Die Berliner Polizei führt derzeit mehrere Dutzend Gefährder in ihren Akten, islamistische versteht sich. Genauere Angaben will die Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage des SPD-Politikers Tom Schreiber aber nicht machen. Sie belässt es „aus Geheimschutzgründen“ bei der vagen Angabe, dass die Zahl im „oberen zweistelligen Bereich“ liegt. Gut möglich, dass bald noch eine neue Kategorie Gefährder hinzukommen muss: die der polizeilichen. Denn die Missstände an der Spandauer Polizeiakademie, über die sich ein Ausbilder via WhatsApp beklagte (CP von gestern), könnten noch größer sein als angenommen.
Wenn es stimmt, was der anonyme Verfasser eines Briefs an die Polizeiführung schreibt, dann herrschen wohl bald familiäre Verhältnisse unter den Beamten, genauer: großfamiliäre. Der Schreiber, nach eigenen Angaben langjähriger Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA), warnt vor einer Unterwanderung der Polizei durch kriminelle Clans. „Bewerber aus diesen Großfamilien werden - trotz Strafakte - in der Polizei angenommen.“ Während sich der Ausbilder via WhatsApp noch über die Disziplinlosigkeit und Lernverweigerung bei Schülern mit Migrationshintergrund beschwerte, richten sich die Vorwürfe des Briefschreibers direkt an die Polizeiführung. Besonders Vizepräsidentin Margarete Koppers, gerade auf dem Sprung, Berlins neue Generalstaatsanwältin zu werden, hat der Anonymus auf dem Kieker, weil sie die Einstellung junger Migranten fördere.
Polizeipräsident Klaus Kandt sagt dazu: „Für mich erschöpft sich dieses Schreiben in haltlosen, diffamierenden, möglicherweise sogar strafrechtlich relevanten Bemerkungen.