaube ich, wird es auch nicht haben. Und deswegen sehe ich das tatsächlich kritisch.“ Womit nun klar ist: Kleine, bunte Autos lohnen sich in Berlin nicht. Nur schwarze SUVs.
Weiter geht’s hier mit einer Warnung: Berlin hat immer noch zu wenige Warnsirenen. Bis Ende vorletzten Jahres sollten 411 über Berlin verteilt auf Dächern stehen, etwa auf Feuerwachen, landeseigenen Wohnhäusern und der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Um Berlin vollständig mit Alarmtönen zu warnen, bräuchte es wegen der besonderen Topografie sogar 580 Sirenen. Doch bislang sind nur 218 montiert und davon auch nur 140 einsatzbereit, wie am Montag im Innenausschuss bekannt wurde. Für vielen Sirenen laufe noch der Abnahmeprozess, hieß es. Die Gründe dafür sind die üblichen: zu wenig Material, zu wenige Fachkräfte, zu wenig Nachdruck.
Ein unübliches Problem kommt allerdings in Berlin hinzu: die technischen Schnittstellen. Das Bundesamt für Katastrophenschutz kann die Sirenen der Hauptstadt bislang nicht ansteuern. Dies sollte nach Checkpoint-Recherchen eigentlich schon bis Ende letzten Jahres der Fall gewesen sein. Nun aber lässt Innen-Staatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) wissen, der Testbetrieb beim diesjährigen bundesweiten Warntag im September werde wieder „ohne die Sirenen in Berlin“ stattfinden. Dabei wäre es schon schlau, sich an Alarmsignale zu gewöhnen, findet Berlins Bundeswehr-Kommandeur Jürgen Karl Uchtmann. Der Brigadegeneral mahnt, die Bevölkerung solle schon ab der Schule aufgeklärt werden, was welche Signale bedeuteten und wie man sich dann verhalten müsse. Bis wir irgendwann so weit sind, geht in Berlin nur folgende Warnung raus: Sirene, wir hören nichts!

Berliner Schnuppen

Telegramm
Berlin haut rein: Durchschnittlich fünf Polizeieinsätze gibt es an den Schulen der Stadt pro Unterrichtstag. Dabei steigt die Zahl der Rohheitsdelikte. Mit der fehlenden Förderung an den Grundschulen hat das natürlich nichts zu tun, versuchen Bildungspolitiker glaubhaft zu machen. Aber wer soll das glauben?
Berlin haut’s raus: Das KaDeWe wird verkauft. Viel mehr über den angestrebten Immobiliendeal durch einen Treuhänder nach der Signa-Pleite weiß man noch nicht. Außer dies: Billig wird das teure Kaufhaus ganz sicher nicht.
Nun aber endlich gute Nachrichten:
Abgefahren: Vergangene Woche wurden in Berlin 249 Fahrräder als gestohlen gemeldet, im Wert von 368.603 Euro. Und was bitte soll das Gute daran sein? In der Woche davor waren es 14 Zweiräder mehr. Das glauben Sie nicht? Zählen Sie gerne nach auf unserer Fahrraddiebstahl-Karte. Und lassen Sie uns gerne ein Bike da.
Abgespart: Berlin wirtschaftet sparsam, zumindest was die privaten Haushalte betrifft: Weit mehr als die Hälfte legt monatlich 100 bis 150 Euro beiseite, wie Umfragen von Commerzbank und Berliner Sparkasse zeigen. Am meisten gespart wird aufs Sparbuch. Es bringt nicht viel ein – außer etwas mehr Sicherheit in unsicheren Zeiten. Vielen ist das Rendite genug.
Aufgetürmt: Er war klein, aber fein, der Eiffelturm im Wedding. Doch der 13 Meter hohe Holz-Nachbau des Pariser Stahlriesen verwitterte und musste letztes Jahr gefällt werden. Dank einer Spendenkampagne und der Hilfe vieler Schulklassen wird er nun wieder aufgebaut (via BZ). Das neue Eschenholz soll auch länger halten. So wie die deutsch-französische Freundschaft.
Aufgehübscht: Die Bahn benennt heute einen ICE in Spree um. „Natürlich wird der Zug stilecht mit Spreewasser getauft“, lässt der Konzern auf Checkpoint-Anfrage wissen. Die Waggons sollen danach vor allem zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen verkehren. Die Spree fährt also nicht nach Athen.
