je zufriedener der Senat mit der eigenen Corona-Politik ist (Ramona Pop: „Wir reagieren früher als der Bund“ / Michael Müller: „Jetzt orientieren sich an uns viele, oder alle“), desto drastischer steigt in Berlin die Zahl der Neuinfektionen.
Fünf Bezirke gelten von heute an als Risikogebiete, weil sie die kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gerissen haben (7-Tage-Inzidenz). Schleswig-Holstein hat bereits eine Quarantänepflicht für Reisende aus Mitte, Friedrichhain-Kreuzberg und Neukölln verhängt (Ausnahme: Bundespolitiker sowie ein Aufenthalt in den genannten Bezirken von weniger als 48 Stunden). Weitere Bundesländer erwägen ähnliche Maßnahmen, und bald könnte auch das gesamte Land Berlin auf die Liste kommen.
Die Bezirke, die über der kritischen Marke von 50 liegen:
Neukölln: 63,5
Mitte: 61,4
Friedrichshain-Kreuzberg: 56,2
Charlottenburg-Wilmersdorf: 53,1
Tempelhof-Schöneberg: 51,3
Zwei Bezirke haben die vom Senat festgelegte Höchstzahl von 30 Fällen überschritten:
Reinickendorf: 34,8
Spandau: 30,7
Zwei weitere Bezirke stehen auf der Kippe:
Treptow-Köpenick: 28,5
Pankow: 23,4
Steglitz-Zehlendorf 22,2
Zwei Bezirke weisen eine relativ niedrige Neuinfektionsrate aus:
Marzahn-Hellersdorf: 13,8
Lichtenberg: 12,1
Würden es Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf so machen wie Schleswig-Holstein, also die Berliner Bezirke jeweils als Landkreise bewerten, müssten Innenstadtbewohner für den Ausflug zu den „Gärten der Welt“ ebenfalls in Quarantäne (mehr dazu unter „Stadtleben“).