ist es der Beginn einer Berliner Zwei-Klassen-Medizin in der Coronakrise? Mitten im Regierungsviertel entsteht die erste private Corona-Teststelle – ohne dass die Behörden davon gewusst hätten. Anwohner wurden per Aushang informiert, ab Mittwoch startet der Drive-In. Dahinter steckt offenbar das angrenzende Ärztehaus Mitte. Als ich am Freitag dort vorbeischaute, bot mir eine überraschte Mitarbeiterin an, mich auf die Warteliste zu setzen. Für 60 Euro bekomme man den Abstrich, „keine kassenärztliche Leistung“. Der Gesundheitsstadtrat von Mitte will die ganze Sache jetzt juristisch prüfen lassen. „Ich finde es problematisch, wenn das Coronavirus zu einer weiteren Kommerzialisierung im Gesundheitswesen beiträgt“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD, Thomas Isenberg, dem Checkpoint.
Ohne das nötige Kleingeld, aber nur für Neuköllner ist die Corona-Teststelle auf dem Parkplatz des „Estrel“. Am Freitag war Testlauf mit Mitarbeitern des Bezirksamts, ab Montag geht es los. Hunderte Tests pro Tag sind möglich, zu Beginn sollen es aber nur um die 70 sein. Nur nach Voranmeldung darf man vorbeifahren, Ergebnisse sollen innerhalb von Stunden vorliegen. Checkpoint-Kollege Julius Betschka hat sich die Auto-Teststelle angeschaut, sein Eindruck: „Es geht zu wie bei McDrive“.
Notwendig werden die neuen Teststellen (Mitte hat eine auf dem Festplatz, Charlottenburg-Wilmersdorf plant eine weitere), weil Berlin das öffentliche Leben schrittweise wieder hochfährt. Am Montag sollen Berlins Schulen für die Zehntklässler öffnen – trotz abgesagter MSA-Prüfungen und entgegen der Pläne der Bundeskanzlerin (erst ab 4.