Zitat
„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um neue Energien, neue Leute, neue Möglichkeiten reinzulassen.“
Christian Streich, nach mehr als 12 Jahren beim SC Freiburg längst eine Trainerlegende, gelingt etwas Außergewöhnliches in der Fußball-Bundesliga: ein selbst gewählter Rückzug.
Stadtleben
Verlosung – Mangelnden Mut kann man Thomas Hitzlsperger nicht vorwerfen: Als 18-Jähriger ging der junge Fußballer nach Großbritannien zu Aston Villa, nach seinen großen Erfolgen in der Bundesliga kickte er bei Lazio Rom weiter. Und nach Ende seiner Profikarriere hat er sich u.a. als Sportjournalist und Restaurant-Besitzer ausprobiert. Die breite Öffentlichkeit dürfte aber vor allem sein Coming-out 2014 – ein Meilenstein im Profifußball – als Mutprobe im Gedächtnis haben. „Mutproben“ heißt denn auch sein druckfrisches Buch, das er mit dem SZ-Reporter Holger Gertz geschrieben hat. Am Donnerstag stellt er es im Pfefferberg Theater vor: Wir verlosen 2x2 Karten für den Abend! Start 20 Uhr. Karten kosten regulär 18 Euro. Schönhauser Allee 176, U-Bhf Senefelderplatz
Trinken – Es ist eine Frage der Ausgelassenheit: Benito Opitz möchte nicht, dass es zu steif zugeht in der „Mondhügel Bar“. Er betreibt den Laden in Kreuzberg zusammen mit Geschäftspartner Philipp Schmitz. Einen weiteren gibt es in der Markthalle Neun. Angeboten werden hochwertige Drinks, die allesamt aus eigener Herstellung kommen, und zwar zu erschwinglichen Preisen. Den Verkaufsschlager Kreuzberg Mule – dafür wird ein Himbeer-Schoko-Vodka mit einer Essenz aus Kaffirlimettenblättern und Ingwer gemixt – gibt es für 6 Euro, Whiskey Sour (schön frisch, weil echte Amalfi-Zitronen bei der Herstellung verwendet werden) kommt für 10 Euro ins Glas. Der Clou: Ab Drink Nummer zwei zahlt man, wie viel man möchte. „Wir wollen, dass alle einen schönen Abend haben, egal wie pleite man ist“, sagt Opitz. Die Stimmung ist entsprechend: Es ist lebhaft und fröhlich. Di-Do und So 18-1 Uhr, Fr/Sa 18-2 Uhr, Bürknerstraße 6, U-Bhf Schönleinstraße
Last-Minute-Konzert – Fernsehshows, Podcasts, Radiomoderationen, Filme, Videos – beim künstlerischen Output von Olli Schulz kann man schon mal den Überblick verlieren. Doch das beinhaltet noch nicht einmal eine seiner Kernkompetenzen, nämlich seinen Status als einer der versiertesten Indie-Musiker und Liedermacher in deutscher Sprache. Falls es noch eines Beweises für die Ausnahmestellung des 50-Jährigen gebraucht hätte, so wäre der spätestens mit Schulz’ achtem Album „Vom Rand der Zeit“ erbracht: eine vielschichtig reflektierte Gegenwartsanalyse in elf Songs, dabei stets hitverdächtig. Zum ersten Mal winkt der Hamburger von der Spitze der deutschen Albumcharts. Tickets für seine heutige Akustik-Show „Allein und ehrlich“ (20 Uhr) im Theater des Westens gibt’s noch ab 50 Euro, inklusive CD oder Vinyl-LP. Theater des Westens, Kantstraße 12, S/U-Bhf Zoologischer Garten
Noch hingehen – Schnell wie der Blitz muss man für die Ausstellung „Tactile conditions“ sein: Heute Abend ist die Vernissage (17-22 Uhr), morgen kann man sie anschauen und abends wird alles wieder abgebaut. Angehende Mode-Designer:innen machen sich bei Backhaus Projects Gedanken über die Beziehung zwischen Mensch und Kleidung: Die Werke dürfen ausdrücklich berührt und auch angezogen werden. Heute Abend (19.30 Uhr) gibt es eine Performance, Eintritt frei, morgen geöffnet 11 bis 20 Uhr. Weserstraße 168, U-Bhf Rathaus Neukölln
Grübelstoff – Was war das beste Geschenk, das Sie in Ihrem Leben (bisher) bekommen haben?
Kiekste

Nein, an diesem Bild war keine Künstliche Intelligenz beteiligt. Die künstlerische Intelligenz hingegen ist Leserin Gabi Geis zuzurechnen, die dieses Foto aus dem 7. Stock eines Gebäudes im Hansaviertel geschossen hat. Vielen Dank! Auch Ihre fantastischen Berlin-Bilder erreichen uns per checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A100 (Stadtring): Wegen der Bauarbeiten an der Kaiserdammbrücke wird die Autobahn in der Nacht von 20 bis 5 Uhr in Richtung Neukölln zwischen der AS Kaiserdamm und AS Kaiserdamm-Süd gesperrt. Eine Umleitung ist ausgewiesen.
A111 (Reinickendorf-Zubringer): Die Autobahn ist von 21 bis 5 Uhr in beiden Richtungen zwischen den AS Schulzendorfer Straße und Am Festplatz gesperrt. Mit der Sperrung der ersten Zufahrten wird voraussichtlich um 20 Uhr begonnen. In den folgenden Nächten finden weitere Sperrungen statt.
A103 (Steglitz-Zubringer): Die Autobahn ist von 21 bis 5 Uhr in Fahrtrichtung Kreuz Schöneberg zwischen den AS Filandastraße und Saarstraße gesperrt (Feuerbachtunnel). Im Anschluss folgen die Arbeiten in der Gegenrichtung.
Otto-Braun-Straße/Mollstraße (Mitte): Bis Ende April ist die Fahrbahn stadteinwärts auf einen Fahrstreifen verengt. Das Linksabbiegen in die Mollstraße (in Richtung Karl-Marx-Allee) ist nicht möglich. Eine Umleitung über Friedenstraße ist eingerichtet.
Torstraße (Mitte): Ab dem Abend wird zwischen Rosenthaler Platz und Ackerstraße bis August eine Baulagerfläche vorgehalten. Die Fahrbahn ist in beiden Richtungen für den Kfz-Verkehr verschwenkt.
Hauptstraße (Rummelsburg): In Richtung Markgrafendamm ist vor der Karlshorster Straße der rechte Fahrstreifen bis Ende März gesperrt. Das Rechtsabbiegen in die Karlshorster Straße ist nicht möglich. Hierfür ist eine Umleitung über Schlichtallee und Nöldnerstraße ausgewiesen.
Seestraße (Wedding): In Richtung Bornholmer steht bis Mitte Juni nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Die Einfahrt in die Antwerpener Straße ist nicht möglich. Auch das Queren der Seestraße für den Rad- und Fußverkehr ist an dieser Kreuzung nicht möglich.
Demonstration – Für heute sind 16 Demos angemeldet (Stand 18.3., 13.30 Uhr), u.a. „Mahnwache vor dem Verkehrsministerium – Erinnerung an die geforderte Regierungserklärung“: zehn Menschen, Hungern bis ihr ehrlich seid, Invalidenstraße 44 (9-13 Uhr)
„Petitionsübergabe Bessere Bedingungen für Erzieher:innen unserer Kinder“: 20 Teilnehmende, Ver.di, Niederkirchnerstraße 5 (10-11 Uhr)
„Streik (Mittagspausenaktion)“: 50 Streikende, Verdi, Winterfeldtstraße 21 (10.30-14 Uhr)
„Vertrauensbruch trifft mitten ins Herz – Hauptstadtzulage JETZT! Auch für alle freien Träger“: 500 Teilnehmende, AWO Landesverband Berlin, Rotes Rathaus, Spandauer Straße, Stralauer Straße, Klosterstraße 59 (11-14 Uhr)
„Kein Raum für rechte Hetze – Kein Raum der AfD“: 50 Demonstrierende, Bündnis Reinickendorf gegen rechts, Eichborndamm 238 (18.30-20 Uhr)
Gericht – Eine Klimademonstrantin (21) kommt wegen Beteiligung an einer Straßenblockade auf die Anklagebank. Von dem Rückstau sei eine Frau betroffen gewesen, die auf dem Weg zu einer Notaufnahme gewesen sei. Sie habe sich zu Fuß in das etwa einen Kilometer entfernte Krankenhaus begeben (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal C 109).
Universität – Satelliten liefern faszinierende Bilder – und massenhaft Daten. Wie Forscher aus dieser gewaltigen Datenflut Erkenntnisse über den Zustand der Erde gewinnen können, erläutern in drei Vorträgen Wissenschaftler:innen von NASA, BIFOLD und dem Zeiss-Planetarium. Heute, 19 Uhr, im Zeiss-Großplanetarium, Prenzlauer Allee 80. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, man kann aber hier Sitzplätze reservieren.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Liebste Anne, alles Gute zum 36. Geburtstag! Danke, dass du meine Freundin bist und mein Leben so viel bunter machst. Möge dein neues Lebensjahr voller Lachen, Liebe und magischer Momente sein. Ich und viele weitere sind so dankbar, dich zu haben!“ / Nadja Auermann (53), Model und Schauspielerin, wurde als Abiturientin in einem Berliner Café entdeckt / „Liebe Bini, herzliche Grüße zum Geburtstag von Karsten, Mark und Gesine und den Enkeln:innen Line, Leni, Ben, Mavie und Simon – ‚Nicht aufgeben‘! Horst“ / „Liebe Martina, alles Liebe zum Geburtstag, ob in Charlottenburg oder am Bodensee. Weiterhin viel Reiselust, Kunstgenuss und cineastische Erlebnisse, letztere gerne mit mir! Herzlichst Sandra“ / Louis Olinde (26), Basketballprofi, spielt bei Alba Berlin / Maik Penn (43), Politiker (CDU), seit 2016 MdA / Tommi Piper (83), Schauspieler und Synchronsprecher (u.a. lieh Piper seine Stimme dem Außerirdischen Alf in der gleichnamigen Sitcom) / Luca Scheel (22), Profifußballerin, spielt seit 2019 als Mittelfeldspielerin für Union Berlin / Ines Schmidt (64), Politikerin (Die Linke), seit 2016 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses / „Lieber Walter, herzlichen Glückwunsch! So schön, dass es euch gibt. Von Herzen M&B“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Prof. Dr.-Ing. Hans Dietmar Aurich, verstorben im Februar 2024 / Wolfgang Breyer, * 20. Februar 1955 / Prof. Dr. Dietmar Findeisen, * 9. März 1935 / Naomi Iwata, * 7. April 1974 / Jutta Matzner-Eike, * 19. Mai 1937, Psychoanalytikerin und Soziologin / Werner Manfred Sachs, * 2. Mai 1935, verstorben am 11. Februar 2024, „Ehrenmitglied der Berliner Taxi-Innung seit 1962“
Stolperstein – Clara Hermann, geb. Mosberg, kam am 30. November 1866 in Hagen zur Welt. Sie war mit Moritz Hermann verheiratet. Das Ehepaar hatte mindestens einen Sohn. Wann die Familie nach Berlin zog, ist nicht überliefert. 1923 wohnte der Schriftsteller Franz Kafka einige Monate bei den Hermanns zur Untermiete. Am 10. Juli 1942 wurde die 76-jährige Clara von den Nazis nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 19. März 1943 ermordet wurde. An Clara Hermann erinnert ein Stolperstein in der Muthesiusstraße 20 in Steglitz.
Encore
Tiere gehen immer – außer, wenn es mit ihnen nicht mehr geht. 19 lebende und ein totes Zwergkaninchen haben Polizisten und eine Veterinärbeamtin aus der vermüllten Einraumwohnung eines 38-Jährigen in Hellersdorf geholt. Der psychisch kranke Mann, der die Tierärztin mit dem Tod bedrohte und sich selbst als „Oberhase“ bezeichnete, wehrte sich massiv gegen sieben Beamte und die Sicherstellung. „Ganze Wolken von Fliegen kamen den Einsatzkräften nach Öffnung der Wohnung entgegen“, teilte der Bezirk nun mit. „Die durch Inzucht vermehrten Kaninchen hatten die Matratzen der Schlafcouch zerfressen und darin Gänge und Wurfhöhlen angelegt.“ Die Tiere werden trotz Platznot in der Amtlichen Tiersammelstelle in Obhut genommen. Auch der Mensch soll betreut werden. Er bedarf laut Amtstierarzt Steffen Mehl „ebenfalls professioneller Hilfe“.
Helfen Sie heute mit, dass dieser Frühlingstag ein schöner für viele Menschen wird. Geholfen bei diesem Checkpoint haben Thomas Lippold und Alexander Fröhlich (Recherche) sowie Antje Scherer (Stadtleben) und Johannes Boldt (Produktion). Morgen begrüßt Sie hier wieder Margarethe Gallersdörfer. Und ich grüße Sie!
Ihr